Mir gefällt insoweit der Ansatz von Rawls und Habermas recht gut. Rawls hat versucht, ihn wie folgt zu fassen:
Mir der von Zinn noch besser.
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https://www.deutschlandfunkkul…vilen-ungehorsam-100.html
Ich hab nochmal darüber nachgedacht und bin nicht wirklich glücklich mit dem zivilen Widerstand , für mich sind da viele Fragen offen bezüglich der Grenzen und den Folgen von zivilen Widerstand
1.) Dieses Recht von zivilem Ungehorsam steht in dem Fall jedem zu , der glaubt , für eine vermeintlich gute Sache zu kämpfen.
Das heißt für mich , dass zum Beispiel auch die Identitären , die Rechtsextremen genau so zivilen Ungehorsam ausüben dürfen , denn wer bestimmt , welches Motiv gut ist und welches nicht ?
2,) Das hab ich gestern schon gefagt , gibt es eine genau Definitation von Gewalt und Zerstörung , was fällt darunter ?
Elleth schreibt zum Beispiel , dass teilweise auch Zerstörung erlaubt ist , was heißt das - welche Zerstörung , wo sind die Grenzen ?
Sieht man ja schon hier im Faden , wie unterschiedlich das gesehen wird - deshalb braucht es doch Gesetze, das kann doch nicht Auslegungssache der jeweiligen Gruppen sein , die diesen zivilen Ungehorsam nutzen , um seine Interessen durchzusetzen - und das bringt mich zu Frage 3
zu diesem Zitat :
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Man sagt, das Problem sei ziviler Ungehorsam. Aber das ist nicht unser Problem. Unser Problem ist der zivile Gehorsam. Unser Problem ist die große Anzahl von Menschen auf der ganzen Welt, die dem Diktat ihrer Regierung folgen und deshalb in Kriege ziehen, in denen dann Millionen Menschen wegen diesem zivilen Gehorsam getötet werden. Unser Problem besteht darin, dass Menschen gehorsam sind, sich die Gefängnisse wegen Bagatellen füllen, während die großen Verbrecher die Staatsgeschäfte führen. Das ist unser Problem.“
3) Wenn ein Großteil der Bevölkerung mit den Anliegen nichts anfangen kann , eine andere Einstellung vertritt - können sie ja ebenfalls zivilen Ungehorsam anwenden , sollte die Regierung nicht nach ihren Vorstellungen darauf reagieren , das ist meine größte Sorge . Der Kampf wird doch auf die Straße ausgelagert . Warum noch wählen , was hat das noch mit einer Demokratie zu tun? Das würde einen Bürgekrieg auslösen .