Beiträge von gato im Thema „Wie geht ihr mit der permanenten Fremdbestimmung durch eure Kinder um?“

    . Es gibt nur für ein Viertel der Kinder Schlafplätze

    Das finde ich bescheuert. Was ist denn mit Kindern die Mittagsschlaf brauchen oder so müde sind, dass sie auf jeden Fall einschlafen, auch wenn die Eltern nicht schnell genug für die Liste waren? Müssen die dann wach bleiben? 1/4 der Kinder finde ich auch sehr wenig. Ganz ehrlich würde ich da mal bei dem Beauftragen der Stadt nachhören, ob das überhaupt zulässig ist. Ich kann mir vorstellen, dass man für ein bestimmtes Alter für jedes Kind einem Schlafplatz anbieten muss.


    Meine Kinder sind alle in die gleiche kleine Kita gegangen. Da gab es in einer Ecke kleine Betten, die wurden nach dem Mittagessen im Raum eng aneinander aufgestellt, so dass jeder einen Schlafplatz hatte. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man nicht wenigstens so genug bzw. mehr Schlafplätze einrichten könnte.

    Ehrlich gesagt vestehe ich das Problem nicht. Ich habe nicht den Eindruck, dass Daenerys seit Wochen darunter leidet, nur weil sie vor 2 Wochen mal "gejammert" hat, dass ihr Sohn ab und zu noch mal aufsteht und momantan wenig schläft. Warum muss man denn immer zeigen, wieviel besser man es weiss?



    Irgendwie nervt es mich auch, dass der Weg von anderen immer der bessere sein soll. Ich mache auch noch Schlafbegleitung bei meinem fast 4jährigen Kind, das viel anhänglicher ist als meine anderen 2 zusammen jemals waren. Nervt es mich? Ja manchmal, ich weiss aber auch, dass die Zeit vorbeigeht und ich geniesse es an den meisten Tagen auch. Nur nicht an den Tagen, wo ich noch viel zu tun habe. Und dann jammer ich auch mal. Das letzte was ich dann brauche, ist ein Oberlehrer, der mir sagt, was ich falsch mache und wie einfach es geht, wenn ich x und y mache. :smiley_emoticons_sleep:

    Ich danke euch wirklich sehr für eure Worte! Wahrscheinlich habt ihr Recht, wenn man alleine ist, funktioniert man nochmal anders. Mein grosses Kind hat auch ganz cool reagiert, obwohl es in anderen Situation sonst immer schnell Panik bekam. Ich kann nur hoffen, dass ich beim nächsten Mal ruhiger reagieren kann. Aber immerhin hab ich es geschafft beim Arzt anzurufen während ich auf dem Boden lag.


    War das bei euch der erste größere blutige Unfall?

    Zufälligerweise hatte mein anderes Kind letztes Jahr auch eine sehr blutige Platzwunde am Kopf. Da war mein Mann aber schlau genug mich gar nicht erst zu rufen. Der hat schon geahnt, dass ich das besser nicht sehe. Mein grosses Kind meinte dann gestern nur trocken: Na dann bin ich wohl als nächstes dran.


    :smiley_emoticons_eek: :smiley_emoticons_eek: :smiley_emoticons_eek:


    Ich hab mir danach die ersten Wochen und Monate wirklich große Vorwürfe gemacht, warum ich damals nicht klar denken konnte.

    Wie krass, das ist ja eine schlimme Erfahrung. Und dann auch noch alleine im Ausland ohne das jemand hilft. Dafür hast du es aber sehr gut gemacht. Finde ich wirklich toll.


    Danke nochmal für eure beruhigenden Worte!

    Ich muss mich mal kurz ausheulen. Gestern hatten wir hier einen kleinen Unfall. Kind 3 (wird nächsten Monat 4) ist beim Spielen ungünstig auf dem Boden gelandet und hat sofort angefangen zu weinen. Ab auf den Schoss, da sehe ich wie ein bisschen Blut unter dem Kinn raustropft. Sofort in die Küche gelaufen, Tuch drauf gehalten und vorsichtig geguckt, da sehe ich eine riesige klaffende Wunde am Kinn. Mir ist fast schwarz vor Augen geworden und ich konnte mich überhaupt nicht mehr auf den Beinen halten. Ich habe kein Problem mit Blut, aber diese riesige Wunde bei meinem Baby war zu viel. Mein Mann ist bei sowas zum Glück extrem ruhig und weiss sofort was er tun muss. Er ist dann zum Arzt gefahren, während ich schwer atmend auf der Couch lag und meine anderen Kinder mich beruhigen mussten.


    Wunde wurde versorgt und Kind kam natürlich lachend wieder als wäre nix gewesen.


    Ich fühle mich so unfähig und habe ein schlechtes Gewissen. Mein Körper hat einfach gemacht was er wollte, ausser meine Atmung konnte ich nichts kontrollieren und nicht klar denken. Wäre mein Mann nicht da gewesen, ich hätte nicht mal Autofahren können.

    Mir ist völlig wurscht, wie viel Kinder andere bekommen. Ich weiss sehr genau, dass man die reine Kinderzahl auch gar nicht vergleichen kann. Menschen, Familien und Situationen sind viel zu unterschiedlich um da irgendetwas vergleichen zu können. Ich habe nur gesagt, ich fände ein Einzelkind viel zu langweilig für mich und meine Vorstellung vom Leben. Mir ist völlig klar, dass andere für sich etwas anderes vorstellen. Das bewerte ich gar nicht.


    Aber gerade deswegen nervt mich so, wenn hier immer wieder suggeriert wird: "Jammer nicht, du machst es nur falsch. Meine Kinder mussten/hatten xyz und dann war alles super."

    Tja, das berücksicht aber weder welche Ressourcen und Energie man als Elternteil zur Verfügung, noch welches Überraschungspaket an Kind man Zuhause hat.

    Also wenn man das auch noch bei der Kinderplanung berücksichtigen soll, dass Geschwister mal Todfeinde sein könnten, ja dann sollte man das Kinderkriegen lieber ganz sein lassen. Vor 3 Jahren durfte man sich schon anhören, warum man keine Pandemie eingeplant hat. :rolling_on_the_floor_laughing:


    Ich wollte immer mehrere Kinder. Eins ist vielleicht "harmonisch" und "schön", ich finde es langweilig, sorry. Es ist oft anstrengend mit meinen Kindern, aber für mich trotzdem das schönste Abenteuer der Welt. Es ist immer wieder spannend zu entdecken, wie anders und doch gleich sie sind und welche Dynamiken innerhalb der ganzen Familie manchmal entstehen. Ich lerne soviel über Menschen und besonders mich selbst, das könnte ich in keinem Buch lesen.


    In ganz schlimmen Zeiten halte ich mich immer an folgendem Mantra fest: Die Tage sind lang, die Jahre kurz.

    eins reicht mir wirklich völlig

    So unterschiedlich sind Menschen. Mein jüngstes Kind wird nun immer selbstständiger, dass ich manchmal denke "So nun habe ich wieder Hände frei für ein Baby". Ich bin eine absolute Babymama, so viel kuscheln und Bestimmung über ein Kind hatte ich immer nur, wenn sie ganz klein waren. Für mich wird es schwierig, wenn sie anfangen mir zu widersprechen. :rolling_on_the_floor_laughing:

    Wenn unserer einen Wutanfall hat, bieten wir an ihn zu trösten, wenn er das ablehnt, bleiben wir bei ihm, bis es vorbei ist. Uns wurde mal gesagt, dass Kinder nur lernen können, mit ihren Gefühlen umzugehen, wenn die Gefühle auch gelebt werden dürfen.

    Und wenn es 1h dauert? Da hätte ich oft gar nicht die Zeit für. :thinking_face:

    Ich lasse die Kinder aber auch hauptsächlich deswegen alleine, um mich selbst zu schützen (ich biete aber in regelmässigen Abständen eine Umarmung an). Gerade bei Wut wird doch gerne mal getreten oder gehauen, wenn sie ihren Willen nicht bekommen und ich bekomme von zuviel Gebrüll und Geschrei auch schnell Kopfschmerzen. Ich möchte aber auch alleine sein, wenn ich würend bin. Wichtiger finde ich aber, dass ich meinen Kindern zeige, wie sie mit ihrer Wut umgehen können (atmen, auf den Boxsack hauen, aufs Trampolin, Buch lesen, Musik hören, usw.) Ich habe letztens so Karten für Kinder gekauft um mit seiner Wut besser umzugehen (die sind ab 4 Jahre), das fand ich als Idee wirklich super. Mal schauen, ob uns das was bringt.

    Sohn natürlich wütend und am Brüllen. Mein Mann erklärt. Sohn verspricht nicht wieder zu rennen, er möchte aber das Band wieder haben.

    Ich halte die ganze Situation für ungünstig gelöst. Dein Kind war in dem Moment doch gar nicht zugänglich für Erklärungen. Ich weiss ja nicht, wie dein Mann "erklärt", aber dein Sohn war anscheinend am spielen und hat wahrscheinlich gar nicht verstanden, was er von ihm will. Kinder haben da oft eine ganz andere Wahrnehmung für sich und ihre Umwelt. Was du als Spielzeug und rennen definierst, war für deinen Sohn vielleicht nur Geschenkband und er ein Rennauto. Wenn ich nicht möchte, dass meine Kinder etwas machen, gebe ich ihnen oft Alternativvorschläge, was sie stattdessen machen können. Das lenkt ihren Fokus auf etwas anderes und die Chance ist höher, dass sie sich etwas anderes suchen.

    Also mein jüngstes Kind hat auch manchmal Wutanfälle. Wenn alle Angebote nicht helfen, wird erst angekündigt, dass es ins eigene Zimmer muss, bis es sich beruhigt hat und dann auch umgesetzt, wenn es weiter brüllt. Wir sperren das Kind nicht ein, es darf aber eben erst rauskommen, wenn es sich beruhigt hat. Das mussten wir am Anfang ein paar Mal üben und auch zeigen, dass z.B. Buch angucken hilft oder Musik anmachen, aber die Spielregeln waren schnell klar. Mittlerweile brauchen wir das aber nicht mehr so oft, weil es bei Ankündigung nun vorher überlegt und dann entweder aufhört oder freiwillig ins eigene Zimmer geht.

    Haha, wieso - sind sie gut erzogen oder einfach gar nicht da (also im Paradies?)

    Hehe, nein, bin gerade im Urlaub (Bei Interesse Land per PN). All Inclusive, Miniclub für die Kinder, Sonne, Strand und Cocktails. Ich kann ausschlafen, Sport machen und muss mich um nichts kümmern. Also was eigentlich jede Mama ab und zu verdient hat. Gestern hat ein Kind nach dem anderen gesagt, dass es nun müde ist und ins Bett möchte.

    Wir sind jetzt auch Weihnachten wieder heimgefahren (1h Fahrt) weils einfach so mühsam ist zu viert im Zimmer die nacht und dann von 5 bis 7 im Zimmer hocken um keinen zu wecken

    Ist es bei deinen Verwandten so eng? Versteh das nicht als Kritik, bei dir klingt es schon nach selbstgewählten Schicksal. Wir sind jedes Jahr 4 Wochen in Deutschland und müssen aus auch irgendwie mit unseren Verwandten arrangieren. Die Kinder sind da auch sehr früh wach, aber mal steht der Papa auf, mal der Opa während die anderen noch schlafen. Da findet man halt Lösungen, wenn man will. Klar wenn man nicht will, fährt man eben nach Hause, aber dann sollte man die Schuld nicht den Kindern geben.

    Gibt es denn mittlerweile so viele Kitas, die 10 Stunden auf haben? Als mein erstes Kind in die Kita kam (2015), gab es kaum welche, die lange auf hatten. Und das war immerhin in einer grossen Grossstadt. Ich brauchte aber 40 Stunden, weil es in meinem Bereich nur Vollzeitstellen gab. Die 40 Stunden haben auch nur funktioniert, weil an 3 Tagen die Omas und der Papa das Kind abgeholt haben, weil zur Arbeitszeit noch 2,5h Mittagspause + 2,5h Fahrtweg dazukamen. Am Ende kam nur eine private Kita infrage, weil es nur dort die Stunden gab und überhaupt einen Platz.


    Jetzt im Ausland kann ich über solche Diskussionen immer nur lächeln. Hier gibt es weder Mutterschaftsurlaub noch Elternzeit. Die meisten Mütter in meinem Umfeld (die es sich leisten können) versuchen wenigsten 6 Monate Zuhause zu bleiben, danach geht es Vollzeit zurück in den Job. Kitas sind i.d.R. ab 6 Wochen und die Babygruppe in unserer Kita war in den letzten 5 Jahren immer voll (da sind allerdings nur 8 Babys). Ich hole mein Kind um 15h. Die meisten bleiben bis mindestens 17h. Es werden noch 2 andere Kinder um 15h abgeholt, die Eltern drängen aber immer schnell zu gehen, weil sie Zuhause nämlich weiterarbeiten müssen. Nur bis mittags ist kein Kind da.

    Für meinen Mann und mich war immer klar, dass wir 1-2 Kinder stemmen können und wollen, ohne dabei uns selbst und uns als Paar langfristig aus den Augen zu verlieren. Und das ist -deswegen habe ich den Faden hier gestartet- manchmal leichter gesagt als getan.

    Ich finde den Faden super. Danke dafür.

    Im Grossen und Ganzen finde ich das hier einen tollen Austausch. Manchmal hilft es auch schon zu wissen, dass man nicht alleine ist.


    Wenn man liest, dass damals die Kinder um 19 Uhr im Bett sein mussten, man Babys hasst, Kinderturnen unnötig ist oder sich lieber vorher überlegen soll, ob man sich mehr als ein Kind leisten kann, joah, das hilft hier zwar niemandem weiter, aber gut, das sollte man dann lieber überlesen.