Angst beim Praktikum

  • Hallo,



    Vorweg: ich bin an einer Sozialen Phobie und Depressionen erkrankt.

    Zu meiner Situation:

    Ich mache seit dem 22.06.22 eine Umschulung als Kaufmann Digitalisierungsmanagement.

    Bisher hatte ich nur theoretischen Unterricht in einer Reha Einrichtung (BerufsFörderungsWerk) und muss eben innerhalb der Umschulung 6 Monate Praktikum absolvieren. Momentam bin ich seit 13.03 in einer Betrieblichen Phase. Den Betrieb musst ich mir durch Bewerbungen selber suchen was alles andere als leicht war weil ich fast nur absagen bekam. Außer eben den Betrieb wo ich jetzt 3 Monate Praktikum absolviere. Ist eine kleine Firma (10 Mitarbeiter) und das Vorstellungsgespräch hatte mich nicht so überzeugt da ich den Geschäftsführer unsympathisch empfand, aber eben aus Mangel von Alternativen diese Stelle genommen habe da ich ohne Praktikum nicht zugelassen werde zur Prüfung.

    Ich mach mir ständig sehr viele Gedanken ob ich dem gewachsen bin, ob die zu hohe Erwartungen an mich stellen, angst mich blöd anzustellen oder zuviel fehler zu machen und dann ständig kritisiert zu werden, ich habe auch angst nachzufragen aus Angst vor Bewertungen. Ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll, mit diesen unbekannten ...Ich habe das letzte mal richtig Januar 2020 gearbeitet und danach aus Gesundheitlichen Gründen nicht mehr in meinen alten Beruf arbeiten können (wegen der psyche)

    Wie geht ihr mit soetwas um? Was sind eure Erfahrungen?

  • CoteSauvage

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Hallo,


    ich kann dich sehr gut verstehen, habe auch teilweise soziale Ängste.


    Praktika habe ich besonders gehasst, weil ich das Gefühl hatte, ich würde die anderen stören. Oft wusste ich auch nicht, was ich tun soll, weil ich keine richtigen Aufgaben hatte.


    Meiner Erfahrung nach hilft nur Üben und teilweise auch, ins kalte Wasser zu springen, Dinge zu machen und auszuprobieren, die einem unmöglich erscheinen.


    Geholfen hat mir auch, dass ich gemerkt habe, dass viele andere Leute auch Probleme und Unsicherheiten haben. Vielleicht nicht in der gleichen Hinsicht wie man selbst, aber in anderen Hinsichten mit sich hadern, Dinge verstecken wollen etc. Man ist nicht der einzige Mensch mit Unsicherheiten.


    Such dir einen schönen Ausgleich in der Freizeit, belohn dich mit Sachen, wenn du (sozial) anstrengende Tage geschafft hast. Auch wenn du sozial unsicher bist: Hab dein berufliches Ziel vor Augen. Versuch Kontakt mit Leuten beim Praktikum aufzubauen, die dir wirklich sympathisch sind. Sei nachsichtig mit dir, wenn du Fehler machst oder nicht so gut reagiert hast.


    Ich wünsche dir viel Erfolg und freue mich über weitere Erfahrungsberichte von dir.

  • niemand arbeitet perfekt.


    fehler sind auch da, um aus ihnen zu lernen


    mein ehememaliger chef hat gesagt, du darfst fehler machen, aber auch in der lage sein, sie wieder zu beheben


    versuche dich nicht ständig zu bewerten


    nimmst du tabletten ein?

    Möge die Macht mit dir sein :four_leaf_clover:

  • was du dir in jedem fall vor augen führen solltest:


    deine Phantasie, das, was du dir ausmalst, was passieren könnte, welche Situationen eintreten könnten, ist in den allermeisten fällen deutlich schlimmer, als es die reale situation hinterher tatsächlich sein wird.


    also eigentlich hast du angst vor deiner Phantasie bzw. dem, was deine Phantasie da gerade für Horrorszenarien an die wand malt.


    sprich: die zeit davor, das denken daran, was kommen wird und könnte, ist viel schlimmer, als es die situation hinterher sein wird.

  • Kann ich verstehen, ich habe Praktika auch immer als sehr stressig erlebt.

    Man hat das Gefühl nix zu können und zu wissen und die anderen durch Fragen auch noch von der Arbeit abzuhalten.


    Aber: Die haben dich freiwillig als Praktikanten genommen. Und dazu gehört dann eben auch, sich um diesen Praktikanten zu kümmern. Der kann die Sachen noch nicht können, muss man ihm nunmal beibringen. Und Fehler macht der naturgemäß halt auch.


    Ein Stück weit wirst du über deinen Schatten springen müssen. Wenn du nichts zu tun hast, frage aktiv nach Aufgaben. Wenn dir erklärt wird wie etwas geht, mach dir Notizen. Das macht nen guten Eindruck und gibt dir Sicherheit. Stelle Fragen und wenn jemand dir was erklärt hat, sage "Ok, ich wiederhole das nochma kurz, um sicherzugehen, dass ich es richtig verstanden habe."

    Und dann trau dich und mach einfach. Die Angst vor Kritik ist nachvollziehbar, aber du wirst sie aushalten können.


    Sieh das Praktikum als eine Gelegenheit, dich auszuprobieren, zu lernen mit Kritik umzugehen und Schritt für Schritt ein bisschen selbstsicherer zu werden. Dafür ist ein Praktikum halt echt super gut geeignet, denn es hängt ja kein richtiger Job davon ab. Du kannst es also als eine Art Spielwiese betrachten um dich aufs Berufsleben vorzubereiten.

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