Aktivismus - Wahn oder Sinn?

  • Crazyleni, ich hab noch einige Gedanken dazu, aber ich bin ziemlich geschafft und bringe sie nicht in passende Worte. Eigentlich ist dazu schon einiges geschrieben worden. Mir ging es so wie Timba um unsere Demokratie , die ich angesprochen hab. Ich finde es völlig in Ordnung auf die Missstände aufmerksam zu machen- auch mit Protesten ,verstehe mich nicht falsch , aber ohne Zerstörung und Radau und schon gar nicht in dieser fragilen Zeit, in der fast jeder von uns , auch die Politiker alle Hände damit zu tun haben , das Schlimmste abzufangen damit es uns halbwegs gut geht . Das ist mir einfach noch wichtig , hier zu schreiben . Denn gerade jetzt sollten wir nicht auch noch innerhalb unseres Staates anfangen Unruhe zu stiften -das machen jetzt schon die Rechtsextremen , Verschwörer usw . mit ihren Bederohungen, dazu die Bedrohungen, die von außen kommen.

    Und noch kurz zu dem "Wir wollen, dass es allen gut geht " - unsere Demokratie ist bestimmt nicht ohne Fehler , wird es nie sein- wir werden immer wieder daran arbeiten müssen, aufzeigen müssen, was nicht in Ordnung ist und auch darum kämpfen, aber gerade dass wir hier bei uns diese Möglichkeiten haben - wählen dürfen , kritisieren dürfen , unsere Meinung darlegen ohne Angst haben zu müssen , dass wir dafür bestraft werden - sollten wir doch bitte auch schätzen.

    Ich will mir nicht von einer Gruppe sagen lassen , was für uns /mich das Beste ist , es wirkt auf mich wie eine viel zu große Idealismushaube, die über die Augen rutscht und somit den Blick auf die Realtität , auf die Zusammenhänge und vor allem auf die Umsetzbarkeit verdeckt .

  • Ich will mir nicht von einer Gruppe sagen lassen , was für uns /mich das Beste ist , es wirkt auf mich wie eine viel zu große Idealismushaube, die über die Augen rutscht und somit den Blick auf die Realtität , auf die Zusammenhänge und vor allem auf die Umsetzbarkeit verdeckt .

    Ich glaube, die von dir angesprochene Gruppe sieht das alles klarer als die anderen, die hier so gegen diese Gruppe blöken!

  • Mir ging es so wie Timba um unsere Demokratie

    Achso, Timba, der schrieb,

    Falls die Mehrheit wünscht, dass weitergemacht wird wie bisher, dann ist das genauso eine demokratische Entscheidung wie jede andere und der Demokratie zuträglich, egal welche Konsequenzen das eines Tages hat

    So hab ich mir einen Bewahrer der Demokratie immer schon vorgestellt.


    Komisch nur, während der schlimmsten Welle der Corona Pandemie haben sich sicher Du und viele andere auch, von einer bestimmten Gruppe etwas sagen und über Dich bestimmen, ja,sogar in Deine Grundrechte eingreifen lassen. Das wurde alles hingenommen. Die Demokratie hats einigermaßen unbeschadet überstanden. Manche Ärzt*innen weniger. Wir wissen wer. Dass Du nun die, die mit für ihren Tod verantwortlich sind, auf eine Stufe mit Leuten stellst, die sich Gedanken über die Folgen der Klimakrise machen und keineswegs Dir oder irgendjemandem sonst etwas aufzwingen wollen, finde ich sehr,sehr schade. Normalerweise bist Du um einiges differenzierter unterwegs und stimmst nicht so bedingungslos in den Kanon derjenigen ein, die laut rufen "igitt, linke Krawallmacher, die wollen wir nicht".


    Im übrigen, der erste Tag verlief äußerst friedlich. Schade, werden sich manche hier denken. Zu gern hätten sie ihre Griffel geschwungen, um der links linken Meinungsmafia schwarz auf weiß den Hintern zu versohlen, dieser vermaledeiten Oktroyierung, deren Folgen jetzt schon kaum mehr bewältigbar sind, ja, nicht einmal vor der Prophezeiung einer RAF 2.0 wurde zurückgeschreckt(find ich ja nebenbei recht spannend, dass man meint, 24 Jahre nach ihrer Auflösung funktioniere das Schreckgespenst immer noch), kurzum, bereits noch vor Beginn wurde fast alles ausgegraben, was im Fundus zur Diffamierung eines linken Aktivismus so vorrätig ist, ein paar Spinnweben inklusive. Vorauseilender Gehorsam. man will ja nicht hinterherhinken, wenn es dann heißt, "ich habs Euch ja gesagt". Nee,nee, da will man schon dazugehören.


    Bleibt mir nur, Toqueville zu zitieren:

    Zitat

    Die Politik ist ein Kampfplatz, auf dem das Ergebnis, das man erzielt, immer weit unter dem liegt, was man erreichen möchte.

    Deswegen darf man sich nie auf die Politik allein verlassen.

  • Zitat von Lenchen

    Dass Du nun die, die mit für ihren Tod verantwortlich sind, auf eine Stufe mit Leuten stellst, die sich Gedanken über die Folgen der Klimakrise machen und keineswegs Dir oder irgendjemandem sonst etwas aufzwingen wollen, finde ich sehr,sehr schade. Normalerweise bist Du um einiges differenzierter unterwegs und stimmst nicht so bedingungslos in den Kanon derjenigen ein, die laut rufen "igitt, linke Krawallmacher, die wollen wir nicht".

    Ich hab euch nicht auf die gleiche Stufe gestellt- ich wollte nur sagen, , in einer Zeit von Unsicherheit , die vielen zusetzt , und die Politiker herausfordert , in einer Zeit , in der händeringend nach Lösungen gesucht wir, um uns halbwegs gut über den Winter zu bringen , nicht noch zusätzliche Unruhe , Radau gut ist , davon gibt es schon mehr als genug von der rechten Seite , die diese fragile Situation ausnützen. Nur das wollte ich ausdrücken und liegt mir auch im Magen. Es sollte kein Vergleich sein, sondern es ist noch ein zusätzliches Stück Belastung -- aber ich freue mich , wenn es so friedlich abläuft - dann war meine Sorge umsonst.



    Zitat
    Zitat von Timba Falls die Mehrheit wünscht, dass weitergemacht wird wie bisher, dann ist das genauso eine demokratische Entscheidung wie jede andere und der Demokratie zuträglich, egal welche Konsequenzen das eines Tages hat
    Zitat von Lenchen

    So hab ich mir einen Bewahrer der Demokratie immer schon vorgestellt.

    Komisch nur, während der schlimmsten Welle der Corona Pandemie haben sich sicher Du und viele andere auch, von einer bestimmten Gruppe etwas sagen und über Dich bestimmen, ja,sogar in Deine Grundrechte eingreifen lassen. Das wurde alles hingenommen. Die Demokratie hats einigermaßen unbeschadet überstanden.

    Gerne hab ich mir während der Coronwelle von der Politik sagen lassen, wie ich mich davor am besten schützen lassen kann. Andere nicht - die sitzen deswegen auch nicht im Gefängnis -

    Ich hab nicht geschrieben, dass nicht protestiert werdern soll- es ging mir um das WIE


    Zitat

    . Ich finde es völlig in Ordnung auf die Missstände aufmerksam zu machen- auch mit Protesten ,verstehe mich nicht falsch ,


    und ich frage mich nach wie vor , wie wir den Krieg beenden sollen, warum in dieser Zeit für Abrüstung plädiert wird , so wie es in dem Link von Rheinmetall steht und ich frage mich nach wie vor ,wie die Politik sofort auf erneuerbare Energien umsteigen soll - vielleicht kannst Du mir das ja noch erklären - denn diese Antworten fehlen nach wie vor .


    Egal, es ist wie es ist .....................

  • Zitat von Lenchen

    Komisch nur, während der schlimmsten Welle der Corona Pandemie haben sich sicher Du und viele andere auch, von einer bestimmten Gruppe etwas sagen und über Dich bestimmen, ja,sogar in Deine Grundrechte eingreifen lassen. Das wurde alles hingenommen. Die Demokratie hats einigermaßen unbeschadet überstanden.

    Nachtrag dazu: Das hat eine von uns gewählte Regierung beschlossen, hätten sich die Maßnahmengegner durchgesetzt mit ihren Demos - hätte es unserer Demokratie sehr wohl geschadet .

  • Nachtrag dazu: Das hat eine von uns gewählte Regierung beschlossen

    Richtig. Hinzufügen möchte ich noch: Im Rahmen der geltenden Gesetze!! Selbst die gescholtenen Einschränkungen der Grundrechte waren durch das Gesetz (IfSG) abgedeckt. Alles superdemokratisch. :thumbs_up_medium_light_skin_tone:

    Stell dir vor, du bist so gegen Krieg, dass du dich vor allem dafür einsetzt, dass derjenige gewinnt, der ihn begonnen hat.

  • Richtig. Hinzufügen möchte ich noch: Im Rahmen der geltenden Gesetze!! Selbst die gescholtenen Einschränkungen der Grundrechte waren durch das Gesetz (IfSG) abgedeckt. Alles superdemokratisch.

    War das eigentlich, im Nachhinein betrachtet, alles okay, angemessen, und richtig? Ernstgemeinte Frage!

    tachy-/bradykard

  • War das eigentlich, im Nachhinein betrachtet, alles okay, angemessen, und richtig? Ernstgemeinte Frage!

    Das hängt davon ab, welche Zielkriterien man definiert. Rechtlich war das - soweit ich das einschätzen kann - sicher alles legal.

    Ob die Pandemie so auf die effektivste Weise bekämpft wurde, kann man bezweifeln.

  • Richtig. Hinzufügen möchte ich noch: Im Rahmen der geltenden Gesetze!! Selbst die gescholtenen Einschränkungen der Grundrechte waren durch das Gesetz (IfSG) abgedeckt. Alles superdemokratisch.

    War das eigentlich, im Nachhinein betrachtet, alles okay, angemessen, und richtig? Ernstgemeinte Frage!

    Das Bundesverfassungsgericht hat im Nachhinein nahezu sämtliche Maßnahmen im wesentlichen für rechtmäßig erklärt. Es hat bei dieser retrospektiven Betrachtung auch berücksichtigt, dass am Anfang der Pandemie kaum wissenschaftlich belastbares Wissen über das Virus vorhanden war, so dass man im Rahmen der Abwägung innerhalb der Verhältnismäßigkeitsprüfung zu Beginn der Pandemie recht zügig zu einer überwiegenden Gefahr eines Zusammenbruchs des Gesundheitssystems kam. Der heutige Gesetzgeber hat es aufgrund der veränderten Wissensbasis demzufolge deutlich schwerer, tief grundrechtsbeeinträchtigende Maßnahmen zu begründen, insbesondere muss er im Hinterkopf behalten, dass das wichtigste, um nicht zu sagen einzige tragende Argument, das derart eingriffsintensive Maßnahmen trägt, eine überwiegende Gefahr für den Zusammenbruch unseres Gesundheitswesens oder vergleichbar katastrophengeneigter Infrastruktur darstellt. Kein Argument im diesen Sinne wäre der Umstand, dass "lediglich" ein paar hundert Menschen pro Tag mehr versterben. Hier sind insbesondere neben dem allgemeinen Lebensrisiko auch die Impfmöglichkeiten zu berücksichtigen.


    Ungeachtet dessen werden meines Erachtens aufgrund der mittlerweile vergangenen Pandemie-Jahre auf verfassungsrechtlicher Ebene heftige Diskussionen über das Kriterium der "Erforderlichkeit" aufkommen. Danach dürfen keine vergleichbar wirksamen Maßnahmen in Frage kommen, die zugleich weniger grundrechtsinvasiv sind. Hier wird es insbesondere wohl um die folgenden Themen gehen: könnte eine allgemeine Impfpflicht, die ich für weniger grundrechtsinvasiv halte als einen Lockdown, letzteren verhindern oder später zum Einsatz bringen; hätte man in den letzten drei Jahren das Gesundheitssystem "pandemiefester" machen können vor dem Hintergrund, dass es erhebliche Anzeichen gab, dass die Pandemie weitergehen wird; könnte man Schulschliessungen verhindern oder später zum Einsatz bringen, durch den flächendecken Einsatz von Luftfiltrationanlagen. Also viele spannende Themen.

  • Also standen Aufwand, d.h. das, was an Maßnahmen durchgeführt wurde und der Nutzen für die Gesamtheit der Bürger in einem als gut zu bezeichnendem Verhältnis. Dann, kann man sagen, hat man alles richtig gemacht.

    tachy-/bradykard

  • Also standen Aufwand, d.h. das, was an Maßnahmen durchgeführt wurde und der Nutzen für die Gesamtheit der Bürger in einem als gut zu bezeichnendem Verhältnis. Dann, kann man sagen, hat man alles richtig gemacht.

    Letztlich schon, zumindest wurden diesbezüglich die verfassungsrechtlichen Grenzen nicht verletzt, es blieb weitgehend im Rahmen des rechtlich zulässigen. Welche Maßnahmen im Rahmen einer Pandemiebekämpfung in diesem weiten Bereich des rechtlich zulässigen dann im einzelnen durchgeführt werden ist eine politische Entscheidung. Sicherlich hätte man manches anders machen können, jedoch denke ich, dass in Anbetracht der zur Beginn der Pandemie kaum vorhandenen Wissensbasis von Seiten der Regierungen in Deutschland recht sinnvoll gehandelt wurde.

  • Also standen Aufwand, d.h. das, was an Maßnahmen durchgeführt wurde und der Nutzen für die Gesamtheit der Bürger in einem als gut zu bezeichnendem Verhältnis. Dann, kann man sagen, hat man alles richtig gemacht.

    Stand heute sind in Deutschland ca. 145.000 Menschen an und mit Corona gestorben. Das kann man schulterzuckend zu Kenntnis nehmen und gar nicht so übel finden. Meine Meinung ist das aber nicht.

  • Richtig. Hinzufügen möchte ich noch: Im Rahmen der geltenden Gesetze!! Selbst die gescholtenen Einschränkungen der Grundrechte waren durch das Gesetz (IfSG) abgedeckt. Alles superdemokratisch.

    War das eigentlich, im Nachhinein betrachtet, alles okay, angemessen, und richtig? Ernstgemeinte Frage!

    Die Meinungen gehen da sicher auseinander und Juristen sehen das wahrscheinlich noch mal ganz anders als unsereiner. Für mich war das alles okay. Hätte sogar an manchen Stellen noch ein Stück weiter gehen können.

    Stell dir vor, du bist so gegen Krieg, dass du dich vor allem dafür einsetzt, dass derjenige gewinnt, der ihn begonnen hat.

  • War das eigentlich, im Nachhinein betrachtet, alles okay, angemessen, und richtig? Ernstgemeinte Frage!

    Die einen sagen so und die anderen so :winking_face: . Die Meinungen gehen da sehr auseinander.

    Ich persönlich fand es okay, möchte aber nicht noch härtere Maßnahmen und bin froh das wir im Moment von den Maßnahmen eine Pause haben.

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