Röteln Schwangerschaft, bitte um eure geballte Kompetenz

  • Hallo Leute


    Ich bitte um eure Hilfe, eure Einschätzung und eure Erfahrungen.

    Vorab, es geht nicht um mich persönlich, aber direktes familiäres Umfeld

    Im Juni aufgrund fehlendem Schutz 1. MMR Impfung.

    Anfang August ungeplanter positer sst.

    Es wurde dann nochmal igm getestet, der hoch positiv war. Zur weiteren Kontrolle wurde im Oktober nochmal getestet, dieses Mal igm und igg positiv. Igm wohl sehr hoch, so das die Ärztin von einer eventuellen akuten Infektionen ausgeht bzw sich unsicher ist, ob dieser hohe Wert immer noch von der Impfung sein kann.

    Wie ist eure Einschätzung? Kann dieser hohe Wert immer noch von der Impfung sein oder müsste der nicht eigentlich schon gesunken sein und stattdessen igg in den Vordergrund rücken? Alle Ultraschalle, harmony test etc, unauffällig.


    Vielleicht erklärt mir jemand auch mal igm und igg Unterschied. Kann es hier auch falsch positive Werte geben?


    Die Dame wurde jetzt von ihrer Frauenärztin zur weiteren diagnostik überwiesen, es steht u.a. fruchtwasser Untersuchung im Raum


    Danke euch ganz ganz doll für eure Rückmeldungen :face_blowing_a_kiss:

  • Lies dir doch einmal die Discussion von diesem Artikel durch. Das ist eine Studie aus Belgien. Sie sagen in Niedrigprävalenzgebieten sind IgM Test mit höherer Wahrscheinlichkeit als falsch positiv einzuschätzen insbesondere, wenn die Patientin keine Symptome präsentiert. Nach Infekt bleibt laut der Studie IgM bis zu zwei Monaten nachweisbar.

    IgM sind Antikörper die sehr früh ausgeschüttet werden, mit der Zeit kommt es dann zur Serokonversion, IgM verschwindet und IgG taucht auf. IgG ist auch lange nach Infektionen und Impfungen nachweisbar bei Röteln rechnerisch gesehen über 100 Jahre mindestens jedoch geht man von 21 Jahren aus.

  • Zitat
    IgG ist auch lange nach Infektionen und Impfungen nachweisbar bei Röteln rechnerisch gesehen über 100 Jahre mindestens jedoch geht man von 21 Jahren aus.

    Oder es ist wie bei mir: In meinem Leben inzwischen ungefähr zwischen 5-8 Mal gegen Röteln geimpft und niedriger Titer. Gibt so Leute, seufz.


    Sonst, bzgl. deiner Frage Threadersteller*in, kann das wohl keiner sagen, das ist ein bisschen ins Blaue geraten, tut mir leid. Bleibt vermutlich einfach zu hoffen, dass es dem Kind gut geht, so oder so - also ob nun durch Impfung oder durch Infektion solche Werte entstanden sind.

  • Ich danke für eure Antworten.


    Noch ein paar Fragen:


    Die bekannte ist ja 1x geimpft, kann es sein, das sie dann dem echten Virus ausgesetzt war im Nachhinein und dadurch igm noch erhöht bzw wieder erhöht ist? Aber das dürfte ihr/dem Baby nicht mehr so viel ausmachen, weil igg vorhanden?

    Wie schätzt ihr die Wahrscheinlichkeit von Problemen fürs Baby ein. Lt ihrer Frauenärztin ist es total ungewöhnlich ihr Fall..


    Danke

  • Familiäres Umfeld, aber Bekannte?

    Ich wünsche deiner Bekannten, dass alles gut ausgeht.

    Ich befürchte allerdings die Frage ist zu speziell für ein Laienforum.

    Emma Piel🤱 saß am Nil 🏞️, aß Eis am Stiel 🍭, da kam das Krokodil 🐊, fraß Emma Piel🤱.

  • Entschuldigung, ich hab mich falsch ausgedrückt, es ist familiäres Umfeld..

    Ich weiss das die Fragen recht speziell sind, hatte gehofft, das evtl noch jemand aus dem medizinischen Bereich meine Fragen liest.

    Ich möchte so verzweifelt gerne zuversichtlich sein.. :sad_but_relieved_face:

  • Zitat

    Rubella was declared eliminated in the US in 2004 [24]. However, imported cases from countries where rubella is endemic still occur. The New York City Department of Health and Mental Hygiene reviewed all 199 positive rubella reports from 2012 to 2013, including 188 (95%) first reported by laboratories based on positive IgM results. Of all of these reports, 77.9% were tested for rubella IgM when there was no clinical suspicion of rubella disease, 19.6% were tested for diagnostic purposes and 2% had an unknown test purpose. Only two cases were confirmed, so the PPV was very low, supporting the results of the Ontario study. The New York study concluded that limiting rubella testing to patients with a clinical suspicion of infection has the potential to reduce false-positive rubella IgM results [25].

    In our retrospective analysis, the number of anti-rubella IgM analyses performed was very high: 85,957. The enormous number of IgM analyses generates a cost to the National Institute for Health and Disability Insurance of ca €200,000/year, the equivalent of 7,600 consultations [15]. A total of 748 tests returned a positive result for anti-rubella IgM, despite the very low prevalence of acute rubella. The NRCs did not confirm any positive rubella cases for 2017. There have been no congenital rubella cases reported in Belgium for the past 10 years, with the exception of one imported case in 2012 [6]. False-positive anti-rubella IgM results can cause unnecessary stress during pregnancy. Our results show that positive IgM results should be interpreted with caution in Belgium in women of childbearing age and are requested far too often. Furthermore, data from the survey indicated that there were six cases of acute rubella infection. Upon further inquiry, these diagnoses of acute infection seemed to rely solely on the confirmation of positive IgM tests in another laboratory, and no information on clinical symptoms was available; therefore, the cases did not meet the case definition criteria. In general, we recommend not to systematically test for IgM antibodies in low prevalence areas. (https://www.eurosurveillance.o…6.20.2000074?crawler=true)

    So ungewöhnlich scheint das nicht zu sein. Natürlich ist die Infektionsthese auch möglich.

  • Entschuldigung, ich hab mich falsch ausgedrückt, es ist familiäres Umfeld..

    Ich weiss das die Fragen recht speziell sind, hatte gehofft, das evtl noch jemand aus dem medizinischen Bereich meine Fragen liest.

    Ich möchte so verzweifelt gerne zuversichtlich sein.. :sad_but_relieved_face:

    Unter den Mitgliedern diese Forums ist auch medizinisches Personal.

    Vielleicht schaut da noch jemand hier herein und kann dir was dazu sagen.

    Gucke einfach n den nächsten Tagen öfters rein,.

    Emma Piel🤱 saß am Nil 🏞️, aß Eis am Stiel 🍭, da kam das Krokodil 🐊, fraß Emma Piel🤱.

  • Was man ja auch noch sagen muss ist, dass die Rötelimpfung ja ein attenuierter Lebendimpfstoff ist. Also kann es bis zu einem Monat später zu Impfröteln kommen (ggf. in dem Rahmen auch länger IgM?). Weshalb man bei der Impfaufklärung ja auch gesagt bekommt, dass man vier Wochen sicher verhüten muss. Ansonsten sind 95%der geimpften aber schon in Folge der ersten Impfung Immun, was es unwahrscheinlicher für deine Bekannte macht den Wildtyp im Verlauf aufgesammelt zu haben.

    Man kann aber viel über Wahrscheinlichkeiten reden und mutmaßen, ob es jetzt aber tatsächlich eine Infektion war wird man testen müssen bzw. was ja viel wichtiger wäre, ob eine Auswirkung aufs Kind bestünde.

  • Danke nochmal für eure Antworten.

    @ goldstandard: du schreibst man wird testen müssen ob es eine Infektion war oder ob es von der Impfung kommt. Aber wie kann man das noch testen? Gibt es noch andere/genauere blutwerte? Ich vergass noch zu erwähnen das zwischen erstem positivem igm und zweiter Blutabnahme mit positivem igm und igg ein pcr Abstrich mit negativem Ergebnis vorlag. Macht es ja irgendwie noch komplizierter :thinking_face:

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