In der Beziehung ist die Luft raus. Und nun?

  • Hallöchen ihr Alle.

    Bin neu hier und ich hab direkt mal ein recht kompliziertes Thema, wo ich einfach nicht weiter komme für mich. :face_with_rolling_eyes:

    ich bin seit 10 Jahren in einer Beziehung. Es ist auch so grob alles okay. Man versteht sich in großen und ganzen, man lebt miteinander, schlägt sich durch den Alltag. Wir sind beide Berufstätig und sehen uns dann zum Nachmittag.

    Leider merke ich aber, dass sich irgendwas "in mir" verändert hat und auf Abwege kommt. Und ich weiß einfach nicht ob es nur an mir liegt, dh dass ich dieses Empfinden nur habe weil nur ich mich vielleicht verändert habe, oder ob es ein generelles Problem ist. Und vor allem weiß ich nicht, wie sich sowas ändern lässt bzw rückängig machen oder "reparieren" lässt.


    Ich habe immer häufiger das Gefühl, dass bei mir immer mehr die Luft raus ist. Man lebt jeden Tag gleich, selbst wenn man etwas unternimmt oder in den Urlaub fährt ist es für mich nicht mehr wirklich was ganz besonderes, leider muss ich es so sagen. Ich weiß ehrlich gesagt nicht ganz, wie das alles so gekommen ist, dass ich jetzt so empfinde. Es gibt mehrere Möglichkeiten die das ausgelöst haben könnten aber keine davon wirkt für mich so maßgeblich, dass sie sowas ins wanken bringen könnten.

    Zusätzlich fallen mir auch immer mehr Dinge an ihm auf, die mich manchmal arg nerven. Kleinigkeiten, die mich damals vll nicht so gestört haben. Ich weiß nicht mal wirklich, ob es diese Dinge schon vorher alle gab.

    Leider verliert er auch bei mir immer mehr die Anziehung, sodass ich auch intim nicht mehr richtig bis garkeine Lust mehr habe :confused_face: und ich fühle mich dagegen so machtlos. Es ist irgendwie alles von sich aus ins rollen gekommen und hat eine eigendynamik entwickelt, ich ich nicht kontrollieren kann.

    Ich habe schon hin und her überlegt was ich dagegen tun könnte, aber mir fällt einfach nichts ein. Abgesehen davon habe ich das Gefühl, dass er es selbst nicht mal wirklich vermisst...von ihm aus kommt da garnichts...

    Er ist auch so generell der Typ Mann, der kein Bedürfnis nach Nähe hat... Ich muss sagen dass das auch einer der Dinge ist, die mich mittlerweile irgendwie enttäuschen und mich nerven. Natürlich weiß ich auch, dass nach einer gewissen Weile sowas bis zu einem gewissen Grad verloren gehen kann...aber so sehr?! Sowas fehlt mir z.B. :disappointed_face: andererseits liebe ich ihn immernoch. Er hat ja durchaus auch seine "niedlichen" Seiten.

    Aber es scheint auf dem langen Weg was verloren gegangen zu sein was sich nicht mehr ignorieren lässt. Das ist ne richtig blöde Situation.


    Hat jemand von euch sowas schon mal durch gemacht? Was für ein Ende hat es genommen? Hat jemand vll Ideen, wie man das ganze noch retten könnte? Ich weiß wirklich nicht

  • Ich weiß ehrlich gesagt nicht ganz, wie das alles so gekommen ist, dass ich jetzt so empfinde. Es gibt mehrere Möglichkeiten die das ausgelöst haben könnten aber keine davon wirkt für mich so maßgeblich, dass sie sowas ins wanken bringen könnten.

    Man kann anfänglich noch so einiges ignorieren, aber ich vermute, daß das ab einem gewissen Punkt, an Kleinigkeiten die sich angesammelt haben, nicht mehr geht und dann steigt der Frustpegel ins Unermessliche.

    Hast du den öfter mal diese Kleinigkeiten angesprochen? Wenn ja, wie hat er reagiert?


    Dieses Nachlassen bzgl. der Intimität, die wird wohl bei Männern noch etwas schwieriger sein als bei Frauen. Viele Männer können da nicht drüber reden, ich hab oft das Gefühl, daß Männer sowieso nicht gerne groß über Gefühle oder Probleme reden.


    Ich bin jetzt 17 Jahre mit meinem Mann zusammen und wenn es Gesprächsbedarf gab, hab ich das auch wahrgenommen.

    Meinem Mann war nicht mal klar, was ihn beschäftigt (zb. Job), sein Argument jedesmal: jaja, daß wird schon wieder. Klar waren die Probleme nicht sofort vom Tisch und er hat sich gedanklich oft wieder in seine alten Muster verkrochen, aber ich hab nicht nachgelassen und bin immer wieder mit Fragen angetanzt und hab ihm so die Möglichkeit genommen, daß entweder garnicht oder wenn dann nur mit sich selbst auszumachen. Schließlich hat es mich auch betroffen.

    Aber es gab trotzdem in der ganzen Jahren nicht einen Moment, wo wir nicht Nähe des anderen gebraucht und gesucht haben.


    Wir haben letztes Wochenende eine Spielshow mit Paaren angeschaut und da wurde gefragt, was stört/fehlt euch am anderen. Bei den Frauen hörte man dann : er hört mir nicht zu.

    Frauen möchten öfters über ihre Gefühle sprechen, Männer sind da wohl anders gestrickt.. Ich kann für mich sagen, daß das ein Totschlagkriterum ist, wenn ich das Gefühl habe, ich werde nicht (an)gehört. Zumindest bei mir löst das dann auf Dauer einen unüberwindbaren emotionalen Graben aus, weil es bei mir das Gefühl hinterläßt, nicht wichtig genug zu sein.

    Scheint als wäre das auch genau dein Problem.


    Auch wenn sich das jetzt vlt blöd anhört, aber wenn das noch weiter funktionieren soll, kommst du über viele Gespräche nicht herum. Die helfen dir dann zu erkennen, in welche Richtung das laufen könnte und ob es für dich noch Sinn macht. Vorausgesetzt dein Partner zieht da mit.

    Scheint als funktioniert ihr als Team, aber augenscheinlich nicht mehr als Partner.

    Manchmal hilft es auch, sich räumlich zu trennen, zumindest in der Theorie, nur die Umsetzung ist nicht so einfach.

    Dann wäre da noch diese + und – Liste, die du für dich selbst mal durchgehen könntest.

    Vlt siehst du, welche Punkte das Ganze so schwierig machen und bei welchen man eventuell ein Auge zudrücken könnte.

    Nur zu sagen, du liebst ihn trotzdem noch, reicht da nicht aus, wenn dein Herz was anderes sagt. Gewohnheit/(Alltags) Trott alleine macht eben nicht alle langfristig glücklich, wenn was essentielles fehlt.

    F–E–A–R…HAS TWO MEANINGS:

    Forget Everything And Run or Face Everything And Rise. THE CHOICE IS YOURS.

    Manchmal ist die gemeinsame Zeit einfach abgelaufen. Finde ich nicht verwerflich sich dann zu trennen. Gemeinsame Verantwortungen wie Kinder müssen natürlich bedacht werden. Das Wort niedlich iVm mit einem Sexualpartner wäre ein Alarmzeichen für mich.

  • Hast du denn das Gefühl, dass dich diese Beziehung irgendwie "vom Leben abhält"? Meinst du, dass du die gefühlte Gleichförmigkeit nicht mehr hättest, wenn du Single wärst? Wären dann deine Feierabende und die Unternehmungen plötzlich viel spannender, wenn er nicht mehr wäre?


    Man kann als Paar in einen Trott reinrutschen, als Single aber genauso. Wissen tut man es erst, wenn man es ausprobiert hat. Ich glaube, die meisten wissen gar nicht mal so konkret, was den Alltag allein denn plötzlich spannender machen würde, sondern es ist nur ein diffuses Gefühl. Man ist ja von beiden Seiten verantwortlich dafür, dass man im Leben als Paar zufrieden ist, und es ist keine einseitige Bringschuld. Also wenn du das Gefühl hast, dass du konkret etwas anders machen möchtest, mach doch einfach etwas anders und erfülle deine Bedürfnisse. Und dann wird sich schnell herausstellen, ob dein Partner zu deinen Bedürfnissen kompatibel ist oder nicht.


    Das nur zu den diffusen oder konkreten Alltagsdingen, die stören.


    Etwas anderes ist es, wenn man sein Verhältnis zum Partner mal auf die Waagschale wirft und überdenkt. Leider vermischst du diese Themen in deinem Beitrag (also der dröge Alltag und was dich am Partner stört - das muss ja nicht zwangsläufig die gleiche Ursache haben, kann sich aber gegenseitig beeinflussen). Wenn du merkst, dass du keine Gefühle mehr hast, sollte man darüber reden. Entweder gibt es dann die letzte Chance und ihr tauscht euch aus, was man besser machen kann und arbeitet daran. Oder man sollte in einem ehrlichen Gespräch feststellen, dass die Beziehung erloschen ist und man nur noch als WG zusammenlebt. Dann sollte man sie auch im gegenseitigen Respekt beenden, anstatt darin zu verharren und Forderungen zu stellen, die nicht erfüllbar sind.


    Als Mann würden mich Attribute wie "niedlich" - gleichzeitig verbunden mit dem Wunsch, er möge doch auch mal Lust auf Intimität zeigen - sehr irritieren. Die Menschen, bei denen man die niedlichen Seiten hervorhebt, sind nicht unbedingt die, die man gerne vögeln würde.

  • Guten Morgen :smiling_face_with_smiling_eyes:

    erst mal vielen lieben Dank für eure mühevollen Anregungen und Beiträge. Das hat tatsächlich schon einiges ausgelöst und mir persönlich ein paar Dinge in ein anderes Licht gestellt, wie ich sie vorher noch nicht betrachtet habe. Ich versuche mal auf ein paar dinge einzugehen.


    Hast du den öfter mal diese Kleinigkeiten angesprochen? Wenn ja, wie hat er reagiert?

    Das habe ich in der tat schon häufiger versucht. Seine Reaktionen sind unterschiedlich. Oft sagt er, dass er einfach so ist und gewisse dinge auch nicht ablegen kann weil er es so gelernt hat. Z.B. wie man miteinander über Hürden oder Probleme spricht. Häufig vergreift er sich im Ton, klingt angepisst/genervt und meint aber felsenfest, das sei doch normal dann "deutlicher" zu reden. Kurz gesagt, es ist nicht einfach mit ihm über sowas zu reden, geschweige denn eine Lösung zu finden.


    Dann wäre da noch diese + und – Liste, die du für dich selbst mal durchgehen könntest.

    Hab ich tatsächlich überlegt ob ich das mal für mich aufschreibe.


    Das Wort niedlich iVm mit einem Sexualpartner wäre ein Alarmzeichen für mich.


    Als Mann würden mich Attribute wie "niedlich" - gleichzeitig verbunden mit dem Wunsch, er möge doch auch mal Lust auf Intimität zeigen - sehr irritieren. Die Menschen, bei denen man die niedlichen Seiten hervorhebt, sind nicht unbedingt die, die man gerne vögeln würde.

    Diese beiden Sätze haben mich am meisten zum Nachdenken gebracht und ihr habt sehr recht. Schließlich bin ich früher nicht mit ihm ins Bett gegangen nur weil ich ihn niedlich fand. Ja, man kann am Partner was niedlich finden, aber nicht hauptsächlich oder zum größten Teil. Aber wenn ich überlegen soll, was ich anziehend an meinem Partner finde, fallen mir erschreckend wenig Sachen ein. :thinking_face::-$ und wieder frage ich mich damit zusammenhängend: was ist passiert, dass es überhaupt so weit gekommen ist? Natürlich verändert man sich im Leben und es bleibt nicht alles wie es ist. Aber das ferade macht mir tatsächlich etwas Angst... ich müsste mit ihm reden, habe gleichzeitig keinen Plan wie ich das anstellen soll und auch Angst davor...wie soll man mit seinem Partner darüber reden dass man vermutet dass etwas wichtiges entglitten ist? Irgendwo liebe ich ihn immernoch, aber so will ich es dennoch nicht weiterführen. Ein zweischneidiges Schwert. Es ist genug vorhanden um ihn zu lieben, gleichzeitig aber auch zu wenig. Eine seltsame Situation :face_with_rolling_eyes:

  • ich müsste mit ihm reden, habe gleichzeitig keinen Plan wie ich das anstellen soll und auch Angst davor...wie soll man mit seinem Partner darüber reden dass man vermutet dass etwas wichtiges entglitten ist?

    Einfach ist so was nie. Aber du bist jetzt diejenige, die aktiv hadert. Und er hätte es schon verdient, dass du rechtzeitig darüber mit ihm sprichst, um ihm überhaupt die Chance zu geben, etwas zu ändern. Und wenn es der erste Schritt wäre, dass ihr einen Sprachmodus dafür findet, ohne dass er auf dich gereizt wirkt und du auf ihn empfindlich.


    Die Verantwortung kann dir niemand abnehmen, wenn er (so wie es scheint) ja zufrieden mit dem Status ist. Und ich fände es unfair, wenn eine Partnerin dies mit sich selbst ausmacht bis zum Tag ultimo und dann einen unvermittelt mit der Trennung konfrontiert. Ich würde ihr vermutlich unterstellen, dass sie den bequemen Weg gewählt hat, darüber zu schweigen, bis ihr neues Lebensziel in Ruhe reifen konnte, während es mich kalt erwischt.

  • Ich denne auch du solltest einen Weg finden ihm deine Wünsche zu kommunizieren, das muss nicht verbal oder direkt sein, aber verbal und direkt wäre natürlich deutlicher und weniger leicht missverständlich.


    Ich denke es sollte möglichst wertschätzend sein, die guten Sachen hervorheben, aber eben auch die Dinge die dich stören anbringen.


    Ein guter Weg gegen den Alltagstrott wäre es, wir zuvor schon jemand gesagt hat, dass du für dich selbst daran erstmal was änderst. Also das tun was du tun willst. Schwierig daran könnte sein, dass euch der Partner leicht wieder in alte Gewohnheiten reinzieht, weil er ja Teil dieser Gewohnheiten ist, oder die selben Gewohnheiten hat.



    Kannst du den benennen, was du früher toll an der Beziehung fandest? Und ob sich das verändert hat, oder ob sich deine Betrachtung oder deine Ziele verändert haben?

    "Ich möchte mich weiterentwickeln" ist immer legitim und ob das zusammen oder nur ohne ihn geht, muss man dann herausfinden. Aber eine Chance würd ich mir da immer wünschen.

  • So seltsam finde ich das nicht.


    Eine Liste aufzustellen halte ich auch für eine gute Idee. Was hat Euch denn vor der Ehe miteinander verbunden? Wo liegen die Unterschiede, aber auch die Gemeinsamkeiten.

    Und vor allem würde ich mich fragen, was erwartest du selbst vom Leben und was erwartet dein Partner? Wie kann man sich hier begleiten.


    Verfolgst du auch eigene Interessen, ohne deinen Partner. Darunter verstehe ich jetzt nicht das Klischee der ausgehenden Freundinnen, sondern eher etwas Interessantes, was man gerne machen würde, wie eine Sprache lernen, Tanzen lernen, einem Laientheater beitreten, Gesangsunterricht oder Sport ect. oder vielleicht Bücher lesen, die dich schon immer interessiert haben, vielleicht auch Sachbücher. Vieles ist möglich.


    Wenn ein Partner etwas für sich macht, dann kann das schon dabei helfen, dass der andere ebenfalls sein Leben hinterfragt. Wie gesagt, "kann". Es muss nicht so sein. Ich selbst halte es für wichtig, dass jeder für sich etwas macht, dass man aber auch bei gemeinsamen Unternehmungen einen Austausch finden kann.


    Ich würde mich aber auch nicht an dem Gedanken aufhängen, dass du deinen Partner niedlich findest.


    Wenn dich der Gedanke aber ernsthaft stört, dann würde ich dem mal nachgehen. - Was hat sich denn hier verändert?


    Ansonsten schließe ich mich den anderen an. Ein wertschätzendes erstes Gespräch, über das du zuvor gut nachgedacht hast - "Liste", das wäre sicher hilfreich für beide.

    3 Mal editiert, zuletzt von Caramala ()

  • Das habe ich in der tat schon häufiger versucht. Seine Reaktionen sind unterschiedlich. Oft sagt er, dass er einfach so ist und gewisse dinge auch nicht ablegen kann weil er es so gelernt hat. Z.B. wie man miteinander über Hürden oder Probleme spricht. Häufig vergreift er sich im Ton, klingt angepisst/genervt und meint aber felsenfest, das sei doch normal dann "deutlicher" zu reden. Kurz gesagt, es ist nicht einfach mit ihm über sowas zu reden, geschweige denn eine Lösung zu finden.

    Puh. Das klingt für mich sehr nach Totschlagargumentation. Da will sich einer nicht die Mühe machen weil er es nicht kann, oder nicht will, oder Angst davor hat. Leider keine gute Voraussetzung, um deine Situation zu verändern.

    Naja, ändern kann man eigentlich nur sich selbst. Andere ändern zu wollen ist oft nur vergebliche Liebesmüh.


    Was hat dich in diese Situation gebracht? Da scheinst du mir etwas wenig Klarheit zu haben. Betrachte es einmal rein gehirntechnisch. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Daneben neigt er dazu, mit seiner Energie sparsam umzugehen. Dazu zählt leider auch Gehirnarbeit.

    Da ihr beide es geschafft habt, nach den ersten beiden Jahren, nach denen idR die Verliebtheitshormone aufgebraucht sind, weiterzumachen und auch schon das verflixte siebte Jahr überstanden habt, scheint es doch ein breitere Basis bzw. größere Schnittmenge zu geben.

    Männer verfallen leider oft in Bequemlichkeit. Eine Beziehung spannend und interessant zu halten, ist nicht immer eine ihrer besonderen Fähigkeiten. Dafür geben sie oft den Fels in der Brandung, den Mann zum Anlehnen, den besten Kumpel, etc.

    Das kann aber auch langweilig werden. Irgendwie scheinen in dir noch mehr ungestillte Bedürfnisse vorhanden zu sein, und sei es nur ein Bedürfnis nach Abwechslung. Darüber muss man sich nicht wundern, das ist, denke ich mal, ziemlich natürlich. Die Frage ist immer nur: wie damit umgehen, wie wieder mehr Schwung in die Bude bekommen? Mein erster Gedanke: Weniger Trott, weniger Gewohnheiten.

  • Wie siehts denn generell in DEINEM Alltag aus? Bist Du zufrieden mit der Arbeit, hast Du tolle Hobbies, gute Freunde? Gehst du am Wochenende auch mal feiern, bist du mit deinem Körper im Reinen? Warum ich das frage.... wenn man unzufrieden mit sich ist, überträgt man das auch auf andere.


    Schluss machen würde ich nicht, aber dringend für Abwechslung sorgen, was Alltag, Unternehmungen am Wochenende und Bettsport angeht.

  • Schluss machen würde ich nicht, aber dringend für Abwechslung sorgen, was Alltag, Unternehmungen am Wochenende und Bettsport angeht.

    Ich glaube, der Schlusssatz ist erklärungsbedürftig, wenn man nicht Schluss macht, den Partner gerade nicht sonderlich anziehend findet, und dennoch Abwechslung beim Bettsport sorgt. :thinking_face:


    Im Grunde halte ich es aber auch für wichtig, dass die TE ihre Bedürfnisse in der Beziehung vornanstellt. Das könnte ein Katalysator sein, der die Wahrnehmung für die Beziehung beschleunigt. Auf beiden Seiten - und völlig offen, in welche Richtung. Vielleicht ist es erst einmal nur diese Komponente, die fehlt (raus aus dem Alltagstrott), vielleicht aber auch nicht.

  • Schluss machen würde ich nicht, aber dringend für Abwechslung sorgen, was Alltag, Unternehmungen am Wochenende und Bettsport angeht.

    Ich glaube, der Schlusssatz ist erklärungsbedürftig, wenn man nicht Schluss macht, den Partner gerade nicht sonderlich anziehend findet, und dennoch Abwechslung beim Bettsport sorgt. :thinking_face:

    Ich bin der Meinung, dass zuviel Routine im Alltag der Te, im Alltag des Freundes und im Alltag der beiden als Paar ist. Also maximale Langeweile auf beiden Seiten. Und viel Frust, der beim jeweils anderen abgeladen wird.


    Mein Tipp wäre daher, aus der Routine auszubrechen. Wenigstens am Wochenende. Ich glaube, dass die beiden keine Kinder haben, von daher ungebunden sind. Was spricht also dagegen, ins Wellness Hotel zu fahren, gemeinsam in die Sauna und später in die Badewanne zu gehen? Liebe Te, wie gefällt dir dieser Gedanke? Wird dir dabei flau oder findest du das nice? Das ist ganz entscheidend. Denn das würde den weiteren Weg für euch bereiten..... auf kurze/mittlere Sicht die Trennung oder Intimität und Vertrautheit und die innere Bereitschaft für Sex, die dir scheinbar abhanden gekommen ist.

  • Könntest du dir denn vorstellen, dass du ihn wieder anziehender finden würdest, wenn ihr weniger Alltag miteinander teilt? Eventuell wäre es ja auch eine Lösung, dass ihr euch beide getrennte Wohnungen nehmt.. Dann würde vielleicht auch das Gefühl der Selbstverständlichkeit verschwinden, ihr würdet euch mehr vermissen.


    Aber ich lese gerade nochmal, dass er generell nicht so der Typ für Nähe ist. Bist du dir da sicher, oder ist es vielleicht nur eine Ausrede seinerseits? Wenn ich mir vorstelle, dass ein Typ nicht das gleiche Verlangen nach mir hat wie ich nach seiner Nähe, würde ich schon gar keine Beziehung mit ihm aufrechterhalten wollen. Da ist das Unglücklich-sein auch vorprogrammiert :thinking_face:

  • Hi!

    Erst mal sorry, dass ich mich so lange nicht mehr gemeldet habe. Ich lese mir jetzt mal alles durch und werde dann demnächst darauf antworten.


    Vielen lieben Dank für eure anregungen und tipps. Die Situation ist momentan leider nicht so einfach :sad_but_relieved_face:

  • Aber ich lese gerade nochmal, dass er generell nicht so der Typ für Nähe ist.

    Die Frage ist, war er immer schon so?

    Wenn anfänglich mehrere Bereiche dieses Manko nicht so klar zeigen, kommt es spätestens dann, wenn die Gewohnheit Einzug gehalten hat.

    Es ist genug vorhanden um ihn zu lieben, gleichzeitig aber auch zu wenig

    Dieses "genug vorhanden um ihn zu lieben" wird aber dann wohl nicht die wichtigen Sachen abdecken, die mit Nähe und Intimität zu tun haben.

    Alles andere, kochen, zusammen leben, gemeinsame Freizeitaktivtäten kann man auch mit guten Freunden absolvieren.

    Das wird dann wohl das Zünglein an der Waage sein, warum dir gefühlt soviel fehlt.

    F–E–A–R…HAS TWO MEANINGS:

    Forget Everything And Run or Face Everything And Rise. THE CHOICE IS YOURS.

  • Hat jemand von euch sowas schon mal durch gemacht? Was für ein Ende hat es genommen? Hat jemand vll Ideen, wie man das ganze noch retten könnte? Ich weiß wirklich nicht

    Bei mir und meinem Mann war es sehr ähnlich; es war ein tolles Teamwork im Alltag und wir waren gute Freunde, aber die Ebene als Beziehungspartner war zum Erliegen gekommen. Mein Mann hat das anders empfunden, für ihn war alles bestens, und das hat mich irgendwie nur noch mehr enttäuscht.

    Ich wusste, dass er mich liebt, aber habe es nicht mehr gefühlt.

    Es ist nichts "schlimmes" vorgefallen, ich habe mehrmals versucht diese Dinge anzusprechen, aus meiner Sicht über mehrere Jahre - er hingegen sagt, ich hätte nie ein Wort gesagt. Letztlich betrachte ich das als einen Hinweis darauf, wie wahnsinnig entfernt wir schon voneinander waren.

    Ich hätte mich 2017 fast getrennt, habe mich dann nochmal zusammengerauft und versucht, mich auf das zu besinnen was gut war zwischen uns, habe mir eingeredet "zufrieden" reiche aus, man müsse nicht "glücklich" sein im Leben... das hat 3 Jahre funktioniert, und es waren keine schlechten 3 Jahre. Aber Ende 2020 konnte ich nicht mehr und habe mich schließlich getrennt. Im Juni 2021 bin ich ausgezogen und seitdem auch in einer neuen Beziehung, in der ich jetzt merke, wie es sich anfühlt geliebt und wertgeschätzt zu werden, wie sich emotionale Nähe anfühlt und wie es ist, alles zu jeder Zeit ungefiltert ansprechen zu können mit einem Partner, der das dann als gemeinsames Problem begreift und nicht bloss sagt "dabei kann ich dir nicht helfen, das musst du schon selber lösen".

    Einer alleine kann eine Beziehung nicht zerstören (zumindest nicht auf diese langsame, schleichende Art), aber einer alleine kann sie auch nicht reparieren oder retten.

    Wenn nur einer ein Problem sieht, das aber im gemeinsamen Umgang miteinander liegt, und dem anderen fehlt entweder jegliches Problembewusstsein oder er ist zu bequem sich damit auseinanderzusetzen, hat man schlechte Karten. Ich würde so etwas kein zweites Mal mitmachen.

    If you want to know what a man's like, take a good look at how he treats his inferiors, not his equals

  • Ich hoffe (und drücke die Daumen), Du bist in 10 Jahren nicht in einer ähnlicher Situation, wie vor 3 Jahren …

  • Ich hoffe (und drücke die Daumen), Du bist in 10 Jahren nicht in einer ähnlicher Situation, wie vor 3 Jahren …

    Danke. Das hoffe ich auch.

    Dieses Mal bin ich aber sensibilisiert für so eine Entwicklung und mein Partner ist völlig anders, mit ihm würde ich sowas viel früher und deutlicher besprechen können und wir würden gemeinsam daran arbeiten, was mit meinem Mann nicht ging, weil er ja kein Problem sah. Auch dann nicht, als ich ihm erklärt hatte, dass ich aber ein massives Problem habe.

    Das war ja weit mehr als einfach nur Alltagstrott und gemeinsame Langeweile, die kann sich natürlich in jeder Beziehung einstellen und gehört ein Stück weit dazu, das ist klar.

    If you want to know what a man's like, take a good look at how he treats his inferiors, not his equals

  • Das war ja weit mehr als einfach nur Alltagstrott und gemeinsame Langeweile, die kann sich natürlich in jeder Beziehung einstellen und gehört ein Stück weit dazu, das ist klar.

    Bei uns wird sich das wohl nicht einstellen, da wir eine offene Beziehung führen und somit immer aufregende Nebenkriegsschauplätze haben und so die gemeinsame Ruhe („Langeweile“, wie Du es nennst) sogar sehr genießen …


    Zudem werden wir uns wohl nie gehen lassen, weil wir ja immer unterschwellig in Konkurrenz sind.

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