Beiträge von Hikleines im Thema „Wie geht ihr mit der permanenten Fremdbestimmung durch eure Kinder um?“

    Platypus: Das ist doch auch bitter, oder? Wenn ein Kind sich nicht-normativ verhält, wird es zurechtgewiesen, korrigiert, erzogen, die Eltern müssen sich Sprüche anhören noch und nöcher. Aber mit einer Diagnose ist es plötzlich "oh, ah, das arme Kind, die armen Eltern". Solange es keine Krankheit ist, ist man also irgendwie selbst schuld, wenn es nicht klappt.


    Wenn ich früher Kinder im Supermarkt gesehen habe, die einen Terz veranstaltet haben, dachte ich mir "oha, die haben ihr Kind nicht im Griff". Heute denke ich mir "puh, hoffentlich wird das bei meinem nicht auch jedes Mal so werden".

    Klar, funktioniert das nach ein paar Tagen. Was das Kind in der Zeit mental durchmachen muss, ist ja auch egal :face_with_rolling_eyes:

    Joa und das ist halt auch übertragbar. Wie, ihr schlaft separat, jeder bei einem Kind? Ne, den würde ich weinen lassen und irgendwann merkt er dann, dass nichts passiert. Wie, er isst keine Sauce auf die Nudeln? Nix da, dann bekommt er halt nichts anderes! Wieso weint er denn jetzt, nur weil ich die Flasche aufgemacht habe und er das machen wollte? Ihr lasst euch ja völlig kontrollieren und erpressen von ihm.

    Hast du eine Idee davon, weshalb du da dann erstens nur gute Erinnerungen an deine Kindheit hast und zweitens die Wahrnehmung deiner Frau erst nicht nachvollziehen konntest? Denn ich denke, sie werden ja mit dir auch nicht anders umgegangen sein, oder?

    Ich finde auch, dass das Kriterium sein sollte, was einen selbst nervt (und ein bisschen, was halt noch so gut für die Kinder selbst ist. Also damit meine ich, dass sie halt irgendwann ein Selbstregulierungssystem entwickeln sollten, um gut und gesund ins Erwachsensein zu starten. Aber halt "irgendwann".).


    Mein persönliches Kriterium ist, dass ich denke, wenn etwas mich wirklich nachhaltig (und nicht nur ausnahmsweise) nervt, kann es auf Dauer nicht gut für uns beide sein, also ist das die Grenze, die ich den Kindern "aufzeige". Das ist mein persönliches Verständnis von Beziehung zwischen den Kindern und mir, bzw. von der Gewichtung, die die Grenzen der Eltern in einer Eltern-Kind-Beziehung haben können. Wenn es für den Erwachsenen so wirklich gar nicht geht, kann es für die gemeinsame Zeit auch nicht so gut sein, denke ich.


    Hier schreiben sehr viele, dass sie mit diesem oder jenem Arrangement gut leben (schlafen) können und das finde ich dann völlig legitim. Damit werden sich doch auch die jeweiligen Kinder gut fühlen. Und in meinen Augen kann ein Konstrukt, in dem sich alle Beteiligten wohl fühlen, nicht falsch sein.

    Ja, das meinte ich. Habs nicht richtig ausgedrückt. Ich wollte sagen: Familienbett ist für mich eine Idee von Zusammensein, eine Idee davon, wie man sich wohlfühlt und wie viel Nähe man möchte,, während "Baby in der Stillzeit bei sich haben" für mich die einzige Möglichkeit war, eben diese irgendwie mit ein wenig Schlaf zu überleben - also rein aus Vernunftgründen schon sinnvoll. Und aus Faulheit. Und weil ich eh nie hätte schlafen können, wenn mein Baby woanders gewesen wäre. Bei mir schlagen diese Hormone immer wie verrückt ein und ich könnte direkt nach der Geburt noch fünf weitere Zwergis bekommen. Ich hab als sie Babys waren geweint, weil sie irgendwann ausziehen....


    Wenn sie älter werden, ist das bei mir dann für ne Weile eher ein Hoffnungsschimmer, jedenfalls ein kleiner :smiling_face:

    Kann sein, ich kenn aber auch Eltern die berichten dass K3 so anders ist, dass sie wieder wie am Anfang dastanden und es völlig neue Herausforderungen bedeutete.

    War auch nur Spaß. In gewisser Weise ist es mit ihm einfacher, er schaut sich viel ab, bei vielem bin ich entspannter etc. Aber er ist so anders als die anderen beiden, dass ich ständig an meinen Grenzen bin, weil - im Gegensatz zu früher - so wenig Zeit dafür da ist, sich völlig neue Konzepte zu überlegen und wir teilweise nicht mal wissen, was genau eigentlich helfen würde. Also: Einfacher und schwieriger :smiling_face:

    Ich sag eher so was wie "Na, ihr Knödel" (schräger Humor bei uns...)


    Danke! Ich mache sicher vieles falsch, aber Einschlafbegleitung ist mir wirklich wichtig. Es ist anstrengend, eine Mischung aus "wie viel ist noch absolut notwendig" und "was können sie schon" zu finden und jetzt beim dritten bin ich da sicher selbstsicher als noch beim ersten. Da hab ich den Absprung nicht geschafft und es hat sich Jahre gezogen. Diesmal bin ich neulich, als ich gemerkt habe, dass es mich einfach unglaublich nervt und ich mich aufrege und deshalb das Kind sicher sowieso nicht ruhiger wird, einfach aufgestanden und rausgegangen. Hab gesagt, dass Mama aufs Klo muss und dann noch mal wiederkommt. Und seitdem wird es von Tag zu Tag. Ich freu mich! Er ist ja erst 22 Monate alt, insofern ist es ok, wenns noch dauert, bis es ganz frei ist. Aber von "direkt vor der Tür sitzen und singen" sind wir in einer Woche zu "ab und an noch sagen, dass man da ist" gekommen. Und man kann auch schon aufstehen und weggehen und was anderes machen. Er hat offensichtlich gemerkt, dass er es kann. Dass er sicher ist, auch wenn wir nicht direkt dabei sind und das ist so eine super Sache, das freut mich voll für ihn (und uns).

    Apropos Erfolg: Inzwischen schläft Zwergi alleine ein. Er liegt zwar noch im Bett und ruft dreihundert mal "Mama" oder "Papa", um sich zu vergewissern, dass man da ist, aber es klappt. Und die zwanzig Minuten kann ich alle zwei Tage vor der Tür sitzen bis das auch vorüber ist. VIEL besser als dreihundert Mal "Hallo, schön dass ihr da seid" im dunkeln zu singen :smiling_face:


    Jetzt schlafen also alle drei alleine ein. Ein Meilenstein.

    Man darf es gar nicht erzählen...aber ich habe mal meiner neugeborenen Tochter einen Bruch zugefügt. Sie lag auf einer Babydecke auf dem Badezimmerboden, ich habe meinen Sohn gebadet und bin einen Schritt nach hinten (weiß nach vier Jahren nicht mehr ganz genau, warum) und sie hatte in dem Moment so gefuchtelt, dass ich ihr auf die Hand getreten bin. (Zum Glück hat sie offensichtlich nicht mal Schmerzen gehabt, Babys sind verrückt. Obwohl es einen Bruch gab).


    Ich war alleine mit den Kindern und VOLLKOMMEN am Ende. Und die waren im Krankenhaus so verständnisvoll...das war unglaublich. Ich hätte mich eh schon fast selbst ins Gefängnis gesteckt, da hat mir das ein bisschen das Mutter-Leben gerettet.

    Ich hab noch Zimmer frei hier! :-$ :grinning_face:

    Eltern sind halt sowieso nur in einem

    Sehr begrenzten (Zeit-)Rahmen die richtigen Sozialpartner. Das ändert sich sehr sehr schnell. Wenn ich meinen zehnjährigen sehe, der hustet uns was, wenn wir im Urlaub nur Familiendinge machen wollen. Eins zu eins ist noch in Maßen ok für ihn, also lange Spiele oder so, aber das reicht ihm nah zwei oder drei Stunden auch. Das ist ein Prozess, der sich seit Jahren zieht, also schon früher begann und ja auch vollkommen normal und gesund ist.