Beiträge von Pocas im Thema „Corona Virus aktuelle Entwicklungen und Meinungen“

    Kann sowas eigentlich bei Covid auch passieren? Dass man genesen ist, aber eine Woche später plötzlich wieder die klassischen Symptome bekommt, nur in schwächer? Oder andersrum, zunächst nur "ein bisschen" Covid, Test negativ und dann eine oder zwei Wochen später bricht es endgültig aus?

    Kommt drauf an, was man unter "richtig" oder "ein bisschen" versteht. Wenn mit "richtig" Intensivstation, künstliche Beatmung etc. gemeint ist, kann ich mit einem solchen Verlauf aus persönlicher Kenntnis nicht nicht dienen. Eine gute Freundin hatte aber im vorigen Mai nach drei Impfungen einen sog. milden Verlauf ohne großartige Symptome. Es war aber eindeutig Covid, wie in einem PCR-Test nachgewiesen wurde. Nach ca. einer Woche waren die Symptome weg und keine Virenlast mehr nachweisbar. Dann ging es aber richtig los mit massiven Beeinträchtigungen, die mit long covid beschrieben werden. Vor allem eine extreme Müdigkeit und der Verlust jeglicher Belastbarkeit. Die Frau ist bis heute krankgeschrieben, hat zwischenzeitig ihren Job verloren. Alle Tests, von Herz bis Kopf, sind ohne Befund geblieben. Trotzdem ist die Frau krank und in mehreren Behandlungsprogrammen. Ich würde das schon als einen schweren verzögerten Krankheitssausbruch bezeichnen.

    Und das wird in der Praxis wirklich genau so umgesetzt? Was ist denn das für eine Klinik - Chirurgie vermutlich?

    Das wird genau so verlangt. Es handelt sich um die Universitätsklinik in Frankfurt am Main. Es ging tatsächlich um eine chirurgische Angelegenheit im weiteren sinn. Das Merkblatt wurde der Patientin ausgehändigt, die es mir als Anhang weitergeleitet hat. Ich weiß nicht wie das in anderen Abteilungen ist. Fest steht, dass schon vor dem Zutritt zu dem Gebäude allerhand kontrolliert wird, bevor man an den eigentlichen Empfang vorgelassen wird, wo man z. B. Fragen nach dem Aufenthaltsort eines bestimmten Insassen stellen kann. Das Gelände ist ziemlich groß.

    Heißt das heute noch ernsthaft, nur Geimpfte haben Zutritt? Und wenn Du "oder" statt "sowie" meintest -

    einen aktuellen Negativtest halte ich im Krankenhaus auch für äußerst angebracht, aber unabhängig vom Impf- oder Genesenenstatus.

    Die Passage in dem Merkbaltt lautet wie folgt: "Für alle Besucherinnen und Besucher ist eine Erhebung der persönlichen Daten und eine Auskunft über den Gesundheitszustand sowie den Impfstatus oder die Genesung nach einer SARS-CoV-2 Infektion erforderlich. Ein Zutritt ist nur mit elektronischem Impf- oder Genesenenachweis - beispielsweise über die CoVPass-App möglich."

    Ich finde, es wird höchste Zeit!


    Finde ich auch. Ich wollte diese Woche jemanden im Krankenhaus besuchen, der überraschend wegen eines Unfalls dort eingeliefert worden war. Zu absolvieren war eine Prozedur wie in härtesten Coronazeiten. Am Tag der Einlieferung grundsätzlich kein Besuch. Danach höchstens zwei Personen pro Tag zu unterschiedlichen Zeiten. Der Patient bekommt eine Kennnummer, die er an den Besucher weitergeben muss. Dieser muss den Besuch im Internet unter Eingabe dieser Nummer buchen. Bevor er eingelassen wird, braucht er einen aktuellen Impfnachweis sowie einen aktuellen Antigentest. Also, wer kein Internet hat oder bei dessen Handhabung ungeübt ist, hat schlechte Karten. Außerdem ist es heuer gar nicht mehr so einfach, an einen Schnelltest zu kommen, da die kaum noch angeboten werden.


    Das stützt sich auf eine Verordnung vom 23. 08 . 2021, die seitdem unverändert in Kraft ist. Ich hab das natürlich nicht gewusst und in meiner grenzenlosen Einfalt gedacht, ich könnte da einfach mal so hingehen. Außerdem soll es vorkommen, dass Menschen, die ins Krankenhaus kommen, in einem mehr oder weniger desolaten Zustand sind. So wie das mit den Besuchen geregelt ist, erfordert das einen nicht unerheblichen Koordinierungsaufwand, also wem wann der die Gnade des Zutritts gewährt werden soll. Es soll vorkommen, dass Patienten damit überfordert sind und am Ende alle dum rumstehen und gar nichts geht.

    die erklärungen, dass ich zwar nicht zum konzert der toten hosen muss, sehr wohl aber täglich mit der s-bahn zur arbeit und zurück, ist dir entgangen? da sind doch dann die ganzen wissenschaftlichen einschätzungen dazu eine ganz andere geschichte!

    Ich hab das schon gesehen. Ich weiß aber nicht, ob das der richtige Vergleich ist. Ich komme z. B. täglich wiederholt an unterschiedlichen Orten mit einer unbestimmten Zahl von Menschen in Berührung. An den allermeisten dieser Orte sind alle covid-bedingten Restriktionen aufgehoben, nur im öffentlichen Verkehr nicht. Es würde den Leuten sicher leichter fallen, das zu akzeptieren, wenn es dafür eine leicht nachvollziehbare Begründung gäbe, zum Beispiel eine Zahl (so und soviele aller Covid-Infektionen hat ihren Ursprung in Bahnen und Bussen). Zu den wenigen Orten mit Restriktionen zählen Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen, Arztpraxen und Apotheken. Für diese Einrichtungen gibt es auch eine Begründung. Dort sollen Ausbrüche verhindert werden, um die Funktionsfähigkeit der Einrichtungen nicht zu gefährden. Das versteht vermutlich jeder. Für den öffentlichen Verkehr gibt es diese Begründung einer besonderen Gefährdungslage nicht.

    Nochmal zu Bussen und Bahnen. Ich mag mich irren, aber es gibt meines Wissens immer noch keinen wissenschaftlichen Beleg dafür, dass bei Covid die Nutzer öffentlicher Verkehrsmittel einem größeren Ansteckungsrisiko ausgesetzt sind als Teilnehmer an anderen Massenveranstaltungen. Es wundert mich daher nicht, dass die im öffentlichen Verkehr nach wie vor praktizierten Restriktionen mancherorts auf eine gewisse Verwunderung stoßen, um es mal vorsichtíg auszudrücken. Also in Frankfurt am Main z.B. hat man das Gefühl in Bussen und Bahnen mitten in der dicksten Pandemie zu stecken. Alle Nase lang kommt eine Durchsage, dass Maskenpflicht herrscht. Das wird auch weitgehend beachtet. Es ist sicher ein Schutz. Aber halt nur im Zug.

    Aber mir ist klar, dass diese Einzelfallberichte keinen statistischen Mehrwert haben.

    Ob statistisch aussagekräftig oder nicht, es sind aber die beobachtbaren Sachen, die in der näheren Umgebung passieren, die den größten Eindruck machen. Eine statistisch nicht relevante Freundin war dreimal geimpft und hat sich angesteckt. Das war Ende Mai d. J. Es waren Symptome da und Antigen- und PCR-Test waren positiv. Der Verlauf war leicht und nach ca. sieben Tagen war keine Virenlast mehr nachweisbar. Drei Tage später kam es dann zu einem regelrechten Absturz mit allen Symptomen eines schweren Burnouts einschließlich Schmerzen und Missempfindungen in einer Reihe von Körperregionen. Die in Frage kommenden Organe wurden alle untersucht, ohne dass eine Schädigung nachweisbar war. Diese Symptome dauern zum Teil immer noch an, wenn auch immerhin diese extreme Müdigkeit allmählich zu weichen scheint. Dooferweise hat sie just mit Ausbruch dieser Symptome einen neuen Job angetreten, den sie genau so schnell wieder los war. Einen Termin in einer der hiesigen Long-Covid-Ambulanzen gibts irgendwann im Oktober. Also ein Reklameschaulaufen fürs Impfen sind dieser und vergleichbare Fälle nicht gerade. Übrigens auch die Corona-Erkrankung des Herrn Lauterbach nicht. Viermal geimpft, vorsichtig bis zum Gehtnichtmehr und rums, infiziert. Wenn ihm das Schicksal meiner Freundin erpart bleibt, kann er glücklich und zufrieden sein.

    da ist es zwar tröstlich, dass man sich hier in Deutschland auf die überwiegende Mehrheit verlassen kann

    Eine Angehörige der überwiegenden Mehrheit hat vor ca 50 Minuten in einer Straßenbahne der Linie 21 In Frankfurt am Main einen Mann zusammengeschissen, der angeblich kurz gehustet und dabei seine Maske runtergezogen haben soll. Ich habe davon nichts mitbekommen, obwohl ich neben der Angehörigen der überwiegnden Mehrheit saß. Diese ist auf diesen ein ganzes Stück entfernt sitzenden Mann los und hat ihn des potentiellen Massenmords bezichtigt und ihm mit der Polizei gedroht. Der Mann hat dann der Angehörigen der überwiegenden Mehrheit gesagt, sie solle sich ficken, worauf diese sagte, er solle sich selber ficken, alte Drecksau, die er sei. Die sind dann raus und haben auf der Straße weitergemacht, Wie die Geschichte weitergegangen ist, entzieht sich meiner Kenntnis, da die Bahn weiter fuhr. Wie das auf die in diesem Moment in der Bahn aktuell anwesende Mehrheit gewirkt hat, weiß ich nicht, weil niemand erkennbar Partei ergriffen hat. Das hätte sich vielleicht geändert, wenn es es zu einem Austausch von Hieben und Tritten zwischen Mann und Frau gekommen wäre.

    "Schwurbeln" gibt es natürlich schon ewig,

    Mit ewig wäre ich ein bisschen vorsichtig. Richtig ist, dass schwurbeln oder Schwurbler seit langem gebräuchliche Begriffe sind. Ich muss es wissen, schließlich bin ich mal vor Jahren wegen der angeblich unsachgemäßen Verwendung des Begriffs "Schwurbler" bei Med1 gesperrt worden. Naja, de mortuis nihil nise bene. Med1 ist bekanntlich mittlerweile eine Leiche, mich hingegen gibts immer noch :grinning_squinting_face:

    Ist zwar offtopic, aber die Kombination von billigen Krediten, welches von ansteigenden Zinsen überrascht wird, war schon mal toxisch. Entweder der Leitzins geht mit und killt langlaufende Kredite, oder er bleibt und die Preise killen Barvermögen.

    Auch offtopic. Das, wovon du hier sprichst ist nicht von steigenden Zinsen ausgelöst worden. Es handelte sich um eine formvollendete Kreditblase, deren Platzen ausgehend vom US.Immobilienmarkt das Finanzsystem weltweit fast gekillt hat. Befeuert wurde die Blase von exterem niedrigen zinsen. Die einzigen Zinsen die nach Ausbruch der Krise hochgeschossen sind, waren die Interbankensätze an den kurzfrsitigen Geldmärkte, weil der ganze Sektor in eine Liquiditätskrise gerutscht ist. Die u.a. durch Corona induzierten Infaltionseffekte haben andere Ursachen. Aber das solls von mir aus gewesen sein.

    Das kann dazu führen, daß jemand drei Stunden unterwegs ist nur um den Test zu machen statt ihn eben einfach an der Arbeitsstelle.

    Naja, wenn man hier mal interpretatorisch tätig werden will, sind immerhin zwei Möglichkeiten denkbar. 1. Ein strategischer Blindflug ohne jeden Bezug zu einer wie auch immer gearteten Realität. 2. Eine besonders gerissenene Methode, um die Leute voneinander fernzuhalten und Knüppelungen an den Arbeitsplätzen zu unterbinden.