Beiträge von Timba im Thema „Aktivismus - Wahn oder Sinn?“

    Was soll ein Sozialminister sein und warum sollte dieser für den Ausbau des Niedriglohnsektors in Deutschland verantwortlich sein?

    Ach tobis, wie kann ausgerechnet dir das passieren. Unser Minister Hubertus Heil trägt die offizielle Bezeichnung "Bundesminister für Arbeit und Soziales". Er ist also nicht nur Arbeitsminister, sondern auch Sozialminister. In diesem Amt ist er unter anderem auch für die Arbeitsagenturen und Jobcenter zuständig.

    aber Deutschlands Wirtschaft ist stark Exportabhängig.

    Und? Ist das gut oder schlecht? Und ist die Vernachlässigung des Binnenmarkts gut oder schlecht?

    Vielleicht hast du ja auch schon mal was von "Globalisierung" gehört?

    Nein. Was ist das?

    Verlagerung der Produktion ins Ausland

    Auch nicht ganz unproblematisch für Hersteller und Händler, wie man inzwischen weiß. Stichwort: Zusammenbruch der Lieferketten während der Pandemie oder auch die derzeitige Medikamentenverknappung.

    geringe Investitionen aus dem Ausland in Deutschland - usw.

    Ich habe nicht den Eindruck, dass zu wenig Ausländer in Deutschland investieren. Eher zu viele. Der ausländische Einfluss ist an manchen Stellen schon viel zu hoch.

    Ein 10% teurerer BMW verkauft sich halt deutlich schlechter (im Ausland).

    Wenn er denn 10% teurer wird. Es sieht ja eher so aus, dass das in D produzierte Auto deutlich günstiger als hierzulande im Ausland angeboten wird und dann als Re-Import zurückkommt, wobei der Preisvorteil nicht selten ein paar Tausend Euro beträgt. Nicht nur bei BMW, sondern bei allen.

    Entscheidend ist das Verhältnis von Lohn zu Produktivität, und dieses sinkt eben mit steigenden Löhnen.

    Ja, das ist korrekt. In den letzten 30 Jahren ist das Verhältnis allerdings nur gestiegen, weil die Lohnzuwächse nicht mehr mit dem Produktionszuwachs Schritt halten. Das war bis zur Wende anders. Jetzt muss man sich nicht mehr ins Zeug legen, um die Menschen davon zu überzeugen, dass der Kapitalismus besser als der Sozialismus ist, sondern kann froh und gemütlich den Shareholdern was Gutes tun. Damit es nicht so auffällt klagt man weiterhin ununterbrochen über zu hohe Lohnkosten.

    Nach deiner Theorie müsste man ja einfach die Löhne für alle verdoppeln, dann würde es der Wirtschaft gutgehen und den Arbeitnehmern sowieso,
    und alle würde fröhlich im Kreis hüpfen und in einen Konsumrausch verfallen ...

    Wo habe ich denn eine Theorie aufgestellt? Irgendwas bringst du offenbar gerade durcheinander.

    Wegen Leute wie Sinn hat dieses Land den größten Niedriglohnsektor in ganz Europa

    Ich denke, das ist zu viel der Ehre für Professor Unsinn. Nach meiner Erinnerung war es die Schröder-Regierung, und hier ganz besonders der inzwischen verstorbene damalige Wirtschaftsminister Clement, die dafür verantwortlich zeichnen.

    Gut für den Arbeitnehmer, schlecht für die Wirtschaft, da Investitionen so ausgebremst wurden.

    Warum sollen hohe Löhne schlecht für die Wirtschaft sein? Je mehr Geld die Menschen haben, desto mehr können sie konsumieren, was der (Binnen-) Wirtschaft hilft. Und investiert wird dann, wenn man ein gutes Geschäft wittert. Wenn die Menschen so wenig Geld verdienen, dass sie sich nichts mehr leisten können, wird auch nicht investiert, sondern die Gewinne werden im Casino Börse verzockt.

    Na, er hat doch Recht, oder? Siehste doch, die Leute können sich Autos leisten und Flugreisen. Wir verdienen alle viel zu viel und viel mehr, als fürs Klima gut ist. Manche können sich sogar von nur drei Jobs annähernd eine Wohnung leisten. Geht ja mal gar nicht!

    Du bist ein alter Zyniker! Geh hin und bete drei Rosenkränze oder so. :face_with_monocle:

    Wie kann man nur so einen weltfremden Schwachsinn verzapfen, und dann auch noch an die Öffentlichkeit bringen!

    Wie? Das sieht man doch. Und warum? Aus den Gründen, die du bereits vermutest: Aufmerksamkeit. Einmal in den Zeitungen stehen. Ist im Prinzip nichts anderes als das, was die LG macht. Nur mit deutlich weniger Schaden.

    Gefängnisstrafe von 2 Jahren und 7 Monaten für deutschen Klimaaktivisten in England bestätigt. Das Berufungsgericht hat das Urteil bestätigt. Es ist damit rechtskräftig.

    Zitat

    Das Urteil gegen die Mitglieder der Organisation "Just Stop Oil" sei "nicht übermäßig" und zudem im Sinne des Gesetzgebers, Demonstranten abzuschrecken, urteilten die drei Richterinnen. Damit bleiben die mehrjährigen Haftstrafen für Marcus Decker und Morgan Trowland bestehen.

    Quelle

    Daran sollte sich Deutschland ein Beispiel nehmen.

    Es geht um das Gefühl dabei. Größtenteils wird sich hier so positioniert, als ob das sog. "schlechte Gewissen" bei Schulden gegenüber einer Großbank oder Tischlermeister Müller das gleiche sei. Das glaube ich einfach nicht.

    Außer dir sehe ich hier niemand, der beim Bezahlen von Rechnungen mit Gefühlen hantiert. Auch mit Gewissen hat das nicht viel zu tun. Man bestellt/erteilt einen Auftrag - man bekommt die Leistung - man bezahlt die Leistung. Und zwar bei jedem. Bei freiwilligen Zahlungen, z.B. Trinkgeld, Schenkung, etc., da könnte schon eher das Gewissen involviert sein. Zum Beispiel wenn jemand einen großen Gefallen getan hat und es wurde versäumt, sich dafür erkenntlich zu zeigen. Bei einem Geschäft, das auf einem rechtsgültigen Vertrag fußt, spielt das Gewissen keine Rolle. Man hat eine Leistung erhalten, daraus ergibt sich eine Zahlungspflicht, und kommt man der nicht nach, wird die Zahlung eingetrieben. So einfach ist das.

    Andererseits müsen auch diese Leute irgendwie existieren können.

    Ja. Stichwort: Existenzminimum. Jeder Cent drüber wird weggenommen.

    Mit Banken, Telekommunikationsfirmen oder 4 Energie"versorgern" habe ich dagegen kaum Mitleid. Daran gehen die nicht zugrunde und haben auch genügend eigene Rechtsabteilungen.

    Du zimmerst dir also gewissermaßen deine eigene Rechtsordnung und bestimmst, wer ein Anrecht auf Bezahlung seiner Leistungen hat und wer nIcht? Hast du das im Arbeiter- und Bauernstaat so gelernt?

    Das wird durch deren Möglichkeiten der Durchsetzung gewährleistet, nicht durch die Ehrenhaftigkeit des Durchschnittsbürgers.

    Das ist totaler Schwachsinn. Ob es um den Handwerker aus dem Ort geht oder um einen Konzern in irgendeiner Großstadt, in beiden Fällen bestehen rechtsgültige Verträge, die man einzuhalten hat. Mit Ehrenhaftigkeit hat das überhaupt nichts zu tun, sondern mit Rechtssicherheit.

    Dazu kommt auch, dass man keinen Vertrag oder Kredit von niemandem mehr bekommt, wenn man Schulden hat. Dies geht sogar bis zur Verweigerung der Teilzahlung für Brillen oder etc.

    Es gibt ein uraltes Sprichwort: Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, und wenn er auch die Wahrheit spricht. Analog dazu gilt, wer einmal oder mehrfach seine Rechnungen nicht bezahlt hat, der ist nicht mehr kreditwürdig. Ganz einfach. Für diese Menschen gibt es Vorkasse. Erst Geld, dann Leistung. Das wird bei Geschäftskunden noch viel rabiater praktiziert als bei Privatleuten. Wer hat schon Bock, ständig hinter seinem Geld herzulaufen?

    Es geht darum, dass jeder die Konsequenzen seines Handelns trägt.

    Jeder Verbrecher, der einsaß, erhält eine zweite Chance, incl. Wohnung und Lebensunterhalt. ("Resozialisierung")

    Wenn er einsaß, dann hat er doch die Konsequenzen seines Handelns getragen. Warum soll ein Schuldner keine tragen? Er macht einen Haufen Schulden, verbrät die Kohle, meldet dann Insolvenz an und fertig. Null Konsequenz! Ist das deine Vorstellung von Verantwortung?


    Zitat

    Oder gilt hier: "Bei Geld hört die Freundschaft auf" ?

    Die Wirklichkeit sieht mMn anders aus.

    Vielleicht bedarf deine Meinung an der Stelle eine revidierte Justierung?

    Zitat

    Vergleiche dazu den Umgang mit Großschuldnern, z.B. durch Steuerhinterziehung. Mir fällt dazu ein gewisser Würstchenfabrikant ein.


    Mit Kleinschuldnern, sagen wir ca. 50 ... 100 k€ Schulden, wird da rabiater umgegangen.

    Es findet bestimmt nicht meinen Beifall, dass mit diesen Menschen sehr moderat umgegangen wird. Allerdings ist das für mich auch kein Grund, mit kleinen Schuldnern ebenfalls zu moderat umzugehen. Es kann nicht angehen, dass jemand lustig Schulden anhäuft und im Anschluss seinen Gläubigern den Stinkefinger zeigt. Wie bereits gesagt, unverschuldete und unvorhersehbare Ereignisse sind was anderes. Da finde ich Solidarität und eine Möglichkeit der Entschuldung angemessen. In anderen Fällen nicht so sehr. Letztendlich ist es aber Aufgabe des Gesetzgebers, hier einen gerechten Ausgleich zu finden. Im Ergebnis wird es so sein, wenn die Entschuldung zu leicht gemacht wird, werden Kreditgeber eben vorsichtiger werden bei der Vergabe von Krediten und die Leidtragenden sind mal wieder die Ordentlichen, die unbedingt einen Kredit brauchen und diesen auch zuverlässig bedienen würden.

    Also: Schulden = Schuld? Wollen wir dn Schuldturm wieder einführen?

    Was soll denn dieser polemische Scheiß mit Schuldturm? Es geht darum, dass jeder die Konsequenzen seines Handelns trägt. Wer ohne eigenes Zutun durch einen Schicksalsschlag in Schwieriegkeiten gerät, für den muss eine solidarische Lösung her. Genau dafür wurde ja die Privatinsolvenz ursprünglich erfunden. Nicht dafür, den Menschen einen Freifahrtschein auszustellen.

    Zur Kasse bitten wird man sie, die meisten werden aber nicht kommen können, denke ich. Mangels Masse. Eine Privatinsolvenz und die nachfolgende Schuldbefreiuung dauert auch hier in D keine 7 Jahre mehr.

    Vergiss es! Für den mutwillig angerichteten Scheiß gibt es keine Restschuldbefreiung.


    Zitat


    Forderungen aus vorsätzlich begangener unerlaubter Handlung sind von der Restschuldbefreiung ausgenommen, wenn sie unter diesem Rechtsgrund zur Insolvenztabelle angemeldet worden sind.

    Quelle

    Klar, man könnte sich Einzelpersonen herauspicken, falls sie bekannt sind.

    Natürlich sind die bekannt. Die kleben sich doch fest und warten hübsch, bis die Polizei kommt. Glaubst du, man hätte die gehen lassen ohne vorher die Personalien aufzunehmen? Auch bei den Schäden auf Sylt wurden die Täter am Tatort vorläufig festgenommen und nachher wieder freigelassen. Aber die Personendaten hat man doch.