Wie geht ihr mit der permanenten Fremdbestimmung durch eure Kinder um?

  • Also mein Großer ist nicht hochbegabt, einfach nur ziemlich fit und war hat früh sprachlich sehr weit. Ich kann’s ja nur so erzählen, wie es damals bei ihm war. Dass die verschiedenen entwicklungsebenen sich unterschiedlich schnell entwickelt haben. Deshalb blieb er auch im Kindergarten, als Kann- Kind, damit er noch Zeit fürs soziale lernen hatte.

  • Also mein Großer ist nicht hochbegabt, einfach nur ziemlich fit und war hat früh sprachlich sehr weit

    Das erste Kind? Das ist wohl üblich so, weil die ersten mehr 1:1 Betreuung haben. Mein Großer war sprachlich auch früh fit, aber dafür motorisch reichlich spät. Ist erst mit 18 Monaten gelaufen. Beim Kleinen umgekehrt, der ist mit 1 gelaufen und geklettert was das Zeug hält, dafür spricht er jetzt mit 2,5 immer noch nicht gut. Was die Entwicklungsschritte angeht, da war ich aber schon immer echt entspannt. Mit 18 werden sie's können, hab ich immer gedacht :grinning_squinting_face:

    Ist ja auch kein Wettrennen. Jedes Kind kann irgendetwas besser und was anderes schlechter.

  • Mein Großer war sprachlich auch früh fit, aber dafür motorisch reichlich spät. Ist erst mit 18 Monaten gelaufen.

    Ist hier auch so :grinning_face: ...gelaufen erst mit 20 Monaten und mir dafür schon früh ein Ohr abgequasselt. Tragisch fand ich das auch nie, im Gegenteil - war halt länger entspannt mit ihm...ich konnte ihn halt auch mit fast 10 Monaten noch einfach liegen lassen, weil er nicht weg kam :grinning_squinting_face:

  • Zum Thema „auf einmal sind alle Kinder hochsensibel“ - ich kann nur sagen, dass ich einiges dafür geben würde wenn mein Sohn das nicht wäre.


    Wenn alleine das Kleidung tragen und das Socken anziehen endlos dauert, Dinge weh tun die andere nicht mal richtig merken usw ist es einfach nur nervig.


    Mit „ausrasten“ hat das nur wenig zu tun -aber mit Nähten die „Aua“ sind zB.

    Das Gestern ist fort, das Morgen nicht da. Lebe also heute!


    Pythagoras von Samos

  • Mein Eindruck ist -und dieser „Trend“ gefällt mir gut- dass man immer öfter weg geht von „Diagnosen“ und hin zur Annahme, dass es eben manchmal auch einfach Charaktereigenschaften sind.

  • Mein Eindruck ist -und dieser „Trend“ gefällt mir gut- dass man immer öfter weg geht von „Diagnosen“ und hin zur Annahme, dass es eben manchmal auch einfach Charaktereigenschaften sind.

    Und ich habe gerade meine Mutter vor Augen - die ich für sehr klug halte - die genau das auch schon sehr lange sagt.


    Ich würde sogar sagen, manche „Diagnosen“ hätte man früher einfach unter „der ist halt so“ verbucht.


    Das hatte Vor- aber auch Nachteile.


    Welche das sind liegt denke ich auf der Hand.

    Das Gestern ist fort, das Morgen nicht da. Lebe also heute!


    Pythagoras von Samos

  • Hier hatte doch auch jemand als Erwachsene Hand-Mund-Fuß, oder?


    Ich hab jetzt seit 1-2 Tagen Halsschmerzen, eine schmerzhafte Zubge und heut morgen bin ich mit dem ersten Bläschen im Mund aufgewacht. Ich nehme hier echt alles mit. Gibt es irgendwelche Tipps, wie man den Spaß beschleunigen kann?


    Muss man als Erwachsene auch in Isolation? Natürlich halte ich mich von anderen Kindern fern. Aber wie ist es mit der Arbeit? Kann ich ins Büro? Der Kinderarzt meinte, dass das Virus für Erwachsene ungefährlich ist, da man mit den Viren ständig in Kontakt ist.


    Mein Mann kommt heut Abend wieder, ich kann also morgen zum Arzt gehen. Ich würde aber gerne jetzt schon was dagegen machen …

  • Das hatte Vor- aber auch Nachteile.


    Welche das sind liegt denke ich auf der Hand.

    Ja, da hast du definitiv recht. Ich finde es wichtig und gut, dass es heutzutage immer mehr Werkzeuge gibt, um bestimmte Erkrankungen festzustellen und früh Therapie-und Förderungsmöglichkeiten anbieten zu können. Dass man mittlerweile weiß, dass z.B. Autismus eine Spektrumstörung ist.

    Aber ich finde auf der anderen Seite auch, dass nicht alles von Anfang an pathologisiert werden muss, sondern dass man als Eltern etc. erstmal reflektiert und feinfühlig mit den Verhaltensweisen des Kindes umgeht.

    Aber natürlich, die Grenze ist absolut fließend und man will natürlich nur das Beste tun. Schwieriges Thema.

    Einmal editiert, zuletzt von Mysla ()

  • Das hatte Vor- aber auch Nachteile.


    Welche das sind liegt denke ich auf der Hand.

    Ja, da hast du definitiv recht. Ich finde es wichtig und gut, dass es heutzutage immer mehr Werkzeuge gibt, um bestimmte Erkrankungen festzustellen und früh Therapie-und Förderungsmöglichkeiten anbieten zu können.

    Aber ich finde auf der anderen Seite auch, dass nicht alles von Anfang an pathologisiert werden muss.

    Ja, eindeutig. Mich nervt daran vor allem das zumindest im Augenblick noch meist gilt: einmal in der Schublade, immer in der Schublade.


    Und Unterstützung für problematische Situationen gibt es zwar, aber zumeist muss man sich die als Eltern erarbeiten und darum steht und fällt alles damit wie gut die Eltern selbst kognitiv drauf sind.

    Das Gestern ist fort, das Morgen nicht da. Lebe also heute!


    Pythagoras von Samos

  • einmal in der Schublade, immer in der Schublade.

    Ja, leider!

    darum steht und fällt alles damit wie gut die Eltern selbst kognitiv drauf sind.

    Einmal das. Und dann natürlich auch, an wen man dann so gerät: Erzieher, Lehrer, Psychologen… Leider und zum Glück, je nach dem, haben sie auch einen großen Anteil daran.

    Oh ja… es hängt wirklich in unserem Förderungs- und Schulsystem viel zu sehr davon ab an welche Erwachsenen (vom Kinderarzt über Erzieher, Lehrer, Sonderpädagogen, Therapeuten usw) ein Kind gerät.


    Und das sind anders als oft gerne behauptet wird eben beileibe nicht nur bescheuerte oder tolle Eltern (und alles dazwischen) sondern im wirklich viel zu großen Maße auch andere Leute.


    Das läuft in skandinavischen Ländern deutlich weniger so und ich frage mich echt wann hier mal aufgewacht wird.


    Ich bin da echt sehr desillusioniert - nicht nur in Bezug auf mein Kind sondern auch wenn ich an viele andere Kinder denke. Es hängt wirklich viel, viel zu viel davon ab an wen ein Kind zufällig gerät, in welcher Schublade es schon oft in der Grundschule oder sogar Kita landet…


    Da ist es für Eltern echt schwer zu entscheiden ob man einer Einsortierung noch zustimmt. Obwohl eigentlich Förderung nötig ist. Auf der anderen Seite landen zu oft Kinder in Schubladen aber werden dann dennoch nicht gefördert sondern quasi fallemgelassen, was echt die bescheuertste aller Varianten ist.


    Eltern unter diesen Umständen dann vorzuwerfen sie „kümmerten“ sich nicht weil sie sich ja keine Hilfe holen ist einfach kurzsichtig. Zumal Eltern von unterschiedlichen Stellen oft sehr unterschiedliche Rat“Schläge“ bekommen.

    Das Gestern ist fort, das Morgen nicht da. Lebe also heute!


    Pythagoras von Samos

    2 Mal editiert, zuletzt von Mozartfan ()

  • Solche Kinder gehören dann auf eine besondere Schule für Hochbegabte. Nicht ins Regelschulsystem eine Klasse höher.

    Erstens gibt es in unserem Schulsystem für die wenigsten Kinder diese Möglichkeit - es sei denn, die Eltern wollen morgens und nachmittags eine Stunde fahren, um das Goldkind zur Schule zu chauffieren.

    Zweitens finde ich es nicht unbedingt erstrebenswert, mein Kind in so eine Blase zu stecken. Das soll doch auch den Umgang mit einer ganz normalen Mischung von Menschen lernen, nicht nur mit der „Elite“. Der Freundin helfen, für die Arbeit zu lernen, ist u.U. wichtiger, als optimale Förderung.

    In meiner Wunschwelt kann jede Schule spezielle Förderung „nebenher“ leisten, aber das ist unter den gegebenen Rahmenbedingungen unrealistisch.

  • Zitat
    unserem Schulsystem für die wenigsten Kinder diese Möglichkeit

    Das stimmt so nicht. Unser ältester Sohn besucht ein Gymnasium für besonders mathematisch-naturwissenschaftlich begabte Kinder. Dort sammeln sich sicherlich die besten Schüler der Stadt, aber es ist eine ganz normale staatliche Schule, die mit entsprechenden Leistungen und Begabungen für jeden offen steht.

    Neben dieser Schule gibt es in unserer Stadt noch ein sprachliches Gymnasium, ein Sportgymnasium und ein Musikgymnasium.

    Ich finde es sehr gut, wenn Kinder, die besondere Begabungen haben, auch besonders gefördert werden.

    Unser ältester Sohn ist Hochbegabte mit einem IQ von 135. Trotzdem ist er ein ganz normaler Junge ohne irgendwelche Verhaltensauffälligkeiten. Er ist werden besonders sensibel, noch emotional irgendwie schwierig noch hat er im sozialen Bereich Schwierigkeiten.

  • Ja, das stimmt sicher nicht immer und überall. Aber es ist schon schwierig, die richtigen „Lücken“ zu finden. Mein Sohn z.B. ist in der Grundschule total unterfordert. Aber nicht nur, weil er fit ist, sondern weil die Klasse gegenwärtig nur beschulbar ist, wenn zwei Sozialarbeiterinnen anwesend sind. Die Lehrerinnen sind so überfordert (verständlicherweise), dass ihnen für die Kinder, die fitter sind, nur einfällt, dass sie halt nicht stören und deshalb ist’s gut. Theoretisch müsste das noch zwei Jahre so weitergehen. Eine Fördermöglichkeit für ihn gibt es nicht. Er kann sich auf einen Platz in einer Förderklasse bewerben, aber der ist hier in Brandenburg im Grunde nur für Begabte gedacht und deshalb mit vielen Tests etc. verbunden.


    Ich persönlich wünsche mir einfach, dass er normal zu Schule gehen kann und normal gefördert wird. Nichts außergewöhnliches, aber halt auch nicht zum Hilfslehrer gemacht wird, weil in der Lehrermangel und die großen Klassen plus die Corona Nachwirkungen so zuschlagen.

  • Ich mache mit meiner Tochter auch alles mit und hatte es im Oktober. Ich fühle wirklich mit dir. :smiley_emoticons_hug:

    Ich glaube nicht, dass man es beschleunigen kann. Bei den Kindern sitzt man es ja auch nur aus. Obwohl….mein Chef hatte irgendeine Salbe genannt, die man nehmen könnte. Ich weiß jetzt nur nicht, welche Funktion sie genau hatte. Aber ich weiß den Namen nicht mehr, irgendwie mit S. Vielleicht kannst du in der Apotheke nachfragen?

    Bei mir waren vor allem Hände und Füße betroffen. Das Schlimmste war an dem langen WE und als ich wieder zur Arbeit musste ist es schon auf dem Weg der Besserung gewesen. Ich habe dann mit einem unserer Chefs gesprochen, ob ich so arbeiten darf und die Hände gezeigt. Aber er hat mich nach Hause geschickt. Ich arbeite aber auch im Labor und da ist man eher vorsichtig, wenn Hände betroffen sind. Und in der Virologie, die eh gerade eine fragile Personalsituation hat, so dass man vermeiden wollte, dass ich das hochansteckende Enterovirus im ganzen Haus verteile. :smiley_emoticons_blushnew:


    PS. Bei Erwachsenen bleibt es halt meist asymptomatisch.

    Wenn du nicht zum Arzt kannst, kannst du vielleicht anrufen und die Sache schildern.

  • Ja, das stimmt sicher nicht immer und überall. Aber es ist schon schwierig, die richtigen „Lücken“ zu finden. Mein Sohn z.B. ist in der Grundschule total unterfordert. Aber nicht nur, weil er fit ist, sondern weil die Klasse gegenwärtig nur beschulbar ist, wenn zwei Sozialarbeiterinnen anwesend sind. Die Lehrerinnen sind so überfordert (verständlicherweise), dass ihnen für die Kinder, die fitter sind, nur einfällt, dass sie halt nicht stören und deshalb ist’s gut. Theoretisch müsste das noch zwei Jahre so weitergehen. Eine Fördermöglichkeit für ihn gibt es nicht. Er kann sich auf einen Platz in einer Förderklasse bewerben, aber der ist hier in Brandenburg im Grunde nur für Begabte gedacht und deshalb mit vielen Tests etc. verbunden.


    Ich persönlich wünsche mir einfach, dass er normal zu Schule gehen kann und normal gefördert wird. Nichts außergewöhnliches, aber halt auch nicht zum Hilfslehrer gemacht wird, weil in der Lehrermangel und die großen Klassen plus die Corona Nachwirkungen so zuschlagen.

    Abgesehen davon hat auch echt nicht jeder an jedem Wohnort zu so etwas und selbst wenn es dann etwas gibt sind die Plätze oft heiß begehrt.


    Dazu kommt es das Kinder eben auch so unterschiedlich sind dass sie dann aus anderen Gründen nicht auf diese speziellen Schulen passen.


    Was macht man zB mit einem hochbegabten Jungen der seinem Informatiklehrer Unterricht geben könnte und kognitiv unglaublich fit ist - der aber so wenig Gefahrenbewusstsein hat, dass er keinen Meter gehen könnte ohne an der Hand zu sein und andere Kinder entweder nicht mit dem Hintern anguckt („langweilig“) oder sie als störend empfindet.


    Der ist auf einer Förderschule kognitiv krass unterfordert, auf einem Gymnasium sozial krass überfordert und sitzt nachher mit Sondergenehmigung zuhause, nachdem etliche Versuche mit Hilfe von Schulbegleitung etc. gescheitert sind.


    Und nein, das ist leider nicht der so unglaublich seltene Einzelfall.

    Das Gestern ist fort, das Morgen nicht da. Lebe also heute!


    Pythagoras von Samos

  • Ich hab bisher nur Halsschmerzen, Fieber und Gliederschmerzen und eine einzige Pustel im Mund und eine sehr wunde Zunge und kann nix Saures essen.


    Ich hab hier noch eine betäubende Salbe für den Mund, falls die Beschwerden sonst kein Essen oder Trinken erlauben. Aber so schlimm ist es bei mir noch nicht.


    Vielleicht hab ich ja Glück und es bleibt dabei.

  • Zitat
    nein, das ist leider nicht der so unglaublich seltene Einzelfall.

    So, wie du es beschreibst, ist es ein Einzelfall. Ich möchte nicht abstreiten, dass es leider Schüler/innen gibt, die durch jedes Raster fallen, das sind jedoch die Ausnahmen. Die Fördermöglichkeiten haben sich in den letzten Jahren deutlich verbessert, auch wenn Deutschland beim Thema „Inklusion“ noch hinterher hängt.

    Zumindest in unserem Bundesland gibt es mittlerweile eine Beratungsstelle für Hochbegabte vom Landesamt für Soziales und Bildung. Und da sind einige Kinder und Jugendliche aus der Schule meines Sohnes in dieser Beratung, da es dort so einige Nerds gibt (Da sammeln sich die ganzen Sheldon Coopers unserer Stadt).


    Zitat

    Abgesehen davon hat auch echt nicht jeder an jedem Wohnort zu so etwas und selbst wenn es dann etwas gibt sind die Plätze oft heiß begehrt.

    In unserem Bundesland gibt es an mehreren Standorten Begabtenschulen, so dass so halbwegs alle Schüler/innen in unserem Bundesland dazu Zugang haben. Von den speziellen mathematisch-naturwissenschaftlichen Gymnasien gibt es noch fünf weitere in Sachsen.

    Sicherlich sind die Plätze begehrt, aber die Aufnahme ist an den Spezialschulen an Aufnahmeprüfungen geknüpft. Von daher wird da schon ausgesiebt. Auch das finde ich richtig, denn viele Kinder haben bereits in der Grundschule einiges an Freizeit in ihre Talente investiert und warum soll das nicht in speziellen Schulen auch weiter gefördert werden?

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!