Beiträge von cede im Thema „Leben ohne Auto - von Bequemlichkeit zu Notwendigkeit und zurück...“

    Das klingt immer so, als wäre es ein gottgegebenes Glück, dass ich diesen kurzen und angenehmen Weg zur Arbeit habe und es nicht durch eigenes Zutun und anderweitigen Verzicht so ist. Ich habe die Arbeit und auch die Wohnung sehr bewusst so gewählt, zahle dafür die entsprechende Miete und nehme dafür die entsprechenden Einschränkungen in Kauf, die eine zentrale Lage mit sich bringt.

    Es ist ein gottgegebenes Glück, dass du dir eine Wohnung nah am Arbeitsplatz leisten kannst bzw. sie überhaupt erhalten hast.

    Mein Arbeitgeber beschäftigt über 1.000 Mitarbeiter. Der Betrieb neben uns beschäftigt sogar knapp 2.500 Mitarbeiter. Ein weiterer Großbetrieb zwei Häuserblocks weiter beschäftigt meinen Vermuntungen nach wohl ca. 500-1.000 Mitarbeiter. Unsere Firmen liegen alle mitten in der Stadt, 2km vom Zentrum der belebten Innenstadt entfernt.


    Innenstädte haben es an sich, dass Wohnraum knapp und schweineteuer ist. Jetzt versuch doch mal bitte, diese schätzungsweise 4.000 Mitarbeiter dort in der Innenstadt unterzubringen. Geht natürlich nicht.


    Auch hier trifft wieder das zu, was ich angesprochen habe: Man kann doch nicht immer von sich auf andere schließen. Bei dir ist es möglich aufgrund der örtlichen Gegebenheiten, dass du nah am Arbeitsplatz eine Wohnung gefunden hast. Mir und meinen Kollegen ist das nicht möglich.


    Und selbst wenn ich dort eine Wohnung bekommen könnte, wäre ich nicht dazu bereit, ihren Preis zu bezahlen. Die Mieten und Kaufpreise sind unverschämt hoch. Nicht, weil sie so wertvoll sind, sondern weil sie künstlich verteuert werden. Denn knapper Wohnraum ist vermeidbar, indem mehr Wohnraum geschaffen wird. Aber mehr Wohnraum senkt die Immobilienpreise. Aber das ist wieder ein anderes Thema. Für den Preis, den ich in der Innenstadt für eine winzige Studentenbude zahlen müsste, erhalte ich ein paar Kilometer weiter schon eine geräumige Mehrzimmerwohnung mit Stellplatz oder sogar Garage. Für diesen größeren Wohnraum nehme ich in Kauf, dass ich mit dem Auto zur Arbeit fahren muss. Lieber fahre ich 9km mit dem Auto und habe trotzdem alle möglichen Geschäfte in greifbarer Nähe, als in eine völlig überteuerte kleine Wohnung in der Innenstadt zu ziehen. Und dort müsste ich auch noch Unsummen für einen Stellplatz zahlen, wenn ich noch für andere Zwecke ein Auto halten möchte.

    Dann hast du wohl auch was gegen ungeheizte Regenschirme... :face_with_tongue:


    Du bist meiner Frage eher unelegant ausgewichen. Warum gibt es Vordächer? warum Dächer bei Bushaltestellen?

    Deine Frage habe ich wohl falsch gedeutet und daher bin ich unbewusst elegant ausgewichen. :winking_face:

    Tja, wozu gibts Vordächer und Dächer bei Bushaltestellen? Das lässt sich doch mit gesundem Menschenverstand erklären. :grinning_squinting_face:

    Das Vordach ermöglicht dir, in aller Ruhe den Regenschirm zusammenzufalten und dann den Hausschlüssel herauszuholen, um die Tür zu öffnen. Schonmal darüber nachgedacht wie blöd es ist, wenn man zum Beispiel eine Tüte in der einen und den Regenschirm in der anderen Hand hält und nun eine Tür aufschließen möchte? Ohne Vordach müsstest du die Tüte auf den nassen Boden legen oder den Regenschirm weglegen und dann ganz nass werden, um die Tür aufzuschließen. Vordächer haben einfach nur einen praktischen Grund.

    So ist es auch bei Bushaltestellen. Die Sitzbank wird bei Regen nicht nass und bei starker Sonneneinstrahlung nicht heiß. Bei Regen bietet das Dach der Bushaltestelle den Komfort, dass man nicht die ganze Zeit einen Regenschirm halten muss und im Sommer spendet es Schatten.


    Wir können auch ohne Vordächer und Dächer an Bushaltestellen leben. Sie dienen aber so wie Fahrzeuge mit Motor und Fahrzeuge mit Dach Komfort und Erleichterung im Alltag. Es geht auch um die Verhältnismäßigkeit. Eine Bushaltestelle mit einem Dach zu versehen ist kein großer Akt, alle Gehwege mit Dächern zu versehen aber total übertrieben. So ist es auch bei Autos. Eigentlich ist es doch völlig okay, dass wir uns mit Fahrzeugen fortbewegen, die per Motor angetrieben sind und einen Wetterschutz bieten. Übertrieben ist es jedoch, wenn wir mit einem 3 Tonnen schweren SUV jeden Tag 3km durchs Flachland auf die Arbeit fahren. :winking_face:


    Wenn wir uns in Zukunft wieder mit Muskelkraft fortbewegen und den Wetterschutz weglassen, warum haben unsere Häuser dann noch Dächer und warum benutzen wir elektrische Küchengeräte? Bei schlechtem Wetter müssen wir uns zu Hause doch nur passend anziehen und Kochen kann man auch ohne Elektrizität.


    Ich fahre gerne Fahrrad, und ich nehme bewusst jede Bewegung mit, die ich im Alltag ohne die Investition zusätzlicher Zeit kriegen kann. Ja, ich könnte mir ein Pedelec leisten, aber meine gut 2 km zur Arbeit und zurück kriege ich auch mit einem normalen Fahrrad in 10 Minuten hin, zumal es ebenerdig ohne Steigungen ist. Tendenz zur Bequemlichkeit, ja, beim Menschen eindeutig vorhanden, aber mittlerweile sollte eigentlich jeder begriffen haben, dass das nicht gesund ist.

    Deine zwei Kilometer zur Arbeit sind doch vollkommen verkraftbar mit dem Fahrrad. Die sind sogar noch ebeneerdig ohne Steigung. Dein Arbeitsweg ist absolut traumhaft. Aber für die Argumentation gegen Autos werden nur Arbeitswege wie deine als Basis genommen, um zu behaupten, dass das Fahrrad doch vollkommen ausreicht.

    Mein Arbeitsweg sind in der Regel knapp zehn Kilometer und zunächst mit starkem kurzen Gefälle und dann mit längerer Steigung. Natürlich hört es sich echt traumhaft an, dass man diesen Weg doch jeden Tag als sportliche Betätigung nutzen kann, aber ich arbeite nicht acht Stunden lang im Büro, sondern acht Stunden lang in einer Werkstatt. Zudem stehe ich nicht einfach nur viel an einer Stelle, sondern laufe sehr viel quer duch das Werksgelände, muss bei einigen Tätigkeiten viel körperliche Kraft geben, klettere hier und da mal herum und arbeite auch manchmal unter erschwerten Bedingungen. Wenn dann alle paar Wochen mal unser Alarm losgeht, rücken wir mit unseren Einsatzfahrzeugen aus und haben dann einen Einsatz (ähnlich wie Technische Hilfeleistung) mit 'Open End'. Irgendwann sind wir fertig, sowohl mit dem Einsatz, als auch körperlich. Ist zwar selten, kommt aber dennoch vor.


    Zu einem Job, bei dem man körperlich viel leistet, mit dem Fahrrad zu kommen, raubt einem schonmal nötige Energie. Dann auch noch nach Feierabend die Restenergie für den Heimweg mit dem Rad zu verbrauchen gibt einem den Rest.



    Dein Arbeitsweg ist wirklich klasse und für jeden wünschenswert, aber leider nicht die Regel, sondern eine Ausnahme. Höchstens diejenigen, die den ganzen Tag im Büro sitzen, würden auch einen etwas anspruchsvolleren Arbeitsweg mit dem Rad zurücklegen.


    Bei uns auf der Arbeit gibt es immer wieder Wünsche, die Parkflächen zu vergrößern, weil es an Parkplätzen mangelt und man zu manchen Uhrzeiten echte Probleme hat, einen Parkplatz zu finden. Manche Mitarbeiter sind aber dagegen, wollen das Fahrrad fördern und haben schon erreicht, dass wir statt mehr Parkplätze zu errichten mehr Fahrradständer aufbauen. Die Fraktion, die gegen die Parkplätze und für mehr Fahrradstellplätze sind, stammen nahezu alle aus Bürojobs.

    Besonders bemerkenswert ist, dass unsere Fahrradständer vor dem Verwaltungsgebäude voll ausgelastet sind, aber die Fahrradständer vor den Werkstattgebäuden kaum genutzt werden. Da sieht man, dass nunmal diejenigen, die körperliche Arbeit geben, ein motorisiertes Fahrzeug brauchen. Sicherlich könnte ein Teil von ihnen zumindest ein Elektrofahrrad fahren, um motorisiert zu sein, aber eben nicht alle. Besonders bei schlechtem Wetter nimmt man dann doch wieder das Auto, weil es den Wetterschutz bietet.







    Man kann nicht einfach von seinem persönlichen Arbeitsweg und seiner beruflichen Tätigkeit auf alle anderen schließen und behaupten, das Fahrrad wäre die bessere Alternative zum Auto. Leider fehlt sehr vielen Menschen in der Diskussion um Fortbewegungsmittel die Fähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen. Darum kommen besonders von unseren politischen Entscheidungsträgern immer nur "Lösungen", die nur einer kleinen Gruppe nützlich sind und nicht allen.

    Warum baut man nicht kleine leichte gedeckte Fahrzeuge mit 3 oder 4 Rädern? Elektrisch, und mit ca.30 km/h Höchstgeschwindigkeit? Die nicht 6-10x so schwer sind wie die Insassen?

    Sowas gibts bereits, aber die Allgemeinheit kauft es nicht.

    krankenfahrstuhl auto - Google Suche


    Aber das ist ja im Grunde genommen schon so ein böses Auto, da es alle Eigenschaften des verteufelten Autos hat. :grinning_squinting_face:


    Ein Argument für Autos ist nicht der Schutz vor Regen, sondern allgemeiner Wetterschutz. Das Auto schützt auch vor Wind, Schnee, Kälte und Hitze. Du müsstest deine Gehwege nicht nur überdachen, sondern auch mit Fenstern versehen und einer Heizung sowie einer Klimaanlage. Ich glaube, dass es dann doch vernünftiger ist, einfach nur das individuelle Gefährt zu umhausen und mit einer Kühl-/Heizanlage auszustatten. :smiling_face:

    Aber was du von Energieersparnis des menschlichen Körpers schreibst, das stimmt ja nur bis zu einem gewissen Grad.

    Denn wenn man nur darauf aus ist, Kraft und Energie des eigenen Körpers zu sparen, dann leidet der Körper irgendwann genauso, wie wenn er zuviel beansprucht wird.


    Außerdem ist dieser Drang zur Bequemlichkeit nur eine Sache unter vielen, die den Menschen antreibt.

    Was uns Menschen mindestens genauso wichtig ist, das ist z.B. psychische und physische Gesundheit und Zufriedenheit.

    Es geht ja auch nicht darum, den Körper zu 100% zu schonen. Sonst würde das Auto bis ans Schlafzimmer fahren. Die Energieersparnis und Entlastung soll ja nur in den anstrengenden Bereichen eintreten. In Werkstätten zum Beispiel heben die Leute durchaus noch Teile, die 20kg wiegen, aber schwerere Teile werden per Kran unterstützt, statt dass sich mehrere Personen quälen.

    Eine gewisse Bewegung braucht der Mensch natürlich weiterhin. Darum spaziert er, macht Sport, fährt mal mit dem Fahrrad eine schöne Strecke, geht schwimmen usw. Aber für den regelmäßigen Alltag, in dem man ständig weite Strecken zurücklegen muss oder schwere Güter transportiert, ist die Unterstützung eines Motors einzig sinnvoll. Man strengt sich an und erschwert sich den Alltag ohne Motor. Die Menschen haben sich schon was dabei gedacht, als sie Pferde zum Ziehen ihrer Fuhrwerke nutzten und später das motorbetriebene Automobil erfunden haben. Die Entwicklung des Autos eskaliert seit 50 Jahren, weil die Autos immer größer werden. Dem kann man entgegensteuern. Dazu muss man uns aber nicht zurück in die Steinzeit schießen.


    Wenn unser Leben bequem ist, dann bleibt uns mehr Zeit und Energie, das Leben zu genießen und Dinge zu tun, die uns Spaß machen.

    Es gibt genug Leute, die ein Normalfahrrad nicht unbedingt bevorzugen, sondern die sich (noch) kein E-Bike leisten können!

    Ich bezweifle, dass es bei der Mehrheit daran liegt, dass sie sich kein Elektrofahrrad leisten können. Schließlich gabs auch früher schon Leute, die sich kein Mofa leisten konnten. Die Leute schaffen doch sogar ihr Auto ab und erzählen, wie viel Geld sie nun sparen, weil die Kosten für das Auto wegfallen. Wenn man durch den Verzicht auf das Auto Geld spart und sich vorher ein Auto leisten konnte, dann hat man auch Geld für ein Elektrofahrrad. Aber trotzdem wird lieber auf durch Muskelkraft angetriebene Fahrräder gesetzt.


    Mir ist das egal, das soll doch jeder entscheiden wie er will. Aber wir gehen damit insgesamt einen Rückschritt. Uns erleichtern Maschinen nicht mehr den Alltag, damit wir nach der Fortbewegung vom Start zum Ziel genügend Energie für andere Aktivitäten haben. Das war doch schon die Grundidee beim Pferd.

    Das Pferd und der Motorwagen haben uns ermöglicht, weite Strecken zurückzulegen oder schwere Lasten zu transportieren und dennoch den Körper zu schonen. Ich kann einfach keinen Sinn darin erkennen außer in Freizeitvergnügen, aber manche bestreiten damit ihren kompletten Alltag.

    Außerdem wird das E-Bike auch viel schneller geklaut. Muß also doppelt und dreifach so gut abgesichert werden, wie ein Herkömmliches.

    Möglichkeiten zur Absicherung gibt es. Man muss die guten Schlösser nur bezahlen wollen. Einen hundertprozentigen Schutz wird es aber ohnehin niemals geben. Den gibt es selbst bei Autos nicht.

    Lastenfahrräder werden übrigens inzwischen von manchen Firmen in Großstädten eingesetzt, weil man mit denen leichter durch den Verkehr kommt, vor allem in engeren Straßen.

    Durch engere Straßen könnten aber auch Lastenfahrräder mit Motorantrieb fahren. Es ging doch immer um Ernergieersparnis des menschlichen Körpers und seine Entlastung. Darum nutzte man Pferdefuhrwerke und ersetzte später die Pferde durch Motoren. Der Motorwagen ist entstanden.

    Die Lastenfahrräder, die man bei den meisten Firmen und fast allen Privatpersonen sieht, sind zwar wirklich gut für enge Straßen und den dichten Stadtverkehr, aber sie haben alle keinen Motor. Der Mensch muss sich wieder belasten.


    Lastenfahrräder bieten für die Firmen zwei Vorteile:

    1) Sie kommen besser durch enge Innenstädte.

    2) Sie sparen das Geld für die Anschaffung eines motorbetriebenen Fahrzeuges sowie die Kosten für die Betankung/Aufladung, Versicherung, ggf. Steuer und Wartung. Die Firmen lagern die ganzen Kosten und den Verschleiß auf ihr Personal um. Denn ihr Fahrer muss sich selbst die Nahrung kaufen, um den erhöhten Energiebedarf durch die Tätigkeit zu decken und der Fahrer verschleißt seinen eigenen Körper, da er diese Tätigkeit viele Jahre lang jeden Tag bei Wind und Wetter ausübt.


    Aus unternehmerischer Sicht ist so ein per Muskelkraft betriebenes Lastenfahrrad ein Segen. Kosten für das Fahrzeug werden gespart, aber das Gehalt des Fahrers bleibt in der Regel nahezu identisch. Zwar sinkt die Produktivität des einzelnen Fahrers enorm, da er nicht mehr so viel leisten kann wie mit Motor unterm Hintern, aber insgesamt bleibt es günstiger für den Unternehmer. Eine Person mehr einzustellen ist günstiger als mehrere motorbetriebene Fahrzeue anzuschaffen und zu unterhalten.



    Übrigens sehen Lastenfahrräder fast genau so aus wie Lieferwagen, die vor 100 Jahren durch die Straßen fuhren. Die Unterschiede sind nur, dass man heute den Motor und den Wetterschutz (Fahrerkabine) weglässt. Und das nennt man Fortschritt. :grinning_squinting_face:



    Wie ich bereits sagte: Soll jeder machen, was er will. Dass wir uns technisch zurückentwickeln, weil man auf Motorantriebe verzichtet, begreifen wohl nur die wenigsten.


    Eine Sache werde ich aber niemals verstehen. Warum sieht man einen Vorteil darin, den Motor und den Wetterschutz wegzulassen? Insgesamt wird es für den Fahrer doch nur schlechter.

    Das "heiligs Blechle" - wie vielen Erfindungen, die den evolutionären Drang zum Energiesparen befriedigen, war ihm ein großer Erfolg beschert.

    Nachdem dieses bevorzugte Energiesparen sich dabei ausschließlich auf den menschlichen Körper bezieht, sind damit leider ziemlich schnell die physikalischen Grenzen der Vernunft erreicht und überschritten worden, was sich grob zusammengefasst auf die Frage reduzieren lässt, wieso man für die Beschleunigung von durchschnittlich 100kg Nutzlast etwa 1500kg Fahrzeug bewegen und 10qm Verkehrsraum belegen muss.

    Dein Text hat einen kleinen, aber sehr wichtigen Denkfehler. :winking_face:

    Du hast es erfasst, dem Menschen ging es um Energiesparen. Er nutzte erst das Pferd, dann Motorwagen (sowohl auf Schiene, als auch auf der Straße) zum Energiesparen. Das Automobil ist mittlerweile irrsinnigerweise riesengroß und schwer geworden. Eigentlich total überdimensioniert für EINE Person. Es ist aber unwirtschaftlich, sich zwei verschiedene Autos zu halten - das eine für Gruppenfahrten und Lastentransporte und das andere mit nur einem Sitz für eine Person.

    Jedenfalls ist es klar, dass es im Sinne der Energieersparnis dumm ist, dass wir für 100kg Nutzlast meist etwa 1500kg Fahrzeug bewegen. Statt aber dieses Fahrzeug zu verkleinern, geht die moderne Politik und Ideologie der Fortbewegung nicht weiter in die Zukunft, sondern zurück in die Vergangenheit in die Zeit, bevor wir Pferde nutzten. Denn die Leute fahren viel lieber Fahrräder und Lastenfahrräder, die sie mit Muskelkraft bewegen und sind stolz drauf. Wir wenden uns wieder von der Energieersparnis für den menschlichen Körper ab. Der Mensch muss wieder arbeiten und nicht die Maschinen, die er erfunden hat, damit sie ihm das Leben erleichtern.


    Natürlich gibts auch Elektrofahrräder, aber schau dich in den Städten um. Die absolute Mehrheit fährt durch Muskelkraft angetriebene Fahrräder. Ich sehe hier zwar eine Entlastung für den städtischen Verkehr, aber insgesamt einen Rückschritt in der Fortbewegung, da die Mehrheit Muskelkraft bevorzugt. Fortschritt wäre es, wenn die absolute Mehrheit ein Mofa fahren würde, eventuell mit Elektroantrieb. Denn das ist Energiesparen im doppelten Sinne: Der Körper spart Energie und das Fahrzeug bewegt keine unnötige Masse, weil es leicht ist.


    Und Lastenfahrräder sind in meinen Augen ebenfalls der totale Ritt in die Steinzeit. Da bewegt man mit Muskelkraft schwere Lasten. Denn es gibt auch viele Lastenfahrräder ohne Elektroantrieb. Was soll denn das? Wieder muss man den menschlichen Körper belasten. Der Alltag wird anstrengender.

    Was die Flächennutzung angeht, ist so ein Lastenfahrrad ohnehin sehr schlecht. Es nutzt nicht die volle mögliche Fläche, die durch seine Länge und die breiteste Stelle (Vorderachse) gegeben ist.


    Das Auto war eine gute Erfindung. Man kommt gemütlich von A nach B. Und klar, für jedes Wetter gibt es die richtige Kleidung, aber wollen wir nicht lieber ein gemütliches Leben haben und daher im Trockenen ohne Jacke sitzen bzw. im Sommer bei totaler Hitze von der Klimaanlage angenehm gekühlt werden, falls wir zu denen Menschen gehören, die ganz schnell schwitzen? Ich bin so einer, der total schnell schwitzt und da ist ein heißer Sommertag auf dem Fahrrad echt scheiße, wenn ich irgendwo hin muss, wo ich nicht verschwitzt und stinkig ankommen will.

    Diese gute Erfindung "Auto" ist einfach nur etwa ab den 1970er Jahren eskaliert. Wir brauchen kleine Autos wie früher mit der modernen Technik von heute.


    Und wer jetzt meint, muskelbetriebene Fahrräder seien gut für die Gesundheit, weil man dadurch automatisch Sport treibt: Ja das mag gut für Büroangestellte oder Verkäufer sein und sonstige Berufstätige, die sich körperlich nicht anstrengen. Aber erzähl das mal Mechanikern, Bauarbeitern, Handwerkern, Feuerwehrleuten, Soldaten usw, die sich tagtäglich auf der Arbeit körperlich anstrengen und kein Fitnessstudio brauchem. Die brauchen ihre Energie auf der Arbeit und nicht für den Arbeitsweg. Und auf dem Heimweg die restliche Energie, die noch vom Tag übrig ist, auf einem Fahrrad zu verbraten, sorgt nur dafür, dass man den Rest des Abends total erschöpft auf der Couch liegt.