Kontrollzwänge der Tochter nach Magersucht

  • Essen ausklammern ist eine Idee, wird aber nur gemeinsam gehen, sprich: Wir Eltern müssten uns einige sein. Das sehe ich nicht, da wie gesagt meine Frau die vielen Verbesserungen sieht (gibt da auch vieles, siehe oben beim Einkaufen), für mein Empfinden aber immer noch zu viel Dominanz und Kontrolle ausgeübt wird. Zwei Kühlschränke wären da, daran habe ich auch schon mal gedacht. Während der Mahlzeiten selber ist es deutlich besser als früher (es ist mehr das Drumherum!), die müsste man vermutlich noch nicht mal getrennt planen.

    Ja, dass ihr euch einig seid, ist wirklich ein Muss. Wenn Stück für Stück eine Verbesserung eintritt, ist das ja schon mal viel wert. Anscheinend bemüht eure Tochter sich also schon, die Zwänge zurückzudrängen, schafft es aber noch nicht ganz. In dem Fall ist vielleicht wirklich einfach Geduld angesagt, auch wenn sich das leicht sagt.


    Bei dem Schokomus, was man da macht, bin ich aber gerade auch überfragt. Das scheint sie ja wirklich extrem zu beruhigen, diese Handlungen, weswegen man es ihr vermutlich nicht durch Zwang von außen wegnehmen sollte. Wichtiger wäre wohl, herauszufinden, was genau sie daran so beruhigt und wie man diese Beruhigung anderweitig herstellen könnte. Das ist aber, wie gesagt, eigentlich auch nicht eure Aufgabe, sondern die von ihr selbst und/oder eines Therapeuten.

  • Ist bei eurer Tochter eigentlich mal ein Hormon-Check erfolgt? Manchmal können in der Pubertät die Hormone doch sehr durcheinandergeraten, vielleicht spielt da auch noch die Schilddrüse mit rein oder andere körperliche Ursachen. War nur noch so ein Gedanke, weil es bei psychischen Problemen leider oft übersehen wird, Körperliches ausreichend abzuklären.

  • Ist bei eurer Tochter eigentlich mal ein Hormon-Check erfolgt? Manchmal können in der Pubertät die Hormone doch sehr durcheinandergeraten, vielleicht spielt da auch noch die Schilddrüse mit rein oder andere körperliche Ursachen. War nur noch so ein Gedanke, weil es bei psychischen Problemen leider oft übersehen wird, Körperliches ausreichend abzuklären.

    Ja, dass haben wir alles gemacht, da wir das unbedingt abklären wollten...auch aufgrund anhaltender Symptome, bei denen wir körperliche/hormonelle Gründe ausschließen wollten. In jedem Fall ein wichtiger Punkt!

  • sorry, aber warum lasst ihr euch tyrannisieren?


    Ich würde mich da nicht auf Diskussionen einlassen ob ich ein oder zwei Brötchen essen darf und wenn kein Essen übrig bleiben darf, dann muss sie es halt selbst essen.


    Ich glaube nie, dass man ihr und der restlichen Familie auf Dauer einen Gefallen tut wenn man immer nachgibt und sich verbiegt nur damit es ihr passt.

  • Ich habe zwar keine Zwänge, bei uns auf Station sind aber Leute mit Depressionen Angst- und Zwangserkrankung. Es wurde uns immer gesagt Rücksichtnahme ist okay aber wir sollen uns da nicht einschränken lassen in unserem Handeln.

    Ich bin immer sehr gutmütig und will helfen wo ich kann. Da hatte mein Thera dann gesagt ich soll nicht mehr helfen weil sie selbst da durch müssen

  • Ich verstehe es ja, dass man als Mutter schlimmste Ängste durchmachen muss, wenn die Tochter nur noch 45kg wiegt (immerhin sterben tatsächlich Menschen an dieser Krankheit). Dann ist man wahrscheinlichkeit einfach froh, dass sie wieder Nahrung zu sich nimmt und sieht über einiges hinweg.


    Das ist alles verständlich und ok aber es wäre Schluss bei mir wenn ich (und auch der Rest der Familie) nimmer essen dürfen was oder wann wir wollen.



    Das mit dem Kochen kann ich nachvollziehen, dass es genau nach Rezept sein soll. Nur so hat sie Kontrolle über die Portion bzw. aufgenommenen Nährstoffe/kcal.


    ABER: das man nur abgezählte Brötchen kaufen darf und keines mehr als sie es vorschreibt und somit niemand ein zweites essen darf usw. Das ist Quatsch. Ich finde das kann man ihr auch klarmachen. Sie kann gerne ein Brötchen essen, sie muss auch nicht mehr essen aber ihr lasst euch keine Vorschriften machen und wenn mal wirklich eines übrig bleibt geht die Welt nicht unter, dann ißt es eben einer am Abend oder am nächsten Tag. So kenne ich das zumindest.

  • PS. Mein wahres Mitgefühl gehört deiner jüngeren Tochter. Ihr solltet bewusst darauf achten auch ihr genug Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. So wie es sich hier anhört, geht es sehr häufig um die ältere Schwester. Die jüngere muss sich zurück nehmen, damit ihre Schwester ihren Frieden hat. Außerdem frage ich mich wie man da ein gesundes Verhältnis zum Thema essen lernen soll wenn das bei euch so Konfliktbehaftet ist.

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