Aktivismus - Wahn oder Sinn?

  • dieser argumentative haken von Kulturschaffender hat sicherlich eine menge mit den diversen, vorherigen posts zu tun. man sollte da niemals den Gesamtkontext außer acht lassen.

    Genauso ist es. Ich reagierte damit auf unqualifizierte, pauschale Diskreditierung und Verächtlichmachung von Aktivisten "an sich", die ebenfalls ohne Betrachtung des Einzelfalles überwiegend unwidersprochen erfolgte.

    Die Grundlage ist die Basis von ALLEM.

  • Man kann es drehen und wenden wie man will - das "Interesse der Menschen" (oder einzelner Gruppen von Menschen, je nachdem, welches Interesse man hier sehen will) - wurde nicht von der Polizei übergangen. Auch nicht von RWE. Die wollen, was Konzerne halt so wollenn, nämlich Geld verdienen. Wenn hier jemand den Menschen im Stich gelasssen und sich auf die Seiten des kapitalistischen Systems gestellt hat, dann die, die RWE die Zusage dafür erteilt haben, in Lützerath Braunkohle abbauen zu dürfen.


    Die Polizei macht ihren Job, setzt geltendes Recht durch. Ob einem das nun gefällt oder nicht. Soll die Polizei sich gegen

    den Staat stellen? Und wer setzt dann die Rechte der Konzerne durch? Tatsächlich von den Konzernen bezahlte Schlägertrupps, Sicherheitsfirmen und Söldnertruppen? Das ist dann der Gipfel der Demokratie, oder was?

  • Wenn ich die Aktivisten-Kritiker richtig verstehe, hätte Lützerath niemals besetzt werden dürfen, als der letzte Bauer seinen Prozess verlor? Das ist nicht meine Meinung.


    Und darüber hinaus hätte in diesem Falle niemand etwas von Lützerath erfahren - das wäre geräuschlos abgelaufen. Wäre das die bessere Option gewesen?

    Der hier erwähnte "Schutz der Menschen" vor Eigengefährdung bezog sich nur auf den Aufenthalt an der Abbruchkante. Wenn die selben Leute aber auf irgendwelche Berge kraxeln und sich dabei überschätzen, interessiert das niemanden.

    Die Grundlage ist die Basis von ALLEM.

  • Ach dieses *pupsige* Lützerath und was dort ablief wird genau gar nichts am großen Ganzen ändern, es ist schlichtweg völlig bumms was in Lützerath passiert oder nicht....

    Es ist irrelevant. Und in 6 Monaten kräht kein Hahn mehr danach.... Wie immer.

    -tachykard-

    איפה שיש חיים, יש תקווה

  • Wahrscheinlich lässt sich gerade deshalb so gut über Lützerat streiten, weil es dort weder etwas zu verlieren noch zu gewinnen gibt. Da steckt schon ziemlich viel Schaubühne und Symbolhaftigkeit drin. Habeck sagte ja schon mal sowas wie: Für den Streit um die eigentliche Sache taugt es (Lützerat) nicht. Das wird natürlich niemand, egal von welcher Seite, wahrhaben wollen, ein großes Korn Wahrheit steckt aber trotzdem darin.

    Ansonsten wäre nämlich von beiden Seiten mehr Einsatz, Glaubwürdigkeit und Veränderungswillen erforderlich. Ändern sollen sich aber immer nur die anderen...


    Und wer glaubt, die Polizei sei so etwas wie eine Interessenvertretung in diesem Staat, der hat ja nun mal gar keine Ahnung, wie unser Staat eigentlich funktioniert. Muss wohl irgend ein Thema an einem Freitag in der Schule gewesen sein...

  • Wenn es die Polizei nicht gäbe, was meint ihr bloß wie viele Klimakleber dann schon von wütenden Autofahrern auf die Fresse bekommen hätten, aber so richtig?
    ich gehe davon aus, dass ein Großteil der Menschen sich zwar dumm und dämlich ärgert, aber trotzdem (spätestens in der Situation, wenn man da vor so einem steht) eine Hemmschwelle besitzt, NICHT gewalttätig zu werden. Die Skrupel haben sie von sich aus, nicht bloß, weil sie keinen Bock haben, gleich auf der Wache zu landen. Aber eben nicht alle. Insofern kann jeder froh sein, dass es so eine Instanz gibt.


    Stärkere Verfolgung brutaler Polizisten etc. einfordern - alles ok. Aber das ganze "Polizei"-Dings abschaffen wollen. Blöder gehts wirklich nicht. Wen will man rufen, wenn einem was passiert ist oder droht zu passieren? Sören und Thorben, die beiden besten Aktivistikumpel, die dann ganz gewaltfrei regeln?

  • Wenn ich die Aktivisten-Kritiker richtig verstehe, hätte Lützerath niemals besetzt werden dürfen, als der letzte Bauer seinen Prozess verlor? Das ist nicht meine Meinung.


    Und darüber hinaus hätte in diesem Falle niemand etwas von Lützerath erfahren - das wäre geräuschlos abgelaufen. Wäre das die bessere Option gewesen?

    Der hier erwähnte "Schutz der Menschen" vor Eigengefährdung bezog sich nur auf den Aufenthalt an der Abbruchkante. Wenn die selben Leute aber auf irgendwelche Berge kraxeln und sich dabei überschätzen, interessiert das niemanden.

    Wie kommst du darauf, daß ohne gewalttätige und gefährliche Aktionen niemand von Lützerath erfahren hätte?


    Es gab schon jede Menge friedlichere Demonstrationen bzw Aktionen, die durch alle Medien gegangen sind, oder hast du die alle verpasst?

    Das Thema Klima und Umwelt interessiert auch sehr viele Leute, die mit den Aktionen vieler Besetzer von Lützerath gar nicht einverstanden sind...


    Und der Vergleich mit Bergsteigen macht doch überhaupt keinen Sinn!

    Bergsteiger sind normalerweise sehr auf ihre eigene Sicherheit bedacht, und haben vor allem auch Erfahrung und eine passende Ausrüstung dabei.

    Natürlich gibt's in dieser Disziplin auch leichtsinnige, unerfahrene und einfach nur geltungssüchtige Typen, wie z.B. Influencer, denen es nur um mehr Follower, Likes und Kohle von Werbefirmen geht.

    Aber wenn die dann wegen ihrer Naivität stürzen und gerettet werden müssen, dann bezahlen die das zumindest aus eigener Tasche, und diskreditieren nicht auch noch die Retter!


    Deshalb muss sdo ein Sport wie Bergsteigen auch niemand sonst interessieren.

    Die Aktivisten dagegen wollen (angeblich) ja etwas im Staat verändern, und deshalb geht es die Öffentlichkeit auch sehr viel an, zu welchen Methoden die greifen...

  • Wie kommst du darauf, daß ohne gewalttätige und gefährliche Aktionen niemand von Lützerath erfahren hätte?

    Ich dachte an Aktionen überhaupt, nicht zwingend an gewalttätige. Leider verstärkt derlei das Interesse zusätzlich.

    So richtig fiel mir Lützerath erst nach dem Wegzug des letzten Bauern auf, ich redete mit Bion noch darüber.

    Und der Vergleich mit Bergsteigen macht doch überhaupt keinen Sinn!

    Bergsteiger sind normalerweise sehr auf ihre eigene Sicherheit bedacht, und haben vor allem auch Erfahrung und eine passende Ausrüstung dabei.


    Das Beispiel mit den Bergsteigern fiel mir ein, weil vor kurzem eine Doku kam, in der Bergführer (und Bergretter) ihr Leid klagten. Kann sein, dass es um die geführte Überquerung des Watzmanns oder so eines Gipfels ging. Das buchen manche Touris als Wochenend-Event. Freitags ankommen und Samstag muss es dann sein. Wenn der Bergführer feststellt, dass die körperlichen Voraussetzungen der Klienten oder auch nur das Wetter eine Fortsetzung der Tour nicht zulassen, sind diese beleidigt und fühlen sich um ihr Geld betrogen, anstatt Verständnis für den Bergführer zu haben. So Kunden-Anspruchs-Denken eben.

    Die Grundlage ist die Basis von ALLEM.

  • Von den (anonymen) Forumsmitgliedern abgesehen, wird jede(r) enteignet, der Sozialleistungen bezieht, sei es ALG 2 oder die Grundsicherung (Stichwort "Schonvermögen").

    Das solltest du erklären.

    Stell dir vor, du bist so gegen Krieg, dass du dich vor allem dafür einsetzt, dass derjenige gewinnt, der ihn begonnen hat.

  • Von den (anonymen) Forumsmitgliedern abgesehen, wird jede(r) enteignet, der Sozialleistungen bezieht, sei es ALG 2 oder die Grundsicherung (Stichwort "Schonvermögen").

    Das solltest du erklären.

    Ich verstehe es so: Im Jobcenter musst Du alles offen legen, du kannst kaum etwas besitzen was die nicht wissen, es sei denn Du bist kriminell genug.

    In meiner Arbeitslosenzeit war ich so pleite, so dass ich mir von einer Rentenstelle, in die ich mal für 2 Jahre eingezahlt hatte, mir den Betrag habe auszahlen lassen. Davon wollte ich mir eine neue Waschmaschine kaufen, meine war kaputtgegangen. Zum Glück hatte ich vorher nochmal nachgefragt, dass Geld durfte ich mit vielen Augen zudrücken zurücksenden, es wäre sonst verrechnet worden, was bedeutet, es wäre weg gewesen. Für die kaputte Waschmaschine haben sie mir empfohlen einen Antrag zu stellen. Ich fühlte mich insofern enteignet, weil das Geld was ja eigentlich mir gehörte und was ich noch dazu für eine Waschmaschine ausgeben wollte, mir einfach nicht zustand. Stattdessen sollte ich einen Antrag stellen für eine neue Waschmaschine, die dann der Staat bezahlt.

  • Von den (anonymen) Forumsmitgliedern abgesehen, wird jede(r) enteignet, der Sozialleistungen bezieht, sei es ALG 2 oder die Grundsicherung (Stichwort "Schonvermögen").

    Das solltest du erklären.

    lilalu war schneller. Ich ergänze nur.


    Ich brauche jetzt auch keine Belehrung über die Subsidiarität des Staates, über Eigenverantwortung und dass jeder jedes Mittel nutzen solle, um seine Hilfsbedürftigkeit zu beenden oder zu mildern und ähnliches Geblubber.


    Möge Dir ein Hinweis genügen: Die Willkürlichkeit der Höhe des Schonvermögens, die ein Hilfsbedürftiger behalten "darf" beim "Bürgergeld" (Hartz V) - geplant 60k€, "dank" FDP 40k€.

    Die Grundlage ist die Basis von ALLEM.

  • Ich brauche jetzt auch keine Belehrung über die Subsidiarität des Staates

    Nun, ich fürchte, du brauchst noch viel mehr Belehrungen.


    Ich hatte mir schon gedacht, dass du mit solchem Nonsens um die Ecke kommst. In allen Fällen von Sozialleistungsbezug wird den Leistungsberechtigten ja nichts weggenommen, sondern es wird nur erwartet, dass man vorhandenes Vermögen zunächst für sich selbst aufbraucht, bevor man staatliche Leistungen bezieht. Das finde ich auch nicht in jedem Fall in Ordnung, von daher kann ich den Ärger darüber nachvollziehen, aber eine Enteignung ist das ganz sicher nicht. Nicht mal ansatzweise. Die wäre es, wenn das Amt das Konto pfändet und das Guthaben beschlagnahmt. Ist das der Fall? Nein! Das Amt sagt nur: Du hast Geld, kauf dir selbst.

    Stell dir vor, du bist so gegen Krieg, dass du dich vor allem dafür einsetzt, dass derjenige gewinnt, der ihn begonnen hat.

  • Letzte Woche hat mich der Irish Pub hier auch ziemlich enteignet. Sie waren nicht gewillt, die Leistung einseitig zu erbringen.

    Du bist also Verfechter eines Bedingungslosen Biereinkommens? :rolling_on_the_floor_laughing:

    Stell dir vor, du bist so gegen Krieg, dass du dich vor allem dafür einsetzt, dass derjenige gewinnt, der ihn begonnen hat.

  • Mehr als 17 Monate saß Ella, die Klimaaktivistin aus dem Dannenröder Forst, in Haft.

    Wegen guter Führung vorzeitig entlassen? Oder warum nur so kurz?

    Stell dir vor, du bist so gegen Krieg, dass du dich vor allem dafür einsetzt, dass derjenige gewinnt, der ihn begonnen hat.

  • "Ich war die einzige politische Gefangene." Nein, es gibt in Deutschland keine politischen Gefangenen. Und wenn sie ihre Personalien nicht preisgeben möchte, musste sie halt in den Knast. Selber schuld.

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