Austauschfaden für pflegende Angehörige

  • @ Sunflower

    Der Verfall deiner Mutter könnte vielleicht aber auch so plötzlich gepusht sein dadurch, dass sie vermutlich viel zu wenig trinkt.

    Wer nichts wagt, ist schon gescheitert.
    George Clooney

  • Das ist möglich, aber Sunflower erwähnte mal daß die Eltern jetzt mit Getränken beliefert werden. Dann müssten im Haus ja volle Kisten rumstehen.

    Wenn die Eltern die gelieferten Getränke nicht konsumieren müsste das irgendwann auffallen.

    Emma Piel🤱 saß am Nil 🏞️, aß Eis am Stiel 🍭, da kam das Krokodil 🐊, fraß Emma Piel🤱.

  • Meiner dementen Mutter mußte man das Trinken aufzwingen, meinem nicht dementem Vater auch.

    Ich habe schon genug getrunken, ich trinke gleich, nachher (nämlich nie) waren gern benutzte Phrasen.

    Wer nichts wagt, ist schon gescheitert.
    George Clooney

  • Meine Oma war der Meinung eine halbe Tasse Tee am Tag reicht.

    Die Krankenhäuser sind voll mit alten dehydrierten Menschen,

    es ist schwer bei häuslicher Pflege jemanden zum trinken zu bewegen.

    Man kann ja niemanden das Wasser mit Gewalt einflößen.

    Emma Piel🤱 saß am Nil 🏞️, aß Eis am Stiel 🍭, da kam das Krokodil 🐊, fraß Emma Piel🤱.

  • Subflower, das ist eine ernstgemeinte Frage, die mir auf der Seele liegt: Hast du dir innerlich wirklich schon so richtig klar gemacht, was mit deiner Mutter los ist? Also dass sie krank ist und sich deshalb auch „krank“ verhält? Mir kommt es immer wieder so vor, als gingest du aus den einzelnen Momenten raus und arbeitest dich an Erlebnissen ab, die mit dementiell Erkrankten normal sind, die du aber als „was war denn da los“ immer wieder durchkaust. Du wirst durch noch so viel Rationalität vermutlich nicht durchsteigen können, was im Kopf deiner Mutter vielleicht manchmal abgeht. Weil es möglicherweise einfach wirklich keinen Sinn mehr ergibt. Hast du dir das wirklich so richtig mit all seinen schmerzvollen Auswirkungen auf die eigene Mutter-Tochter-Beziehung verinnerlicht?


    Bei mir war es so, dass ich dann den vermeintlich verwirrenden Unsinn meines Vaters (der natürlich für ihn subjektiv in diesem Moment alles andere als Unsinn war) viel besser aushalten konnte. Du diskutierst - so scheint es mir - immer noch mit ihr in der Hoffnung, da irgendwie Vernunft reinzubekommen.

  • Plüschbiest:

    Ich glaube, Du musst für die nicht des Plattdeutsch Mächtigen den Satz Deines Opas übersetzen! Ich musste breit grinsen...


    Bzgl. meiner Ma:

    Das mit dem Trinken haben wir vor einiger Zeit mal geregelt. Sie stellt sich tatsächlich zuverlässig Flaschen hin, die abends leer sein müssen. Ob die wirklich an dem Tag getrunken werden: Keine Ahnung. Hat um Weihnachten rum noch funktioniert.

    Und lt. Hausärztin gibt es keine Anzeichen fpr gravierende Dehydrierung, die haben wir bei meinem Vater immer wieder, weiler oft wegen der Inkontinenz lieber nichts trinkt (weil er immer noch die Einlagen in vielen Situationen verweigert). DEn hängt sie teilweise bei emrinen direkt an die Infusion und schaut dann, wie Blutdruck und Gesichtsfarbe sich verbessern.


    Bzgl. Hausärztin: Die ist super engagiert. V.a. auch geriatisch und palliativ echt fit. Total menschlich. Macht sich viele Gedanken. Aber sie sind in der Summe noch zu geordnet für eine zwangweise gesetzliche Betreuung. Und ohne die keine zwangsweise Heimunterbringung. Ich bin ja generell froh, dass das hier in D nicht mal so eben geht; aktuell ist es aber einfach grenzwertig. Andererseits, trotz all der Absurditäten, laufen viele Dinge ja auch noch rund. Finanzen stimmen, Medikamente sind da,... Es lässt nur einiges nach. Und da habe ich das Gefühl, dass viel alter Ehescheiß hochkommt, sie sich mangels Einfluss von außen (Corona, quasi alle Freunde schon tot) gedanklich da total reinsteigert und dann die Realität aus den Augen verliert.

    Gestern war sie wieder total klar, fragt sogar wg. meiner Spritzenbehandlung ("DIe ist doch immer Dienstag, oder?").


    Was mir angesichts ihrer Äußerungen aber in den Kopf geschossen ist: Sie hat die Schnauze von meinem Vater voll. Der hat einige erhebliche Macken, die sie aber auch Jahrzehnte unterstützt hat (er hat bspw. NICHTS zu Hause getan, unfähig einzukaufen und grundlegende Dinge zu kochen). Jetzt, wo er nicht mehr kann und der Aufwand bspw. mit der Wäsche sogar mehr wird und wirklich alles an ihr hängenbleibt, kommt viel Frust und Hass hoch, und ich glaube, z.T: rächt sie sich auch an ihm, indem sie nicht kocht,...

    Eine Trennung der Beiden wäre das Beste, aber O-Ton meine Ma: "Ich habe in guten wie in schelchten Zeiten versprochen und kann ihn jetzt nicht sitzenlassen". Sie hat, als er vor einiger Zeit im Krankenhaus mal gesagt: "Ich wünschte, er käme nicht wieder". Sie scheint auf eine Lösung von außen/durch die Zeit zu hoffen, statt selber aktiv etwas zu entscheiden, was sie verwerflich hält.

    Sie verliert nur aus den Augen, dass mit dem ganzen Rückzug, der ganzen Verweigerungshaltung etc. sie sih selber gerade schädigt. Sie isst oft aus Protest nicht, nur damit mein Vater sich abends selber mal eine Scheibe Bort macht ("DAS sollte er noch können").

    Tja, und da liegt das Explosionspotenzial. Ich habe Bedenken, dass sie sich mal gegenseitig an die Gurgel gehen. Zumal es seitens meines Vaters durchaus Gewalt in der Vergangenheit gab.


    Ich habe die Tage ganz klar gesagt: "Ich kann Eure Problem der letzten 30 Jahre nicht lösen. Entweder ihr helf tEuch mit Respekt gegenseitig, geht getrennte Wege, oder macht so unbefriedigend weiter."



    Hikleines:

    Ich glaube, ich lasse hier meine Hilflosigkeit raus. Ich weiß rational, was los ist. Emotional tut es nur so verdammt weh. Ich knabbere daran, dass sie sich auch nicht helfen lassen. Ich bin im Prozess des Loslassens, aber will sie auch nicht sich selber überlassen und renne da immer wieder vor eine Mauer. Ich glaube, ich möchte sie einfach in ihrer Krankheit an die Hand nehmen und liebevoll leiten/begleiten dürfen, statt aktuell so oft ÄRger zu haben, garstige Worte. Auch wenn das untypisch für meine Ma ist und ich versuche, es der Krankheit zuzuschreiben: Es tut weh. Meine Ma war immer für mich da, hat immer geholfen, wir haben eine gute Beziehung. Und plötzlich blafft sie mich an, es tut weh, ich muss ruhig bleiben, gleichzeitig Lösungen finden,...


    - - - - -


    Bei mir gab es gestern die 2. PRT-Spritze. Heute merke ich den Einstich, die Schmerzen sind wie beim letzten Mal besser - aber dieses verfluchte Kribbeln im Arm, sobald ich an einem Tisch sitze und ihn auflege, nervt. Und daran ändert sich gerade so gar nichts.

    Und meine Krankenkasse kann nach Telefonterror nun "keine Auskunft" geben wg. meinem Krankengeld. Wie niedlich.

    Live the life you love. Love the life you live.

  • Sunflower, hast Du nicht im Freundes/Bekanntenkreis einen Anwalt? Kann der nicht für einen überschaubaren Eurobetrag mal ein oder zwei Schreiben mit Deinem Anliegen auf Kanzleipapier in Deiner Sache an die Krankenkasse schicken? Bei Bekannten von mir war das das einzige, was bei der speziellen Kasse geholfen hat. Aber dann lief es besser.

  • Ich treffe mich am Wochenende tatsächlich mit der Freundin, deren Mann Anwalt ist (mein erster persönlicher Freundeskontakt seit dem 13.06.2020!). Werde ihn ggf. mal drauf ansprechen.

    Es ist einfach nur Verarsche, mich 1 Woche vor Beginn der "richtigen" Krankengeldzahlung schon aus dem Bezug zu werfen. Die paar Euro aus der Zusatzversicherung, die gerade mal 2 Wochen gegriffen hat, sind ein schlechter Scherz.

    Live the life you love. Love the life you live.

  • Ich liefere dann mal die Übersetzung nach. :grinning_face:

    Mein Opa hat immer wenn ich ihn rasiert habe behauptet, dass ich das nur tue, weil ich ihm den Hals durchschneiden will. Und in habe dann immer gesagt, dass sich das nicht lohnt, du hast mich ja in deinem Testament nicht bedacht. :face_with_tears_of_joy:

    War ein tägliches Ritual zwischen meinem Opa und mir.

    Vielleicht hätte ich statt Opas Rasiermesser besser einen Elektrorasierer nehmen sollen? :grinning_face:

    Emma Piel🤱 saß am Nil 🏞️, aß Eis am Stiel 🍭, da kam das Krokodil 🐊, fraß Emma Piel🤱.

  • Ich habe gestern im Kaufland das Spielgeld mit Münzen und Scheinen bekommen. Die Demenz von meiner Mutter ist nicht jeden Tag gleich, es gibt sehr schlimme Tage, aber auch bessere. Ich habe ihr heute das Spielgeld gebracht. Kommentar: steck das bloß schnell wieder weg, das ist doch kein echtes Geld! 😂😂

  • Kann ich dieses Jahr bitte löschen?


    Mein Makulaödem im Auge ist 3 Monate nach der Spritze vermutlich zurück. Sehkraft hat sich wieder verschlechtert, Scan ist aufgr. der Vorerkrankungen noch nicht eindeutig. In 6 Wochen erneut Kontrolle; Lesen geht mit dem Auge wieder nicht mehr. Mir reicht es.

    Aber hey, der Rücken wird mit Babyschritten besser. Wobei am Tisch sitzen und Essen/PC das ist, was weiterhin beschissen ist.


    War gestern mit meinem Vater beim Neurologen; er geht nächsten Monat stationär. Leider nur vor Ort; der Neurologe schließt sich dem Vorschlag der Hausärztin bzgl. einer spezialisierten Klinik leider nicht an. Geplant ist erneutes CT, Rückenmarkspunktion und ggf. medikamentöse Umstellung. Die Rede ist jetzt plötzlich von einem Normaldruckhydrocephalus, d.h. zu viel Hirnwasser ohne gleichzeitig erhöhten Hirndruck.


    Irgendwie hält mein Vater sich gerade ganz gut und ist alltagspraktisch ganz klaar; meine Ma baut rapide ab. Ich finde einfach krass, wie sie diesbzgl. meinen Vater regelrecht überholt. Ich hab halt immer gedacht, sie ist die Fitte, die irgendwann übrig bleiben wird...

    Live the life you love. Love the life you live.

  • Demenz durch zu viel Hirnwasser? Da wäre ja eine Therapie möglich.

    Da könnte dein Vater ja wieder mehr Lebensqualität bekommen.

    Und das würde dann auch dir zu Gute kommen.


    Dass dein Ödem wieder zurück gekehrt ist, ist wirklich schade.

    Emma Piel🤱 saß am Nil 🏞️, aß Eis am Stiel 🍭, da kam das Krokodil 🐊, fraß Emma Piel🤱.

  • Ich weise noch einmal darauf hin, dass nach Kortisonspritzen bei einigen Menschen massive Ödeme in der Makula auftreten können, wie es auch bei meiner Tochter der Fall war, nachdem sie unter Röntgenkontrolle Spritzen in die WS bekommen hatte.


    Sie darf kein mehr Kortison erhalten.

    Die Ödeme traten jeweils wenige Tage nach den Spritzen auf.

    Wer nichts wagt, ist schon gescheitert.
    George Clooney

  • War überhaupt die erste Frage in der Augenklinik an meine Tochter: Haben sie kürzlich Spritzen mit Kortison, vielleicht in den Stützapparat, bekommen ?

    Wer nichts wagt, ist schon gescheitert.
    George Clooney

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