Kalter Alkoholentzug möglich?

  • Gibt es Symptome wo ich mir Sorgen machen muss?

    Naja, wenn das vegetative entgleist - also Herzrasen z.B.


    Wobei man sich da auch nicht zwingend Sorgen machen muss, aber es ist halt ein Indiz dass das vegetative Nervensystem in Schieflage ist.


    Die typischen Symptome die man halt so hat - Herzrasen, Zittern, Schwitzen.


    Man kann sich allerdings auch panikattackenhaft in "ich habe wohl Entzug!" hineinsteigern und dann auch all diese Symptome haben, nur aus anderem Grund.


    Und Kater an sich macht sowas auch. Ist wohl gar nicht so einfach, da zu unterscheiden.


    Aber es ist bei Deiner Menge auch wirklich überhaupt nicht zu erwarten.

  • Guten Morgen zusammen.


    Zuerst nochmal danke für eure Meinungen hier.

    Ich bin jetzt den 3. Tag ohne Alkohol. Also irgendwie 60 Stunden.


    Am ersten Abend hatte ich schon Verlangen nach Bier / Alkohol inklusive trockener Mund, nervös etc.

    Schon krass. Aber wie ihr auch alle geschrieben habt, auch keine krassen Entzugserscheinungen.


    Aber ich werde auf jeden Fall mich jetzt intensiv damit beschäftigen.

  • Am ersten Abend hatte ich schon Verlangen nach Bier / Alkohol inklusive trockener Mund, nervös etc.

    Schon krass.

    Unter dem Vorbehalt, dass Ferndiagnosen immer mit großer Vorsicht zu genießen sind, waren das Entzugserscheinungen, wenn auch leichte. Der damit einhergehende Bierdurst hat was mit dem abgesunkenen Level zu tun. Wenn du es schaffst da drüber zu kommen, ohne nachzugeben, stehen die Chancen nicht schlecht, aus der Nummer rauszukommen, was ja dein Wunsch ist, wenn ich es richtig verstanden habe. Also, weiter so und viel Glück.

  • Ja ich denke auch dass das Entzugserscheinungen waren.


    Aber ich habe das Gefühl dass das "Schlimmste" körperlich rum ist.


    Oder muss ich da nach 60 Stunden noch mit was rechnen?


    Psychisch ist klar....

  • Ich glaube nicht, dass man "Vorfreude und Bierdurst" so klar zu "körperlichen Entzugserscheinungen" rechnen kann. Man hat ja auch sowas wie Heisshunger auf Schokolade etc. Es gibt noch mehr Ecken im Gehirn, die durstiges Verlangen auslösen können, die aber trotzdem nichts mit "richtigem Entzug" zu tun haben.

  • Hallo.


    Was meinst du mit "psychisch ist klar..."?


    Ich nehme an, du wartest jetzt erstmal ab, ob du es ohne jede Hilfe schaffst.


    Hast du irgendwelche Pläne bezüglich Threapie oder SHG?


    Aber gratuliere, dass du die Tage durchgehalten hast.

  • Du meine Güte. Nun lasst doch mal die Kirche im Dorf. Therapie oder Selbsthilfegruppe wegen einer Weile lang 1 Liter Bier am Tag!?


    Wenn das Standard wäre, bräuchten wir in D aber sehr sehr viele Suchttherapeuten und Selbsthilfegruppen.


    Wobei ein Besuch in einer Gruppe natürlich auch kein Fehler ist. Vermutlich merkst Du da, eher Fehl am Platze, aber gut nochmal die Kurve gekriegt zu haben.

  • Die psychische Abhängigkeit ist bereits da.


    3 Bier täglich ist nicht "nichts".


    Wäre ja schön, wenn Raubke einfach aufhören könnte. Aber nach 2 Jahren täglichem Trinken ist es keine Schande, sich beim Aufhören helfen zu lassen.


    Und wenn er sich nur in so eine Gruppe reinsetzt und anderen zuhört, wie das weitergehen kann mit dem Trinken.


    Aber müssen tut er natürlich garnichts. Viele Menschen müssen auch erst ganz unten sein, bis sie glauben, dass sie die Sucht nicht alleine besiegen können.


    Aber vielleicht kommt es bei dir ja garnicht soweit. Oder es ist noch zu früh.

  • Du meine Güte. Nun lasst doch mal die Kirche im Dorf. Therapie oder Selbsthilfegruppe wegen einer Weile lang 1 Liter Bier am Tag!?


    Wenn das Standard wäre, bräuchten wir in D aber sehr sehr viele Suchttherapeuten und Selbsthilfegruppen.


    Wobei ein Besuch in einer Gruppe natürlich auch kein Fehler ist. Vermutlich merkst Du da, eher Fehl am Platze, aber gut nochmal die Kurve gekriegt zu haben.

    1,5 Liter Bier täglich und mehr, auf Dauer, ist nicht wenig. Die körperliche Abhängigkeit wird der User eventuell alleine schaffen, aber die psychische Abhängigkeit? Unterstützung von einem Arzt seines Vertrauens, sehe ich als sinnvoll an. Das ist ja keine Therapie. Dann hat er zumindest einen Ansprechpartner.

  • Komisch, ich trinke seit ungefähr 40 Jahren ziemlich viel (Weiß-)Wein, keinen Rotwein, nichts Hochprozentiges und auch kein Bier. Oft war ich auch auf Reisen, wochenlang im KH oder in der Reha und trank in diesen Zeiten keinen Tropfen Alkohol. Bisher hatte ich noch nie irgendwelche Entzugserscheinungen oder irgendein Verlangen. Ich könnte auch dauerhaft auf den Wein verzichten, doch er schmeckt mir halt einfach.


    Meine Leberwerte sind leicht erhöht, doch das liegt vor allem an den vielen Medikamenten, die ich täglich nehme, allen voran das Statin (Rosuvastatin und Eztimib), denn erst seit der Einnahme dieses Medikaments sind die Werte leicht erhöht. Ebenso sind sie nach Vollnarkosen längere Zeit erhöht.

    Bejahe den Tag, wie er dir geschenkt wird, statt dich am Unwiederbringlichen zu stoßen. (A. de Saint-Exupéry)

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  • Ich find jetzt 2 bis 3 Biere am Tag nicht soo dramatisch von der Menge her.. also würde mich sehr wundern wenn da Probleme auftreten.

    Das lässt sich leider nie so genau sagen... in der Klinik triffst du den ein oder anderen Patienten der seit Urzeiten nur ein Bier oder ein Glas Wein pro Abend trinkt und dir am Tag nach der Aufnahme ins Entzugsdelir driftet. Mit der Angabe von unbedenklichen Mengen wäre ich da sehr vorsichtig.

  • in der Klinik triffst du den ein oder anderen Patienten der seit Urzeiten nur ein Bier oder ein Glas Wein pro Abend trinkt und dir am Tag nach der Aufnahme ins Entzugsdelir driftet.

    Ich denke auch, dass es Menschen gibt, die auf Alkohol sehr empfindlich reagieren und auch schnell süchtig werden. Ich kannte einen in meiner Kindheit. Er wohnte zwei Häuser neben uns, trank täglich 2-3 Bier in einer Kneipe auf dem amerikanischen Militärflughafen und war schon nach einem Jahr süchtig. Er griff zu Härterem, und zwei Jahre später war seine Familie kaputt. Ein anderer, Jahrzehnte später, kombinierte den Alkoholkonsum mit Kiffen, was er offensichtlich überhaupt nicht vertagen hatte. Auch da ging die Partnerschaft auseinander, und der Mann rutschte massiv ab. Ein klinischer Entzug brachte leider nichts. Drei Jahre später war er tot, nachdem er Schnaps und Haschisch konsumiert hatte. Er wurde nur 42 Jahre alt.

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  • Mag vereinzelt vorkommen, ja, aber dürfte alles andere als der Regelfall sein.

    Das sehe ich auch so. Allerdings - und daran gibt es keinen Zweifel - ist der Alkohol jene Droge, die zumindest bei uns in Österreich den größten Schaden anrichtet. Ich glaube, in den Nachbarländern ist es nicht anders.

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  • Komisch, ich trinke seit ungefähr 40 Jahren ziemlich viel (Weiß-)Wein, keinen Rotwein, nichts Hochprozentiges und auch kein Bier. Oft war ich auch auf Reisen, wochenlang im KH oder in der Reha und trank in diesen Zeiten keinen Tropfen Alkohol. Bisher hatte ich noch nie irgendwelche Entzugserscheinungen oder irgendein Verlangen. Ich könnte auch dauerhaft auf den Wein verzichten, doch er schmeckt mir halt einfach.

    Das zeigt halt, dass es sich um ein äußerst variantenreiches Geschäft handelt und nicht um ein starres System von Wenn-dann-Beziehungen. Solange der Suff keinen Leidensdruck erzeugt, sei es durch körperliche Gebrechen, sei es durch soziale Verwerfungen, gibt es wenig Veranlassung, damit aufzuhören. Solange einer mit Genuss seinen Wein schlabbern kann, soll er das ruhig machen. ich habe jedenfalls noch keinen getroffen, der damit aufgehört hat, solange es ihm gut ging. Sobald mal eine bestimmte Schwelle überschritten ist, geht es freilich nicht mehr um den Genuss, sondern bloß noch um die Wirkung. Manche erreichen diese Schwelle nie, andere schlittern erstaunlich schnell darüber weg. In dem Fall kann es ziemlich schnell ziemlich übel werden.

  • Hallo zusammen,


    ich wollte mich nochmal kurz melden.

    Mir gehts inzwischen richtig gut ohne Alkohol. Ein paar Situationen waren auch echt knifflig. Wir hatten im Geschäft was zu feiern wo angestossen wurde oder abends bei den Kumpels wo ich sonst immer ein Bierchen trinke. Aber ich habe erfolgreich Nein gesagt.

    Aber es fällt einem erstmal auf wie man blöd angeschaut wird wenn du nein sagst. Echt krass....

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