Darmspiegelung - was ist zu erwarten?

  • Gütiger Himmel, nach einer Darmspiegelung würde mich mein Mann abholen. Wäre ich solo, würden mich Freunde oder ein Taxi nach Hause bringen. Ich weiß echt nicht, warum man darum lange diskutieren muss. 24-Betreuung zu Hause ist illusorisch, falls man alleine lebt. Nach einer banalen Darmspiegelung halte ich sie auch nicht für notwendig.


    Mein Mann hatte kürzlich eine Magen- und Darmspiegelung zugleich. Ich holte ihn nach der Propofol-Dröhnung natürlich von der Praxis ab. Aber schon am Abend war er wieder total fit und bestand darauf, seinen wöchentlichen Skat-Abend im Dorf zu absolvieren.

    Bejahe den Tag, wie er dir geschenkt wird, statt dich am Unwiederbringlichen zu stoßen. (A. de Saint-Exupéry)

    Mein Avatar zeigt Kunststofffolie unter dem Mikroskop im polarisierten Licht.

    Gütiger Himmel, nach einer Darmspiegelung würde mich mein Mann abholen. Wäre ich solo, würden mich Freunde oder ein Taxi nach Hause bringen. Ich weiß echt nicht, warum man darum lange diskutieren muss.

    Hier muss niemand irgendwas diskutieren.

    Es soll übrigens Menschen geben, die keinen Mann haben, bei denen auch keine Freunde parat stehen, die keine Gelegenheit zur Darmspiegelung um die Ecke haben und die sich nicht mal eben 100 EUR für ein Taxi leisten können. Als ich meine Darmspiegelung gemacht habe, habe ich mitbekommen, dass die Praxis ggf "Begleiter" organisiert, die das offenbar ehrenamtlich machen. Wenn man selber keine einfachen Möglichkeiten hat, muss man sich diese Gedanken aber eben machen.


    Auch bei einer ambulanten OP halte ich sie (die 24-Stunden-Betreuung) für nicht zwingend notwendig. Aber Abholen und Verzicht aufs Autofahren ist unerlässlich.

    Damit könnte ich leben. Danke für deine Einschätzung.

  • Aber Abholen und Verzicht aufs Autofahren ist unerlässlich.

    Natürlich.

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  • Nach einer banalen Darmspiegelung halte ich sie auch nicht für notwendig.

    Auch bei einer ambulanten OP halte ich sie (die 24-Stunden-Betreuung) für nicht zwingend notwendig. Aber Abholen und Verzicht aufs Autofahren ist unerlässlich.

    Meine Freundin hatte allerdings eine Bauchspiegelung und durfte nur deshalb am selben Tag nach Hause, weil ich zusichern konnte, über Nacht bei ihr zu bleiben.

  • Meine Freundin hatte allerdings eine Bauchspiegelung und durfte nur deshalb am selben Tag nach Hause, weil ich zusichern konnte, über Nacht bei ihr zu bleiben.

    Bei einer "Bauchspiegelung" sieht die Sache anders aus. Da ist bereits der Eingriff selbst mit Risiken behaftet. Oft werden dabei in der Bauchhöhle noch bestimmte Eingriffe gemacht.

  • Meine Freundin hatte allerdings eine Bauchspiegelung und durfte nur deshalb am selben Tag nach Hause, weil ich zusichern konnte, über Nacht bei ihr zu bleiben.

    Eine Bauchspiegelung ist aber eine echte OP und insofern nicht mit einer Magen- und/oder Darmspiegelung zu vergleichen.

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  • Eine Bauchspiegelung ist aber eine echte OP und insofern nicht mit einer Magen- und/oder Darmspiegelung zu vergleichen.

    Bei ambulanten OPs wie etwa ein Carpaltunnel-Syndrom, ein Ganglion am Unterarm oder ein "Leberfleck" an der Haut halte ich eine 24-stündige Überwachung ebenfalls nicht für zwingend.

  • Eben. Ich hatte z.B. zwei große ambulante Kiefer-OPs (Kiefernekrose). Im Anschluss an die jeweils um zwei Stunden dauernden Eingriffe wäre ich keinesfalls in der Lage gewesen, mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder gar selbst mit dem Auto nach Hause zu fahren. Nach diesen OPs wurde ich halt zwecks Rückmeldung ungefähr 20 Stunden später von der Ordination angerufen. Normalerweise werden solche Eingriffe stationär in einer MKG-Klinik durchgeführt. Danach ist man selbstverständlich in 24-stündiger Überwachung. Eine solche brauchte ich aber nicht.

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  • Mein Mann hatte eine Magenspiegelung - der Internist sagte, Magen sei immer ohne Betäubung. Also hat er die Spiegelung ohne Propofol durchführen lassen (ein bisschen unangenehm, aber schmerzfrei). Für die direkt folgende Darmspiegelung hat er sich die Narkose dann auch gespart (ebenfalls schmerzfrei). Und wir konnten so ohne Wartezeit direkt nach Hause fahren.


    Also Sedierung ist kein Muss.

    Ich hatte bei meiner Darmspiegelung nur beim Einführen der Geräte kurz Propofol und war für den Rest dann wach. Kann ich empfehlen, ist sehr interessant, man darf mit auf den Bildschirm schauen.

  • 24-Betreuung zu Hause ist illusorisch, falls man alleine lebt.

    Ja. Finde ich prinzipiell auch übertrieben.

    Aber es kommt natürlich drauf an, wie der Patient beieinander ist. Meine Mutter oder meinen Vater könnte man nach einer Sedierung nicht stundenlang allein lassen, mich dagegen schon.

  • Meine Mutter oder meinen Vater könnte man nach einer Sedierung nicht stundenlang allein lassen

    Weshalb denn nicht?

    Sie sind beide über 80 und meine Mutter war nach ihrer Star OP tagelang total wackelig. Körperlich und auch geistig.


    Bei meinem Vater haben Darmspiegelungen in den letzten Jahren immer im Rahmen von Krankenhausaufenthalten stattgefunden. Bei ihm hätte ich aber nicht wesentlich weniger Bedenken.

  • Meine Mutter oder meinen Vater könnte man nach einer Sedierung nicht stundenlang allein lassen

    Weshalb denn nicht?

    Jeder Mensch reagiert anders auf Sedierung und vor allem ältere Menschen sind danach oft recht lange neben der Spur. Meine Oma wusste nach ihrer Darmspiegelung zwei Tagen nicht wo oben und unten ist. Obwohl sie unter normalen Umständen geistig fit ist, alleine lebt und sich komplett selbst versorgt. Manche quatschen 5 Minuten nach dem Eingriff schon wieder mit einem, sind vollkommen fit und können alles manchen. Manche sind abends noch völlig platt, schlafen immer wieder ein und stellen immer wieder dieselben Fragen, habe teilweise nicht mal kapiert, dass die Untersuchung schon gelaufen ist.

    Es braucht auch für jeden Menschen eine andere Propofoldosierung, manchmal brauchen für 10 Minuten schlummern einen Dosis mit denen man anderen Leute eine Vollnarkose machen könnte.


    und auch Menschen, die sich subjektiv gut fühlen, können noch vollzog durch den Wind sein. Mir hat im Aufwachraum schon so manch einer voller Überzeugung gesagt, dass er fit ist, nur um dann am nächsten Morgen festzustellen, dass er sich an den Vortag nur noch grob erinnern kann.



    Und es dürfen sich auch nur Menschen gegen ärztlichen Rat aus dem Krankenhaus entlassen, die im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte sind. Die Unterschrift von jemandem, der kurz vorher eine Narkose hatten oder vielleicht noch 1,8 Promille intus, ist vor Gericht nichts wert. Die Menschen sind in diesem Moment nicht geschäftsfähig und wenn denen vor dem Krankenhaus was passiert, kann ich als Ärztin das vor Gericht erklären.

  • Ich habe bei einer alleinstehenden Freundin übernachtet, nachdem sie eine ambulante OP hatte und nachweisen musste, dass jemand über Nacht bei ihr bleibt.

    In deren Bett?

    Nein, auf ihrer Couch.

    Ja, so habe ich das nach einem ambulanten operativen Eingriff in Vollnarkose auch einmal gemacht. Meine Freundin musste in der Praxis bei meiner Abholung dafür unterschreiben.


    Nach einer Darmspiegelung mit Propofol durfte ich aber alleine zu Hause sein, da musste ich mich nur von einem Taxifahrer abholen lassen, welcher mich persönlich in der Arztpraxis einsammeln musste.

  • Mein Mann hatte eine Magenspiegelung - der Internist sagte, Magen sei immer ohne Betäubung. Also hat er die Spiegelung ohne Propofol durchführen lassen (ein bisschen unangenehm, aber schmerzfrei). Für die direkt folgende Darmspiegelung hat er sich die Narkose dann auch gespart (ebenfalls schmerzfrei). Und wir konnten so ohne Wartezeit direkt nach Hause fahren.


    Also Sedierung ist kein Muss.

    Ich hatte bei meiner Darmspiegelung nur beim Einführen der Geräte kurz Propofol und war für den Rest dann wach. Kann ich empfehlen, ist sehr interessant, man darf mit auf den Bildschirm schauen.

    Das weiß man halt vorher nicht, wie die Darmspiegelung ohne Sedierung ist. Als meine Mutter ihre erste Darmspiegelung hatte, wurde diese auch ohne Sedierung durchgeführt. Sie hatte aber sehr starke Schmerzen dabei, da ihr Darm recht lang und sehr schleifenreich war. Ich war dankbar, dass es die Sedierung gibt und als ich erfuhr, dass mein Darm ähnlich beschaffen ist, umso mehr. Magenspiegelungen hatte ich die ersten Jahre immer ohne Sedierung. Angenehm ist es nicht unbedingt, aber man kann es aushalten. Seitdem ich da aber die Wahl habe, lasse ich sie immer mit Sedierung durchführen.

    Es muss nicht immer alles einen Sinn ergeben. Manchmal reicht es, wenn es Spaß macht.

    Es braucht auch für jeden Menschen eine andere Propofoldosierung, manchmal brauchen für 10 Minuten schlummern einen Dosis mit denen man anderen Leute eine Vollnarkose machen könnte.

    Vielleicht eine doofe Frage, aber woher weiß der Anästhesist das vorher bzw wie stellt er fest, welche Dosis er nehmen muss?

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