Also es ist wirklich schwer, nicht komplett in Panik zu geraten und den Kopf in den Sand zu stecken.
Ich gebe zu, dass ich in den letzten paar Tagen ein paar Heulkrämpfe hatte. Ich hatte einfach nicht mit so einem Befund gerechnet.
Und wenn man als Laie nach Knorpelschaden googelt, dann steht halt überall, dass der unbedingt behandelt werden muss. Idealerweise operativ. Oft wird ja von einer Knorpeltransplantation gesprochen. Doch wenn man dazu dann Erfahrungsberichte liest, scheint es wohl oft so zu sein, dass die Leute längere Ausfallzeiten hatten als gedacht und sehr oft die OP gar nichts oder wenig gebracht hat. Kommt vermutlich auf viele Faktoren an. Und sowas macht man ja offenbar auch nur bis zu einem Alter von ca. 50 Jahren.
Alternative ist konservative Behandlung und bangen und hoffen, dass der Verfall nur langsam voranschreitet, wohlwissend, dass die Kniearthrose kommen wird ..... und evtl. irgendwann ein künstliches Gelenk. Sowohl mein Vater als auch meine Oma haben wegen Kniearthrose bereits ein künstliches Kniegelenk. Eine ältere Bekannte (Ende 50) hat Kniearthrose. Die alle können nur kurze Spaziergänge machen. Die Bekannte nur kurze Wanderungen mit Pause, Skifahren nur mit Schmerztabletten, Städtetrips, wo man den ganzen Tag auf den Beinen ist, gar nicht. Das ist wirklich erschreckend.
Ich male mir halt dann aus, dass meine Lebensplanung jetzt komplett im Arsch ist. Ich bin Anfang 40, habe keine Kinder und wollte eigentlich meine Freiheit genießen, jederzeit eben spontan Städtetrips machen zu können, Wandern gehen zu können, viel tanzen zu können. Das ist mein Leben, das ist meine Leidenschaft ... und all das soll jetzt vorbei sein?
NEIN! Da mach ich nicht mit! Und das sag ich mir jetzt einfach jeden Tag. Und das Knie soll jetzt bitte nach über 2 Monaten auch so langsam mal die Klappe halten. Ich werde jetzt auf jeden Fall langsam die Belastung hochschrauben, wieder regelmäßig spazierengehen und die Schmerzen ignorieren solange sie nicht zu stark sind und nichts weiter dazu kommt, wie eine sichtbare Schwellung oder Bewegungseinbußen ..... Bewegung ist wichtig ... und ich hoffe wirklich sehr, dass ich sehr bald wenigstens wieder so zu 70-80% bei einer Tanzstunde pro Woche vorsichtig mitmachen kann, denn die gute Musik und die Bewegung wird mir auch mental gut tun und sofern das Knie mitspielt wird das auch sehr motivieren und ich denke, ich brauche das im Moment wirklich sehr dringend. Mal eine positive Erfahrung nach all der langen Zeit des Wartens und der schlechten Nachrichten .....
Und ja, ich weiß, es könnte viel schlimmer sein. Ich hab mein Bein noch ... aber ich hatte ja auch keinen schweren Unfall, sondern hab mir einfach nur mein Knie mal kurz am Waschbecken angeschlagen...