Was bedeutet eigentlich "zu schnelles Abnehmen"?

  • Inspiriert von einem Gespräch, das ich zwischen meiner Schwester und ihrer besten Freundin mitbekam, die viel abnehmen möchte, da stark übergewichtig, habe ich mich mal gefragt, was eigentlich zu schnelles Abnehmen bedeutet? Ich habe früher auch innerhalb weniger Wochen so 10kg abgenommen, und da habe ich keine negativen Effekte feststellen können, habe da aber auch angefangen, Sport zu treiben.

    Sie meinte, sie würde schon gerne so 20kg abnehmen, aber am liebsten ohne Sport, nur mit einer Ernährungsumstellung.

    Ich frage mich, da mich das Thema interessiert, ob der Preis dafür nicht zu hoch ist? Ich habe im Internet von dem sogenannten "Diet face" gelesen, wo durch den rapiden Gewichtsverlust z.B. die Nasolabialfalten stark ausgeprägt sein können am Ende, die Haut generell hängt, etc. Angenommen, man ernährt sich tatsächlich gesund, kann man dann diesen Effekten vorbeugen? Sagen wir mal so 3-4kg Abnahme pro Monat, ist das schon "zu schnell" für den Körper? Erfahrungen würden mich interessieren, vielen Dank.

  • Wenn ich das von meinen Recherchen aus der Vergangenheit richtig im Kopf habe:


    Der Körper hat einen Grund- und einen Leistungsumsatz. Der Grundumsatz ist die Energiemenge, die allein zum Aufrechterhalten der überlebenswichtigen Körperfunktionen verwendet wird (Atmung, Herzmuskel, Hirnaktivität, ...). Leistungsumsatz ist die zusätzlich verbrannte Energiemenge, z.B. durch Bewegung, Sport usw.


    Wenn die Ernährung so umgestellt wird, dass man pro Tag weniger Kalorien zu sich nimmt, als man Grundumsatz hat, gerät der Körper in einen Alarmmodus und fährt den Stoffwechsel herunter. In der Folge nimmt man umso stärker wieder zu, wenn man die Kalorienzufuhr am Ende einer Diät wieder erhöht.


    Aus dem Grund sagt man, die Kalorienzufuhr sollte mind. dem Grundumsatz entsprechen. Was man zusätzlich durch Erhöhung des Leistungsbedarfs abnimmt, sollte eigentlich keine Probleme darstellen, außer natürlich die Gefahr den Körper zu überlasten.

    Ich bin Theoretiker. Das bedeutet, dass ich praktisch nur denke.

  • Man muss eben aufpassen dass man seinem Körper keine Hungersnot suggeriert. Sonst stellt der sich drauf ein und verwertet jede Kalorie doppelt so gut.


    Aber ca ein Pfund pro Woche wenn man etwas übergewichtig ist und nicht schon an der Grenze zum Untergewicht ist mit Sicherheit ok. Schneller wäre mir zu riskant.

    Das Gestern ist fort, das Morgen nicht da. Lebe also heute!


    Pythagoras von Samos

  • Man muss eben aufpassen dass man seinem Körper keine Hungersnot suggeriert. Sonst stellt der sich drauf ein und verwertet jede Kalorie doppelt so gut.

    Kann der Körper das einfach so? Ist es nicht eher so, dass man bei zu schnellem Abnehmen vor allem Muskeln abbaut und dann einen niedrigeren Umsatz hat?

  • Man muss eben aufpassen dass man seinem Körper keine Hungersnot suggeriert. Sonst stellt der sich drauf ein und verwertet jede Kalorie doppelt so gut.

    Kann der Körper das einfach so? Ist es nicht eher so, dass man bei zu schnellem Abnehmen vor allem Muskeln abbaut und dann einen niedrigeren Umsatz hat?

    Ich gebe zu, das war meine Erklärung "in einfach".


    Fakt ist natürlich dass, genau wie von dir beschrieben dann Muskeln abgebaut werden und der benötigte Verbrauch sinkt, also wird dadurch schneller mehr eingelagert.


    Darum ist es ja auch sinnvoll statt zu "hungern" lieber Sport zu treiben.

    Das Gestern ist fort, das Morgen nicht da. Lebe also heute!


    Pythagoras von Samos

  • Wobei Abnahme bedauerlicherweise halt schon hauptsächlich über die Ernährung stattfindet und weniger über Sport…

    Ich gestehe, meine letzte Abnahme habe ich gar nicht über Ernährung gemacht - dazu fehlt mir schlicht die Disziplin. Da ist es leichter ein gewisses Sportpensum einzuhalten. (wobei ich auch da im Moment gut reden habe, ich will seit Wochen ins Fitnessstudio und raffe mich nicht auf)

    Das Gestern ist fort, das Morgen nicht da. Lebe also heute!


    Pythagoras von Samos

  • Meine letzte Abnahme habe ich nur über die Ernährung hingekriegt. Sport hilft bei mir gar nichts, wenn ich nicht gleichzeitig ziemlich spürbar weniger esse. Und ich rede von fünf Mal eine Stunde Aerobic oder Joggen in der Woche plus 50 km Fahrrad pro Woche plus 1 Stunde Krafttraining pro Woche. Ich hatte sogar in Absprache mit meinem Arzt das L-Thyroxin erhöht, aber nichts ist passiert. Erst eine sehr deutliche Kalorienreduzierung hat was gebracht. Aber leider habe ich das inzwischen alles wieder zugenommen.

  • Wobei Abnahme bedauerlicherweise halt schon hauptsächlich über die Ernährung stattfindet und weniger über Sport…

    Bei mir hängt es stark zusammen - wenn ich Sport mache, hab ich keinen Heißhunger auf Süßes, sondern auf deutlich gesündere Sachen, die besser sättigen. Und natürlich kann man dann auch ein bisschen mehr essen als ohne Sport. Aber ich denke, da werden die Mengen oft überschätzt.

  • Wobei Abnahme bedauerlicherweise halt schon hauptsächlich über die Ernährung stattfindet und weniger über Sport…

    Bei mir hängt es stark zusammen - wenn ich Sport mache, hab ich keinen Heißhunger auf Süßes, sondern auf deutlich gesündere Sachen, die besser sättigen. Und natürlich kann man dann auch ein bisschen mehr essen als ohne Sport. Aber ich denke, da werden die Mengen oft überschätzt.

    Das Gemeine ist - bei mir wird der Heißhunger auf Ungesundes durch Sport sehr gesteigert. Darum ist es bei mir schon eine Leistung nicht viel mehr zu essen wenn ich Sport mache. Sonst wäre Sport auf Dauer für mich dass perfekte Schlankheitsmittel, aber ich habe danach eigentlich immer eine Fressattacke und zwar auf sehr fettig. Da braucht man mir mit Salat nicht mehr kommen...

    Das Gestern ist fort, das Morgen nicht da. Lebe also heute!


    Pythagoras von Samos

  • Die Angst vor zu schnellem Abnehmen bzw. dem Hungerstoffwechsel ist unbegründet. Der Hungerstoffwechsel ist ein Mythos, der aufgrund einer falsch interpretierten Studie entstanden ist und sich hartnäckig hält. Wer näheres dazu wissen will, sollte sich das Buch „Fettlogik“ besorgen, sehr interessant und sachlich geschrieben.


    Bei einer schnellen Abnahme besteht jedoch das Risiko, dass man nicht genügend Nährstoffe zu sich nimmt (insbesondere Protein). Dadurch kann es dazu kommen, dass die wertvolle Muskelmasse abgebaut wird und man nach der Abnahme zwar leichter, aber eben skinny fat ist und trotzdem einen hohen Körperfettanteil hat und dieser ist je nach Fettverteilung eben mit gesundheitlichen Risiken verbunden.


    Es spricht also nichts gegen eine schnelle Abnahme, wenn man genug Proteine zu sich nimmt und die Muskeln mit Sport zumindest zum „Erhalt“ motiviert.

  • Womit man Heißhunger meiner Erfahrung nach vorbeugt, ist, wenn man sich jeden Tag wirklich was Besonderes zu essen kocht, was einem wirklich schmeckt. Und Desserts kann man sich ja dennoch täglich erlauben, nur vorher vielleicht besser durchplanen, dass es halbwegs gesund und nicht so kalorienreich ist.

    Als ich damals abnahm, habe ich zwar an Kalorien eingebüßt, aber dadurch erst gelernt, was in der Küche so alles möglich ist. So schmeckten die Gerichte auch besser als vorher, und die Ernährungsumstellung machte wirklich Spaß. Wenn man nicht gerne kocht, kann man ja, sofern man wirklich abnehmen will, nach simplen Gerichten gucken. Nur Sport hat bei mir auch nie was gebracht, eher im Gegenteil. Zur Belohnung stopfte ich mich dann erst recht voll :nerd_face:

  • Das Gemeine ist - bei mir wird der Heißhunger auf Ungesundes durch Sport sehr gesteigert.

    Das ist ja gemein!!

    Ich komme hier dann immer reingerannt, brülle "HUNGRRRRRRRRRRRRR!", der Kerl fragt: "Pizza?", ich sag "Buäch" und mach mir eine große Gemüsepfanne mit Ei und Salat. Und er sagt, wenn das Hungrrr ist, hatte ich noch nie welchen. :rolling_on_the_floor_laughing:

    Wenn ich zu wenig Sport mache, erliege ich den Sirenengesängen der Schokolade. Ich glaub, das hat viel mit Glückshormonen zu tun.

  • Bei mir schüttet Sport genau null Glückshormone aus und vermutlich muss ich deshalb hinterher erst recht ungesunde Sachen essen. Also wenn mir nach einer anstrengenden Sporteinheit oder bei Hungrrrr jemand mit einer Gemüsepfanne oder Salat (und ich esse eigentlich sehr gerne Gemüse) ums Eck kommt, dann esse ich vermutlich diese Person auf.


    Hungerstoffwechsel entsteht sicher nicht von einer Diät sondern ist ein Phänomen, dass sich bei längeren Fasten, Magersucht etc. einstellt. Also wenn ein Körper über lange Zeit wirklich gar keine Nahrungszufuhr mehr hat.


    Der Körper passt sich aber wohl an den geringer werdende Körpermasse an und der Gesamtumsatz sinkt. Dementsprechend braucht man einfach weniger Kalorien zum Überleben. Man kann dem halt etwas entgegen wirken, in dem man Muskel aufbaut während man Fett abbaut aber jemand mit 65 kg wird niemals so viel Kalorien verbrauchen wie jemand, der 120 kg wiegt. Fett hin, Muskeln her. Und eine 120 kg Person wird mit einer Kalorienzufuhr, die in dieser Gewichtsklasse noch eine Abnahme ermöglicht, deutlich zunehmen wenn sie eben nur noch 65 kg wiegt.



    Woher diese 0,5 - 1 kg/Woche kommen, konnte mir auch noch nie jemand schlüssig erklären. Das trifft vielleicht auf Leute im (oberen) Normalgewicht zu, die ein paar Kilos verlieren wollen und schon hart hungern müsste um mehr in der Woche abzunehmen. Aber jemand, der deutlich adipös ist, braucht in diesem Tempo ja Jahre ins Normalgewicht und ich würde mal behaupten, dass deutliches Übergewicht einen Körper deutlich mehr Schaden zufügt als eine Abnahme von 3-4 kg in der Woche.

  • Bei mir schüttet Sport genau null Glückshormone aus und vermutlich muss ich deshalb hinterher erst recht ungesunde Sachen essen. Also wenn mir nach einer anstrengenden Sporteinheit oder bei Hungrrrr jemand mit einer Gemüsepfanne oder Salat (und ich esse eigentlich sehr gerne Gemüse) ums Eck kommt, dann esse ich vermutlich diese Person auf.

    Hach dieser Absatz ist einfach Wunderbar :face_with_tears_of_joy::face_with_tears_of_joy::face_with_tears_of_joy: I feel you :rolling_on_the_floor_laughing:

  • In der Gemüsepfanne ist ja noch Ei drin! So! :rolling_on_the_floor_laughing:

    Da das ich ja lieber noch das Gemüse bevor ich ein Ei zu mir nehme, brrr :nauseated_face:  :rolling_on_the_floor_laughing:


    Ich beneide wirklich die Leute, die nach dem Sport ganz beschwingt einen leckeren Salat essen. Mein ganzer Körper ist nach dem Sport so beleidigt, dass ich ihn nur mit Kohlehydraten wieder glücklich machen kann. Und da hilft auch keine Reisewaffel, da muss ein Pott Nudel her!

  • In der Gemüsepfanne ist ja noch Ei drin! So! :rolling_on_the_floor_laughing:

    Da das ich ja lieber noch das Gemüse bevor ich ein Ei zu mir nehme, brrr :nauseated_face:  :rolling_on_the_floor_laughing:


    Ich beneide wirklich die Leute, die nach dem Sport ganz beschwingt einen leckeren Salat essen. Mein ganzer Körper ist nach dem Sport so beleidigt, dass ich ihn nur mit Kohlehydraten wieder glücklich machen kann. Und da hilft auch keine Reisewaffel, da muss ein Pott Nudel her!

    Exakt.


    Am besten mit viel, viel Käse.


    Ich beneide jeden dessen Körper anders tickt.

    Das Gestern ist fort, das Morgen nicht da. Lebe also heute!


    Pythagoras von Samos

  • Ich habe dieses Jahr innerhalb von drei Monaten ca 8 Kilo abgenommen. Zuerst hab ich mich selber gewundert, weil ich weder sport- noch essenstechnisch großartig etwas umgestellt habe, aber dann wurde es mir klar: Lag wohl am Absetzen der Pille. Ich hätte nicht gedacht, dass das so viel ausmacht.


    Seit dem bin ich jetzt seit Monaten immer konstant zwischen 51 und 52 Kilo, wobei ich eigentlich zu viel Fett und Süßigkeiten esse 🙈

    Selbst nach dem Urlaub merke ich keine Veränderungen.

    So ganz verstehe ich das nicht (will mich aber auch nicht beschweren 😁),die Veranlagung und der Stoffwechsel spielen bestimmt auch eine nicht so kleine Rolle.


    Sport mache ich aber auch regelmäßig, danach brauche ich aber auch was mit Kohlenhydraten und Fett 😅

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