Ich denke da gibt es für manche ein böses Erwachen, wenn sie in der Realität angekommen sind.
Kommt drauf an. Manche, die sich bewusst Schulden einbrocken, sind auch so (sorry:) abgefuckt drauf, die wissen genau was sie tun und es ist ihnen einfach egal. Wenn man dann irgendwann im Leben mal an Geld oder Besitz kommen könnte, wird das dann eben auf die Eltern oder Lebenspartner laufen gelassen, damit nix gepfändet wird. Ich habe auch noch einen Titel gegen so jemanden. Offiziell gibt es nichts zu holen.
Diese Zahlen kannte ich noch nicht. Wenn es so wäre, dann ist es für die verbleibenden 20% immer noch ein Segen. Dazu stehe ich.
Und die Weiterverwertung von Verbindlichkeiten durch Inkasso-Firmen und Insolvenverwalter ist kein Dienst an den "armen Gläubigern", die sonst nicht zu ihrem Geld kommen (Wo kommt nur dieses Klischeebild her?), sondern einfach ein Geschäftsmodell. Sonst würden Schuldtitel je nach Erfolgschancen, nicht von einer Firma an die nächste verhökert, natürlich immer unter dem Preis der Hauptforderung.
Diese Fälle gibt es natürlich auch. Aber bedenke dass unter den Gläubigern nicht immer große Firmen stehen und auch nicht immer solche, die daraus ein Geschäftsmodell machen.
Gläubiger kann auch eine ganz "normale" private Person sein, die selbst arge Probleme bekommen kann, wenn ihre Leistung nicht bezahlt wird und sie durch Restschuldbefreiung auch nie wieder was von der Summe sehen wird. Ich will das Prinzip der Restschuldbefreiung deshalb nicht per se schlechtreden, das hat natürlich auch seine Daseinsberechtigung. Aber immer leichter machen, seine Schulden nicht bezahlen zu müssen und nach einigen Jahren fein raus zu sein kann auch nicht richtig sein.
Und wenn hier einige die konsequente Eintreibung von Schulden fordern, dann mögen diese mir doch bitte erklären, warum - ebenfalls glücklicherweise - das Pfändungsschutzkonto (PSK) eingeführt wurde, gegen den Willen der Banken übrigens.
? Weil auch Menschen mit Schulden von irgendwas leben müssen. Es hat doch niemand hier gesagt "Denen sollte man jeden Cent nehmen und mir ist egal, wenn sie dann keine Miete und kein Essen mehr zahlen können". Hier sind sich denke ich mal alle einig, dass eine gewisse Grundsumme übrig bleiben muss und das wird durch das P-Konto erreicht.
Das P-Konto ist ja nicht grundsätzlich unpfändbar, sondern schützt nur eine bestimmte Summe. Wieso sollte sich jemand darüber hinaus ewig weiter bereichern dürfen, sein Geld sparen dürfen und anderen dabei Schaden zufügen?
Da unterscheide ich streng. Bei Privatpersonen, von denen ich mir etwas leihe oder der kleine Handwerker, der meinen Wasserhahn repariert, esse ich lieber freiwillig trocken Brot, um zahlen zu können. Das ist Ehrensache.
Man kann aber nun schwer gesetzlich eine Unterscheidung zwischen "kleinen Handwerkern" und "großen Banken" treffen im Sinne von "bei den einen ist es Ehrensache und bei den anderen drücken wir regelmäßig alle Augen zu und treiben keine Schulden ein". Wo würde man auch die Grenze ziehen wollen? Das geht einfach nicht.