Liebe Med2ler, ich brauche mal eure objektiven Blicke.
Und zwar, seit ende März habe ich (Studentin, derzeit alles online) einen neuen Job. Befristet auf sechs Monate, Verlängerung unwahrscheinlich. Es ist der erste richtig Job seit Langem und ich war vorher auch sehr nervös, hatte dazu auch einen Thread erstellt. Der Start war super, nettes Team, super nette Zimmerkollegin und gute Einarbeitung. Auch der Job an sich machte mir sehr viel Spaß. Ich war echt begeistert und erleichtert, dass meine Sorgen unbegründet waren, bin gerne zur Arbeit gefahren.
Seit drei Wochen ist das jedoch anders. Zum einen hängt es damit zusammen, dass das Arbeitsaufkommen enorm zurückgegangen ist und ich von den sechs Arbeitsstunden fünf Stunden nichts zu tun habe. Wirklich gar nichts. Meinen Kollegen geht es genau so, was zu insgesamt schlechter Stimmung führt. Aber gut, könnte ich mit leben. Das Problem ist meine Chefin. Am Anfang hatte ich eine super nette, fähige Chefin. Die ist leider gegangen und nun kam Ersatz. Diese Person macht mir das Arbeitsleben zur Hölle, sie kann mich vom ersten Moment an nicht leiden und hat mir das auch so gesagt. Alles, was ich mache ist falsch. Sie macht es dann selbst und zwar genau so wie ich... Von meiner früheren Chefin habe ich eine sehr gute Beurteilung inklusive neuer Aufgaben bekommen, weil sie mich und meine Arbeit gut fand. Die jetzige Chefin verweigert z.B. hartnäckig meinen Antrag auf Homeoffice (HO wurde mir schon im Vorstellungsgespräch zugesagt, meine alte Chefin hatte da auch gar kein Problem mit) mit der Begründung, ich sei zu unfähig, sie müsse mich kontrollieren.
Teilweise steht sie 10x am Tag plötzlich in meinem Büro (anklopfen ist unter ihrer Würde) und schaut mir und meiner Kollegin über die Schulter. Egal was wir sagen, alles ist falsch und sie versteht uns absichtlich falsch, um uns daraus neue Stricke zu drehen. Sie verlangt Dinge von uns, die sie gar nicht anordnen darf und die sämtlichen Anweisungen des obersten Chefs widersprechen. Aber wehe, wir wagen es und geben auch nur ein Widerwort... Oberster Chef ist informiert, zuckt aber nur die Schultern.
Dazu macht mir die weiterhin geltende FFP2 Pflicht arg zu schaffen, besonders bei dem warmen Wetter. Jeden Tag komme ich mit Kopfschmerzen und Schwindel nach Hause, bin fix und fertig. Oft kommt noch Migräne dazu. Seit Wochen geht es mir gar nicht gut. Meine Ärztin hatte mich schon krankgeschrieben, ich bin aber trotzdem zur Arbeit aus Angst vor der Reaktion meiner Chefin. Zudem möchte ich nach meinem Studium eventuell in dem Betrieb (aber in einem anderen Bereich) arbeiten, ergo kommen Krankmeldungen gar nicht gut.
Ich habe jeden Morgen Durchfall, mir ist quasi 24h am Tag schlecht (vermutlich Kombi aus Gastritis durch Stress und der Psyche), ich habe Bauchschmerzen, kann nachts kaum noch schlafen, habe keinen Appetit mehr, wache morgens mit Panik auf und muss aufpassen, auf dem Weg zur Arbeit nicht in Tränen ausbrechen. Oft möchte ich am liebsten umkehren und ins Bett fallen, natürlich zwinge ich mich dennoch zur Arbeit. Den Spaß an meinem Hobby habe ich komplett verloren, ich mache nur noch aus Pflichtgefühl das Allernötigste und auch dabei geht es mir nicht gut. Für mein Studium, das ich nebenher eigentlich weitermachen wollte, fehlt mir jegliche Kraft und Konzentration.
Jeden Morgen nehme ich Medikamente gegen Übelkeit und Durchfall und oft auch etwas zur Beruhigung. Das kann keine Lösung sein und ist sicher auch nicht gesund.
Einzig am Samstag geht es mir etwas besser, doch heute bin ich schon wieder mit heftiger Übelkeit und Magenschmerzen aufgestanden, weil es ja morgen wieder soweit ist. Meiner Zimmerkollegin geht es ähnlich. Heute im Auto hätte ich vor lauter Sorge und Grübelei fast einen Unfall gebaut. Da wurde mir klar, so kann es nicht weitergehen. Doch was soll ich tun? Kündigen geht nicht, brauche das Geld plus die Hoffnung, irgendwann in dem Unternehmen arbeiten zu können. Selbiges bei einer Krankmeldung. Die ändert ja auch nichts an den Umständen.
Was tun? Aushalten, Hilfe holen? Aber wo und in welcher Form?
Danke fürs Lesen