Haus kaufen bzw. Bauen heutzutage unbezahlbar?

  • Der Vermieter deiner einigermaßen günstigen, netten Miet-Immobilie wird sich fragen, was am Mieten so toll ist - und sich über den monatlichen Geldeingang freuen, während er 2% des Gebäudewertes sowie j

    :grinning_squinting_face:

    So isses. Ganz nüchtern betrachtet ist der Punkt mit dem Finanzamt der wichtigste :smiling_face_with_halo:

    -tachykard-

    איפה שיש חיים, יש תקווה

  • Allerdings kann man auch mal kritisch hinterfragen ob "Immobilie besitzen" wirklich so toll ist. Das wird ja primär von denen, die am Verkauf interessiert sind (Makler, Banken) so stilisiert. Aber in der Praxis hat es auch haufenweise Nachteile und oftmals erscheint es mir schlauer, ein wenig zu suchen nach einer einigermaßen günstigen, netten MIet-Immobilie.


    Ansonsten habe ich schon das Gefühl dass in vielen Fällen alleine das, was man an Kaufnebenkosten zahlt, Instandhaltungskosten und Hypothekenzinsen auch änliche Größenordnungen erreicht wie lebenslange Mietzahlungen.. also unterm Strich nix gewonnen (naja, die Erben freuts). Dazu kommt die ganze Verwaltung, der Aufwand, der Ballast, die Verantwortung.


    Denke, Haus kaufen macht eigentlich nur Sinn wenn gut Eigenkapital vorhanden.

    Ich würde es mit Selbstständigkeit vs. Angestelltentum vergleichen. Es ist nicht für jeden etwas und hat definitiv Risiken. (Allerdings kann man, wenn man vorher genug rechnet und Versicherungen abschließt einige davon minimieren.) Aber man hat auch Vorteile. Man kann eine Mauer einreißen, wenn einem der Grundriss nicht gefällt. Man kann im Garten mehr oder weniger machen was man will,... Diese "Freiheit" kauft man sich mit den Risiken. Obs einem das Wert ist, das entscheidet jeder selbst.

  • Kaufen wär intelligent,aber finanziell nicht drin. Das war mir aber als Kind schon recht bewusst. Meine Familie ist aus der Unterschicht, wir haben keine Häuser, keine Wohnungen. Und auch jetzt mit Hochschulabschluss und fester Arbeit: Ohne irgendeine Sicherheit lacht die Bank laut wenn ich um etwas bitten würde. Noch dazu ist der Markt wirklich hart. Ich hab bei Freunden mich umgehört für wie viel Grundstücke weggehen....


    Aber das ist ok. Ich könnt keine Nacht ruhig schlafen mit so einem Kredit an der Backe.

  • Vielleicht nicht ganz das Thema, aber was mich vom Haus kaufen abhält, ist die Tatsache, dass es mir Angst machen würde, für Jahrzehnte am gleichen Ort zu sein. 50/60 Jahre ist es dann der Amselweg 3, aber es gibt doch soviele tolle Orte auf der Welt. Klar kann man ein Haus auch wieder verkaufen, aber das ist doch alles so.... anstrengend oder nicht?


    Was sagt ihr Hausbesitzer dazu? :nerd_face:


    Ich könnte im übrigen auch keine Nacht ruhig schlafen mit einem Kredit von x000.000 Euro an der Backe. Denn was setzt das voraus?? Job muss behalten werden, kein längerer Ausfall wegen Krankheit, die Ehe muss halten, extrem gute Versicherungen müssen abgeschlossen werden etc.

  • Vielleicht nicht ganz das Thema, aber was mich vom Haus kaufen abhält, ist die Tatsache, dass es mir Angst machen würde, für Jahrzehnte am gleichen Ort zu sein. 50/60 Jahre ist es dann der Amselweg 3, aber es gibt doch soviele tolle Orte auf der Welt. Klar kann man ein Haus auch wieder verkaufen, aber das ist doch alles so.... anstrengend oder nicht?


    Was sagt ihr Hausbesitzer dazu? :nerd_face:

    War für mich schon immer das beste, einen langweiligen, eigenen Rückzugsort zu haben. An einem anderen Ort kann man trotzdem sein. Ständig woanders leben wollen viele eben auch nicht. Allein schon wegen dem Umfeld und dem Job.

    Denn was setzt das voraus?? Job muss behalten werden, kein längerer Ausfall wegen Krankheit, die Ehe muss halten, extrem gute Versicherungen müssen abgeschlossen werden etc.

    Das gilt doch fürs Mieten auch. Wenn man nicht dauerhaft zu Zweit auf kleinstem Raum lebt, gibts in Falle von Trennung und Jobverlust genauso einen Rückschritt.

  • Vielleicht nicht ganz das Thema, aber was mich vom Haus kaufen abhält, ist die Tatsache, dass es mir Angst machen würde, für Jahrzehnte am gleichen Ort zu sein. 50/60 Jahre ist es dann der Amselweg 3, aber es gibt doch soviele tolle Orte auf der Welt. Klar kann man ein Haus auch wieder verkaufen, aber das ist doch alles so.... anstrengend oder nicht?


    Was sagt ihr Hausbesitzer dazu? :nerd_face:


    Ich könnte im übrigen auch keine Nacht ruhig schlafen mit einem Kredit von x000.000 Euro an der Backe. Denn was setzt das voraus?? Job muss behalten werden, kein längerer Ausfall wegen Krankheit, die Ehe muss halten, extrem gute Versicherungen müssen abgeschlossen werden etc.

    In meinem Alter kommt ein Umzug nicht mehr in Frage und ich verkaufe mein Haus nicht, weil ich zu sehr daran hänge. Wir haben damals nur einen kleinen Kredit aufgenommen, da genug Eigenkapital vorhanden war. Das Haus war schnell schuldenfrei. Beruf und Ehe sind für mich keine Faktoren mehr, da ich Rentnerin und Witwe bin. Allerdings lebe ich nicht nur an einem Ort, im Juli werde ich seit langer Zeit wieder nach Hause fliegen.

  • Danke für eure Sichtweisen!!! Auch wenn ich eher wie nachtsinhamburg ticke, was das angeht, finde ich es mega interessant die "andere Seite" zu lesen.


    :sunflower:

  • Zitat

    Richtig, aber nicht die Verantwortung eines Arztes. Das Pflegepersonal ist generell unterbezahlt. Nach drei Jahren bist du examinierte Gesundheits- und Krankenpflegerin und verdienst dein Geld! Wann verdient ein Arzt sein erstes Geld? Sicher nicht nach drei Jahren.

    Absolut - die Verantwortung für Menschenleben. Wobei die ein/e Kindergärtner/in vielleicht auch hat.

    Bei Aufwand und Dauer der Ausbildung würde ich mitgehen, dass sich das im Gehalt niederschlägt. Akademischer Beruf halt.

    Wobei mir das immer sauer aufstößt. Wer ein Abitur geschafft hat, der kann sich entscheiden, ob er studiert oder eine Ausbildung macht. Und da muss man zwangsläufig zum angestrebten höheren Gehalt auch die Konsequenzen mitnehmen. Die liegen aber eben nicht in den Arbeitsbedingungen. Die sind für andere genauso. So ein Chirurg steht auch nicht allein im OP. Eine gewisse Verantwortung würde ich da jedem Beteiligten unterstellen wollen. (Vom Patienten mal abgesehen.)

  • Ich bin gefühlt 300,000x umgezogen, habe im Ausland gelebt und letztes Jahr war erst der letzte Umzug. Ich hab kein Bock mehr darauf. Einen Job bekomm ich zwar überall aber mir gefällt es nun da wo ich aktuell bin und sollte das irgendwann nicht mehr der Fall sein wird es halt wieder vermietet. Ich brauch so oder so dann was neues zum vermieten.

    Ich möchte, wie das schon beschrieben wurde, einen Rückzugsort, einen Ort an dem meine Töchter groß werden, eine Oase in der ich tun kann was ich will.

    Und wenn’s mir nicht gefällt ist es wie gesagt theoretisch schnell verkauft (was ich aber nicht machen werde) oder vermietet.


    Und ansonsten gehen mir Mietwohnungen nur noch auf den Sack mittlerweile. Vor allem die anderen Menschen da so nah an mir dran, kann ich nicht leiden.

    -tachykard-

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  • Was sagt ihr Hausbesitzer dazu?

    Ich sage dazu, dass ich nicht mehr woanders wohnen möchte als hier. Ausserhalb der Stadt, den Wald vor der Tür, die entsprechende Tierwelt dazu.

    Kein Lärm, Nachbarn weit weg, da die Grundstücke hier groß sind. Terrasse 800 qm Garten (Naturgarten weil wir und unsere einheimischen Tiere das lieben)


    Der Kredit, der ein Jahr vor unserem Renteneintritt abbezahlt sein wird beläuft sich auf 70.000 Euro.

    50.000 hat das Haus gekostet.

    Das Haus ist aus den 30er Jahren. Bruchsteinsockel, unverwüstlich.

    Unverbaubare Aussicht gabs dazu.


    Man muss was tun, ja. Da sowohl mein Mann als auch ich ohnehin Handwerker sind, ist das kein Problem.


    Bezahlen tun wir jetzt das, was wir vorher als Miete zahlten. Nur, dass wir ab jetzt einen Gegenwert hier stehen haben.

  • Und wie schon gesagt, ich fühle mich gar nicht gebunden, es hält mich nichts in einem Haus, wenn es mir irgendwann nicht mehr gefällt. Hier wird es mir aus den Händen gerissen, egal ob ich es verkaufe oder vermiete.

    Wüsste nicht warum mich das abschrecken sollte.

    Geh ich halt woanders hin und kaufe dort.


    (Nur will ich das im Moment wie gesagt nicht, mein Mann hat seinen Traumjob hier seit letztem Jahr und uns gefällt es sehr gut. Außerdem meine Eltern in der Nähe als doppelter Boden zwecks Kunderbetreuung, die nehmen unsere Tochter immer gern übers Wochenende oder wann auch immer der Kindi oder irgendwas nicht funktioniert). Es wäre geradezu bescheuert jetzt wieder woanders hinzugehen. Ich hab so viele Städte in Deutschland durch. Das einzige was mich noch reizt ist irgendwann nochmal Ausland.


    Aber wie mit allem im Leben ist das halt Geschmacksache.

    -tachykard-

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  • Vielleicht nicht ganz das Thema, aber was mich vom Haus kaufen abhält, ist die Tatsache, dass es mir Angst machen würde, für Jahrzehnte am gleichen Ort zu sein. 50/60 Jahre ist es dann der Amselweg 3, aber es gibt doch soviele tolle Orte auf der Welt. Klar kann man ein Haus auch wieder verkaufen, aber das ist doch alles so.... anstrengend oder nicht?


    Was sagt ihr Hausbesitzer dazu? :nerd_face:

    Genau das finde ich toll. Ich bin oft genug umgezogen. Ich mag nicht mehr. Als ich hier einzog hab ich gesagt, es gibt maximal noch einen Umzug - ins Pflegeheim. Entweder das oder sie tragen mich mit den Füßen voraus hier raus aber ich selbst werde keinen Umzug mehr managen.


    Und auch Beziehungen würden nichts ändern. Seit meinem Einzug gab es eine Trennung, und ja, ein Umzug wäre ein Dealbreaker in der Zukunft. Wenn es sich ergibt, dann gibt es genau 2 Möglichkeiten: er zieht hier ein oder wir bleiben bei getrennten Wohnsitzen. Das ist mein "Beziehungsgepäck". Ich habe keine Kinder, aktuell keine dauerhaften Haustiere,.. aber das wäre das "Päckchen" das bei mir mitkommt.

  • Bei mir hat es mit der Umzugsbereitschaft aufgehört, als der Sohn in die Schule kam. Der sollte Wurzeln haben und wissen, wo sein zu Hause ist, auch wenn er es später verlässt.

    Größter Vorteil eines Eigenheims: Das monatlich bezahlte Geld ist nicht verloren, sondern bildet Eigentum, welches man dem Kind dann hinterlassen kann. Was immer es dann damit tut später.

    Wer kämpft, der kann verlieren. Wer nicht kämpft, der hat schon verloren.

  • Was sagt ihr Hausbesitzer dazu? :nerd_face:

    Ein Haus zu kaufen, ist auch ein enormer bürokratischer Aufwand. Es war ein ziemlicher Stapel an Zetteln damit verbunden. Im Nachhinein denke ich mir, dass es gut war, nicht alles bis ins kleinste Detail zu wissen, was auf einen zukommt. Ein zweites Mal würde ich mir das nicht nochmal antun wollen.


    Ich könnte mir schon vorstellen, auf lange Sicht hier zu wohnen, da hier viel Natur ist, die Leute sehr nett sind und wir uns das Haus nach unseren Vorstellungen gestalten. Ein Restrisiko gibt es natürlich immer. Angenommen es würde z. B. auf die freie Fläche gegenüber, welche nicht bebaut werden darf, ein sehr großes Gebäude errichtet werden, dann wäre ich nicht wirklich entzückt darüber.

  • Ich war tendenziell immer eher sesshaft: Eltenrhaus, WG mit Freundin, 15 Jahre am Studienort (davon 10 Jahre in mini 1-Zimmer-Wohnung). Beziehungsbedingt dann Wechsel für 3 Jahre; dann vor 5 Jahren Rückkehr in meine Geburtsregion. Hier nun freiberuflich tätig in einem Job "im System". Was bedeutet, dass meine Tätigkeit nur in diesem PLZ-Bereich bzw. maximal dieser Kleinstadt ausgeübt werden darf. Die nächsten 20 Jahre bin ich im Prinzip extremst gebunden. Und den Job hier aufzugeben und woanders anzufangen ist extemst utopisch.


    Also schreckt mich Eigentum nicht. Ich kenne es eh aus meiner Kindheit nur so. Und wenn ich in 20 Jahren, wenn ich in rente bin, wegziehen wollen würde: Es würden sich Lösungen finden.

    Und eigentlich entpsricht es eh meiner Art, mir ein schönes Zuhause zu schaffen, liebevoll zu investieren (womit ich nicht nur finanziell meine). Warum ständig was Neues anfangen?


    Wenn das aber jemand braucht, spricht das wirklich gegen Eigentum.


    Bin auch kein Mensch, der gut mit Schulden leben kann. Aber wenn man sich mal ausrechnet, was man in der jetzigen Wohnung bei durchschnittlicher Lebenserwartung ohnehin an Miete zahlen muss, schreckt ein Kredit auch nicht. Solange er angemessen ist (was ja leider nicht mehr der Fall ist, daher auch der Faden).

    Live the life you love. Love the life you live.

  • Was sagt ihr Hausbesitzer dazu? :nerd_face:

    Ein Haus zu kaufen, ist auch ein enormer bürokratischer Aufwand. Es war ein ziemlicher Stapel an Zetteln damit verbunden. Im Nachhinein denke ich mir, dass es gut war, nicht alles bis ins kleinste Detail zu wissen, was auf einen zukommt. Ein zweites Mal würde ich mir das nicht nochmal antun wollen.


    Ich könnte mir schon vorstellen, auf lange Sicht hier zu wohnen, da hier viel Natur ist, die Leute sehr nett sind und wir uns das Haus nach unseren Vorstellungen gestalten. Ein Restrisiko gibt es natürlich immer. Angenommen es würde z. B. auf die freie Fläche gegenüber, welche nicht bebaut werden darf, ein sehr großes Gebäude errichtet werden, dann wäre ich nicht wirklich entzückt darüber.

    Jetzt machst Du mich aber neugierig: was war das denn für ein Aufwand, ein Haus zu kaufen? Ok, wenn Du neu baust, stimme ich dir zu, aber sonst?

    Es ist ja auch eine Investition und da sollte man schon wissen, was auf einen zukommt. Ein Hauskauf ist ja nicht mit dem Kauf einer neuen Couch zu vergleichen :smiley_emoticons_wink2: .

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