Angststörung und Symptome nach Trauerfall

  • Mal wieder was in eigener Sache..


    vor kurzem ist ein Familienmitglied verstorben, zu dem ich eine ambivalente, aber intensive emotionale Beziehung hatte (was an sich schon die ganze Zeit belastend geenug war).


    Ausserdem leide ich phasenweise unter Ängsten bis hin zu Panikattacken mit starker Herzfixierung (selbiges reagiert bei mir wohl sehr sensibel auf Streß - Hausarzt sagt auch, hyperkinetisches Herzsyndrom).


    Die lezte Zeit war sowieso Stressig (Job, Covid-Impfung), das kam dann noch obendrauf - und nun sind die ganzen Ängste und Symptome, die eigentlich schon fast völlig (ganz völlig?) weg waren, wieder da. Fühle mich ständig nervös, schwach, unruhig, herzklopfig, Neigung zu Panikanflügen und Herzrasen bei geringem Streß usw usf..


    Ist wohl normal, oder? Normale Reaktion auf Streß und Trauer. Muss man wohl einfach abwarten?


    Danke.

  • Zunächst einmal mein aufrichtiges Beileid! Ich würde deine Beschwerden als normal einstufen. Nach so kurzer Zeit kannst du das alles noch nicht verarbeitet haben. Jeder Mensch trauert anders und jede Trauerphase dauert unterschiedlich lange. Es wird die Zeit kommen, wo du mit der Trauer anders umgehst, das heißt aber nicht, daß diese nicht mehr präsent ist. Hilfreich wäre eine Trauer - Selbsthilfegruppe, da kannst du dich mit anderen Menschen austauschen, die in der gleichen Situation sind, wie du. Ich kann mich sehr gut in dich hineinversetzen, da ich binnen 11 Monaten meinen Mann, meinen Vater und meinen Onkel verlor. Es gibt sehr gute Bücher, die bei der Trauerbewältigung helfen können, z.b. von Elisabeth Kübler Ross. Ich wünsche dir viel Kraft und alles Gute!

  • Ich gehe irgendwie gar nicht mit irgendwas um. Man fühlt sich halt einfach blöd.

    Da der Verlust erst vor Kurzem war, finde ich das aber normal. Man läuft etwas neben sich, Ängste können auftreten (müssen sie aber nicht - ich hatte die Zeit vor einem bevorstehenden Tod nächtliche Panikanfälle und fühlte mich nach dem Verlust dann tatsächlich erleichtert ob dieser Gewissheit - jeder ist anders).


    Meiner Erfahrung nach - nach leider schon sehr vielen Verlusten und einer mittlerweile deutlich geschrumpften Familie - beginnt die Trauerverarbeitung erst Wochen nach dem Tod. Und sie kann sogar Monate später emotional nochmal hervorbrechen und weitergehen.

  • Jo, das ist wohl so, danke.


    Dumm ist dass ich nicht "einfach nur" trauern kann weil wir kein gutes Verhältnis hatten. Ein sehr ambivlanter Mensch, an sich irgendwo ein guter kern aber auch an emotionalem Missbrauch beteiligt. Er hat mir sehr geschadet, sicherlich ohne es zu wollen, aber dennoch auch aus egoisischen Gründen heraus. Konfuses Knäuel im Hirn.

  • Jo, das ist wohl so, danke.


    Dumm ist dass ich nicht "einfach nur" trauern kann weil wir kein gutes Verhältnis hatten. Ein sehr ambivlanter Mensch, an sich irgendwo ein guter kern aber auch an emotionalem Missbrauch beteiligt. Er hat mir sehr geschadet, sicherlich ohne es zu wollen, aber dennoch auch aus egoisischen Gründen heraus. Konfuses Knäuel im Hirn.

    Kann ich sehr gut verstehen. Bei einem der drei Trauerfälle, Same.

  • Die Frage ist, wie bist du bisher mit den Angst und Panikattacken verfahren?

    Therapie, Medikamente, aussitzen?

    Ich würde an deiner Stelle vermutlich pflanzliche Mittel zu mir nehmen. Schaden nicht und ich hätte Bedenken, daß sich die Ängste vlt festfressen, weil wenn man eh schon dünnhäutig ist, empfindet man alles, was dann zusätzlich von Außen auf einen einprasselt, als Belastung.

    Man kommt ja dann viel schneller an seine Grenzen.

    F–E–A–R…HAS TWO MEANINGS:

    Forget Everything And Run or Face Everything And Rise. THE CHOICE IS YOURS.

  • Oh, das ist schade. Aber ich denke, wenn man immer wieder mit dem zu tun hat, kann man auch gut abschätzen, wie arg die Belastung ist.

    F–E–A–R…HAS TWO MEANINGS:

    Forget Everything And Run or Face Everything And Rise. THE CHOICE IS YOURS.

    Es tut mir leid, dass es dir gerade schlechtgeht :smiley_emoticons_hug:


    Ist wohl normal, oder? Normale Reaktion auf Streß und Trauer. Muss man wohl einfach abwarten?

    Ich glaube, ob es "normal" ist, ist nicht der Punkt. (Ja, es ist normal, aber das hilft dir ja nicht weiter). Einfach abwarten bringts wahrscheinlich auch nicht. Das besondere Problem sehe ich darin, dass der Betreffende diese Ambivalenz quasi ins Grab genommen hat. Also du konntest dich zu seinen Lebzeiten anscheinend weder mit ihm aussprechen noch es für dich selber so einrichten, dass du klarkommst, ohne dass du dich mit ihm aussprechen konntest. Du hast bisher deinen Frieden mit dieser Ambivalenz und deren Ursachen nicht gemacht, und nun musst du diesen Frieden machen, ohne dass er daran noch mitwirken könnte. Darin sehe ich jetzt deine Aufgabe.

  • Danke. Ja, das ist wohl so. Frustriert mich auch sehr, hat es allerdings auch schon jahrelang, selbst das ist schon ein bisschen "abgearbeitet". Dass da keine Hoffnung mehr besteht ist ja eine Erkenntnis die für mich nicht neu ist.


    Nein, ich nehme gar keine nennenswerten Medikamente in diesem Kontext.

  • Mein Beileid :loudly_crying_face:


    Jeder Verlust ist schwer zu ertragen, manchmal ists auch kaum auszuhalten, man fühlt sich hilflos... leider kenne ich es nur zu gut.

    Lass dir Zeit... versuch dir was gutes zu tun. ( ja ich weiss gerade ich sag sowas ) :-/


    Liebe Grüße

    Alptraum

  • hm nich viel anders. irgendwie dunkel und erdrückend und ein zustand ständiger leichter anspannung

    :frowning_face: verständlich, hm kannst was gutes tun was dir jetzt helfen könnte? Bisschen Anspannung lösen? Aber ich weiss oftmals kann einem.nicht arg viel helfen, das Gefühl und alles ist einfach da ... leider ... bist nicht alleine...


    Liebe Grüße

    Alptraum

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