Vulvodynie / Vulvare Vestibulitis (Schmerzen am Scheideneingang)

  • Kein Thema, Du musst Dich doch deswegen nicht rechtfertigen!


    Wie geht's Dir im Moment? Ich hatte jetzt wochenlang Ruhe mit Vulvodynie-Beschwerden, aber jetzt habe ich wieder dieses doofe Brennen. Es ist zwar nicht schlimm, nervt aber doch.


    Aus meinem Spezialistentermin nächste Woche wird jetzt leider doch nix. Mein alter FA war endlich bereit, mir eine Überweisung zu schreiben. Aber in der Klinik, in der ich den Termin hatte, gab es genau in der Abteilung einen Coronafall. Außerdem kann ich wegen meinem Bandscheibenvorfall nur sehr kurze Zeit sitzen - die knappe Stunde Fahrt dorthin wäre für mich zur Zeit ein echtes Problem. Schauen wir mal, wie es weitergeht.

  • Da ist ja echt scheiße mit dem Termin, da hast Du dich so lange drum bemüht, und dann klappt es wegen Corona nicht. Weißt Du, wann Du da einen neuen Termin bekommst?

    Und was machst Du aktuell wegen dem Bandscheibenvorfall?


    Meine Zyste hat nach 2 Wochen Schmerzen Ruhe gegeben/sich aufgelöst. Ich hab dann gleich im Anschluss Zwischenblutungen bekommen für knapp 2 Wochen. Genau wie letzten Sommer. Ich muss das dringend wieder ansprechen.


    Pilzinfektion habe ich dann nach der 3. Behandlung noch nicht nochmal kontrollieren lassen, wegen den Zwischenblutungen. Wollte dann eigentlich nochmal vor der nächsten Vorsorge-Kontrolle hin, aber dann ist der Hund gestorben und das Auto musste in die Werkstatt und irgendwann muss ich ja auch mal arbeiten, weshalb ich jetzt bis zum Vorsorge-Termin nächste Woche warte.


    Fühlt sich aber alles schon wieder normaler an. Denke aber nicht, dass ich mich traue, GV zu haben, bevor die Ärztin bestätigt, dass alles weg ist.

  • Ich wollte eigentlich eine Art Eingangspost zu dem Thema schreiben, ich hoffe das ist auch als 6. Beitrag noch früh genug.


    Ich bin Ende 30 und habe seit Beginn der Pubertät verschiedene Probleme mit Pilzinfektionen und Schmerzen, für die es wenig Erklärung oder gar Lösungen von Ärzten gab damals.

    Vor ca. 15 Jahren habe ich durch das Med1 Forum das erste Mal von Vulvodynie und Vulvarer Vestibulitis gehört, und erfahren, dass es auch andere Frauen gibt, die Schmerzen am Scheideneingang haben. Das hat mich damals ermutigt von Ärzten zu fordern, mich ernst zu nehmen, und so fing ein langer Weg an, der aber zu Diagnosen, Behandlung und auch Besserung geführt hat.


    Ab Beginn der Pubertät hatte ich Pilzinfektionen, phasenweise "chronisch", es wurde erst viel lokal behandelt, dann kam Darm-Sanierung, Anti-Pilz-Diät, Nystatin und Gynatren-Impfung. Danach wurde jahrelang keine Infektion mehr festgestellt, auch wenn ich Jucken oder Brennen hatte. Diese Symptome waren ein eigenständiges Problem geworden.

    Ab dem ersten GV mit 15 hatte ich mal mehr oder weniger Beschwerden/Schmerzen dabei. Mit Anfang 20 kamen Schmerzen in der Blase, im Unterleib und im äußeren Genitalbereich dazu, wurden aber nach ein paar Jahren besser. Die Hauptsymptome sind am Scheideneingang (Vestibulum) außerhalb/unterhalb des Hymenalsaums/Jungfernhäutchenrest. Dort ist manchmal ein roter Bereich zu erkennen, und genau da tut es weh. Ärzte haben oft gesagt "man sähe nichts", es sei alles "unauffällig". Phasenweise tat es einfach dauerhaft weh, phasenweise nur bei Reizung (Untersuchung, GV usw.)

    Ich habe vieles ausprobiert an Cremes, die verschiedene Ärzte immer wieder empfahlen (Bepanthene, Deumavan, Multigyn, Vagisan, Östrogen, Cortison, Kokosöl...). Cortison brachte sogar deutliche Besserung, aber es ist keine Dauerlösung, Kokosöl ist meine Lieblingsoption für einfach etwas Fett. Vieles davon bringt ein bisschen was...


    Ich war bei Dr. Mendling, der angeblichen Koryphäe auf dem Gebiet aber er konnte mir auch nichts neues erzählen.

    Hormonell wurde alles abgeklärt, ich habe mehrere Jahre die Pille abgesetzt ohne merkliche Besserung.

    Eine Biopsie ergab, dass die Zellen dauerhaft gereizt/entzündet sind, ohne dass eine Infektion oder ein anderes Krankheitsbild vorliegt.


    Erst vor 5-6 Jahren kam ich durch Umzug an eine neue Frauenärztin und versuchte einen neuen Behandlungsansatz mit Policresulen (Albothyl), https://de.wikipedia.org/wiki/Policresulen und das war das bisher beste. (Die Ärztin ist zu finden in der Praxis am Salinenpark, Werne, NRW)


    Bei der Behandlung wird das gereizte Gewebe ca. 1mal im Monat mit Albothyl Konzentrat 36% Vaginallösung betupft, damit das gereizte Gewebe denaturiert wird und sich neues bildet.

    Die Behandlung ist etwas schmerzhaft, aber der Schmerz legt sich schnell und mit der Zeit ist die Haut in einem besseren Zustand, und dann tut auch die Behandlung weniger weh. Zusätzlich benutzte ich eine Östrogencreme (1-2mal die Woche). Ich habe das für 2 Jahre gemacht und hatte eine deutliche Verbesserung der Beschwerden. Dann habe ich die Behandlung aufgrund eines erneuten Umzugs erstmal beendet.

    Seit letztem Jahr habe ich aber eine Frauenärztin in meiner Stadt, die diese Behandlung in Absprache mit der früheren Ärztin weiterführt und ich mache das Betupfen inzwischen selbst. Neben der Östrogensalbe benutze ich ein Gel mit Amitriptylin und Baclofen (nach Dr. Mendling), ca. 2mal die Woche. Sonst nach Bedarf MultiGyn Actigel, Deumavan oder Vagisan Feuchtcreme.


    Damit haben sich meine Beschwerden deutlich verbessert.




  • Ainoa, danke, dass Du Deine Geschichte so ausführlich erzählt hast. Das mache ich bei Gelegenheit auch, aber jetzt habe ich keine Zeit - ich habe gleich einen Termin.


    Da ist ja echt scheiße mit dem Termin, da hast Du dich so lange drum bemüht, und dann klappt es wegen Corona nicht. Weißt Du, wann Du da einen neuen Termin bekommst?

    Nein, das weiß ich noch nicht, sie teilen mir irgendwann per Email neue freie Termine mit.


    Und was machst Du aktuell wegen dem Bandscheibenvorfall?

    Ich bekomme physikalische Therapie, sprich Wasserbettmassagen, Tiefenwärme und Reizstrom, dann noch Physiotherapie, also Heißluft, Massagen des rechten Beins (der Bandscheibenvorfall ist rechts in der Lendenwirbelsäule), Übungen muss ich auch machen, ich gehe regelmäßig zur Kontrolle zum Orthopäden und außerdem bekomme ich einmal pro Woche eine Spritze in den Nerv des rechten Beins. Mir wird eine Mischung aus Cortison und Schmerzmittel gespritzt. Die Spritzen scheinen jetzt allmählich zu wirken, denn die Missempfindungen im rechten Bein nehmen deutlich ab. 3 Spritzen hatte ich schon, insgesamt soll ich 4 bis 5 bekommen, bei meiner zierlichen Statur eher 4.


    Die Spritzen sind auch echt nicht ohne. Nach der Spritze habe ich stundenlang Lähmungserscheinungen im rechten Bein, und allmählich merke ich auch die angekündigten Nebenwirkungen, sprich Magen-Darm-Probleme und Stimmungsschwankungen.


    Nächste Woche hätte ich auch noch einen Proktologentermin, da mir eine winzige Hämorrhoide verödet werden soll, aber wegen der Spritze ist hier erhöhte Komplikationsgefahr, insbesondere von starken Blutungen aus dem Enddarm. Daher werde ich diesen Termin verschieben - er ist ja auch gar nicht eilig.


    Meine Zyste hat nach 2 Wochen Schmerzen Ruhe gegeben/sich aufgelöst. Ich hab dann gleich im Anschluss Zwischenblutungen bekommen für knapp 2 Wochen. Genau wie letzten Sommer. Ich muss das dringend wieder ansprechen.

    Ach Mensch, das ist aber auch doof. Hoffentlich kann Dir Dein FA helfen!


    Wollte dann eigentlich nochmal vor der nächsten Vorsorge-Kontrolle hin, aber dann ist der Hund gestorben und das Auto musste in die Werkstatt und irgendwann muss ich ja auch mal arbeiten, weshalb ich jetzt bis zum Vorsorge-Termin nächste Woche warte.

    Du hast ja echt viel um die Ohren. Es tut mir leid, dass Dein Hund gestorben ist. Ich habe vor vielen Jahren auch ein Haustier verloren. Das war sehr unschön.


    Fühlt sich aber alles schon wieder normaler an. Denke aber nicht, dass ich mich traue, GV zu haben, bevor die Ärztin bestätigt, dass alles weg ist.

    Na, dann alles Gute! Ich hatte schon seit Monaten keinen GV. Entweder habe ich Vulvodyniebeschwerden oder es ist etwas anderes. Wegen meiner Bandscheibe soll ich unkontrollierte Bewegungen vermeiden, und das ist beim GV ja eher schwierig.

  • Ainoa, ich hätte auch gerne so eine Behandlung wie Du - momentan bin ich ja völlig auf mich gestellt.


    Bei mir brennt es seit ein paar Tagen wieder, besonders beim Wasserlassen. Ich habe im Spiegel nachgeschaut, und genau die Stellen, an denen es brennt, sind gerötet.


    Heute habe ich kurzfristig einen Termin bei meinem FA bekommen. Blasenentzündung hat er ausgeschlossen. Dann sagte er, da sei gar nichts gerötet, die Farbe sei völlig normal. Super, ich bin mir aber sicher, dass dort Rötungen sind. Er meinte dann noch, meine Scheide sei vielleicht zyklusbedingt etwas trocken, weil ich in paar Tagen meine Periode bekommen müsste, ich sollte doch mal MultiGyn Actigel oder einfach ein Gleitgel zur Befeuchtung auftragen. Das habe ich aber schon versucht, und es brennt dann nur noch mehr - das hatte ich ihm übrigens auch gesagt. Super :frowning_face: Ich hätte gerne mal einen FA, der mich ernst nimmt, aber das wird wohl schwierig bis unmöglich.

  • Hallo zusammen.


    Bei med1 habe ich den Faden schon mit gelesen und werde es hier auch wieder tun :nerd_face:


    Ich hatte auch wochenlang Beschwerden und keinen wirklichen Frauenarzt, der helfen konnte und hab auf Eigenbehandlung gesetzt und gecremt wie verrückt. Zu guter Letzt Carefrees komplett weg gelassen. Blutwerte, die meine Hormone bestimmen sollen, stehen immer noch aus. Momentan geht's mir relativ gut. Aber es bleibt im Hinterkopf, das Gefühl des Im Stich gelassen werden.


    LG

    Braunesledersofa ehemals

  • Ich erzähle jetzt auch mal meine Geschichte. Ich bin Mitte 40 und hatte bis auf ein paar Jahren quasi keine Probleme im Intimbereich. Ich kann mich an eine Blasenentzündung und eine Pilzinfektion erinnern, aber das hat ja jede Frau mal.


    Vor etwa 5 Jahren war mein gesamter Intimbereich auf einmal knallrot und brannte höllisch. Ich war bei mehreren Ärzten. Jeder nahm Abstriche und legte Kulturen an. Kein Arzt fand etwas. Nach ein paar Wochen verschwand es genauso plötzlich, wie es gekommen war. Ich habe irgendwann einfach nicht mehr daran gedacht. Dann gingen ein paar Jahre ins Land.


    Im August 2020 blieb meine Periode aus. Da ich auch Hitzewallungen und ähnliche Symptome hatte, dachte ich, dass ich in die Wechseljahre komme. Irgendwann habe ich trotzdem einen Schwangerschaftstest gemacht. Er war negativ. Ein paar Wochen später bekam ich eine Blutung, die ich für meine verspätete Periode hielt. Doch die Blutung hörte einfach nicht auf. Das kam mir seltsam vor, also bin ich zum Frauenarzt gegangen. Die vermeintliche Periode entpuppte sich als Fehlgeburt. Zwei Tage später wurde ich ausgeschabt. Und dann gingen die Probleme los.


    Nach der Ausschabung hatte ich einmal Schmerzen und Stechen am/im/hinter dem Schambein. Mein Frauenarzt sagte, das sei nur eine Reizung, die irgendwann von allein verschwindet. Inzwischen ist es zwar besser geworden, aber es ist noch da.


    Ich hatte dann zwei Pilzinfektionen innerhalb von 4 Wochen. Beide Male habe ich die Kombikur von Kadefungin genommen. Nach der zweiten Behandlung ging das Brennen einfach nicht weg. Erst war alles rot, aber nach einer Weile war äußerlich nichts mehr zusehen. Das Brennen war aber trotzdem da. Das Tragen von Slips wurde immer schwieriger. Vor allem die Nähte haben sich wie Feuer angefühlt. Ich habe die Slips dann linksherum getragen, aber selbst das war unangenehm. Irgendwann bin ich wieder zum Frauenarzt gegangen. Er hat einen Abstrich genommen und eine Kultur angelegt. Es war aber alles bestens. Komisch war, dass mir der Abstrich furchtbar weh tat – das hatte ich vorher nie.


    Ich habe beschlossen, die Sache mal einer Hautärztin zu zeigen. Sie konnte nichts feststellen. Schließlich berührte sie mich an verschiedenen Stellen ganz leicht mit einem Wattestäbchen. Das tat furchtbar weh! Darauf sagte sie, dass ich vermutlich Vulvodynie habe. Ich dachte „Gut, ich bilde mir das also doch nicht ein. Ich habe eine Diagnose.“ Ich fragte die Ärztin, wie man das behandelt. Ihre Antwort lautete: „Das behandelt man gar nicht, die Beschwerden bestehen nämlich nur in Ihrem Kopf und sind in Wirklichkeit gar nicht da.“ Ich war wie vor den Kopf gestoßen. Die Hautärztin gab mir dann noch eine Überweisung zum Psychologen und sagte, ich solle eine Psychotherapie machen, dann würde es mir besser gehen. Ohne Worte…


    Ich habe mich im Internet schlau gemacht und herausgefunden, dass es Vulvodynie wirklich gibt und die Symptome real sind. Allerdings kennen sich nur wenige Ärzte damit aus, und die kann man offenbar mit der Lupe suchen.


    Meine Symptome sind Brennen bzw. Jucken im Intimbereich, manchmal Brennen beim Wasserlassen, manchmal „Messerstiche“ bzw. „Regelkrämpfe“ in der Scheide und extreme Überempfindlichkeit gegenüber Nähten.


    Ich wasche meinen Intimbereich nur mit klarem Wasser. Ich trage regelmäßig Melkfett auf. Das fühlt sich angenehm an und lindert meine Symptome wenigstens ein bisschen. Gegen das Jucken hilft mir Multigyn Actigel. Eher zufällig habe ich herausgefunden, dass mir ein rezeptfreies Antiallergikum gegen das Brennen hilft. Das will ich aber nicht zu oft nehmen, denn ich befürchte, dass es sonst nicht mehr wirkt.


    Irgendwo habe ich gelesen, dass solche Symptome auch von Hormonmangel kommen können. Den kann man zwar in jedem Alter haben, aber gerade in meinem Alter kann frau das durchaus haben. Mir haben aber schon zwei Frauenärzte den Hormonstatus verweigert, denn angeblich habe ich keinen Hormonmangel, weil mein Zyklus relativ regelmäßig und meine Vulva normal feucht ist. Sie meinten, dann würde im Labor auch kein Hormonmangel herauskommen. Eine Östrogensalbe oder etwas Vergleichbares wollten sie mir auch nicht verschreiben.


    Ich fühle mich wirklich nicht ernst genommen und ziemlich alleine gelassen. Hoffentlich finde ich irgendwann einen Arzt, der mich ernst nimmt.

  • Hallo zusammen,


    durch etliche Recherchen und Suchen nach Lösungen für meine nun schon 5 Jahre bestehenden Schmerzen bin ich auf dieses Forum gestoßen. Habe auch schon im med 1 forum fleißig mit gelesen in voller Erwartung hier das Heilmittel meiner Probleme zu finden.


    Kurz zu mir : ich bin junge 25 Jahre und die Hälfte meines Sexuallebens leide ich an massiven Schmerzen im Scheideneingang.


    Alles hat angefangen wie bei so manchen von euch mit einer Pilzinfektion, BE etlichen Salben und Antibiotika.


    Ende vom Lied : ein total getöteter scheideneingang und seit mehreren Jahren kein erfülltes Sexleben weil an GV gar nicht erst zu denken ist.


    Als ich 17 Jahre alt war wurde bei mir zudem Multiple Sklerose festgestellt. Daraufhin musste ich starke Infusionen (Rituximab und Ocrelizumab) verabreicht bekommen. Diese schwächen das Immunsystem sehr stark.


    Nach unzähligen Arztbesuchen (Gyn, Vulva Experten, Dermatologen, Neurologen, Heilpraktiker, Unikliniken, Neuraltherapien, Psychologen) bin ich mit meinem Latein am Ende!


    Zurzeit habe ich die Infusionen gegen die MS Schübe abgesetzt um meinen Körper Ruhe zu geben damit er sich regenerieren kann.


    Durch die Infusionen bekam ich vermutlich Ekzeme an den Armen und im Gesicht. Auf Empfehlung des neurologischen Oberarztes werden wir diese Infusionen komplett aussetzen bis ich im Juli 2021 eine neue Therapie mit einem neuen Medikament starte.


    Durch die schon mehrfach durchgeführten Probeentnahmen des Gewebes im Scheideneingang bin ich zudem stark traumatisiert und wünsche keinem von euch, diese Schmerzen der Entnahme. Dass ich nicht ohnmächtig geworden bin, ist alles.


    Ich kann euch nur zu gut verstehen dass ich euch von den Ärzten nicht ernst genommen fühlt - auch ich habe die Erfahrungen mit erleben müssen... Es erweckt den Anschein dass so manch ein Arzt gar nciht mehr gewillt ist überhaupt über den Tellerrand schauen zu wollen.


    Zurzeit verwende ich eine Cortisonsalbe... Obwohl ich auch Angst habe es verschlimmert alles... Aber was soll ich machen? Ich habe Glück, dass mein Freund so verständnisvoll und geduldig ist und mir Mut zuredet.


    Es muss ja schließlich eine Lösung für die Schmerzen geben.. So unterschiedlich wie jeder Mensch ist umso unterschiedlicher sind auch die Lösungen und Behandlungen eines jeden Individuums..


    Nur ich muss diese Lösung für mich selber noch finden... Leider gibt es nicht Den Arzt der die Lösung auf einem Tablett servieren kann...


    Eventuell wird mein nächster Schritt sein die Lasertherapie in Betracht zu ziehen... Hat noch jemand Erfahrungen damit gemacht? Wie @blume88 im Juni 2020?


    Ich drücke jedem von uns die Daumen dass wir die richtige Behandlung für uns finden werden!


    Liebe Grüße!

  • Zuse94 : Mit MS hast Du ja eine zusätzliche Baustelle, die evtl. damit zusammen hängt. Ich hoffe die neue Therapie hilft Dir gut.


    Eine Stanzbiopsie wurde bei mir auch ohne Betäubung gemacht und das hat bei mir gar nicht so sehr wehgetan.

    Dafür werde ich bei anderen Schmerzen (z.B. starke Regelschmerzen ohne Pille und die Schmerzen durch die beiden Zysten, die ich bisher hatte) schnell wirklich ohnmächtig.


    Ich habe zusätzlich Small Fibre Neuropathie, die wurde aber erst vor 2 Jahren diagnostiziert und es wird davon ausgegangen, dass ich dadurch auch im Vulvabereich stärkere Schmerzen empfinde, als wenn ich keine Nervenschädigung hätte. Aktuell ist wenig darüber bekannt, ich mache seit 2 Jahren Untersuchungen zur Ursachenforschung und bin Teil von 2 Studien. Behandlungsansätze gibt es noch keine.

  • Wie ist die Situation mit Euren Partnern?


    Ich hatte früher Beziehungen, wo das Verständnis anfangs groß war, scheinbar weil die damaligen Freunde immer dachten, das sei ein temporäres Problem, und im Verlauf der Beziehung kam es dann doch zu Vorwürfen usw.


    Meinen jetzigen Partner habe ich mir gut ausgesucht und ihm von Anfang an gesagt, dass ich verschiedene gesundheitliche Probleme habe, die auch wahrscheinlich nicht mehr weg gehen, sondern eher so mal besser mal schlechter sind. Und das ist völlig ok für ihn, er sagt, selbst wenn wir nie klassisch GV haben könnten, wäre er glücklich mit mir. Letztes Jahr hat es alles recht gut geklappt zu meiner Freude. Seit der Pilzinfektion, die Anfang Dezember anfing, war leider nicht daran zu denken.

  • Die entzündete Stelle wurde zwar unter Narkose gesetzt aber sonderlich betäubt war es nicht... Im Bericht der Dermatologin der Uniklinik steht auch dass ich dies bezüglich traumatisiert bin weil ich eine weitere Entnahme nicht zulasse..


    Und das mit der Baustelle MS stimmt leider... Eventuell kommen hier einige Dinge zusammen die ich zu verarbeiten habe und mit mir selbst ausmachen muss..


    Aber die Schmerzen im Scheideneingang zu akzeptieren.. So weit bin ich noch nicht und ich werde weiter kämpfen dass irgendwann mal etwas bei mir anschlägt..


    Mein Partner ist da zum Glück sehr verständnisvoll und unterstützt mich wo es nur geht ... Er ist sehr vorsichtig und versucht auch mich irgendwie glücklich zu machen auch ohne klassischen GV.. Aber dennoch macht sich dann manchmal bei mir ein schlechtes Gewissen breit und vermisse meine Weiblichkeit die ich ihm ohne ddn klassischen GV nicht so richtig bieten kann ... Zumindest befürchte ich es immer...


    Wie sieht es denn bei euch aus? Fühlt ihr euch schlecht deswegen oder fühlt euch weniger "wert"? Bei mir ist es manchmal schon so...

  • Ich glaube ich habe mich viele Jahre weniger wert gefühlt und bin damit jetzt halbwegs durch. Aber das hat auch lange gedauert.


    Ich war im Med1-Forum mit dem Thema das erste Mal vor über 15 Jahren, da war ich etwas jünger als Du.

    Ich denke, Du gehst damit heute schon besser um, als ich damals.

  • Herzlich willkommen, Zuse94!


    Du bist ja wirklich geschlagen mit der MS. Ich schicke Dir mal eine virtuelle Umarmung!


    Mit der Lasertherapie habe ich keine Erfahrung. Ich schrecke ehrlich gesagt momentan davor zurück, denn bevor ich das machen lasse, würde ich gerne die Ursache meiner Beschwerden kennen. Eine Weile dachte ich, dass das mit meinen Verspannungen im Lendenwirbelsäulenbereich zu tun hat. Momentan ich ja wegen eines Bandscheibenvorfalls in Behandlung. Die Physikalische Therapie (Wasserbettmassagen, Tiefenwärme und Reizstrom) hat eine Weile gegen meine Vulvodynie-Beschwerden geholfen, aber jetzt nicht mehr, obwohl ich immer noch zur Therapie gehe.


    Zum Thema Partner: Mein Mann hat dafür zum Glück Verständnis, aber ich habe ihm gegenüber ein sehr schlechtes Gewissen, dass er schon seit Monaten ohne GV leben muss. Mit der Hand ist es halt nicht dasselbe...Irgendwann habe ich ihm in meiner Verzweiflung gesagt, dass er sich den GV woanders holen soll. Er war entsetzt und sagte, er sei doch nicht wegen dem GV mit mir verheiratet. Aber doof ist es trotzdem...


    Könnt Ihr eigentlich Slips tragen? An guten Tagen kann ich weite Baumwollslips tragen, am besten 2 Nummern zu groß. An schlechteren Tagen trage ich Männer-Boxershorts Größe L oder XL. Seit ich Vulvodynie-Beschwerden habe, bin ich überwiegend auf Kleider umgestiegen, und unter dem Kleid zeichnen sich die Boxershorts ja nicht ab. An ganz schlechten Tagen gehen nicht mal Boxershorts, dann trage ich unter den Kleidern Unterkleider oder Unterröcke - das ist immer noch besser als gar nichts.


    Heute ist ein schlechter Tag - aber ich bekomme nachher wieder eine Spritze wegen meiner Bandscheibe. Da muss ich insgesamt ca. 3 Stunden eine Unterhose tragen - Hinfahrt, Wartezeit, Spritze, Beobachtungszeit in der Praxis und Rückfahrt.


    Demnächst bekomme ich auch noch meine Periode - aber mit waschbaren Stoffbinden geht das einigermaßen.


    Ich frage mich echt, wo ich einen Arzt finden soll, der mich ernst nimmt.

  • Es ist halt leider wahrscheinlich gar nicht förderlich, wenn man sich noch zusätzlich Stress macht, dass der Körper nicht so "funktioniert" wie er soll, und ein schlechtes Gewissen hat. Ich glaube die Schmerzen haben definitiv einen körperlichen/physiologischen Ursprung. Aber mit der Psyche kann man sie definitiv noch verschlimmern, wenn man sich zu sehr selbst fertig macht.


    Ich habe mich über Jahre hinweg von der Vorstellung gelöst, das Sex immer GV sein muss. Und jetzt habe ich irgendwie sehr viel Sex und sehr selten GV.


    Ich habe mit Unterwäsche inzwischen keine Probleme mehr, aber hatte ich sehr stark mit Anfang20 als ich mehr Schmerzen im äußeren Bereich hatte.


    Ich hatte gerade ein MRT der Lendenwirbelsäule und bin gespannt, was man da vom Pudendus-nerv sieht.

    Eigentlich hatte ich 4 MRTs, Kopf und die ganze Wirbelsäule, weil halt nochmal nach entzündlichen Veränderungen geschaut wird.



    Parisfan : Manchmal muss man sich nacheinander um Probleme kümmern, ich glaube die Behandlung deines Bandscheibenvorfalls ist gerade das wichtigste, und wahrscheinlich besteht da auch ein Zusammenhang.


    Ich hatte mich nicht so ganz getraut zu fragen, aber wie sehr belastet dich deine Fehlgeburt? So wie Du es beschrieben hast, war es keine geplante Schwangerschaft, oder? Aber deshalb kann es ja doch schlimm für dich sein.

  • Es ist halt leider wahrscheinlich gar nicht förderlich, wenn man sich noch zusätzlich Stress macht, dass der Körper nicht so "funktioniert" wie er soll, und ein schlechtes Gewissen hat. Ich glaube die Schmerzen haben definitiv einen körperlichen/physiologischen Ursprung. Aber mit der Psyche kann man sie definitiv noch verschlimmern, wenn man sich zu sehr selbst fertig macht.

    Das kann ich voll und ganz unterschreiben. Aber es ist halt eben auch leichter gesagt als getan, sich nicht fertig zu machen. Meine Physiotherapeutin hat mir gestern empfohlen, mal Schmerzmeditation auszuprobieren. Auf Youtube gibt's viele Anleitungen. Das werde ich mal machen, schaden kann es ja nicht.


    Ich habe mich über Jahre hinweg von der Vorstellung gelöst, das Sex immer GV sein muss. Und jetzt habe ich irgendwie sehr viel Sex und sehr selten GV

    Das freut mich sehr für Dich. Natürlich sind Sex und GV nicht dasselbe. Aber bis vor etwa einem halben Jahr hatte ich halt regelmäßig GV. Und jetzt tut mir oft jede Berührung im Intimbereich weh. Da vergeht mir auch echt die Lust, andererseits habe ich deshalb oft ein schlechtes Gewissen.


    Ich hatte gerade ein MRT der Lendenwirbelsäule und bin gespannt, was man da vom Pudendus-nerv sieht.

    Eigentlich hatte ich 4 MRTs, Kopf und die ganze Wirbelsäule, weil halt nochmal nach entzündlichen Veränderungen geschaut wird.

    Wann bekommst Du denn das Ergebnis? Bitte halte uns auf dem Laufenden. Alles Gute!


    Parisfan : Manchmal muss man sich nacheinander um Probleme kümmern, ich glaube die Behandlung deines Bandscheibenvorfalls ist gerade das wichtigste, und wahrscheinlich besteht da auch ein Zusammenhang.

    Das glaube ich auch, aber meine ganzen Behandler (Orthopäde, Schmerztherapeut und Physiotherapeutin) sehen das anders. Auch die FÄ, bei der ich zuletzt war, meinte, dass der Bandscheibenvorfall gar nichts mit der Vulvodynie zu tun hat. Super :frowning_face:


    Ich hatte mich nicht so ganz getraut zu fragen, aber wie sehr belastet dich deine Fehlgeburt? So wie Du es beschrieben hast, war es keine geplante Schwangerschaft, oder? Aber deshalb kann es ja doch schlimm für dich sein.

    Du kannst mich alles fragen - wenn mir eine Frage zu intim ist, sage ich es einfach :winking_face:


    Sagen wir es mal so: Die Schwangerschaft war nicht richtig geplant, aber wir haben es darauf ankommen lassen. Ich habe einen langen unerfüllten Kinderwunsch. Eine Kinderwunschbehandlung wollten wir nicht, denn ich habe in meinem Umfeld mitbekommen, wie belastend das sein kann. Ich wurde sehr lange gar nicht schwanger. 2019 wurde ich sogar zweimal schwanger, hatte aber zwei frühe Fehlgeburten mit natürlichen Abgängen. Damals wusste ich von meinen Schwangerschaften. Schön war das nicht...Letztes Jahr habe ich mir bewusst etwas Zeit mit dem Schwangerschaftstest gelassen - mit bekanntem Ergebnis. Das war ganz furchtbar - ich wünsche so etwas niemandem. Momentan versuche ich, mit meinem Kinderwunsch abzuschließen.


    Ich denke aber auch, dass zwischen meinem Kinderwunsch bzw. der letzten Fehlgeburt und meiner Vulvodynie ein Zusammenhang besteht. Ich habe irgendwie den Zusammenhang "Sex = Schwangerschaft = Fehlgeburt" hergestellt, obwohl ich natürlich rational weiß, dass das nicht stimmt. Das klingt jetzt vielleicht verrückt, aber manchmal glaube ich, dass meine Seele jetzt keinen GV mehr will, damit ich nicht mehr schwanger werde, und das äußert sich körperlich.

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