"Fair Trade" - Gedanken zu einer nachhaltigen Wirtschaftsordnung

  • Ich sagte bereits, dass das KnowHow dort entsteht und bleibt, wo die Produktion stattfindet. D und EU glaubten aber 30 Jahre lang, dass die Technologie hier entwickelt wird, geschützt durch Patente, und Asien nur die "Werkbank" ist, wo die niedrigen Lohnkosten sogar den Transport um den halben Globus rechtfertigen. Und die Gewinne trotzdem in D und EU verbleiben. Sagten auch die deutschen Wirtschaftsinstitute. Das sichere unsren "Wohlstand".

    Ein Blasen-Irrtum sondergleichen, dessen Fatalität erst jetzt brutal deutlich wird. denn:


    1) China hat aufgeholt und bastelt längst nicht mehr nur Plagiate, sondern umgeht die europäischen Patente, verbessert sie und ist auch im Vergleich zu den USA globaler Technologieführer geworden, Beweis: der neue Internet-/Telefoniestandard 5G, ein rein chinesischer Quantensprung. D, E, USA waren dazu nicht in der Lage.

    Die Raumfahrt kann man gut verschweigen, man zähle einfach die Sendeminuten im ÖR zur chinesischen Raumfahrt.


    2) Erst Corona musste zeigen, dass man nicht alle strategisch wichtigen Produkte aus der Hand geben sollte, und seien es Masken und Medikamente. Was nützte es, dass ein Impfstoff hier entwickelt wurde, aber keine Produktionskapazitäten existierten?


    3) Jetzt wird die Vervielfachung der überseeischen Transportkosten als (Überlegungs-)Grund angegeben, wieder hier in D/EU zu produzieren. Man vergisst dabei, dass es kaum noch technologische Fertigungskompetenz in D/EU gibt und gerade in D die Genehmigungsverfahren durch die Fußfessel Föderalismus unsäglich lange dauert. Der Rückwärtskurs dürfte, ehe er greift, etwa genau diese 2-3 Jahrzehnte dauern.

    Die Grundlage ist die Basis von ALLEM.

  • Dazu passt eigentlich die (wahre?) Story, wieso CocaCola Weltmarktführer wurde. Denn es gab zu der Zeit etliche Hersteller, die ähnliches produzierten, auch Pepsi.

    CC sicherte sich den Markt aber dadurch, dass sie die Glasflaschen sämtlicher Hersteller aufkauften, egal, ob sie gebraucht wurden oder nicht. Die Konkurrenz hatte nichts zum Abfüllen, und das wars dann. Erstmal.


    China ist das neue CocaCola. Weil, Alternativen gibt es (noch) nicht, und dadurch können sich die Preise vervielfältigen.

    Die Grundlage ist die Basis von ALLEM.

  • 3) Jetzt wird die Vervielfachung der überseeischen Transportkosten als (Überlegungs-)Grund angegeben, wieder hier in D/EU zu produzieren. Man vergisst dabei, dass es kaum noch technologische Fertigungskompetenz in D/EU gibt und gerade in D die Genehmigungsverfahren durch die Fußfessel Föderalismus unsäglich lange dauert. Der Rückwärtskurs dürfte, ehe er greift, etwa genau diese 2-3 Jahrzehnte dauern.

    Meine Meinung ist, dass die hohen Transportkosten nur eine vorübergehende Erscheinung sind. Die werden sich auch wieder einigermaßen normalisieren. Aber ein andere Faktor spielt noch in die Überlegung hinein, den man nicht vergessen darf. Produktionsprozesse werden immer weiter automatisiert. Vor 20 Jahren waren sie lange nicht da, wo sie heute sind und die Entwicklung ist noch längst nicht am Ende. Die Produktion in Billiglohnländer zu verlagern ist nur interessant, wenn sie einen einigermaßen großen Anteil menschlicher Arbeit beinhaltet. Wie die Arbeit fast ausschließlich von Robotern erledigt, ist es nahezu egal, ob der Roboter in Ostasien oder hier bei uns steht. Das heißt, unabhängig von Transportkosten wird es auch so zunehmend uninteressant, in fernen Ländern zu produzieren. Jedenfalls was den Preis angeht. Der Preis ist aber nicht alles. Es geht ja auch um ausländische Märkte, auf denen die Unternehmen verkaufen wollen. Man kann dort leichter Fuß fassen, wenn man mit einer Produktionsstätte dort vertreten ist. Das wiederum spricht gegen heimische Produktion.

    Stell dir vor, du bist so gegen Krieg, dass du dich vor allem dafür einsetzt, dass derjenige gewinnt, der ihn begonnen hat.

    Produktion zurück nach Deutschland - erste Effekte der Lieferkettengesetze, aber es ist auch alles nicht so einfach... .

    Trigema-Chef im Interview: Über C&A und Modeproduktion in Deutschland

    Zu dem Schluss, das Massenproduktion prinzipiell hier nicht möglich ist, würde ich aber nicht kommen - ich denke, dass es nicht nur auf innovative Produkte sondern auch um innovative Produktionsmethoden geht, die den Personalanteil an den Produktionskosten verkleinert, um sowohl dem Fachkräftemangel für vermeintlich einfache Tätigkeiten als auch dem Preisdruck zu begegnen.

    Wobei entsprechende Lieferkettengesetze, die soziale und ökologische Standards zum Inhalt haben, die Preisvorteile der ausgelagerten Produktion auch schmelzen lassen.

    "inneres Wachstum" von Firmen... - und seine kapitalistischen Grenzen.

    Wenn Wachstum an seine Grenzen stößt
    Immer mehr Unternehmen entscheiden sich gegen Wachstum. Die Forschung zeigt sogar, dass diese Firmen innovativer, sparsamer und krisenresistenter sind. Doch…
    www.n-tv.de

    Wobei ich nicht sehe, wieso Dividenden nur aus Wachstum finanziert werden können sollen - sie stellen doch eine Gewinnbeteiligung dar und solange ein Unternehmen rentabel ist, kann es auch entscheiden, diese teilweise an Anteilseigner auszuschütten... . :smiley_emoticons_confused:

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