Besuche,... oder: Hilfe, ich bin ein Stinkstiefel

  • ..und noch ein großer dazu.


    Es geht diesmal um Besuche. In unserer Wohnung – ich HASSE sie.

    Trotzallem finden schon mal welche statt, weil ich weiß, dass meinem Mann diese wichtig sind. Also: Augen zu und durch. Ändert aber nichts daran, dass ich vorher, meist auch währenddessen und danach genervt bin.


    Ich weiß, dass ich ein sehr eigener Mensch bin. Introvertiert, ungesellig, miesepetrig, nicht gesprächig (Smalltalk, ganz furchtbar) ich mache mir damit mein Leben selbst sehr schwer. Kann aber damit zum größten Teil gut umgehen, bis auf dieses Thema.


    Für mich ist meine Wohnung mein Rückzugsort, meine Ruheoase, mein privater Bereich. Dadurch fühle ich mich meist gestört. Am schlimmsten natürlich unangekündigte Besuche, da werd ich zur Furie. Aber auch etwas spontanere wie „Morgen kommt der und der“. Hmpffff!!


    Trifft erstmal nur die Familie meines Mannes. Interessant wäre es, wie ich bei meiner Familie reagieren würde. Kommt aber nicht vor, weil sie zu weit weg wohnen.

    Wenn es nach mir ginge, könnte ich wirklich komplett auf sämtliche Besuche verzichten. Tja,.. meinem Mann zuliebe mach ichs dann aber doch. Aber eben gerne, ohne vorher meinen Mann anzukeifen oder wie ein aufgescheuchtes Huhn herum zu rennen, weil sich jemand traut mein Reich zu betreten.


    Mit jemanden Essen gehen ziehe ich vor oder zu dem jenigen gehen. Aber bitte nicht bei mir. Verständnis meines Mannes ist mittlerweile bei 0. Vermutlich nachvollziehbar. Ein wenig.


    Warum das gerade jetzt ein Problem ist?!

    Wir sind umgezogen und irgendwie meinen jetzt alle öfter vorbeikommen zu können / zu dürfen. Während eines Streites kurz nach unserem Umzug, warf mir mein Mann vor dem Kopf, dass seine Familie täglich und spontan kommen dürfte. Als ich dann fragte, wie es mit Rücksicht mir gegenüber wäre - > Nö! Ach, dass ich mich zurückziehe ist natürlich auch ein Unding.

    Seitdem ist das ein sehr heikles Thema.


    Es wäre ja schon mal ein Anfang, wenn ich lockerer damit umgehen könnte.

    Habt ihr vielleicht Tipps, Anregungen, Ratschläge?!

    Herzlichen Dank

  • Ich kann Dich verstehen, ich mag auch keine Besuche. Vielleicht irgendwie eine Regelung finden das ihr beide nicht zu kurz kommt.

    Wem meint Dein Mann mit "Familie"? Seine Eltern und Geschwister? Oder andere Kinder (das fände ich okay).

    Aber ständig die Schwiegereltern auf der Matte, oje :face_with_rolling_eyes: .

  • Einerseits verstehe ich deinen Mann, aber natürlich auch dich..

    Während eines Streites kurz nach unserem Umzug, warf mir mein Mann vor dem Kopf, dass seine Familie täglich und spontan kommen dürfte. Als ich dann fragte, wie es mit Rücksicht mir gegenüber wäre - > Nö! Ach, dass ich mich zurückziehe ist natürlich auch ein Unding.

    Seitdem ist das ein sehr heikles Thema.

    Das hier stößt mir doch bitter auf. Habt ihr euch denn mittlerweile wieder vertragen? Ich frage mich nur, ob er das wirklich so ernst gemeint und eventuell zurückgenommen hat? Jedenfalls geht das nicht, dass er allein bestimmt, dass jederzeit seine Familie ein und ausgehen kann. Vor allem, wenn er weiß, wie unangenehm dir Besuche generell sind.


    Ich weiß, das möchten die wenigsten Paare verständlicherweise, aber ich werfe es trotzdem mal ein: Hast du mal mit dem Gedanken gespielt, dass ihr zwar zusammen bleibt, aber euch getrennte Wohnungen nehmt in der Nähe voneinander? Tut mir leid, dass ich jetzt sonst nichts beitragen kann. Ich habe nur daran denken müssen, weil ich mir zum Beispiel nur so eine Beziehung vorstellen kann, da mir mein eigenes Reich zum Zurückziehen auch heilig ist und unangemeldete Besuche (mit wenigen Ausnahmen) überhaupt nicht mag. Dein Mann scheint da ja recht gesellig zu sein, und weder du, noch er werden sich in der Hinsicht wohl irgendwann noch ändern.
    Ansonsten vielleicht nochmal miteinander in Ruhe sprechen, dass er seinen sozialen Kontakten mitteilt, sich bitte nur noch vorher anzukündigen und dass ihr ausmacht, wie oft im Monat Besuch kommt. Etwas, womit ihr euch beide arrangieren könntet. Mehr fällt mir gerade nicht ein. Ich wünsche euch aber, dass ihr das geregelt bekommt :slightly_smiling_face:

  • Puh, da würde ich wohl zumindest eine Regelung anstreben, dass du bei seinen Besuchen nicht anwesend sein musst. Also wenn er Besuch haben will: Bitte, kann man ihm ja schlecht verbieten. Aber dann mit Ankündigung und ohne dass du dabei sein musst. Ist ja auch nicht notwendig, dass du immer danebenhockst, wenn er sich mit seinen Eltern oder Geschwistern treffen will.

  • Es wäre ja schon mal ein Anfang, wenn ich lockerer damit umgehen könnte.

    Habt ihr vielleicht Tipps, Anregungen, Ratschläge?!

    Öfter mal ein Glas Wein (oder auch Punsch, gern auch alkoholfrei, oder nen Tee, Kakao oder Kaffee) anbieten und mittrinken? :winking_face::smiling_face_with_smiling_eyes::smiling_face_with_halo:

    Natürlich nicht täglich Alkohol. Aber so ein bisschen geselliger wird es dann schon. Vielleicht bringt der Besuch ja auch was geselliges mit wie Gebäck.


    Das bedient sich im wesentlichen der erste Stufe von Sheldons Freundschaftsalgorithmus: :upside_down_face:

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    Ich glaube, der größte Schritt ist schon mal damit gemacht, dass du selbst deinen Veränderungsbereitschaft ausloten willst.


    Letztlich ist doch die Frage: Wie werde ich (also du) geselliger?


    Ich glaube, am besten geht das, wenn man nicht alle Gäste über den gleichen Kamm schert. Sondern die unterscheidet, mit denen einen mehr verbindet. Und sobald man die Sachen gefunden hat, können die auch gern mal kommen. Gäste zu empfangen sollte ja kein Aushalten sein, sondern auch für dich eine Bereicherung.


    Und der andere Punkt: naja, was dir ja offensichtlich fehlt ist die Gewissheit, dass du auch wieder für dich sein kannst, wenn dir die Gesellschaft auf den Keks geht. Das ist an sich einfach: reservier ein Zimmer in der Wohnung, was deins ist. In der Regel ist das ja z.B. das Schlafzimmer (oder Arbeitszimmer) fremder Wohnungen. Da geht keiner der Gäste rein. Und damit kann es auch dein Rückzugsraum sein.


    Und eben paar Regeln mit dem Mann wären schon gut, z.B. dass ihr absprecht, wie lange Besuch so bleiben darf oder wann er auch wieder gehen sollte. Damit z.B. auch noch gut was an Paarzeit bleibt. Gerade mit Kindern kann die sonst ja schon mal recht eng sein, wenn dann auch noch die Freunde und Verwandten alle Nase lang auf der Matte stehen.

  • Unangemeldeter Besuch löst in mir auch innerliche Kreischanfälle aus. Denn bei irgendwas werde ich in meinem eigenen Zuhause immer gestört. Und das nervt mich auch gewaltig.


    Angemeldeten Besuch kann ich ertragen, wenn es nicht zu spontan ist, sondern ich ein paar Tage habe, um mich darauf einzustellen. Da ich nun seit unserem Umzug vor knapp 3 Jahren eine riesige Küche habe mit einem großen Tisch, sitzt Besuch eh da. Unser Sofa ist zum normalen Sitzen eh nicht geeignet, weil die Sitzfläche viel zu tief ist, also reines Lümmelsofa.


    Es geht mir nicht darum, dass es evtl. nicht aufgeräumt ist, denn wir sind relativ ordentlich, sondern um den Störfaktor. Ich kann dich also gut im Ansatz verstehen. :winking_face:

  • Am schlimmsten natürlich unangekündigte Besuche, da werd ich zur Furie.

    Oooohhh, ja. Da erlebt man mich aber auch ziemlich zugekniffen. Ich hasse es, wenn Menschen über meine Zeit verfügen, genauso wie spontane Telefonate, die man dann gern unangekündigt auf 40 Minuten oder mehr ausdehnen möchte. Die kappe ich grundsätzlich nach 15-20 Minuten und sage, ich hätte keine Zeit mehr.

    Während eines Streites kurz nach unserem Umzug, warf mir mein Mann vor dem Kopf, dass seine Familie täglich und spontan kommen dürfte. Als ich dann fragte, wie es mit Rücksicht mir gegenüber wäre - > Nö! Ach, dass ich mich zurückziehe ist natürlich auch ein Unding.

    Wenn jemand meine Frau besuchen möchte (Familie, Freunde), habe ich keine Anwesenheitspflicht und kann machen, was ich will. Umgekehrt genauso. Und wenn jemand uns besuchen möchte, dann möchten wir das beide auch planen können.

  • Spontanbesuch, der einfach vor der Tür steht, mag ich auch überhaupt nicht.


    Ich kann Menschen noch so sehr lieben, ich möchte mich nicht unter der Dusche überraschen oder aus dem Schlaf reIßen lassen. Und habe einfach gerne auch verlässlich Feierabend, manchmal habe ich in der Schule und dann meinem Sohn leinfach genug vom Reden.


    Ich erwarte wenn dann einen Anruf, eine kurze Frage "Kann ich kurz vorbeikommen?" und auch Akzeptanz, wenn nicht.


    Schwierig, wenn ein Partner das so anders sieht.


    Und wenn ihr bestimmte Tage festlegt, oder auch Urzeiten? Würde dein Mann das akzeptieren?


    Ich finde es nicht zumutbar, jederzeit immer alle bei mir Willkommen zu heißen. Ich bin in so einen "Haus der offenen Tür" großgeworden und im Nachhinein hatte ich eine wunderbare Kindheit - aber das habe ich immer schon gehasst. Zumal es oft so war: jetzt sind alle gerade in einer "Ausruhstimmung" und Peng, es steht wer in der Tür und ja, wie toll, selbstverständlich, das stört nie, schon per Definition nicht. Von morgens 6 bis abends um 22 Uhr.


    Ich glaube, am meisten am Erwachsenen genieße ich, da mein Ding machen zu können und echt einfach Ruhe haben zu können. Nein sagen.


    Ehrlich, ich würde schon erwarten, dass ein Partner da zumindest Kompromissbereit ist, zumindest was Uhrzeiten oder auch Tage betrifft...

    Das Gestern ist fort, das Morgen nicht da. Lebe also heute!


    Pythagoras von Samos

    Während eines Streites kurz nach unserem Umzug, warf mir mein Mann vor dem Kopf, dass seine Familie täglich und spontan kommen dürfte. Als ich dann fragte, wie es mit Rücksicht mir gegenüber wäre - > Nö! Ach, dass ich mich zurückziehe ist natürlich auch ein Unding.

    Seitdem ist das ein sehr heikles Thema.


    Es wäre ja schon mal ein Anfang, wenn ich lockerer damit umgehen könnte.

    Habt ihr vielleicht Tipps, Anregungen, Ratschläge?!

    Ich HASSE Spontanbesuche. Meine Leute wissen das, deswegen macht das auch niemand.

    Ich hatte mal einen Partner, der und dessen Familie das anders sah. Seine Eltern kamen immer wieder unangemeldet vorbei.

    Die hatten auch null "Unrechtsbewusstsein". Man sollte ja merken, wenn man stört. Haben die aber nicht.

    Er wusste natürlich dass ich das nicht wollte. War aber sein Haus und seine Eltern, und da kamen so Sprüche wie "Ich werde doch meinen Eltern keine Audienz erteilen". Wenn ich mich dann verzogen hätte, hätte das sicher als unhöflich gegolten, und das hätte daran, dass sie stören, ja auch nichts geändert, wenn wir zB gerade dabei waren zu einer Unternehmung aufzubrechen oder über Dinge miteinander gequatscht haben, die seine Eltern nichts angingen oder worüber man mit denen nicht reden konnte. Ich hab genau gemerkt, dass ihn das spontane Ein- und Ausgehen seiner Eltern hin und wieder selbst gestört hat, aber er hat sich dann nicht getraut, das wenigstens in solchen konkreten Fällen seinen Eltern zu sagen. Im Gegenteil, auf ein "stören wir?" wurde dann noch ein Kaffeechen angeboten.


    Leider half da nur die Trennung (war natürlich nicht der einzige Trennungsgrund).

  • Jetzt kämen mir vor allem drei Fragen:


    1. Würdest du gerne anders sein? Würdest du lieber gerne Besuche empfangen, bist aber halt nicht so?


    2. Was genau geht in die vor bei dieser Ablehnung? Was genau führt zu der Ablehnung? Sorgen, dass du als quasi-Gastgeber irgendwelche Erwartungen nicht erfüllen kannst? Wenn du dich lieber im Restaurant treffen würdest kann es ja eigentlich nichts mit Ablehnung von Treffen ansich sein (z.B. keine Lust auf Smalltalk usw.)?


    3. Warum will dein Mann nicht zulassen, dass du dich bei Besuch einfach zurückziehst? Gibt es da Bedürfnisse, dass ihr mehr als Paar auftretet? Dass Bekannte/Verwandte mehr von dir sehen? Gibt's da irgendwelche nicht angesprochenen Probleme oder Spannungen, zu denen diese Besuche eine Lösungsidee von ihm und seiner Verwandtschaft sind?!?

    Irgendwas anderes?

  • "Spontanbesuche" waren die Spezialität meiner Schwiegermutter und meiner Schwägerin. Das war ganz übel.


    Den Vogel abgeschossen hat aber mal ein von mir selber eingeladener Besuch, der um 18 Uhr kam und erst morgens um 3 Uhr wieder ging. Seitdem hab ich ziemlichen Horror vor Besuch.


    Kann dich also gut verstehen.

  • Wem meint Dein Mann mit "Familie"?

    Hauptsächlich seine Eltern.

    Das hier stößt mir doch bitter auf. Habt ihr euch denn mittlerweile wieder vertragen? Ich frage mich nur, ob er das wirklich so ernst gemeint und eventuell zurückgenommen hat?

    Vertragen haben wir uns, ja. Haben aber nicht mehr darüber gesprochen. Gehe aber davon aus, dass er das im Affekt gesagt hat. Leider ist es nicht einfach mit ihm über gewisse Dinge zu sprechen - insbesondere über seine Familie.

    Ich weiß, das möchten die wenigsten Paare verständlicherweise, aber ich werfe es trotzdem mal ein: Hast du mal mit dem Gedanken gespielt, dass ihr zwar zusammen bleibt, aber euch getrennte Wohnungen nehmt in der Nähe voneinander?

    In unserer neuen Wohnung hat jeder sein eigenes Zimmer . Eine eigene Wohnung.,..Die Vorstellung an sich ist gar nicht so schlecht, aber ich glaube nicht umzusetzen. Da müssten wir uns bestimmt oft erklären.

    Mehr fällt mir gerade nicht ein. Ich wünsche euch aber, dass ihr das geregelt bekommt

    Freue mich über jeden Beitrag, danke Penelope :smiley_emoticons_hug:

    MarieCurie der Text hätte von mir stammen können. Bin da aber auch noch nicht zu einer langfristigen Lösung gekommen.

    Danke! Das beruhigt mich. Manchmal fühle ich mich wie ein Alien. :smiling_face_with_smiling_eyes:

    Oooohhh, ja. Da erlebt man mich aber auch ziemlich zugekniffen.

    Bei der Familie meines Mannes sind Spontanbesuche völlig normal. Da hat fast jeder rund um die Uhr eine offene Tür. Aber ich gestehe, selbst das kann ich nicht, also jemanden einfach so besuchen. Der Gedanke ich könnte stören, käme ungelegen etc hält mich total davon ab. So normal wie es für seine Familie ist, umso weltfremder ist das bei meiner.

    Wenn jemand meine Frau besuchen möchte (Familie, Freunde), habe ich keine Anwesenheitspflicht und kann machen, was ich will. Umgekehrt genauso. Und wenn jemand uns besuchen möchte, dann möchten wir das beide auch planen können.

    Super Einstelllung, die teile ich. Wenn ich wüsste, dass Besuche für meinen Mann vielleicht auch in seinem Büro stattfinden oder ich mich wirklich ohne schlechtes Gewissen zurückziehen könnte, wäre das vermutlich auch etwas einfacher. Aber leider wird dieses Verhalten hier schon mal missverstanden.

    Und wenn ihr bestimmte Tage festlegt, oder auch Urzeiten? Würde dein Mann das akzeptieren?

    Ja und Nein. Ich biete ihm das auch meist an, wenn sich spontan Besuch ankündigt und mir das nicht passt. Das diese dann einfach mal am Wochenende auf nen Kaffee kommen. Leider stößt das oft auf taube Ohren. Der Besuch kommt dann meistens doch.

    Wenn wir mal jemanden einladen, ist es weniger stressig für mich.

    Ich glaube, am meisten am Erwachsenen genieße ich, da mein Ding machen zu können und echt einfach Ruhe haben zu können. Nein sagen.

    Genau das möchte ich in meinen vier Wänden genießen.

    Ich bin gerade total beruhigt, wieviele von euch allergisch auf Spontanbesuche stehen.

    Mich auch!! Und wie!

    1. Würdest du gerne anders sein? Würdest du lieber gerne Besuche empfangen, bist aber halt nicht so?

    Puh - ihm zuliebe wäre ich gerne anders. Ich weiß, das ich sehr eigen bin und ihn dadurch einschränke, das tut mir auch leid.

    2. Was genau geht in die vor bei dieser Ablehnung? Was genau führt zu der Ablehnung? Sorgen, dass du als quasi-Gastgeber irgendwelche Erwartungen nicht erfüllen kannst? Wenn du dich lieber im Restaurant treffen würdest kann es ja eigentlich nichts mit Ablehnung von Treffen ansich sein (z.B. keine Lust auf Smalltalk usw.)?

    Kann das schwer erklären. Ich fühle mich wahnsinnig gestresst, gestört, eingeengt, unwohl. Nicht frei.
    Ich glaube, dass es mich - bei Treffen außerhalb - beruhigt, dass diese meist nicht lange dauern oder wenn wir zu jemanden fahren, selbst entscheiden kann, wann ich gehe.

    3. Warum will dein Mann nicht zulassen, dass du dich bei Besuch einfach zurückziehst? Gibt es da Bedürfnisse, dass ihr mehr als Paar auftretet? Dass Bekannte/Verwandte mehr von dir sehen? Gibt's da irgendwelche nicht angesprochenen Probleme oder Spannungen, zu denen diese Besuche eine Lösungsidee von ihm und seiner Verwandtschaft sind?!?

    Irgendwas anderes?

    Mein Mann hat vermehrt diese Bedürfnisse. Wenn etwas gemacht wird, dann zusammen. Egal ob wir irgendwo eingeladen sind oder jemand zu uns kommt. Ist mir aber zu oft, daher sage ich schon mal oft "nein". Das kommt bei ihm nicht gut an. Und auch seine Familie ist oft irritiert.

    Kann dich also gut verstehen.

    :smiley_emoticons_hug:

    Herzlichen Dank schon mal an alle,... :smiling_face:

  • MarieCurie, Du bist nicht alleine mit solchen Gedanken und Gefühlen. :smiley_emoticons_nicken:


    Auch für mich ist das Zuhause rein privat, spontane Besuche sind mir ein Gräuel - schon deshalb, weil ich meist nicht vorzeigbar angezogen bin. Da trage ich nur urbequeme Klamotten. Angemeldete Besuche bedeuten für mich Stress, der mitunter aber durchaus willkommen ist. Vor einem Monat besuchte mich z.B. mein erster Freund. Wir hatten uns seit über 30 Jahren nicht mehr gesehen. Es war ein richtig toller Nachmittag und Abend. Danach war ich allerdings fix und alle. Nett und interessant war es aber auf jeden Fall.


    Ich bin Asperger-Autistin. Engere Freunde wissen das und sind nicht gekränkt, wenn ich bei ihren Besuchen urplötzlich verschwinde, weil es mir zuviel wird. Mein Mann nimmt zum Glück ebenfalls Rücksicht. Im Gegensatz zu mir liebt er gesellige Runden. Geht er aus, dann i.d.R. ohne mich. Wir haben zum Glück überhaupt kein Problem damit.

    Bejahe den Tag, wie er dir geschenkt wird, statt dich am Unwiederbringlichen zu stoßen. (A. de Saint-Exupéry)

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  • Ich hatte mal einen Freund, der eine ähnliche Vorstellung hatte. Wenn man in einer Beziehung ist, muss man alles zusammen machen. Seine gesamte Familie und seine Freunde wohnten quasi aufeinander in der direkten Nachbarschaft. Man musste sich ständig gegenseitig besuchen oder Besuch empfangen. Es war auch nicht möglich, bei diesen Besuchen irgendwie was anderes zu machen, zum Beispiel ein Buch lesen oder was stricken oder so, oder einfach nicht an diesen Besuchen teilzunehmen. Man musste da zusammensitzen und diese total öden Gespräche mit Leuten führen, die einen nicht interessierten. Es war ganz kurz Thema, dass wir eventuell zusammenziehen. Das ist unter anderem aus diesem Grund nie passiert.

  • Im Gegensatz zu mir liebt er gesellige Runden. Geht er aus, dann i.d.R. ohne mich. Wir haben zum Glück überhaupt kein Problem damit.

    Das würde ich mir von meinem Mann auch wünschen.

    Er mag es gesellig. Ich flehe ihn oft an, dass er sich doch mal wieder mit Freunden treffen oder alleine zu Geburtstagen gehen soll. Manchmal macht er es gott sei Dank schon, aber wenn es mir nach ginge, könnte er tun und lassen was er möchte. Aber da klebt er dann manchmal doch zu sehr an mir. Auch wenn ich mal mit bin und mich etwas zurückziehe, er ist immer an meiner Seite, obwohl ich weiß, dass es ihm unter den anderen Gästen sicher besser gefallen würde.

    Manchmal frage ich mich schon, ob er ohne mich nicht besser dran wäre.

  • Die Frage ist doch eher, ob du nicht ohne ihn besser dran wärest. Wieso siehst du das Problem nur auf deiner Seite und nicht auf seiner? Immerhin ist er nicht gerade kompromisbereit oder lösungsorientiert unterwegs und lässt dich mit etwas, dass eigentlich ein gemeinsames Problem ist alleine. Hast du das Gefühl "falsch" zu sein, weil du es gerne privat hast?

  • Auch wenn ich mal mit bin und mich etwas zurückziehe, er ist immer an meiner Seite, obwohl ich weiß, dass es ihm unter den anderen Gästen sicher besser gefallen würde.

    Hast Du ihm das auch schon mal genauso gesagt?

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