Meine eigenen Suchterfahrungen:
Mt 7 angefangen zu rauchen. Zunächst wenige Zigaretten, 2 bis 3 am Tag. Dann mehr, ab 15, 16 Jahren eine Schachtel, das waren damals 12 Stück. Ab ca. 20 Jahren eine große Schachtel, das waren ca. 20 bis 24 Stück. Von da ab bis zum Alter von 45 immer zwischen einer und zwei großen Schachteln geraucht. Dann schlagartig, von jetzt auf nachher aufgehört. Zehn Jahre nicht geraucht. Silvester-Veranstaltung in Stuttgart, Ringelpietz mit Anfassen, ein Kumpel sagt, "Mann jetzt haste 10 Jahre nicht geraucht, jetzt kannste doch eine Zigarre (teures Nobelprodukt) rauchen, ohne dass du rückfällig wirst".
Ich Zigarre geraucht, eine Stunde später stand ich am Zigarettenautomaten und habe eine Schachtel Camel gezogen.
Wieder drei, vier Jahre lang geraucht, mehr denn je, am Tag eher drei als zwei Schachteln. Meine Frau kennengelernt, und auf der Stelle aufgehört, seither wieder komplett rauchfrei.
Alk: als Kind öfter von dem Pädo mit Gin abgefüllt worden, da war ich zehn, elf, zwölf Jahre alt. Schulprobleme gekriegt, die alsbald unlösbar wurden. Konseqenz: Katholisches Ordensinternat als einziger Evangole, was solls, die brauchten das Geld und ich mein Abitur. Interessante Erlebnisse, gerade und vor allem angesichtes heutiger Missbrauchsdiskussionen. In dieser Internatszeit habe ich alles, was zum Rauchen useable war, versucht. Bäh! Trockene Zunge, Herzrasen und so. Trips eingeworfen. Damit ich nicht aus dem Fenster springe, hat man mich am Stuhl festgebunden. Ich hab auf den Scheiß gar nicht reagiert. Fast krepiert ist der, der mit dem Zeugs ankam.
Aber in dieser Zeit habe ich Gefallen an Bommerlunder und Bier gefunden. Es gab ein Lokal, hieß glaube ich Münchener Hofbräu Haus - nä, das kann nicht sein, aber so ähnlich, irgendeine Münchener Biersorte, dort schenkte der Wirt, sobald er sah, dass ich rein komme, einen Halben ein und einen doppelten Bommerlunder. Abiturprüfungen im Vollrausch, das war schon leicht komisch.
Irgendwann hatte ich dannn das Gefühl, dass ich jetzt den Rückwärtsgang einlegen sollte, sonst bleibe ich an dem Alk hängen. Also, auf der Stelle mit dem Alk aufgehört, absolut Null Probleme, und seither, d.h., seit dem Alter von 21 Jahren trinke ich nur aus ab und zu mal, aus Lust am Geschmack.
Andere aus meinen Bekanntenkreisen hatten "es einfacher": irgendwas probiert, drauf hängengeblieben, und manchereiner hat dann auch den Löffel abgegeben.
Alles sehr komisch, mit den so unterschiedlichen Wirkweisen von Suchtmitteln auf Individuen.