Kann man irgendwie nicht vergleichen.
Wäre ich Nazi, würde ich einen Mitnazi, der türkisch oder was auch immer essen geht, vermutlich wirklich nicht ernst nehmen. Als Nicht-Nazi wäre er mir natürlich so oder so suspekt.
Wenn ich meinen Kindern ständig predige, nicht so viel Süßes zu essen, aber mir morgens, mittags, abends Schokolade, Nutellabrot und Marshmallows reinhauen, kann ich doch nicht erwarten, dass die mich ernst nehmen.
Vermutlich ein schwieriger Vergleich. Aber auch in dieser Szene gibt es vermutlich die Unterscheidung zwischen "privater Lebensstil" und "politischer Forderung".
Und zu deinem Beispiel: an diesen Freitagsdemos von FFF wird nicht gegen das Konsumverhalten protestiert, sondern gegen politische Entscheidungen. Dazu hatte ich in den letzten Tagen mal geschrieben, dass ich natürlich nicht aufs Schild schreibe "Fleisch ist Klimakiller" während ich eine Leberkässemmel mampfe. Dass mich da andere nicht ernst nehmen würden, das ist mir klar 
Timba: Freut mich sehr, dass du nochmal so ausführlich drauf eingegangen bist. Mir liegen für viele Dinge Argumente auf der Zunge, die ich aber in Ruhe aufschreiben müsste. Und ich fürchte, wir beginnen uns dabei immer mehr in etwas zu verstricken, wo wir jeweils nur noch Kopf schütteln. Aber zumindest (evtl. vorerst) meine Kurzantwort: ob du mich glaubwürdig findest, ist mir persönlich nicht wichtig. Es geht mir um andere Mitleser, die sich aktuell vielleicht denken, dass sie mit der Umweltpolitik aktuell unzufrieden sind, aber sich nicht auf eine Demo trauen, weil sie das Gefühl haben, sie tun ja privat selbst nicht genug, um den Protest zu legimitieren. Die Haltung finde ich fatal und das möchte ich gern klarmachen. Vielleicht liest es ja jemand, der wirklich noch unentschlossen ist.
Und ansonsten gilt auch das, was ich oben yer.ii.xx geantwortet habe...auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole. Mein persönliches Konsumverhalten hat nichts damit zu tun, welchen politischen Umschwung ich fordere. Ich setze mich ja nicht gegen die Dinge ein, die ich selbst tue. Sondern gegen die Dinge, die ich anders nicht beeinflussen kann. Ich kann keine Windräder bauen, keine RWE-Lobby anprangern, kein zukünftiges Lützerath verhindern. Ich kann mich also gar nicht vorbildlich verhalten, so wie ich es selbst fordere.