Ileostoma ?

  • Habe bisher mitbekommen das die Menge die in D von den KK gestellt wird oft nicht ausreicht.

    Ich hatte für sieben Monate ein Ileostoma. Im Keller liegt aus dieser Zeit Versorgung für ca. vier weitere Monate, ich bin gerade dabei, das zu spenden. Es gab keine Probleme mit den Lieferungen oder der KK, im Gegenteil, ich hatte immer von allem zuviel.


    Wovor hast du denn Angst? Ich schließe mich dem Tipp von Monsti an, melde dich im Stoma-Forum an, da triffst du auf viele nette Menschen, die sich gut auskennen. :thumbs_up_medium_light_skin_tone:

    Eigentlich habe ich keine Angst. Aber mir wurde schon von verschiedenen Ärzten das Gefühl vermittelt das ein Stoma so mit das schlimmste was einem in dem Bereich passieren könnte.

  • Aber mir wurde schon von verschiedenen Ärzten das Gefühl vermittelt das ein Stoma so mit das schlimmste was einem in dem Bereich passieren könnte.

    Das kann ich bestätigen, halte es aber für totalen Quatsch. Mein Stoma hatte mir einst das Leben gerettet. Für andere mit einer CED (eine solche hatte ich nicht) bedeutet ein Stoma mitunter eine klare Verbesserung der Lebensqualität.


    Ich bekam mein Stoma in einer Not-OP, nachdem bei der ersten OP fünf Tage zuvor mein Rest-Dickdarm abgestorben war, und zu einer lebensgefährlichen Peritonitis geführt hatte. Danach sprach der Chirurg viele Tage lang nicht mehr mit mir. Die notwendige Stoma-Anlage muss ihm unendlich peinlich gewesen sein. Ungefähr drei Monate nach der Stomaanlage war ich bei meinem Hausarzt. Der sagte: "Mit diesem Ding wirst du doch hoffentlich nicht den Rest deines Lebens rumlaufen wollen!" Diesen Satz werde ich nie vergessen, weil er mir zeigte, dass viele Ärzte überhaupt keine Ahnung haben und sich damit auch nicht beschäftigen wollen. U.a. hatte ich mal einen Psoriasis-Herd neben dem Stoma, aber unterhalb der Basisplatte. Da dieser Herd nässte, hielt die Platte nur noch schlecht. Zunächst ging ich zum Hausarzt, der mich gleich zum Hautarzt überwies. Der Hautarzt schaute sich das erst gar nicht an und verwies mich an eine Stomaambulanz (davon gibt es in Tirol zwei, eine an der Klinik Innsbruck, eine im KH Kufstein). Im KH Kufstein sagte mir die Stomatherapeutin, das ganze Prozedere sei eine Unverschämtheit, da eine Psoriasis ganz klar ärztlicher Intervention bedürfe.


    Ich sage, dass es mir ohne Dickdarm (ich hatte Morbus Hirschsprung) und mit dem Stoma klar besser geht als die 47 Jahre vorher. Allein das ist für mich wichtig. Das Geschwätz mancher Ärzte interessiert mich nicht.

    Bejahe den Tag, wie er dir geschenkt wird, statt dich am Unwiederbringlichen zu stoßen. (A. de Saint-Exupéry)

    Mein Avatar zeigt Kunststofffolie unter dem Mikroskop im polarisierten Licht.

    Eine gute Freundin hatte ein Stoma für Urin.

    Sie kam sehr gut damit zurecht und musste sich in einer größeren Klinik dagegen verwehren, es wieder rückgängig machen zu lassen.

    Der Oberarzt fuhr alle Geschütze auf und nach einer Weile rief sie mich an und weinte, weil sie ihr keine Ruhe damit ließen.

    Nach einem ernsten Gespräch mit den Herren Doktoren war dann Ruhe.


    Es ist ja eine höchstpersönliche Entscheidung und gemachte Erfahrungen, bis dieser Zustand erreicht wurde, um selbst entscheiden zu können wie das weitere Leben aussehen soll.


    Leider ist sie 2018 an einem Infarkt verstorben. Immer noch mit Stoma.

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