Bedeutet Alkohol im Essen Gefahr für die Schwangerschaft?

  • Dass man keinen Alkohol in der Schwangerschaft trinkt, versteht sich (hoffentlich) von selbst.


    Aber wie sieht es mit "versteckten" Alkoholen aus? Kann man bedenkenlos die Weißweinsoße, oder den Dunkelbierbraten essen? Wie sieht es mit Fruchtsäften, Essig oder fermentierten Lebensmitteln wie Sauerkraut aus? Sauerteigbrot? Kuchen mit Eierlikör in der Creme oder nem Schuss Rum im Teig?


    Es heißt ja immer jedes Gramm Alkohol ist als Nervengift per se schädlich und sollte vermieden werden. Aber sollte ich beim kochen auch darauf verzichten? Und wie nehmt ihr das mit natürlich gegorenen Produkten wie Essig? Oder mit Produkten mit sehr geringen Mengen wie Apfelsaft oder reifen Bananen?


    Zu mir:

    Ich bin momentan in der Familienplanung (will also schwanger werden). Trinke natürlich keinen Schluck Alkohol, mach ich generell nicht, aber ich koche sehr regelmäßig mit Alkohol.

    Für die Mengen: Momentan verkoche ich von der Menge her eine Flasche Wein in 2-3 Wochen. Ist das unbedenklich, da ein Großteil des Alkohols verkocht (sofern man den Deckel weg lässt), oder sollte man das während der Schwangerschaft lassen?

  • CoteSauvage

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Das musst du ganz für dich entscheiden.


    Ich habe Alkohol beim Kochen ersetzt, da ich ohnehin dachte: wenn irgendwann Kind mitisst bleibt es sowieso raus.

    Aber bei Sauerkraut, reifer Banane, Hefegebäck, Traubensaft und so weiter hab ich keine Abstriche gemacht.


    Wichtiger war/ist meiner Meinung nach Folsäure ab Kinderwunsch zu supplemetieren. Allerdings hab ich keines der Kinderwunschuniversalvitaminprodukte verwendet sondern "nur" die Folsäure.

  • Bin aktuell schwanger. "Richtige" Weinsoßen o.ä. lasse ich komplett sein, Essig, Fruchtsäfte und Co. nehme ich ohne Bedenken.


    FALLS mal im Restaurant irgendwo ein Fitzelchen drin ist ist das auch kein Drama. Bewusste Sachen wie z.B. beschwipste Pflaumen auf dem Eis o.so esse ich nicht. Wenn lange genug gekocht sollte aber selbst Wein kein Problem darstellen, Alkohol verkocht ja. Dauert aber eben.

    Ich könnte das zur Zeit eh nicht riechen /essen da mir davon schlecht wird.

    Ich trinke im späteren Schwangerschaftsverlauf aber bspw. auch alkoholfreies Bier in Maßen. Ist ja unter Umständen auch minimal Restalkohol drin, aber ich hab da in meiner ersten Schwangerschaft keinen Aufstand drum gemacht und so will ich es wieder handhaben.

  • Hier ebenso, bin in der 11. Woche. Mit Wein koche ich eh kaum.

    Malzbier trinke ich ab und an.


    Ich mach sogar so böse Dinge wie ab und an Salami essen :face_with_hand_over_mouth: :smiling_face_with_halo: :zany_face: Aber ansonsten halte ich es wie immer: Ich halte mich von Alkohol fern. Ich mag eh keine Weinsoßen und so Zeug.

    -tachykard-

    איפה שיש חיים, יש תקווה

  • Alkohole, auch Ethanol, kommen ja in unterschiedlichen Dosen immer mal vor, dass eine 100%-Vermeidung fast unmöglich ist. Gerade beim Kochen verfliegt das ja sowieso, da würde ich mir keine Gedanken machen. Wenn du mit Spiritus oder alkoholhaltigen Reinigern hantierst, atmest du ja auch die Dämpfe ein. Selbst ein frisches Brot hat noch Spuren Restalkohol. Das lässt sich ja gar nicht vermeiden.


    Solange es keine Muschelsuppe mit 'ner halben Flasche Rotwein ist, sondern homöopatische Dosen, würde ich mich da nicht verrückt machen.

  • Ich bin schwanger mit dem zweiten. Ich trinke keinen Alkohol (nippe zum kosten aber durchaus mal bei meinem Mann) und ich rauche nicht. Rohes Fleisch esse ich sowieso nie. Der Rest ist mir vollkommen egal.


    Wie geschrieben wurde - auch normale Lebensmittel wie reife Bananen enthalten geringe Mengen Alkohol. Und nur weil es keine Unbedenklichkeitsgrenze gibt, heißt das im Umkehrschluss nicht, dass winzigste Mengen direkt schaden. Soßen mit verkochtem Alkohol esse ich ohne Skrupel. Gleiches gilt für Kuchen mit verbackenem Alkohol.


    Man muss sich bei den ganzen Tabus mal anschauen, warum die „verboten“ sind, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass wirklich was passiert und wie die (teils sehr gegensätzlichen) Empfehlungen anderer Länder aussehen.


    Jede muss einen Umgang finden, mit dem sie sich wohl und sicher fühlt. Ich für meinen Teil freue mich auf jeden Fall Sushi essen z gehen, wenn ich am Donnerstag endlich mal wieder in die Großstadt komme. Bier werde ich aber keines dazu trinken - und falls doch, alkoholfreies. Wobei ich mich da auch mit „normal“ alkoholfrei zufrieden gebe es nicht unbedingt auf 0,0% achte.

  • Ich würde halt unterscheiden zwischen "echtem" Alkohol (also dem Eierlikör auf dem Kuchen), der wirklich problematisch ist. Und Gerichten, wo er je nach Rezept auch verfliegt beim Kochen. Ein Rotwein-Kuchen, wo der Rotwein in den Teig kam und dann über eine Stunde gebacken wurde, enthält keinen Alkohol mehr. Bei Saucen wäre ich eher vorsichtig.

    Und in Sauerkraut etc. sehe ich kein Risiko.

    Live the life you love. Love the life you live.

  • Folsäure nehm ich mit du nen Kinderwunschuniversalvitaminprodukt.


    Ich glaub ich werde den Wein in den Soßen daheim auch zu 100% streichen. Und außerhalb reduzieren (ganz vermeiden kann man es wohl kaum).

    Wobei ich, wenn ich bisher für Kinder gekocht habe, den Schluck Rotwein in der Bolognese nicht weggelassen hab. Macht halt viel Geschmack und verkocht zum Teil.


    Im Essig ist ja noch bis zu 1,5% Alkohol enthalten (hab ich recherchiert). Das find ich ehrlich gesagt ziemlich viel. Viel mehr als ich gedacht hab. Aber ich denke solange man ihn nicht trinkt, sondern nur für Dressing nutzt...

  • Normal weiterleben, Schwangerschaft ist keine Krankheit und du bist ja noch nichtmal schwanger.

    Klar trinkt man keinen Alkohol, aber in ner Sauce oder Kuchen sehe ich da kein Problem.

    Viele wissen ja wochenlang nicht, dass sie überhaupt schwanger sind, und achten auf nix.

  • Ich hab in beiden Schwangerschaften nix getrunken und nix gegessen, in dem „unverkochter“ Alkohol drin war (z.B. Tiramisu).


    Alkohol in gekochten Soßen oder gebackenem Kuchen hab ich zu mir genommen. Manchmal weiß man ja auch gar nicht, wie etwas gekocht wurde.


    Ich hab auch weiterhin Weichkäse, Räucherlachs, usw. gegessen und auch auf Salate außerhalb oder Kaffee hab ich nicht verzichtet. Ich hab Freundinnen, die haben teilweise gar nicht mehr auswärts gegessen, weil‘s dem Baby schaden könnte. Das sind dann aber auch die Freundinnen gewesen, die ihren Kinder bis über 2 Jahren nicht mal zugetraut haben, dass sie einen Maisflip ohne zu ersticken essen können :D:(:

  • Ich hab Freundinnen, die haben teilweise gar nicht mehr auswärts gegessen, weil‘s dem Baby schaden könnte. Das sind dann aber auch die Freundinnen gewesen, die ihren Kinder bis über 2 Jahren nicht mal zugetraut haben, dass sie einen Maisflip ohne zu ersticken essen können :D:(:

    :rolling_on_the_floor_laughing:



    Joa. Ich hab wie gesagt immer schon meine böse Lieblingssalami gegessen. Einzig rohen Fisch, also Sushi verkneife ich mir. Da nehm ich jetzt eben vegetarisches.

    Aber Salate mit schönem Essig und Öl Dressing? :face_savoring_food: Das geht nicht. Das muss ich essen, zu lecker.

    -tachykard-

    איפה שיש חיים, יש תקווה

  • Meine Nachbarin hat während ihrer Schwangerschaften eine regelrechte Essstörung entwickelt, sowas hab ich noch nicht erlebt. Die hat nicht mal Fleisch vom gleichen Grill gegessen, auf dem andere ihr Fleisch hatten. Oder überhaupt irgendwelches Essen, das sie nicht selbst zubereitet hatte.

  • Bei solchen Extremfällen frag ich mich wie das dann die nächsten 18 Jahre weiter geht bis das Kind volljährig ist..... Die stirbt ja den plötzlichen Herztod, spätestens wenn das Kind krabbeln bzw. sich alleine Fortbewegen kann :smiley_emoticons_hypnoaugen:

    -tachykard-

    איפה שיש חיים, יש תקווה

  • die zieht das mit ihrem Kind weiter so durch. Der ist zwei und darf echt nur so abgepacktes Zeug essen, bei dem man komplett kontrolliert sehen kann, was drin und dran ist. Dann aber gern den Bio-Fruchtriegel mit mega viel Zucker, oder das Bio-Apfelsaftpäckchen mit ebenso viel Zucker. Er darf kein Mohnbrötchen essen, weil giftig usw., bekommt dann aber die süßen Milchbrötchen im Zehnerpack. Ich habs mal vorsichtigst angesprochen, dass sie sich damit doch selbst so einengt, aber da kam ich null durch. Ist ja alles "fürs Kind" und dann "verzichtet man gerne eine Weile".

  • Ich finde man muss hier zwei Sachen unterscheiden:

    - Dinge, wie Alkohol oder Toxoplasmose, die direkt auf den Embryo einwirken und ihn schädigen können

    - Dinge, die die Mutter krank machen könnten


    Ich finde es traurig, wie hier teilweise Alkohol in der Schwangerschaft verharmlost wird. Die Forschung zu FASD sind noch nicht sehr weit, so dass man sagen könnte "Das bißchen schadet nicht".


    Verkocht Alkohol im Essen: Wann ist der Wein aus dem Schmorbraten verdampft | BR.de
    Der Schuss Wein in der Nudelsoße oder Schmorbraten in Rotwein. Alkohol verflüchtigt sich ja beim Kochen. Oder nicht?
    www.br.de


    Die Reportage fand ich sehr erschütternd:


    Alkohol im Mutterleib
    Jede vierte Frau trinkt Alkohol in der Schwangerschaft und sei es nur das Gläschen Sekt. Doch es gibt keinen Zeitpunkt und keine Menge, die ungefährlich wäre…
    www.zdf.de

  • Ähm, hier propagiert niemand "ein Gläschen Sekt" oder sowas..... Es versteht sich bei den hier Anwesenden glaub von alleine dass man keinen Alkohol trinkt.

    -tachykard-

    איפה שיש חיים, יש תקווה

  • Ich finde es traurig, wie hier teilweise Alkohol in der Schwangerschaft verharmlost wird. Die Forschung zu FASD sind noch nicht sehr weit, so dass man sagen könnte "Das bißchen schadet nicht".

    Hier hat niemand dazu ermuntert. Alkohol zu trinken. Dass das ein NoGo ist, sollte jeden klar sein.


    Reife Bananen oder Säfte zu meiden, ist aber schon sehr übervorsichtig. Wir Menschen wären schon längst ausgestorben, wenn das notwendig wäre.

  • Aber an welcher Prozentzahl macht ihr es denn fest, ab wann es schädlich ist?

    In dem Video geht es ja auch darum, dass es keinen linearen Zusammenhang zwischen Schädigung und Alkoholmenge gibt. Da kann jeder Tropfen zuviel sein oder auch nicht. Und wenn gesagt wird, man kann ruhig Alkohol ins Essen geben, verkocht ja, stimmt das einfach nicht. Für mich ist das dann schon bewusste Zufuhr.

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