Das stimmt.
Es geht bei meinem Gedankengang nicht darum, ob andere Menschen an Gott glauben. So lange sie mich als "Beschaffer" oder "Bereitsteller" von entsprechenden Medikamenten benötigen spiele ich selber eine Rolle in dem Gefüge. Und dahingehend sage ich: Ich werde nicht Gott spielen, das hat eher etwas mit meinem eigenen Kompass zu tun. (Und das wo ich gar kein Mitglied der Kirche mehr bin).
Hiervon ausgenommen palliative Sedierungen etc, da differenziere ich schon.
Ach so, ja als jemanden der das Rezept letzten Endes ausstellen würde ist das eine andere Frage. Eben genauso schwer wie heutzutage einen Arzt zu finden, der Abtreibungen durchführt. Solange man gesetzlich abgesichert ist, wäre das für mich persönlich nicht so schwierig, aber sicherlich auch keine Sache die man leichtfertig tätigt, sofern ich die komplette Checkliste abgehandelt habe und mich mehrfach abgesichert habe. Diese Entscheidung trifft ja auch nicht der Hausarzt allein, sondern ein ganzes Team aus diversen Fachrichtungen
Patienten kommen gehen zum Arzt, weil sie Hilfe brauchen und ihm vertrauen. Der Arzt hört ihnen zu und begleite sie mitunter schon Jahrzehnte. Jedes Problem der letzten Jahre, seien es größere oder kleinere wurden gemeinsam besprochen und nach einer Lösung gesucht. Jeder Kampf wurde gekämpft, bis der Patient es nicht mehr schafft zu kämpfen, auch dann steht der Arzt zur Seite. Nur beim letzten Schritt über die Schwelle, da hilft er nicht mehr drüber - ich kanns verstehen, wäre aber vermutlich in dieser Situation trotzdem enttäuscht.