Mit Esoterik habe ich nichts am Hut und jeder Mensch, der von "übersinnlichen" Erlebnissen faselt, ist für mich durch die Bank schlicht einem Wahn verfallen und nicht zurechnungsfähig. Finde ich aber auch nicht schlimm. Soll halt jeder machen und glaube, wie er oder sie nachts besser schläft. Zwar kann ich wohl nachvollziehen, woher diese Vorstellungen kommen, doch kann ich selbst damit nichts anfangen. Genervt bin ich dann, wenn da ein großes Blabla drum gemacht wird und man verzweifelt versucht, andere von seinem Glauben zu überzeugen, so wie es hier im Forum sehr oft zu beobachten ist. Dazu werden die abstrusesten Argumente und vermeintlichen Beweise herangezogen und das Leid anderer für die eigenen Zwecke missbraucht. An der Stelle ist ein Mensch dann auch bei mir unten durch.
Die Seele hat für mich nun nichts esoterisches und mein Glauben an sie ist eher technischer Natur. Okay, der Begriff "technisch" impliziert mehr, als dem wirklich zu Grunde liegt. Auch das ist nur ein Glaube unter vielen. Für mich ist es die greifbarste Erklärung - und die tröstlichste.
Wir, bzw. unsere Seele, einfach alles was wir sind, tun und denken, ist Energie. Diese ist ohne Ziel, ohne Bewusstsein und ohne Richtung. Sie ist einfach. Sie kann niemals verloren gehen, sondern immer nur gewandelt werden. Wenn wir sterben - nein, wenn unser Körper seine gesamten Funktionen einstellt, verlieren wir all diese Energie nach und nach, zum Beispiel in Form von Wärme. Diese Energie geht in einen Kreislauf zurück und dient dann anderen Zwecken.
Diese Erklärung steht Montis pantheistischem Glauben vermutlich näher als der klassischen christlichen Leere.
Übrigens versuchten schon viele Esoteriker mich davon zu überzeugen, dass ich (latent) übersinnlich begabt bin aufgrund von ... "Ereignissen" in meinem Leben, die sie sich nicht anders zu erklären vermögen. Ich hingegen habe durchaus eine ganze Reihe von möglichen Erklärungen und selbst wenn keine davon abschließend belegbar ist, käme ich doch nie auf die Idee, von einer übersinnlichen Erklärung auszugehen.
In meinen Augen ist die Reihenfolge (in der Regel) nicht die, dass jemand "plötzlich", nach einem übersinnlichen Ergebnis, einen esoterischen Einschlag bekommt, obwohl er vorher völlig weltlich verhaftet war. Viel eher werden "übersinnliche" Erlebnisse überhaupt erst von Menschen als solche wahrgenommen, die vorher schon - bewusst oder unbewusst - für sowas empfänglich waren.
Vielen scheint das (noch?) Unerklärbare Angst zu machen. Ich gehe deshalb davon aus, dass die Überzeugungsversuche und Diskussionen, die von vielen als so unangenehm wahrgenommen werden, vor allem sie selbst überzeugen sollen.
Also.
Seele: Ja oder Nein? Ich sage ja. Und ich bin froh, dass nicht alles beleg- und erklärbar ist. Wir langweilig wäre das Leben, wenn man sein Staunen verliert?