Aktivismus - Wahn oder Sinn?

  • Das Land lahmlegen. Und danach lahm halten, um die Ziele auch nur annähernd erreichen zu können. Den Punkt habe ich ja gestern schon im Auto-Faden angesprochen. Egal wie viele sich solidarisieren, das wird nicht durchkommen. Und wenn es durchkommt, wird es an irgendeiner Stelle eine Gegenreaktion geben, schlimmstenfalls eine Zuwendung an politische Strömungen, die dem widersprechen. Die Gesellschaft niederreißen, um sie zu retten. Klasse Idee.

    Böse könnte man es auch einfach Erpressung des Staates nennen, weil es nicht dem rechtlichen Rahmen eines demokratischen Entscheidungsprozess folgt.


    Aber hast du dich mal mit zivilen Widerstand beschäftigt?


    Zitat

    Der Ungehorsame nimmt dabei bewusst in Kauf, auf Basis der geltenden Gesetze für seine Handlungen bestraft zu werden. Häufig beansprucht er ein Recht auf Widerstand für sich, das sich jedoch von einem verfassungsgemäß gegebenen Widerstandsrecht[3] unterscheidet. Demjenigen, der zivilen Ungehorsam übt, geht es damit um die Durchsetzung von Bürger- und Menschenrechten innerhalb der bestehenden Ordnung,[4]



    Wenn man nun sagen würde das ausreichender Klimaschutz für die nächsten Generationen ein vom Staat nicht erfülltes Menschenrecht ist, dann würde da ganz schnell legitime Forderung draus, die mit allen gewaltfreien Mitteln durchgesetzt werden müsste.

  • Wenn es das ist was sie wollen, tragen sie einen großen Anteil dazu bei, dass sich unsere Gesellschaft immer mehr auseinanderlebt, polarisiert , immer mehr Populismus entsteht und sich Menschen radikalisieren.

    Bis hin zum Bürgerkrieg. Ich glaube nicht, dass sich 80 Mio. Menschen gefallen lassen, lahmgelegt zu werden. Irgendwo wird irgendwann irgendwer ausrasten und dann geht's rund mit der Paula. Viel Spaß dabei!

    Stell dir vor, du bist so gegen Krieg, dass du dich vor allem dafür einsetzt, dass derjenige gewinnt, der ihn begonnen hat.

  • Aber hast du dich mal mit zivilen Widerstand beschäftigt?

    Hast du dich mal mit dem Verhältnismäßitgkeitsprinzip beschäftigt?



    Wenn man nun sagen würde das ausreichender Klimaschutz für die nächsten Generationen ein vom Staat nicht erfülltes Menschenrecht ist,

    ... dann kann man das vor Gericht einklagen (s. Verhältnismäßigkeit der Mittel). Erst wenn das versucht und nicht zum Erfolg führte, kann man evtl. über andere Mittel nachdenken. So sieht's aus.

    Stell dir vor, du bist so gegen Krieg, dass du dich vor allem dafür einsetzt, dass derjenige gewinnt, der ihn begonnen hat.

  • hier erklärt dass die Pressesprecherin von LG im Gespräch ganz gut, wobei sie es etwas netter ausdrückt als ich.

    Die Aussage im Kern stimmt aber überien: "wir wollen gar nicht alle mitnehmen, sondern nur so viele um das ganze Land lahmlegen zu können und damit die Politik zum handeln zu zwingen, irgendwo da nennt sie auch die zahl von 500 Aktivisten (ob das so klappt sei mal dahingestellt, finde ich etwas niedrig aber naja)

    Glaubst Du eigentlich im Ernst, das der Staat sich das Heft aus der Hand nehmen lässt? Ich nicht.

    ich habe den Plan erklärt, nicht ob ich an den Plan glaube oder ihn gut finde.

    Um ehrlich zu sein hab ich keine Ahnung, aber mein Bauchgefühl sagt mir das wird so nix.


    Ich glaube aber darauf zu warten bis die breite Maße über die parlamentarische Demokratie wirklich ihren Arsch bewegt, wird noch viel weniger etwas. :rolling_on_the_floor_laughing:


    Ich habe schon öfters geschrieben dass das meiner Einschätzung nach alles nix wird*, wir werden 1,5 Grad sicher reissen, 2 Grad auch, 3-4 Grad sind meiner Meinung nach gesetzt, und dann wird es ungemütlich hier, darauf sollten wir uns vorbereiten.

    Wenn wir hier überleben wollen brauchen wir produktion und Lieferketten in Europa 8alles andere ist zu unsicher) und sollten beginnen Europa gegen den globalen Süden militärisch abzuschotten, in den nächsten 100 Jahren kommt einiges auf uns zu.



    *trotzdem kann ich verstehen das gerade junge menschen wenigstens mit allen Mitteln versuchen das Ruder nochmal rumzureissen.

    Einmal editiert, zuletzt von tobis ()

  • ... dann kann man das vor Gericht einklagen (s. Verhältnismäßigkeit der Mittel). Erst wenn das versucht und nicht zum Erfolg führte, kann man evtl. über andere Mittel nachdenken. So sieht's aus.

    wäre der bessere Weg aber der funktioniert halt nicht. Wurde ja schon alles ausprobiert.

  • Es bestätigt meine Vermutung, das ganz bewusst die Zeit der Krise dafür gewählt wird. Es passt in das Bild.

    Ich weiß nicht, ob die soviel nachdenken, die leben halt in ihrer Blase...manchmal frage ich mich, ob sie wissen, dass es noch ein, zwei andere Probleme auf der Welt gibt.

    Ne die sind verblendet und im Panikmodus. Müssen aufpassen dass sie keinen Hypertonus entwickeln 💁🏼‍♀️😂🤷‍♀️

    -tachykard-

    איפה שיש חיים, יש תקווה

  • Wurde ja schon alles ausprobiert.

    Wann und Wo? Muss wohl an mir vorbeigegangen sein. Vielleicht nennst du kurz ungefähres Datum und welches Gericht sich damit beschäftigt hat. Wohlgemerkt, es geht gerade um die Forderungen, welche die Aktivisten der LG an die Politik stellen und für die sich festkleben. Wann war der Gerichtstermin dazu?

    Stell dir vor, du bist so gegen Krieg, dass du dich vor allem dafür einsetzt, dass derjenige gewinnt, der ihn begonnen hat.

  • Ich weiß nicht, ob die soviel nachdenken, die leben halt in ihrer Blase...manchmal frage ich mich, ob sie wissen, dass es noch ein, zwei andere Probleme auf der Welt gibt.

    Die LG hat sich eben den Klimawandel vorgenommen, um andere Probleme kümmern sich andere Gruppen/Aktivist*innen. Was ist daran nicht zu verstehen??

  • Hoffentlich wird den Ökoterroristen endlich mehr Einhalt geboten. Ich denke da bewegt sich etwas in der Politik bzgl Strafen, bevor die LG noch Menschleben in Gefahr bringt.

    Die sind zu allem bereit und wie ich schon mal sagte, es ist nur eine Frage der Zeit bis sie immer radikaler und gefährlicher werden. Menschenleben werden für das höhere Ziel in Kauf genommen.

    https://www.focus.de/politik/meinung/kommentar-der-staat-braucht-endlich-einen-harten-plan-gegen-die-klima-kleber_id_180402531.html


    Zitat

    Letzte Generation: Keine Proteste sondern Straftaten

    Denn schon lange sind es keine harmlosen Proteste mehr, es sind teils fremdgefährdende Straftaten

    Zitat

    Zum jetzigen Zeitpunkt scheint es so, als ob bei der Flughafen-Aktion niemand zu Schaden gekommen ist. Doch die „Letzte Generation“ hat damit klargemacht, dass sie gewillt ist, im wahrsten Sinne des Wortes jede Grenze zu überschreiten. Der Staat kann nicht länger warten, bis nochmal und dann möglicherweise noch viel mehr Unschuldige zu Schaden kommen bei diesen rücksichtslosen Aktionen.

  • Wenn man nun sagen würde das ausreichender Klimaschutz für die nächsten Generationen ein vom Staat nicht erfülltes Menschenrecht ist,

    ... dann kann man das vor Gericht einklagen (s. Verhältnismäßigkeit der Mittel). Erst wenn das versucht und nicht zum Erfolg führte, kann man evtl. über andere Mittel nachdenken. So sieht's aus.

    Dann wird das Gericht feststellen, dass sich dem Staat keine Schuld nachweisen lässt; dass er im Rahmen seiner Möglichkeiten richtig gehandelt und die Verfassung nicht verletzt hat. Also: dass es nicht am Gericht ist, sondern an der Politik, die Weichen in der Klimapolitik umzustellen.

    So sieht es auch für mich aus.


    Damit kommt man zu einem echt schwierigen Kapitel:

    Gibt es ein Recht auf Widerstand in der Demokratie? Darf man sich gegen Entscheide der Mehrheit auflehnen? Gibt es Notsituationen, in denen das gerechtfertigt ist. Situationen in denen es definitiv darum geht, einen irreversiblen Schade abzuwenden?


    Ein Vergleich zur Veranschaulichung, kürzlich in der Schweiz passiert: Ein 14jhriger Mitfahrer hat seinem Papa das Steuer aus der Hand gerissen, als der das Auto Richtung Strassengraben lenkte. Der Papa mt gültigem Fahrausweis, der Sohn ohne, also nicht fahrberechtigt.


    Ich vermute hinter der Kontroverse hier steht erstens eine ganz unterschiedliche Einschätzung der Gefahrensitiation, also der Klimakrise. Und zweitens - im Hintergrund - eine tiefe Angst vor möglichen künftigen Einschränkung im gewohnten Alltag. Das würde auch die ausgiebige Debatte über die Extremisten unter den "Klimaaktivisten", samt den schon fast makabren Straf-Fantasien erklären.

  • Die LG hat sich eben den Klimawandel vorgenommen, um andere Probleme kümmern sich andere Gruppen/Aktivist*innen. Was ist daran nicht zu verstehen??

    Was soll man da nicht verstehen? Wenn man die Welt retten möchte, sollte man aber immer auch von verschiedenen Seiten die Probleme betrachten. Es hat ja nichts mit verstehen zu tun, wenn man den Weg von LG anzweifelt.

    Welche Aktivisten kümmern sich denn z.B. um die Zustände in der Pflege?

  • Es hat ja nichts mit verstehen zu tun, wenn man den Weg von LG anzweifelt.

    Du schriebst aber, dass es auch noch andere Probleme gibt und LG in einer Blase leben würde.

    Wie gesagt, jede*r hat sein*ihr Thema.


    Welche Aktivisten kümmern sich denn z.B. um die Zustände in der Pflege?

    Kannst ja gerne damit anfangen.

  • Du schriebst aber, dass es auch noch andere Probleme gibt und LG in einer Blase leben würde.

    Wie gesagt, jede*r hat sein*ihr Thema.

    Ja ich meinte damit aber nicht das sich auch um andere Probleme kümmern sollen, sondern das sie einfach mal über den Tellerrand schauen sollten.

    Die Sache mit dem 9 Euro Ticket würde ich sogar befürworten, aber haben sie mal Vorschläge gemacht wie das finanziert werden soll?

  • Die Sache mit dem 9 Euro Ticket würde ich sogar befürworten, aber haben sie mal Vorschläge gemacht wie das finanziert werden soll?

    In z.B Portugal ist der öffentliche Verkehr kostenlos, aber wie die das dort machen, weiß ich nicht.

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