Hallo,
ich hatte am 29.06. eine Gastroduodenoskopie und Koloskopie.
Seit über einem Jahr habe ich Probleme mit meinen Magen (erst Nüchternschmerz mit Nüchternübelkeit und nach Essen immer mal für eine Weile besser, nach der 2. Biontech-Impfung Darmprobleme, die dann so auf den Magen schlugen, dass die Übelkeit sich gewandelt hat und ich kaum noch essen konnte und dadurch auch 4 kg abgenommen habe). Zwischendurch war es immer wieder mal etwas besser, dann wieder schlechter. Ich kenne das schon, dass ich immer wieder mal Probleme mit dem Magen-Darm-Trakt bekomme, aber normalerweise nicht so langanhaltend.
Seit 2015 nehme ich wieder durchweg PPI (Omeprazol 2 x 40 mg) trotz Fundoplicatio und gut schließender Manschette in 2011, weil die Refluxkrankheit wiedergekommen ist. 2007 hatte ich auch schon eine Sigmaresektion wg. Sigmadivertikulose (zwischendurch mit Entzündung) und Sigma elongatum. Zudem wird bei mir schon lange eine Gastroparese vermutet, weshalb ich Motiliumtropfen nehme (tlwse. wechsle ich zu MCP-Tabletten, da sie in der Regel besser wirken. Vertrage ich aber nicht so gut von Herz und Kreislauf her) Ich muss dazu sagen, dass ich eine genetische Bindegewebserkrankung habe (Ehlers-Danlos-Syndrom) und dadurch das Bindegewebe halt auch lasch ist und sehe dieses auch als Indikator für die Refluxösophagitis. Es wurden mehrmals Versuche unternommen (zuletzt 2018), mit dem PPI runterzugehen, was jedes Mal wieder eine Refluxösophagitis zur Folge hatte. Mit PPI habe ich keinen offensichtlichen Reflux. Manchmal habe ich nachts allerdings Reizhusten, von dem mir übel wird.
Bei der Gastroskopie konnte auf den ersten Blick nichts gefunden werden und mein Gastro ist der Meinung, dass ich die PPI gar nicht bräuchte und ausschleichen und dann absetzen soll. Außerdem soll ich eine Ernährungsberatung machen (habe aber schon 2018 eine gemacht und es konnte trotzdem nicht herausgefunden werden, welche Lebensmittel ich nicht vertrage, da ich die vermeintlichen Auslöser mal essen konnte und dann wieder nicht. Im Endeffekt hat es mir überhaupt nicht weitergeholfen und ich denke auch, dass ich eine erneute Ernährungsberatung nicht erstattet bekäme von der KK).
In den Proben wurde aber dennoch etwas gefunden:
1. eine chron. Pangastritis mit leicht- bis mäßiggradiger Entzündung und Aktivität sowie zahlreichen erosiven Veränderungen. Bei fehlendem Helicobacternachweis entspricht der Befund einer Typ C-Gastritis. Nebenbefundlich Nachweis von zahlreichen Drüsenkörperzysten der Korpusschleimhaut ohne Atypien.
2. Leichtgradige Refluxösophagitis (Grad I), kein Nachweis einer Barrett-Schleimhaut. Keine Malignität.
Epikrise: Die Gastroskopie ergab einen normalen Befund (?), inbesondere fanden sich keine Zeichen einer Refluxösophagitis (?) (oder andere Pathologica des Oesophagus) und normale Befunde in Magen und Duodenum. PPI können ausgeschlichen/abgesetzt werden. Die nur mikroskopisch gesehene Typ C-Gastritis ist nicht medikamentös therapiebedürftig.
Ich habe jetzt nur das rausgeschrieben, was auffällig war und was ich etwas seltsam finde. Die Gastritis muss nicht behandelt werden, weil sie nur mikroskopisch zu sehen war? Ich dachte, erosive Veränderungen sind eigentlich nicht so gut. Er schreibt, ich habe keine Refluxösophagitis, in den Proben wurde aber dennoch eine gesehen. Könnte es nicht sein, dass es keine offensichtlichen Schleimhautveränderungen/-schäden gibt, weil ich die PPI nehme und dadurch größere Schäden verhindert werden? Es ist ja nicht so, dass ich nicht auch gerne von den PPI runterkommen würde. Ich habe mir das auch anders vorgestellt nach meiner Fundoplicatio. Aber ich habe auch Bedenken, dass es wieder total in die Hose geht. V. a. Dingen geht es mir ja jetzt schon nicht gut, wie soll es mir dann erst gehen, wenn ich die PPI runtersetze/ganz absetze? Mein ehemaliger Gastro war immer der Meinung, dass ich wg. Refluxösophagitis die PPI weiternehmen soll und das bei manchen Patient*innen eben so ist, dass sie trotz OP die Säureblocker weiternehmen müssen. Kann mir jemand was dazu sagen? Ich finde es eben ein bisschen seltsam, dass man die Säureblocker absetzen möchte, wenn die histologischen Befunde nicht ganz i. O. sind. Die chron. Pangastritis habe ich schon mehrere Jahre und sie ist mal mehr, mal weniger aktiv, war aber bisher immer ohne Erosionen. Ich werde aber auch im August nochmal mit meinem Gastro sprechen.
Koloskopie war soweit unauffällig. Bekannte Divertikel im Colon descendens, aber reizlos sowie Hämorrhoiden und Marisken.
In den zwei Abdomensonos im letzten Jahr hat man auch gesehen, dass mein Darm kaum arbeitet, was natürlich auch die Beschwerden mit erklären kann, dass alles langsamer durchgeht.
Zudem gibt es eine genetische Häufung von Magen-Darm-Erkrankungen in der Familie mütterlicherseits. Mein Opa hatte eine Dickdarmperforation, meine Mutter hatte öfter mal Magengeschwüre, Gastritis, Divertikulose und Kolonpolypen (ich hatte auch schon einen) und mein Onkel (Bruder meiner Mutter) ist an einem Magenkarzinom nach vorherigen Geschwüren mit Magendurchbruch verstorben. Unsere Tochter hat auch schon Probleme, aber mehr mit dem Darm. Die Ärzte konnten mir aber nicht so genau sagen, ob da genetische Faktoren auch eine Rolle spielen können. Vermuten könnte man es allerdings bei der Häufung.