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Nichts, was die Türkei in Syrien veranstaltet, entspricht humanitären Zielen. Rein gar nichts. Sie macht höchstens den IS wieder stark, ohnehin verbündet mit diversen dschihadistischen Milizen sonder Zahl, okuppiert fremdes Land und produziert Flüchtlinge. Zudem steigert sie die Rate an Toten und Verletzten. Das macht die Türkei in Syrien.
Oh? Was hat die Türkei dann im Wertebündnis NATO zu suchen?
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Angekündigt hatte Annalena Baerbock eine wertegeleitete, nein sogar feministische, Außenpolitik - und die setzt sie auch um. In den
einzelnen Details gibt es sicherlich hier und da Mängel.
Beispielsweise hätte ich mir gewünscht, dass sie ihre Zustimmung
zur humanitären Intervention der Republik Türkiye in Nordsyrien
(dem einzigen Gebiet in der MENA-Region, in der Feministen noch nicht
an der Regierung beteiligt sind) deutlicher ausspricht und nicht nur
implizit erteilt. Aber die Marschrichtung stimmt. Es ist mir
unbegreiflich, warum ein Mensch wie z. B. Claudia Roth, die in der
Vergangenheit ja eher für Sachlichkeit und emotionale Distanz
bekannt war, der Ministerin hier mit moralischem Tremolo und vulgärem
Pazifismus in die Parade fährt.
Insgesamt gefällt
mir der frische Wind im Auswärtigen Amt. Ich finde, was die Grünen
von anderen Parteien unterscheidet, ist weniger ihr politisches
Programm an sich, sondern ihre Integrität. Mir ist die
Übereinstimmung von Anspruch und Wirklichkeit sehr wichtig.