Kein Segen für homosexuelle Paare

  • Zitat

    Der Papst sprach sich in einem Interview kürzlich für rechtlichen Schutz gleichgeschlechtlicher Paare aus. Nun stellt der Vatikan klar: Die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare lehnt die katholische Kirche weiter ab.

    ...

    Gott "kann Sünde nicht segnen", heißt es in einer formalen Antwort der vatikanischen Glaubenskongregation auf die Frage, ob Geistliche gleichgeschlechtlichen Partnerschaften den Segen zusprechen könnten.



    Quelle

    ich weiß gar nicht, warum mich das immer noch betroffen macht, oder warum mich das immer noch ankotzt?
    Vermutlich weil ich zwar nicht besonders gläubig aber doch irgendwie katholisch groß geworden bin, Kirchenbesuche gehörten für mich dazu und eine kirchliche Trauung habe ich damals vor 30 Jahren voller Überzeugung haben wollen. Meine Kinder sind getauft und ich habe sie als Katechet begleitet in ihrer Kommunion-und Firmvorbereitung.
    Mittlerweile zahle ich nur noch meine Kirchensteuer, bin also weiterhin unterstützendes Mitglied dieses Vereins und frage mich andauernd wieder: warum eigentlich? Diese unglaubliche Doppelmoral die dann noch dazu kommt, die Fälle sexualisierter Gewalt die so schön unter dem Deckel gehalten werden und der Ausdruck von Liebe zu den Homosexuellen, solange sie ihre Sexualität nicht ausleben...

    Was hält euch in der Institution Kirche oder was war der Grund für euren Ausstieg?
    Könnt ihr diese Haltung zu den Homosexuellen nachvollziehen?

    Zitat

    Im Artikel zieht der Vatikan eine "fundamentale und klare" Grenze zwischen homosexuellen Einzelpersonen und homosexuellen Verbindungen. "Das negative Urteil über die Segnung von Partnerschaften von Personen des gleichen Geschlechts impliziert keine Verurteilung von Personen."



    Kann ich eine Lebensweise verurteilen, eine gelebte Sexualität ohne die Person zu verurteilen?

  • Ich bin mittlerweile seit über 20 Jahren kein Vereinsmitglied mehr. Wurde als Kind getauft, da konnte ich mich ja nicht dagegen wehren. Ich war schon immer, seit ich rational denken kann, Atheist aus voller Überzeugung, insofern war das ein logischer Schritt damals.


    Nachvollziehen kann man diese Haltung gegenüber Homosexuellen in der heutigen Zeit definitiv nicht mehr. Aber es ist ja nicht nur das. Dieser Verein hat Ansichten, die man in unserer progressiven Welt einfach nicht mehr als halbwegs vernünftiger Mensch vertreten kann.

    Sicher, man sollte vielleicht auch die caritativen Einrichtungen lobend hervorheben, das ändert allerdings nichts daran, dass das ganze Konstrukt antiquiert und völlig überholt ist, als Beispiel könnte man da ja noch die Stellung der Frau anführen.


    Ich persönlich jedenfalls wäre nicht traurig darüber, wenn diese Institution von der Bildfläche verschwinden würde. Kein Verein Gottes (der ja nach Stand der Dinge mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit sowieso nicht existiert) sondern ein bigotter Verein. Traurig, dass da immer noch so viele Schäfchen auf der Welt diesem blind folgen im Jahr 2021...

  • Ich persönlich jedenfalls wäre nicht traurig darüber, wenn diese Institution von der Bildfläche verschwinden würde. Kein Verein Gottes (der ja nach Stand der Dinge mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit sowieso nicht existiert) sondern ein bigotter Verein. Traurig, dass da immer noch so viele Schäfchen auf der Welt diesem blind folgen im Jahr 2021...

    Oje, das kann noch dauern... Rom liegt zwar in Europa, aber die stärksten Wurzeln der kath. Kirche liegen u.a. in Südamerika. In Europa kann ich mir einen solchen Säkularisierungsprozess am ehesten vorstellen, Politik und Medien arbeiten aber dagegen, indem sie der Thematik unangemessen viel Aufmerksamkeit widmen (gefühlt seit den Nullerjahren).

    Die Grundlage ist die Basis von ALLEM.

  • Könnt ihr diese Haltung zu den Homosexuellen nachvollziehen?

    Darüber denke ich gar nicht nach. Genau wie BiffyC sehe ich die katholische Kirche (wie auch alle anderen Kirchen) als eine Art Verein, der seine eigenen Regeln hat. Wem die Vereinsregeln nicht passen, der tritt in den Verein nicht ein, bzw. verlässt den Verein. So einfach ist das eigentlich. Man kann auch ein christliches Leben führen ohne einer Kirche anzugehören.

    Stell dir vor, du bist so gegen Krieg, dass du dich vor allem dafür einsetzt, dass derjenige gewinnt, der ihn begonnen hat.

  • Ich persönlich jedenfalls wäre nicht traurig darüber, wenn diese Institution von der Bildfläche verschwinden würde. Kein Verein Gottes (der ja nach Stand der Dinge mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit sowieso nicht existiert) sondern ein bigotter Verein. Traurig, dass da immer noch so viele Schäfchen auf der Welt diesem blind folgen im Jahr 2021...

    Oje, das kann noch dauern... Rom liegt zwar in Europa, aber die stärksten Wurzeln der kath. Kirche liegen u.a. in Südamerika. In Europa kann ich mir einen solchen Säkularisierungsprozess am ehesten vorstellen, Politik und Medien arbeiten aber dagegen, indem sie der Thematik unangemessen viel Aufmerksamkeit widmen (gefühlt seit den Nullerjahren).

    Mit den Schäfchen habe ich ja auch hauptsächlich die in Südamerika gemeint. Aber generell war die Aussage ja nur ein persönliches Wunschdenken. Dass es so nicht kommen wird, ist mir vollends bewusst.

  • Kurz und knapp: Ich sehe für mich keinen einzigen Vorteil darin, irgendeiner Religion anzugehören sowie Kirchensteuern zu zahlen. Die Bigotterie der Kirche geht mir gegen den Strich, außerdem umgebe ich mich ohnehin lieber mit Atheisten.

  • Könnt ihr diese Haltung zu den Homosexuellen nachvollziehen?

    Darüber denke ich gar nicht nach. Genau wie BiffyC sehe ich die katholische Kirche (wie auch alle anderen Kirchen) als eine Art Verein, der seine eigenen Regeln hat. Wem die Vereinsregeln nicht passen, der tritt in den Verein nicht ein, bzw. verlässt den Verein. So einfach ist das eigentlich. Man kann auch ein christliches Leben führen ohne einer Kirche anzugehören.

    Das stimmt, ich sehe das auch so, wir dürfen aber nicht vergessen, dass dies eine emanzipierte, europäisch geprägte Sicht auf die Sache ist. Woanders auf der Welt stehst Du wohlmöglich außerhalb der Gemeinschaft, und das kann Dein Leben dort gut zerstören.

    Die Grundlage ist die Basis von ALLEM.

  • Na, die katholische Kirche hat den Anspruch für "die ganze Welt" da zusein und würde sie nun homosexuellen Paaren den Segen erteilen würde sie als Identifikationsfigur vieler Millionen Menschen überall auf der Welt wegfallen. Allein das da nun unterschieden wird zwischen den Menschen und ihrer Lebensweise ist ein großer Schritt.


    Mal im Ernst, im Vergleich zu den Evangelikalen die in Brasilien auf dem Vormarsch sind, ist das eine unfassbar aufgeklärte Haltung. Ich kann gut verstehen, dass die Kirche da nicht viele viele Gläubige verstoßen und in die Arme der Priester treiben möchte, die Bolsonaro und Trump huldigen. Und ich kann sogar verstehen, dass ein Mensch, dessen diesbezügliche Überzeugungen nie in Frage gestellt wurden, weil sie im eigenen Umfeld und der eigenen Gesellschaft absolut üblich sind, nicht mit über 70 noch Regenbogenflaggen hisst.


    Hier in Deutschland ist es doof, keine Frage, aber schon in Griechenland und Italien gibt es eine andere Haltung zu queeren Lebensentwürfen.


    Wichtiger wäre mir, dass die ihren Arsch mal in Sachen Kindesmissbrauch hochbekommen. Aber das gilt verdammte Scheiße auch für die Sportverbände, die Heime und wer da noch alles bis zum Hals drinne steckt.

  • Das stimmt, ich sehe das auch so, wir dürfen aber nicht vergessen, dass dies eine emanzipierte, europäisch geprägte Sicht auf die Sache ist. Woanders auf der Welt stehst Du wohlmöglich außerhalb der Gemeinschaft, und das kann Dein Leben dort gut zerstören.

    Das mag so sein, Kulti, aber was ich hier tue oder lasse, entscheide ich aufgrund der hier herrschenden Verhältnisse. Was außerhalb Europas gilt, ja, sogar was außerhalb Deutschlands gilt, ist für meine Entscheidung ohne Bedeutung.


    Woanders auf der Welt müssen die Menschen dann eben genauso dafür kämpfen, dass sich die Sicht auf die Sache ändert. Diesen Kampf können wir nicht von hier, von außen führen, sondern der muss genau dort geführt werden, wo es Not tut.

    Stell dir vor, du bist so gegen Krieg, dass du dich vor allem dafür einsetzt, dass derjenige gewinnt, der ihn begonnen hat.

  • Das stimmt, ich sehe das auch so, wir dürfen aber nicht vergessen, dass dies eine emanzipierte, europäisch geprägte Sicht auf die Sache ist. Woanders auf der Welt stehst Du wohlmöglich außerhalb der Gemeinschaft, und das kann Dein Leben dort gut zerstören.

    Da musst ja nicht mal aus Europa raus. Guck mal auf der Landkarte rechts oben neben uns...

  • @TE: Warum bist du denn dann noch Mitglied in dem Verein?

    Aus Faulheit, oder aus Feigheit?

    Wenn du den Laden scheiße findest und einigermaßen Charakter besitzt, dann tritt aus - noch heute, nicht morgen! Move your ass! :smiley_emoticons_bravo:


    Aber mir scheint die meisten kapieren es nicht ganz:

    Die Bibel ist die Grundlage des christlichen Glaubens, das Wort Gottes, ein heiliges Buch :smiley_emoticons_gott:
    , und dort steht eben (unter anderem):

    „Wenn jemand bei einem Manne liegt wie bei einer Frau, so ist das ein Greuel und beide sollten des Todes sterben.“ (3. Mose 20, 13)

    (das ist zwar etwas schwammig ausgedrückt, aber in der hebräischen Urfassung gibt es da keinen Zweifel, dass damit Geschlechtsverkehr unter Männern gemeint ist)

    Der katholischen (und auch der evangelischen) Kirche ist es daher quasi gar nicht möglich Homosexualität gut zu heissen, geschweige denn zu segnen!?! Das ist eine Totsünde, so steht es in der heiligen Bibel, da kann der Zeitgeist noch so wild durch die Gegend spuken, da gibt es kein wenn und aber, frei nach Marco Reus: "isso, is einfach so".

    Wenn die Kirche konsequent und authentisch ist, dann wird sie sich keinen Zentimeter bewegen. Sollte sie das tun, dann zweifelt sie an der Botschaft Gottes (Bibel) - an ihrer eigenen Legitimation - und dann könnte man auch jede andere Bibelselle anzweifeln...


    Übrigens, damit kein falscher Eindruck entseht: Ich bin Aheist - absolut überzeugter Atheist und Bibelkritiker.

  • So einfach ist das theologisch halt nicht, weshalb die evangelische Kirche da ja auch einen anderen Umgang pflegt.


    Von der wortwörtlichen Umsetzung der Bibel sind beide in Deutschland großen Kirchen ja schon seit vielen hundert Jahren weg.

  • Die Evangelische Kirche ist sogar noch bibelorientierter als die Katholische:

    Katholizismus und Protestantismus haben unterschiedliche Auffassungen über die Bedeutung und die Autorität der Bibel. Für Evangelische ist seit Luther klar: "Sola Skriptura" - die Bibel ist die einzige Quelle für das Wort Gottes. Katholiken hingegen glauben, das die Bibel allein nicht ausreichend ist, sondern dass neben der Heiligen Schrift auch die römisch-katholische Tradition für Christen bindend ist.

  • plan_B


    Naja, in der Bibel steht auch:


    Mose 15:32


    32 Und als die Söhne Israel in der Wüste waren, da fanden sie einen Mann, der am Sabbattag Holz auflas. 33 Und die ihn gefunden hatten, wie er Holz auflas, brachten ihn zu Mose und zu Aaron und zu der ganzen Gemeinde. 34 Und sie legten ihn in Gewahrsam, denn es war nicht genau bestimmt, was mit ihm getan werden sollte. 35 Da sprach der HERR zu Mose: Der Mann soll unbedingt getötet werden die ganze Gemeinde soll ihn außerhalb des Lagers steinigen. 36 Da führte ihn die ganze Gemeinde vor das Lager hinaus, und sie steinigten ihn, daß er starb, so wie der HERR dem Mose geboten hatte.



    Und kaum jemand verurteilt heute Menschen die sich nicht an den Sabbat halten, geschweige denn will man sie töten.


    Man kann sich schon fragen, wieso am Verbot der Homosexualität festgehalten wird, während viele andere Bibelstellen inzwischen ignoriert werden.


    Ich bin auch aus der Kirche ausgetreten, obwohl ich gläubig bin. Die Auslegung der Bibel deckt sich schlicht nicht mit meinen Werten.

  • Wenn die Kirche konsequent und authentisch ist, dann wird sie sich keinen Zentimeter bewegen. Sollte sie das tun, dann zweifelt sie an der Botschaft Gottes (Bibel) - an ihrer eigenen Legitimation - und dann könnte man auch jede andere Bibelselle anzweifeln...

    Naja, mit fortschreitenden wissenschaftlichen Erkenntnissen ist dies auch schon geschehen (Galilei, Darwin, usw.). Sonst hätten sie sich vielleicht schon in Luft aufgelöst. Ich rede jetzt nicht von irgendwelchen Evangelikalen, die das für einen Witz halten.

  • Darüber denke ich gar nicht nach. Genau wie BiffyC sehe ich die katholische Kirche (wie auch alle anderen Kirchen) als eine Art Verein, der seine eigenen Regeln hat. Wem die Vereinsregeln nicht passen, der tritt in den Verein nicht ein, bzw. verlässt den Verein. So einfach ist das eigentlich.

    Nee. Die grabbeln ja überall rein, Katholiken wie Evangelen. Wir leben ja nicht wirklich in einem säkularen Staat.

    Ich musste sogar mal Kirchensteuer zahlen - nachdem wir geheiratet hatten. Mein Mann war immer noch getauftes, atheistisches Ich-hab-keinen-Bock-mir-für-den-Austritt-extra-freizunehmen-Mitglied, und dann stellten wir fest: die evangelische Kirche rechnet für seinen Kirchensteuersatz mein Jahreseinkommen mit dazu. Ahahahahaha! Ließ sich auch nix machen. Seitdem hat die evangelische Kirche bei mir, die ich ungetauft und atheistisch bin, Schulden. Also nicht nur über gesamtgesellschaftliche Zusammenhänge entstandene, sondern ganz konkrete Schulden, weil sie nämlich ganz eindeutig Raubritter sind, die kleinen Süßen.

    Wenn du den Laden scheiße findest und einigermaßen Charakter besitzt, dann tritt aus - noch heute, nicht morgen! Move your ass! :smiley_emoticons_bravo:

    Derzeit gar nicht so einfach - es gibt nur ne begrenzte Anzahl Termine, und die sind teilweise auf Monate raus vergeben. :smiley_emoticons_ugly:

  • Ist in der evangelischen Kirche ein Termin nötig?

    In der katholischen Kirche hat es vor Jahren gereicht einen Brief zu schreiben :thinking_face:

    Wer kämpft, der kann verlieren. Wer nicht kämpft, der hat schon verloren.

  • Und deshalb auch hier meine seitdem obligatorische Warnung: Wenn jemand, der das hier liest, heiratet, und nur einer ist (auf-dem-Papier-)evangelisch: Macht euch schlau und rechnet vorher durch, ob und was es euch kostet, und überlegt, ob der auf-dem-Papier-evangelische Partner nicht lieber vorher austreten will.

    Wer es sich aufgrund dieser Warnung überlegt und sich für den rechtzeitigen Austritt entscheidet, darf mir von Herzen gern schreiben, auch sehr gern inklusive der gesparten Summe - ich führe eine Liste, Kleingeist, der ich bin, um mich ab und an daran zu erfreuen, dass auf mich bezogen die evangelische Kirche unterm Strich deutlich mehr zahlt, als sie von mir bekommen hat. Tschuldigung, geklaut hat. Denn das hat sie nun mal, Legalität hin oder her, ich bin nicht mal getauft, und ich will von denen nicht angegrabscht werden.

  • Ist in der evangelischen Kirche ein Termin nötig?

    In der katholischen Kirche hat es vor Jahren gereicht einen Brief zu schreiben :thinking_face:

    Soweit ich weiß, kommt das auf Deinen Wohnort an, denn das regelt "der Verein" ja alles mit staatlicher Unterstützung. In Deutschland muss man im Normalfall auch bei den Katholiken dafür zum Standesamt oder zum Notar (Regelungen im Lockdown kenne ich nicht):

    https://www.kirchenaustritt.de/christentum/katholisch.htm

  • Ist in der evangelischen Kirche ein Termin nötig?

    In der katholischen Kirche hat es vor Jahren gereicht einen Brief zu schreiben :thinking_face:

    Soweit ich weiß, kommt das auf Deinen Wohnort an, denn das regelt "der Verein" ja alles mit staatlicher Unterstützung. In Deutschland muss man im Normalfall auch bei den Katholiken dafür zum Standesamt oder zum Notar (Regelungen im Lockdown kenne ich nicht):

    https://www.kirchenaustritt.de/christentum/katholisch.htm

    Hier reicht der Gang zum Bürgerdienst. Hat damals 50 Mark gekostet, ist aber glaube heute sogar billiger. Ob die da auch nochmal dran mitverdienen kann ich nicht sagen...

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