Mein TSH Wert ist leicht erhöht, wäre eine Behandlung angebracht, wenn man Symptome hat?

  • Hallo Community,


    Im Oktober habe ich mir beim Hausarzt Blut abnehmen lassen, zur Kontrolle ob mein GPT Wert sich wieder normalisiert hat, dieser war vor 6 Monaten leicht erhöht gewesen.

    Der GPT Wert war wieder normal, der TSH Basal Wert war aber leicht erhöht und lag bei 5.06.

    Mein Hausarzt gab mir eine Überweisung zum Schilddrüsenarzt, dieser hat eine Ultraschalluntersuchung gemacht und meinte da sei alles Inordnung und es bräuchte keine Behandlung.

    Ich merke aber seit ein paar Monaten das ich total verstimmt bin und so auf fast nichts mehr Lust habe und denke das es von der Schilddrüse kommen könnte.

    Jetzt habe ich mal so im Internet bisschen gelesen und da gibt es einige Berichte die meinen ein Wert von TSH 2uIE/ml sei Optimal damit der Körper am besten funktioniere.


    Was sagt ihr dazu, sollte es behandelt werden? Falls ja, wie kann ich meinen Arzt dazu bewegen mich zu behandeln?

  • CoteSauvage

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Wurden die Hormone fT3 und fT4 auch gemessen? TSH alleine ist ein bisschen wenig...


    Hausärzte haben für Laboruntersuchungen meist nur ein sehr schmales Budget seitens der gesetzlichen Kassen. Da muss man ggfs. im Einzelfall sehen, was geht. Notfalls (als Kassenpatient) einige Werte privat bezahlen - oder aber zu einem Facharzt gehen, der mehr Laborleistungen mit der GKV abrechnen kann.

  • Wurden die Hormone fT3 und fT4 auch gemessen? TSH alleine ist ein bisschen wenig...


    Hausärzte haben für Laboruntersuchungen meist nur ein sehr schmales Budget seitens der gesetzlichen Kassen. Da muss man ggfs. im Einzelfall sehen, was geht. Notfalls (als Kassenpatient) einige Werte privat bezahlen - oder aber zu einem Facharzt gehen, der mehr Laborleistungen mit der GKV abrechnen kann.


    Nein wurden nicht gemessen.

    Ich werde mal schauen das ich zu einem anderen Facharzt gehe, habe hier noch einen der laut google Bewertung sehr gut sein soll. Mal schauen was er sagt.

  • Jetzt habe ich mal so im Internet bisschen gelesen

    Nicht im "Internet" lesen. Du sollst schon wissen WO du das liest.


    Mein Hausarzt macht alle notwendigen Labor-Untersuchungen und auch Ultraschall. Auch bei GKV-Versicherten. Der jammert nicht über das Budget.


    Was ist ein "Schilddrüsenarzt"? Den gibt es nicht. In manchen radiologischen Praxen gibt es welche, die sich da gut auskennen. Die machen Ultraschall, Szintigramm und auch Labor. Oder ein Endokrinologe. Da sind die Termine rar.

  • Er meinte einen Nuklearmediziner, hab dich nicht immer so;-)

    Meine Hausarztpraxis macht auch alle Parameter. Mein niedergelassener Neurologe benötigt aufgrund einer beidseitigen Stammganglienverkalkung ( ich bin am Verkalken :smiling_face: ) bei mir ein paar Parameter , die bekomme ich anstandslos

  • Hätte noch eine Frage bezüglich Schilddrüsenbehandlung.

    Ist es denn so das wenn man die Schilddrüse mit den Tabletten behandelt, die Schilddrüse irgendwann aufhört Hormone zu produzieren?

    Man dann quasi durch die Behandlung dafür sorgt, die Tabletten ein lebenlang zu nehmen?

  • Hätte noch eine Frage bezüglich Schilddrüsenbehandlung.

    Ist es denn so das wenn man die Schilddrüse mit den Tabletten behandelt, die Schilddrüse irgendwann aufhört Hormone zu produzieren?

    Man dann quasi durch die Behandlung dafür sorgt, die Tabletten ein lebenlang zu nehmen?

    Nein, das stimmt nicht.

    Die Schilddrüse produziert so viele Hormone, wie sie mit ihrer aktuellen Größe kann.

    Mit L-Thyroxin behandelt man nicht die Schilddrüse, sondern führt dem Körper die fehlenden Hormone zu, die die Schilddrüse zu wenig produziert, dass er gut funktionieren kann.

  • Hätte noch eine Frage bezüglich Schilddrüsenbehandlung.

    Ist es denn so das wenn man die Schilddrüse mit den Tabletten behandelt, die Schilddrüse irgendwann aufhört Hormone zu produzieren?

    Man dann quasi durch die Behandlung dafür sorgt, die Tabletten ein lebenlang zu nehmen?

    Bei einer entsprechenden Dosis ist es natürlich schon so dass die SD kaum noch was selbst machen muss. Dieser Effekt wird z.b. bei Hashimoto sogar angestrebt. Aber eigentlich dient die Substitution nur dem, dass das zugeführt wird, was die SD schon garnimmer leisten kann.
    Ähnlich wie bei Insulin, wo die Bauchspeicheldrüse nichtmehr genug produzieren kann, fügt man nur das zu was fehlt um den Blutzucker zu kontrollieren.

    Die Tabletten muss man meistens für immer nehmen. Nicht weil man mit damit begonnen hat, sondern weil die SD ohnehin nichtmehr genug leisten kann.

  • Vielleicht hilft dir ja dieser kurze Bericht von mir. Ich habe eine SD-Unterfunktion.


    Ich wurde damals beim HNO wegen Schluckbeschwerden vorstellig und weil es sich am Hals immer wie zugeschnürt angefühlt hat. Dieser hat mich zur Radiologie überwiesen. Dort wurde Blut abgenommen und ein Ultraschall gemacht und dabei eine zu kleine SD und leicht erhöhtes TSH festgestellt. Als Therapie wurde eine Hormonsubstitution empfohlen. Seither nehme ich die Medikamente.


    Da ich anfangs bei voller Dosis sehr empfindlich auf die Tabletten reagiert habe (Herzrasen, Atemnot, Haarausfall) wurde die Hormone langsam eingeschlichen und die Blutwerte engmaschig kontrolliert. Letztendlich kam sogar noch eine Substitution von T3 dazu. Nach einem Jahr hat sich dann alles so langsam eingependelt und seitdem habe ich weder das Engegefühl, noch die anderen Symptome. Es hat aber wirklich sehr, sehr lange gedauert bis der Körper sich angepasst hat.

  • Ok, danke für die Informationen.

    Also wie kann ich das jetzt verstehen, wenn man schon leicht erhöhte Werte hat kann sich eine Schilddrüse dann nicht mehr von alleine erholen?

    Wenn nein, warum warten dann manche Ärzte ab und sind gegen eine Behandlung?

  • Mh, also am Schlimmsten war echt der enge Hals. Ansonsten Müdigkeit, Blässe, Infektanfälligkeit, schlechte Haut.


    Ich hab mich damals aber auch sehr viel schlechter Ernährt, kaum bewegt und war Raucher. Kann jetzt nicht genau sagen ob das wirklich von der SD kommt. Gelegentliche Verstimmung ist definitiv Stress und den weiblichen Hormonen geschuldet (PMS).

  • Lass dir mal den Befund vom Ultraschall geben.

    Es gibt schon Phasen wo eine sonst gesunde Schilddrüse zb mal überfordert ist und sich wieder erholt. Aber wenn deine SD schlicht zu klein ist, oder das Gewebe nur aus Knoten besteht dann ist es unwahrscheinlich dass sich das von allein wieder gibt.

    Mir ging es anfang 20 sehr schlecht aber die Ärzte meinten alles ok. TSH so um die 4 und die SD wurde als normalgross beschrieben mit 10ml. Erst als ich durch eine Entzündung kurzzeitig Symptome einer ÜF zeigte wurde meine Hausärztin hellhörig. Aber noch immer wollt mich kein Nuk behandeln solange ich keinen Kinderwunsch habe. Mir gings immer schlechter. Ein Arzt verschrieb mir dann nach viel Betteln Thyroxin aber meinte dann das wäre nur psychisch. Mir gings aber wochenweise dann immer besser und ich stellte mich mehr oder weniger selbst ein. Liess Werte privat machen und steigerte selbst. Die HÄ war zufrieden solange alles in der Norm war. Irgendwann stiess ich auf einen neuen Arzt in meiner Umgebung und der nahm mich ernst und betreut mich richtig ... mittlerweile sind nurnoch 6-7ml übrig. Durch eine relativ hohe Dosis ist meine SD "arbeitslos" - ich hatte aber auch seit 10 Jahren keine Schübe mehr und die Zysten sind auch verschwunden.

  • Mh, also am Schlimmsten war echt der enge Hals. Ansonsten Müdigkeit, Blässe, Infektanfälligkeit, schlechte Haut.


    Ich hab mich damals aber auch sehr viel schlechter Ernährt, kaum bewegt und war Raucher. Kann jetzt nicht genau sagen ob das wirklich von der SD kommt. Gelegentliche Verstimmung ist definitiv Stress und den weiblichen Hormonen geschuldet (PMS).

    Seit ein paar Tagen habe ich auch so eine bleiernde Müdigkeit, ganz komisch. Auch bin ich seit langem schon total verstimmt, lust- und interessenlos.

    Bin mir sicher das es von der SD kommt.


    Nala85


    Auch bei mir wird gesagt das die Schilddrüse ganz normal aussieht. Naja mal schauen, ab März gehe ich zu einem anderen Nuklearmediziner, der soll sehr gut sein und ihm werde ich dann sagen das ich auf jeden Fall eine Behandlung möchte. Mal schauen was er dazu sagt.

  • Mir ging es anfang 20 sehr schlecht aber die Ärzte meinten alles ok. TSH so um die 4 und die SD wurde als normalgross beschrieben mit 10ml.

    Kommt mir leider bekannt vor, auch die lange Dauer bis man endlich ernstgenommen und behandelt wird. Bei mir hat es über mehr als 10 Jahre gedauert, bis die Erkrankung erkannt wurde.


    Seit ein paar Tagen habe ich auch so eine bleiernde Müdigkeit, ganz komisch. Auch bin ich seit langem schon total verstimmt, lust- und interessenlos.

    Das kenne ich leider auch aus Zeiten der Unterfunktion. es gab immer kurze Phasen, in denen die Beschwerden nicht verschwunden, aber etwas besser waren, aber letztlich ging das so jahrelang. Die Beschwerden sind dann ab der Behandlung der Schilddrüse relativ schnell verschwunden und es war gefühlt echt wie ein neues Leben, gerade auch stimmungsmäßig, bzgl. des Antriebs, der körperlichen Energie und vom Körpergefühl her.


    Ich hatte "aufeinmal" wieder Lust, z.B. zu zocken; hatte eine zufriedene Grundstimmung, habe nicht mehr über 10h Schlaf gebraucht, bin morgens richtig wach geworden und konnte den ganzen Tag ohne Probleme wach sein, anstatt 2h nach dem Aufstehen ohne erkennbaren Grund schon wieder körperlich erschöpft zu sein. Und dieses ganze "Ständig-Neben-Sich-Stehen" aka Dissoziieren war auch weg. Vorher hatte ich das teilweise ganz schlimm und war dann innerlich einfach "weg", ohne das verhindern zu können. Es gab noch so viel mehr Symptome, die davon kamen.


    Dank der Schilddrüsenmedikamente habe ich ein für mich wieder lebenswertes Leben.


    Naja mal schauen, ab März gehe ich zu einem anderen Nuklearmediziner, der soll sehr gut sein und ihm werde ich dann sagen das ich auf jeden Fall eine Behandlung möchte. Mal schauen was er dazu sagt.

    Alles Gute dafür. :four_leaf_clover:

  • Du kannst einfach mal die Werte vom.Ultraschall einfordern.

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