Ohne Smartphone kein Leben?

  • Ich finde das Lesen auf einem Kindle viel angenehmer als in einem Papierbuch. Wenn man beim Lesen auf der Seite liegt, ist das Halten des Buches bei einer Hälfte der Seiten, unkomfortabel, und wenn man sehr lange liest, also mehrere Stunden am Stück, geht das Halten des Buches bei mir sehr schmerzhaft auf die Handgelenke. Und ja, wenn ich sehr gefesselt von der Lektüre bin, versinke ich nahezu bewegungslos über Stunden darin. Ein EBookreader ist um Längen komfortabler.


    Außerdem finde ich es unglaublich praktisch, dass ich ein Wörterbuch hinterlegen kann und nicht extra noch ein Wörterbuch in Buchform bei mir haben muss, wenn ich englische Bücher lese.


    Natürlich hat ein Kindle diese Vorteile. Es ist leichter als ein Buch, es ist auch noch beleuchtet und man kann im Dunkeln damit lesen und man kann sich im Urlaub hunderte "Bücher" mitnehmen.


    Aber für mich fehlt da einfach die "Seele" beim Lesen. Das Gefühl ein reales Buch in den Händen zu halten und alle die sinnlichen Eindrücke, die sich beim Lesen damit verbinden, fehlen mir beim Kindle vollständig.


    Ich finde das ist eigentlich bei allem "Digitalen" der Fall. Es macht Dinge ohne Frage einfacher und praktischer, aber es nimmt den Dingen ihre Sinnlichkeit, ihren Charakter, oft auch die Muße.

  • Bei mir sind diese sinnlichen Eindrücke eher Schmerzen in Handgelenken und Unterarmen, und darauf kann ich gut verzichten. Und die tolle Möglichkeit, die Schrift groß zu stellen, möchte ich als Maulwurf auch nicht mehr missen.

  • Hm, ich denke, das kann man auch anders, empfinden.


    Ich habe nichtmal einen Kindle, ich lese per App auf dem Handy


    Und es ist ein tolles Gefühl einfach so eine ganze Bibliothek dabei zu haben wenn ich zum Beispiel eine Stunde frei zwischendurch habe aber nicht Zeit nachhause zu fahren. Da brauche ich nicht extra Bücher schleppen und habe auch wenn es überraschend passiert alles dabei, denn mein Handy ist immer dabei - auch, weil auch meine Fahrkarte digital ist.


    Und ich finde es toll, das Licht im Gerät dimmen zu können, die Schriftgröße meiner Müdigkeit anzupassen, und abends per Blaufilter sogar noch zu lesen wenn alle Lampen aus sind. Ohne im todmüden Zustand dann noch ein schweres Buch in der Hand zu haben. (Früher musste ich oft aufhören zu lesen nur weil meine Hände zu müde wurden. Das gibt's jetzt nicht mehr)


    Und insgesamt gebe ich tatsächlich dem Lesen per Handy eindeutig den Vorzug. Wenn ich will, habe ich noch viele normale Bücher, aber die lese ich deutlich seltener.


    Und ich finde die Seele eines Buches liegt in den Worten, nicht in der Optik oder Haptik :winking_face:


    Ich habe schon als Kind viel gelesen und wollte immer alles nur per Taschenbuch haben weil ich nie eingesehen habe wozu man für einen festeren Einband mehr Geld hinlegt. Für mich war das pure Verschwendung.

    Das Gestern ist fort, das Morgen nicht da. Lebe also heute!


    Pythagoras von Samos

  • Ich finde das ist eigentlich bei allem "Digitalen" der Fall. Es macht Dinge ohne Frage einfacher und praktischer, aber es nimmt den Dingen ihre Sinnlichkeit, ihren Charakter, oft auch die Muße.

    Genauso haben die Pferdekutscher wahrscheinlich auch gedacht, als das Auto erfunden wurde. Und heute steht samstags der Vater in der Garageneinfahrt und wienert seinen BMW mit derselben Sinnlichkeit, die sein Vorfahr beim Striegeln seines Pferdes an den Tag legte. :rolling_on_the_floor_laughing::rolling_on_the_floor_laughing: Vielleicht solltest du deine Sinnlichkeit anderen Dingen schenken. Da gibt's noch so viel. :winking_face::rolling_on_the_floor_laughing:

    Stell dir vor, du bist so gegen Krieg, dass du dich vor allem dafür einsetzt, dass derjenige gewinnt, der ihn begonnen hat.

  • Ich habe nichtmal einen Kindle, ich lese per App auf dem Handy

    Me too. So hat man immer sein aktuelles Buch dabei, für alle Fälle, und muss nicht noch explizit immer darauf achten, den Reader oder das gedruckte Buch einzustecken.

    Stell dir vor, du bist so gegen Krieg, dass du dich vor allem dafür einsetzt, dass derjenige gewinnt, der ihn begonnen hat.

  • Und ich finde die Seele eines Buches liegt in den Worten, nicht in der Optik oder Haptik :winking_face:


    Ich bezog mich auf den Akt des Lesens. Für mich gehört dazu einfach das Gefühl, ein reales Buch in meinen Händen zu haben, Seiten aus Papier umzublättern, das Geräusch dabei zu hören, den Geruch des bedruckten Papiers in der Nase zu haben. Dieses sinnliche Erleben gehört einfach zu meiner persönlichen "Lesekultur". Darum benutze ich den "Kindle" nie, weil mir das alles dabei fehlt.


    Ich liebe es auch, durch eine Buchhandlung zu streifen, an den Regalen vorbeizuschlendern, Bücher herauszunehmen, anzufassen, darin zu blättern. Das ist reales Erleben. Das meine ich mit "Seele".


    Oder nimm das Schreiben. Es ist einfach ein ganz anderes Erlebnis, ob Du einen Brief in eine Tastatur tippst und dann den "Drucken"-Button klickst, oder ob Du einen Füllfederhalter in die Hand nimmst, ein gutes Briefpapier und dann mit deiner individuellen Handschrift langsam deine Worte zu Papier bringst.

  • Ich lese auch seit Jahren mit einem Kindle. Ich lese so viel, dass ich gar nicht wüsste, wohin ich mit all den Büchern soll. Zur Bibliothek schaffe ich es nicht. Früher kam noch dazu, dass es mir einfach zu schwer war, ständig ein dickes Buch mit mir rumzutragen. Ich kann im Bett lesen, wenn ich nicht schlafen kann, ohne meinen Mann zu wecken. Und am Strand ist das Ding auch noch nie weggekommen.


    Ab und an lese ich trotzdem „richtige“ Bücher. Das eine schließt ja das andere zum Glück nicht aus :smiley_emoticons_coolnew:


    Auf dem Handy lese ich hingegen überhaupt keine Bücher, das ist mir zu unkomfortabel.

  • So denken übrigens nicht nur ältere Leute!

    Ich hab es mal erlebt, wie ein 11jähriger total fasziniert von einer alten mechanischen Schreibmaschine war.

    Er hat sich dann sogar noch so ein Teil bei einem Garagenflohmarkt besorgt...


    Ich finde es auch sehr wichtig, daß man trotzdem ab und an Sachen mit den Händen macht, auch wenn man die per Handy erledigen könnte, so wie z.B. mal einen Brief schreiben, oder etwas malen.

    Sonst fehlt einem auf Dauer etwas Wichtiges im Leben.

    Mir hat z.B. mal ein Fahrlehrer erzählt, daß junge Fahrschüler oft richtig Probleme beim Steuern usw haben, zumindest diejenigen, die ihre Hände fast nur noch am Handy haben.

  • Mein Sohn ist auch stolzer Besitzer einer mechanischen Schreibmaschine


    Überhaupt: Es muss ja nicht immer dieses "entweder - oder" sein.


    Ich liebe es zu schreiben - mit dem Füller, und habe das schon seit ich ein kleines Mädchen war getan. Sogar meine Grundschullehrerin hat damit zu kämpfen gehabt, dass ich innerhalb eines Textes manchmal in jeder Zeile anders geschrieben habe - da stand dann drunter "Na, und wie viele Schriften hast du dieses Mal ausprobiert?"


    Und genauso fand ich Tastaturschreiben toll, nur anders.


    Ich habe sogar noch Sütterlin in der VHS gelernt und schreibe auch so oft handschriftlich und tippe es erst ab wenn es gebraucht wird


    Genauso liebe ich Origami und phasenweise stricken und häkeln.


    Und ich mag den Geruch der von einem neuen, frischgedruckten Buch ausgeht.


    Aber warum sollte ich deshalb lieber klassische Bücher bevorzugen?


    Ich mag einfach beides und in meinem Alltag ist lesen per App einfach praktischer und angenehmer.

    Das Gestern ist fort, das Morgen nicht da. Lebe also heute!


    Pythagoras von Samos

  • Auf dem Handy lese ich hingegen überhaupt keine Bücher, das ist mir zu unkomfortabel.

    Was genau ist dabei unkomfortabel? Ich lese nämlich nur noch am Handy und finde, das ist genauso gut wie am eReader mit dem Vorteil, dass man kein zweites Gerät mitnehmen muss. Das Handy ist eh immer dabei.

    Stell dir vor, du bist so gegen Krieg, dass du dich vor allem dafür einsetzt, dass derjenige gewinnt, der ihn begonnen hat.

  • Auf dem Handy lese ich hingegen überhaupt keine Bücher, das ist mir zu unkomfortabel.

    Was genau ist dabei unkomfortabel? Ich lese nämlich nur noch am Handy und finde, das ist genauso gut wie am eReader mit dem Vorteil, dass man kein zweites Gerät mitnehmen muss. Das Handy ist eh immer dabei.

    Das Display ist natürlich viel kleiner und ich mag das Licht vom Handy nicht so gern. Mir macht es nichts aus, den Reader mitzunehmen. Als Frau hab ich ja eh immer eine Tasche dabei :smiling_face_with_sunglasses: und wenn mir mein Kindle in die Wanne hält, ist das weniger tragisch als bei meinem Handy :rolling_on_the_floor_laughing:

  • Mh, eine Lese-App zu nutzen, käme mir nicht in den Sinn. Tagtäglich verwende ich viele Fachbücher, in denen ich immer nur kurz eine Info suche. Anderes holte ich mir aus dem Internet. Lese ich einen Roman, so liebe ich es altmodischerweise, ein reales Buch in der Hand zu halten, es zu riechen und darin zu blättern.


    Mein Smartphone nutze ich vor allem zum Telefonieren, für WhatsApp und Skype sowie zum Fotografieren. Manchmal dient es als Taschenrechner, als Taschenlampe oder Navy. Mitunter liegt es auch tagelang irgendwo, ohne genutzt zu werden.


    Zwar möchte ich das Smartphone nicht missen, doch könnte ich ohne genauso gut leben.

    Bejahe den Tag, wie er dir geschenkt wird, statt dich am Unwiederbringlichen zu stoßen. (A. de Saint-Exupéry)

    Mein Avatar zeigt Kunststofffolie unter dem Mikroskop im polarisierten Licht.

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