Angst vor dem Sterbeprozess

  • Monsti

    Ich gönne es dir vom Herzen diese Leichtigkeit gefunden zu haben. Ja, grundsätzlich bin ich ein extremst fröhlicher und lebensfreudiger Mensch. Doch die Erstickungsangst hat mein Leben komplett in den Hintergrund gestellt.

    Danke euch, dass ich hier wenigstens meine Seele frei schreiben darf. :smiley_emoticons_hug:

  • Danke euch, dass ich hier wenigstens meine Seele frei schreiben darf.

    Selbstverständlich darfst Du das. U.a. dafür ist dieses Forum ja da. Vielleicht hilft Dir das Niederschreiben ja wirklich, vielleicht helfen Dir auch unsere (laienhaften) Beiträge. Ängste sind nun mal meistens irrational und mitunter kaum bis gar nicht zu steuern.

    Bejahe den Tag, wie er dir geschenkt wird, statt dich am Unwiederbringlichen zu stoßen. (A. de Saint-Exupéry)

    Mein Avatar zeigt Kunststofffolie unter dem Mikroskop im polarisierten Licht.

  • [...] von Panik aber keine Spur.


    Etwas ähnliches hatte ich Anfang 2004 erlebt. Damals hatte ich eine schwere Bauchfellentzündung und war zwei Tage zuvor notoperiert worden. Meine Überlebenschance betrug damals lt. der Ärzte ca. 20%. Plötzlich hatte ich die Gewissheit, dass es jetzt zu Ende gehen würde. Mit aller Kraft, die ich hatte, nahm ich drei Fotos vom Kasten neben dem Bett und nahm Abschied: von meinem Mann, den Viechern und dem Haus. Auch damals hatte ich keinerlei Angst. Ich hätte den Schwesternruf betätigen können, doch hielt ich das für unwichtig. Ich wollte nur meine Ruhe.

    Genau so ist das, ja! Wozu Panik? Braucht kein Mensch, kommt auch nicht.


    Meine Erlebnisse haben mir vollkommen die Angst vor dem Sterben genommen, was natürlich nicht heißt, dass ich den Tod herbeisehne.

    Ja, same here. Ich war ja zwei Mal klinisch tot. Ich habe nicht nur keine Angst vor dem Sterben, sondern ich weiß, dass der Tod toll ist! "Eine herrliche Ruhe war in mir drin!" (Meine Worte, August 2014.) Ein wahrlich paradisischer Zustand.

    tachy-/bradykard

  • Ja, same here.

    Danke für Deinen Beitrag! :smiley_emoticons_hug: Und ja, auch ich war schon zweimal klinisch tot. Beim Herzinfarkt hatte man mich auf der Fahrt zur Uniklinik zweimal zurückgeholt. Daran erinnere ich mich aber nicht. Munter wurde ich erst wieder gut 1,5 Stunden später, nämlich bei der Ankunft in der Klinik.


    Ich erinnere mich aber sehr gut an die Situation Anfang 2004. Sehr sicher, dass ich sterben würde, drehte ich mich im Bett so hin, dass ich als Leiche nicht total doof aussehe. Dann muss ich eingeschlafen sein. Was ich dann erlebte, überschritt alles, was bisher war: Da war ein Gefühl von unbeschreiblichem Frieden und Liebe. Es gibt keine Worte, die dazu auch nur annähernd passen würden. Ich hatte damals keinen Tunnel mit einem Licht am Ende gesehen, wie es oft von Nahtoderlebnissen beschrieben wird. Dieses friedliche und liebende Gefühl war so übermächtig, dass ich zunächst richtig enttäuscht war, als ich wieder aufwachte - umringt von mehreren Weißkitteln. Mein erster Gedanke war: DAS ist nicht der Himmel! Dann hörte ich von jemandem, man habe mich wieder. Was damals genau war, habe ich nie erfahren, und ich habe auch nie danach gefragt.

    Bejahe den Tag, wie er dir geschenkt wird, statt dich am Unwiederbringlichen zu stoßen. (A. de Saint-Exupéry)

    Mein Avatar zeigt Kunststofffolie unter dem Mikroskop im polarisierten Licht.

  • Monsti

    Ich gönne es dir vom Herzen diese Leichtigkeit gefunden zu haben. Ja, grundsätzlich bin ich ein extremst fröhlicher und lebensfreudiger Mensch. Doch die Erstickungsangst hat mein Leben komplett in den Hintergrund gestellt.

    Danke euch, dass ich hier wenigstens meine Seele frei schreiben darf. :smiley_emoticons_hug:

    Immer wieder gerne,darfst du schreiben und auch fragen stellen. :smiling_face_with_smiling_eyes:

  • Ja, same here.

    Danke für Deinen Beitrag! :smiley_emoticons_hug: Und ja, auch ich war schon zweimal klinisch tot. Beim Herzinfarkt hatte man mich auf der Fahrt zur Uniklinik zweimal zurückgeholt. Daran erinnere ich mich aber nicht. Munter wurde ich erst wieder gut 1,5 Stunden später, nämlich bei der Ankunft in der Klinik.


    Ich erinnere mich aber sehr gut an die Situation Anfang 2004. Sehr sicher, dass ich sterben würde, drehte ich mich im Bett so hin, dass ich als Leiche nicht total doof aussehe. Dann muss ich eingeschlafen sein. Was ich dann erlebte, überschritt alles, was bisher war: Da war ein Gefühl von unbeschreiblichem Frieden und Liebe. Es gibt keine Worte, die dazu auch nur annähernd passen würden. Ich hatte damals keinen Tunnel mit einem Licht am Ende gesehen, wie es oft von Nahtoderlebnissen beschrieben wird. Dieses friedliche und liebende Gefühl war so übermächtig, dass ich zunächst richtig enttäuscht war, als ich wieder aufwachte - umringt von mehreren Weißkitteln. Mein erster Gedanke war: DAS ist nicht der Himmel! Dann hörte ich von jemandem, man habe mich wieder. Was damals genau war, habe ich nie erfahren, und ich habe auch nie danach gefragt.

    Hach, nicht zu glauben, aber deine Worte sind fast wie meine, die ich im August 2014 in der Klinik schrieb. Ich hatte die damaligen Erlebnisse alle, nahezu Tag für Tag, aufgeschrieben. Ich schrieb:


    "Etwas problematisch ist, dass es für manche Zustände/Erscheinungen keine Worte gibt. Nur als Beispiel: es gibt kein Wort für hell und dunkel gleichzeitig. Nicht alternierend, auch nicht rasend schnell alternierend, sondern wirklich hell und dunkel im gleichen Moment, und zwar heller als das jemals vorstellbarste Hell und auch dunkler als irgendwas, das es real geben könnte. Im Todeskampf gibt es solche Zustände sehr wohl."


    Ich war ja damals in einer Herzklinik, das Beste, was mir damals passieren konnte, nachdem ich zehn mal oder öfter in irgendwelchen "Inneren Abteilungen", "Kardiologie" irgendwelcher (durchaus guter) Krankenhäuser war. Aber so eine Herzklinik, zumindest die in Bad Krozingen (Universitätsklinik Freiburg), das ist eine komplett andere Liga. In dieser Klinik wurde ich operiert, aber die OP hat nicht das gewünschte Ziel erreicht, und in der Folge war ich dann innerhalb von zwei oder drei Tagen zwei Mal klinisch tot. Wenn mir das nicht in dem Herzzentrum passiert wäre, hätte ich nicht die Spur einer Chance gehabt.


    Auch ich habe damals viel mitgekriegt, wie die Ärzte zu acht um meinen OP-Tisch rumgesaust sind, unter welchem unbeschreiblichen Stress sie standen, was für eine Hektik, wie man in beiden Armen versucht hat, Zugänge zu legen, ...


    Ja, Glück gehabt!


    Wenn es sich interessiert, kann ich dir meinen "Erlebnisbericht" von damals zukommen lassen, da gibts bestimmt noch mehr Gemeinsamkeiten.

    tachy-/bradykard

  • Selbe Klinik, selber Umstand bei meinem Papa. Der ist heute auch nur unter uns weils in Bad Krozingen passiert ist. War vor Corona dort häufiger ihn besuchen, tolles Haus :thumbs_up_medium_light_skin_tone:

  • Monsti

    @klimandschari

    MrWinterbottom

    Fiorentina


    Danke für eure interessanten Beiträge und dass ihr mir Mut macht.

    Ich habe den Fehler gemacht dieses Mal zu viel über den Herzinfarkt zu lesen bzw. über Herzprobleme allgemein. Dies in seriöser Fachliteratur.


    2 Sachen haben mich dabei extremst beängstigt. Es wird immer wieder erwähnt, dass starke Schlafprobleme und extreme Aengste ein Risikofaktor ist. Das zweite was ich fand ist ein mögliches akutes Lungenödem bei einem Linksherzversagen infolge eines Herzinfarktes mit Luftnot etc.


    Es hat sich ein Teufelskreis gebildet in meiner Phantasiewelt. Ich lege mich hin zum Schlafen. Ich spüre Anspannung und Herzklopfen. Dann bekomme ich leichte Panik mit Schweissausbrüchen. Trotz 37.5mg Mirta und manchmal 0.5mg Tavor ca. 3Std. Schlaf.

    Dann wieder Teufelskreiss der Aengste. Ich glaube eine Herzneurose entwickelt zu haben.


    Verrückterweise habe ich nicht unbedingt Angst vor dem Infarkt, sondern von der Luftnot und Lungenödem danach.

  • Anderseits kann ich mir nicht vorstellen, dass jedes Herzinfarkt umgehend mit einem Lungenödem einhergeht. Der Herzmuskel geht ja erst nach ca. 60-90Min zugrunde und vernarbt. Erst danach ensteht die gefährliche Herzschwäche mit Komplikationen u.a. das befürchtete Lungenödem, nicht?

  • Das kann ich dir nicht sagen. Mit solchen Kinkerlitzchen habe ich keine Erfahrung :face_with_tears_of_joy: .

    Ich weiß nur eines: Schlafen und Wasser in der Lunge, das ist sehr kompliziert. Sobald man sich hinlegt bzw. kurz nachdem man sich hingelegt hat, stellt sich eine ernorme Luftnot ein, die mich schleunigst aus dem Bett getrieben hat. Schlafen ging nur im Sitzen.


    Zu den anderen Schlagworten: Herzinfarkt und Linksherzschwäche bzw. Herzinsuffizienz überhaupt hängen nicht zwingend zusammen.

    Tu dir einen großen Gefallen: geh zum Arzt oder Therepeuten, und lass dich behandeln. Hör auf einen, der das alles (vom HI abgesehen) durch hat, und der aus eigener Anschauung weiß, wie schnell das Leben vorbei sein kann. Glaube mir: das Leben ist zu kurz, um es mit solchen panischen Ängsten zu belasten, zumal das absolut unnötig ist.

    tachy-/bradykard

  • MrWinterbottom

    Bin ja in Therapie alle 14Tage. Nehme auch AD und gelegentlich Tavor. Treibe Sport, viel unterwegs etc.

    Doch die Erstickungsangst klebt wie ein Geschwür in mir. Der Gedanke so etwas erleben zu können macht mich fertig.


    Früher empfand ich ein Tod durch Herzinfarkt sehr "gnädig". Mit meinen schlimmen Schlafstörungen bin ich ein grosser Kandidat. Ich hatte aber keine Aengste davor. Dann lass ich aber über besagtes kardiales Lungenödem. Jetz ist die Hölle in meinen Aengsten.

  • Gut, dass du dir helfen lässt!

    Ein Tod durch HI ist insofern gnädig, als dass er (relativ!) schnell eintritt. Das heißt, er zieht sich nicht Jahre hin. Das ist vermutlich das Einzige.

    Also ich bin medizinischer Laie, und es kann sein, dass beim HI verschiedentlich Todeskämpfe ohne Bewusstsein stattfinden. Dann kann man dazu "gnädig" sagen. Wenn die, die gerade vom HI getroffen werden, bei Bewusstsein sind, ist das hingegen die Hölle. Ich habe solche Tode miterlebt, und ich habe meine zwei Gänge in den Tod unter einem sehr hohen Anteil von Bewusstsein mitgekriegt, aber ich hatte keine Infarkte.


    Wenn Schlafstörungen solch eine große Rolle spielen, wie du sagst, dann nimm Schlafmittel, aber über einen (anständigen) Arzt. Und sieh' zu, dass du mit diesen Ängsten umgehen lernst, denn wie gesagt, das Leben ist zu kurz ...

    tachy-/bradykard

  • ich brauche euren Rat

    wir hatten mit dem Therapeuten entschieden die 45g Höchstdosis von Mirta auszureizen, weil es bis anhin das einzige Medikament war, das bei mir etwas helfen konnte zum Schlafen. Leider ohne Erfolg :-((

    Weiterhin fast kein Schlaf. Ich bin überaktiviert und komme nicht mehr runter. Jetzt empfiehlt er für eine gewisse Zeit Tavor auf 1mg zu erhöhen.

    Ich habe jedoch grosse Angst in die Abhängigkeit zu rutschen. Ich kenne einen, der wegen Abhängigkeit sogar in einer Klinik ist.


    Er meint 2 Tabletten die Woche sollte keine Abhängigkeit bringen. Was würdet ihr machen?

  • Paradisi

    Ich weiss nicht ob ich dir das schon gefragt hatte? Kann man Morphin und Midazolam mischen und durch eine Schmerzpumpe kontinuierlich geben?

  • Paradisi

    Ich weiss nicht ob ich dir das schon gefragt hatte? Kann man Morphin und Midazolam mischen und durch eine Schmerzpumpe kontinuierlich geben?

    Mischinfusionen sind in der Palliativmedizin eine gängige Therapie. Beispiel: Mischung von Morphin HCL oder Hydromorphin HCL + Midazolam - Dormicum und/oder Haloperidol. Morphin und Dormicum kann man auch als Kurzinfusion geben, oder Midazolam Perfusor, mit getrennter Gabe von Morphin.

  • @all

    Habe ein trauriges update. Bei mir wurde per Zufall eine autoimmune Nebenschilddrüsenunterfunktion festgestellt. Das ist eines der wirklich seltensten Autoimmunerkrankungen :-((

    Doe Schlafstörungen und extremen Aengste können zu einem guten Teil damit erklärt werden. Es folgen diverse Nachuntursuchungen betreffend Verkalkungen im Gehirn bzw. Nieren. Prognose kann der Hausarzt nicht geben weil es praktisch keine Erfahrungen mit dieser Erkrankung gibt. Das Netzt ist voller besorgniserregenden Informationen. Ich könnte nur noch heulen :-(((

  • @all

    Habe ein trauriges update. Bei mir wurde per Zufall eine autoimmune Nebenschilddrüsenunterfunktion festgestellt. Das ist eines der wirklich seltensten Autoimmunerkrankungen :-((

    Doe Schlafstörungen und extremen Aengste können zu einem guten Teil damit erklärt werden. Es folgen diverse Nachuntursuchungen betreffend Verkalkungen im Gehirn bzw. Nieren. Prognose kann der Hausarzt nicht geben weil es praktisch keine Erfahrungen mit dieser Erkrankung gibt. Das Netzt ist voller besorgniserregenden Informationen. Ich könnte nur noch heulen :-(((

    Wenn Du googelst wird alles noch schlimmer. Warte bitte zunächst in Ruhe die weiteren Untersuchungen ab! Wie ist der Wert von Serum Calcium? ( ein Elektrolyt ) Alles Gute für Dich und Kopf hoch!

  • Paradisi

    Deshalb sollen Calcium, Phosphat und Magnesium demnächst getestet werden.

    Danke für deine netten Worte. Aber die wochenlangen Muskelkrämpfe mitten in der Nacht während dem Sommer und das spröde Haar passt schon ins Bild leider. Ich hoffe einen hohen Calciumwert zu haben. Denn dieser ist der Gegenspieler von Parathormon.

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