Beiträge von z.Fee im Thema „Sterbehilfe, Beistand zum Suizid, assistierter Suizid nach Entscheidung BVerfG auch in Deutschland erlaubt“
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Sowas sind mMn Basics und kein spezielles Facharztwissen. Das musst Du als Allgemeinmediziner genauso wissen wie als Anästhesist, Internist, in der Hämato/Onko, als Pädiater, ..... etc....
Bei Uschis/Orthopäden mach ich `ne Ausnahme (kleines Chirurgen Bashing am Rande )
Pharma ist jetzt auch kein Spaßfach, sondern durchaus sinnvoll....
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Bion Sie sind dann zeitweise auf Thiopental umgestiegen, mit dem zB bei uns Notsectios gerne einleitet werden.
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Übrigens hatte ich das schonmal.
Mein bester Freund mit Todeswunsch (zu dem Zeitpunkt lange nicht mehr gesehen) hatte mir versucht BtM Rezepte aus der Leiste zu leiern. Ich habe das abgelehnt.
Er hat ein halbes Jahr später eine andere Möglichkeit gefunden und ich habe mich trotz alldem sehr lange mitverantwortlich gefühlt, obwohl ich es nicht bin/war.
Es war seine Entscheidung, aus einer psychischen Erkrankung heraus geboren. Schade, dass man ihm nicht helfen konnte, niemand konnte das. Es gibt Dinge die rückblickend nicht zu verhindern sind, das muss man irgendwann akzeptieren (lernen), sonst "überlebt" man dieses Leben selber nicht.
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Es geht nicht um Deutsche in Deutschland und um Leute, die sich nicht behandeln lassen wollen.
Übrigens ging es in diesem Faden ursprünglich genau darum. Um Sterbehilfe in D.
Es geht um Leute, die sich gerne behandeln lassen würden, die aber nicht behandelt werden, weil sie die Behandlungskosten nicht tragen können.
Ich sag es nochmal, hier (in D) wird jeder behandelt. Kein Onko Patient wird vor die Türe gesetzt. Wir sind hier idR alle krankenversichert und selbst wer es nicht ist, bekommt Hilfe. Und ja, das ist gemessen an anderen Systemen absoluter Luxus, dem sollte man sich zwischendurch auch mal bewusst sein. Das Bewusstsein fehlt oft, leider. Es wird immer so viel gefordert. Alles soll schnell, unkompliziert und kostenlos erfolgen.... Hier kommt halt auch mal wieder Eigenverantwortung ins Spiel. Aber das spannt alles den Bogen auch schon wieder viel zu weit. Sind aber echt interessante Themen, auch lohnenswert darüber zu diskutieren. Aber hat thematisch nicht viel mit Sterbehilfe in D zu tun.
Und es ist vermutlich nahezu auf der ganzen Welt so, dass Ausländer nicht Einheimischen gleichgestellt sind, und nicht behandelt werden, wo Einheimische noch eine Behandlung bekommen. Und da frage ich, ob man diese Leute einfach sterben lassen soll oder ihnen freitod-technisch unter die Arme greifen soll, wenn sie das wünschen.
Ich verstehe den Hintergrund Deiner Frage durchaus. (Passt wie gesagt nur nicht so ganz hier zum Thema) Die Antwort hast Du bereits erhalten.
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so einfach wie Du denkst, ist es für viele bestimmt nicht
Habe nie behauptet dass irgendwas im Leben einfach ist, schon gar nicht den eigenen Selbsterhaltungstrieb zu überlisten. Das habe ich nirgends auch nur anklingen lassen.
Es ist aber im Gegenzug auch nicht so easy peasy jemandem beim "sich umbringen" aktiv zu unterstützen. Zumindest nicht für mich. Mag andere Leute geben. Und das bitte ich doch einfach zu akzeptieren.
Abgesehen davon gehts hier echt nicht um Thailand und deren Umgang mit Sterbenskranken. Es ist doch sicher jedem klar, oder sollte zumindest den Menschen klar sein die als Ausländer dort leben, dass es dort anders läuft als in Europa!
Da kann man doch aber Ärzte nicht in die Verantwortung nehmen! ("Weil ich mir die Behandlung hier nicht leisten kann, weil es hier keine palliativen Konzepte gibt, hilf mir gefälligst mich umzubringen")
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Ich finde aber auch so langsam, dass die Diskussion ad absurdum führt.
Es ging nicht um Niereninsuffiziente Ausländer in Thailand oder China. Es ging um aktive Sterbehilfe in D. Und was ich dazu angeführt habe (Pat lehnt Behandlung ab, wenn er möchte bekommt er aber natürlich jederzeit eine etc... ist hier ganz übliches Procedere, im Gegensatz zur aktiven Sterbehilfe, die natürlich auch etliche Hürden mit sich bringt, was aber auch nicht schlecht ist mMn. Wenn alles immer so einfach ginge, dann ... ja, ich wills nicht weiter ausführen.) Fakt ist: Es geht, siehe Dignitas etc.
Wenn jemand eine beispielsweise palliative Versorgung in D ablehnt, dann aus eigenem Willen. Dann kann man sich aber im Nachhinein nicht hinstellen und sagen "Mir hat niemand geholfen". Im normalen Procedere wird eben keiner ein Becherchen mit Barbituraten ans Bett stellen und sagen "Viel Erfolg im Jenseits", so läuft es halt einfach (zum Glück) nicht.
Ethisch kann man das von niemandem verlangen. Auch nicht von Ärzten, nur weil sie Ärzte sind.
Und zum anderen Beispiel: Natürlich kann ich einen Schwangerschaftsabbruch als Arzt ablehnen. Ich würde zB niemals einen durchführen, ganz egal aus welchem Grund. (Lebensgefahr mal ausgenommen, abgesehen davon kann ich es eh nicht weil ich keine Gynäkologin bin)
Ich kann aber bestimmte Gründe die jemand hat nachvollziehen, ich repektiere und akzeptiere den Wunsch nach einem Abbruch. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun! Ich möchte aber schlichtweg bei bestimmten Aktionen nicht selber involviert sein. Und das hat man zu akzeptieren. Gibt ja genug andere die es machen (wollen), die können es machen.
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Ob man denen nicht helfen kann, entweder indem man ihnen sagt, was und wie sie es nehmen sollen oder ihnen das besorgt?
Naja, sind jetzt ja auch keine geheimen Informationen. Das Wissen kann man sich ganz gut selber aneignen, gestern kursierte da hier im Faden noch eine explizite Anleitung die man sich ergoogeln kann. Unmöglich ist das nicht, was auch andere erfolgreiche Suizidenten beweisen. Da muss man nicht unbedingt immer Unbeteiligte mit ins Boot holen und ihnen das Gewissen beladen.
Vielleicht müssen Menschen auch einfach beginnen Eigenverantwortung zu übernehmen und sich im Vorfeld bestimmte Gedanken zu möglichen Situationen machen.
Dass es Länder gibt, wo der Staat eben nicht das Kindermädchen spielt so wie in Europäischen Staaten üblich, das ist nix Neues. Müsstest Du ja am Besten wissen.
Aber dann, wenn es das individuelle Recht auf einen Freitod gibt, muss man als Staat dafür sorgen, dass man das Recht wahrnehmen kann, finde ich. A
Warum?
Mal fernab jeglicher Pietät, was hindert Dich daran Dich umzubringen? Der Staat hindert dich nicht aktiv daran.
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Und das keine Verwirrung entsteht:
Ich respektiere den Wunsch nach dem Tod.
Ich unterstütze ihn aber nicht aktiv. Das sind einfach zwei unterschiedliche Paar Schuhe und ich habe das Gefühl, dass einige Leute das hier durcheinander bringen.
Für Menschen ist es oft sehr abstrakt wenn sie selber eben nicht "verantwortlich" sind. Ich würde gerne wissen wer seine Unterschrift unter bestimmte Dinge setzen würde wenn es wirklich ums Eingemachte geht.
IdR hält man als Arzt für jeden Mist seinen Kopf hin, ob man will oder nicht. Aber das vergessen die Menschen auch gern mal.
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Okay, Du willst nicht verstehen.
Was will ich nicht verstehen? Jeder in Deutschland bekommt eine Behandlung sofern er das möchte, egal ob er Geld hat oder nicht. Wir leben nicht in Thailand wo es ohne Cash nix gibt.
Und wenn sich jemand bewusst fürs Sterben entscheidet, dann kann er das natürlich tun und wird, sofern er das möchte, entsprechend begleitet.
Entsprechend begleitet heißt aber nicht im Umkehrschluss dass er eine aktive Sterbehilfe bekommt, ganz einfach. Zumindest im Normalfall nicht, ausser er wendet sich dann entsprechend an Dignitas oder sonst eine Organisation. Das obliegt aber nicht meiner Handhabe. Er kann das tun. Das ist aber nicht mein Business. Und nein, ich weiß nicht was Du hören willst, aber ich hab glaube ich entsprechend klar gemacht wo ethisch meine persönlichen Grenzen liegen. Und die verschiebe ich nicht für irgendwelche Gedankenexperimente.
Ich weiß nicht was Du daran wiederum nicht verstehst oder nicht verstehen willst.
Die entsprechende Leidensminderung bis zum Tode erhält der Patient natürlich trotzdem, genau dafür gibt es unter anderen Palliativstationen und auch ambulant die entsprechende Begleitung. Wenn er das möchte. Zieht er es vor alleine Zuhause zu sterben, dann ist das auch wiederum ein Wunsch der respektiert werden muss. Mit allen Konsequenzen. Die sind für Nicht-Mediziner und auch für Mediziner teilweise nicht abzusehen. Aber es ist eine freie Entscheidung, ebenso wie den Freitod durch sonstwas (Medikamente, Sturz vom Hochhaus etc. ) zu wählen. Nur darf man nicht von der Umwelt erwarten dass jeder da mitzieht oder Sachen für gut heißt.
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wenn der Patient nicht behandelt wird, wenn man sich weigert, ihn zu behandeln.
In Deutschland wird jeder Patient behandelt wenn er das möchte...
Wenn er palliativ ist bekommt er natürlich die entsprechende Behandlung und Unterstützung. Möchte er dies nicht, kann man ihn nicht zwingen. Dann geht er halt nach Hause. Seine Entscheidung.
Wenn zu mir jemand in die Notaufnahme kommt und eine Behandlung nicht möchte/ablehnt oder gegen ärztlichen Rat nach Hause gehen will, dann dokumentiere ich das und lasse ihn unterschreiben und gut ist es, er geht. Ist ja ein freies Land. Seine Entscheidung, seine Konsequenzen. Überreden werde ich niemanden.
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