Erfahrungen mit Seroquel

  • Genau daran bin ich wohl gescheitert.

    Wie gut, dass das nicht zwingend etwas über Intelligenz aussagt. Vielleicht will der Dozent ja auch Blödsinn von einem. Vielleicht auch nicht. Es sind jedenfalls nicht zwingend die besten Wissenschaftler, die das immer genau erfassen. Manchmal steht sogar gerade ein hohes wissenschaftliches Können dem entgegen.


    Keine Ahnung wie es hier war. Eine gesicherte Aussage über deine Fähigkeiten erlaubt die Note jedenfalls nicht.


    Es stellt sich die Frage weshalb du das so gerne darin sehen möchtest.

  • Die Bewertung war schon recht deutlich. Thema verfehlt, sozusagen. Zu viel drum herum geredet und den eigentlichen Fokus falsch gesetzt. Das, was da war, war okay, aber die eigentliche Analyse war nicht tiefgehend genug.


    Ich denke daher schon, dass diese akademische Wertung einiges über meine Fähigkeiten aussagt. Über meine Fähigkeit, gelerntes sinnvoll zu verarbeiten, präzise anzuwenden und das Ergebnis eloquent zu formulieren.


    Mein akademisches Scheitern war einer der Hauptauslöser für all meine Probleme. Vielleicht war es deshalb auch nicht so schlau von mir, ausgerechnet jetzt nochmal zu studieren.

  • Ich denke daher schon, dass diese akademische Wertung einiges über meine Fähigkeiten aussagt. Über meine Fähigkeit, gelerntes sinnvoll zu verarbeiten, präzise anzuwenden und das Ergebnis eloquent zu formulieren.

    Kann sein, muss nicht sein.


    Selbst bin ich mit diesem "wissenschaftlichen Betrieb" und seinen durchlauchten selbstgeschaffenen Kriterien für eine gelungene Ausarbeitung nie warm geworden, obwohl meine Noten von sehr gut bis mangelhaft gereicht haben. In der Berufspraxis sind dagegen so gut wie alle von meiner Arbeit angetan und all dieser akademische Affenzirkus spielt zum Glück keine Rolle.


    Mag sein, dass ich zu dumm für den akademischen Betrieb bin, das ist nicht meine Welt und ich könnte auhc nicht sagen, was an der Hausarbeit, die mit sehr gut bewertet wurde, besser war, als an der schlecht bewerteten. Mir kam das recht willkürlich vor, ob man einfach vom Stil etc. her den persönlichen Geschmack des Profs getroffen hat oder nicht.

    So wie bei Gedichtsinterpretationen, bei der es viele mögliche und plausible Interpretationsmöglichkeiten gibt, aber insgeheim nur die unbekannte Lieblingsvariante des Korrektors die Punkte und die gute Bewertung einbringt.

  • Das kann ich für mich so nicht bestätigen, d.h. meine Erfahrungen sind da andere. Meine Noten waren immer weitgehend stabil und wenn ich mal mit einer Note nicht zufrieden war, war die Begründung für mich dennoch immer nachvollziehbar und die Note in meinen Augen dann auch gerechtfertigt. Willkür habe ich bei meinen Lehrpersonen nie erkennen können.

    Ich habe auch schon Einsen für Arbeiten bekommen, deren Ergebnis sich ganz und gar nicht mit den Ansichten der Lehrperson deckte. Weil die Argumentation eben dennoch schlüssig war.

    Lag aber vielleicht auch am Studienfach oder ich hatte einfach Glück.

  • Wie gesagt, weshalb ist es für dich so wichtig, es so zu sehen? Es gäbe circa tausend andere Perspektiven, aber du entscheidest dich für diese, weshalb?

  • Wie gesagt, weshalb ist es für dich so wichtig, es so zu sehen? Es gäbe circa tausend andere Perspektiven, aber du entscheidest dich für diese, weshalb?

    Weil es eine einfache und wenig fehleranfällige Art der Bewertung ist.

    Gute Note: ich bin okay.

    Schlechte Note: ich bin schlecht.

    Da muss ich nicht groß etwas analysieren.

  • Wieso ist es wichtig ok zu sein? Und ok für wen, in welchen Situationen, gemessen an welcher Messlatte? Wer hat die Macht dich so zu determinieren? Wem gibst du sie und weshalb?

  • Zitat

    Meinem Empfinden nach ist ein fehlender Abschluss besser als ein schlechter. (Auf mich bezogen. Bei anderen würde ich das anders sehen.)

    Das kann man sich doch nur erlauben, wenn man den Abschluss nicht benötigt. Sobald man ihn braucht um z.B. weiterzukommen, ist doch ein fehlender Abschluss keine Option.

    Und wenn du dir erlauben kannst, dass du auf den Abschluss verzichtest, dann ist die 3,0 doch erst recht nicht schlimm. Wenn du am Ende den Abschluss nicht schaffst, dann schaffst du ihn eben nicht.

    Warum? Ich muss ja funktionieren. Das Studium ist teuer. Da kann ich nicht einfach sagen, ich reiche jetzt nichts ein.

    Ich meinte das auch nicht als bewusste Entscheidung.

    Du kreist so viel um deine Probleme, hast es aber trotzdem geschafft, dich zu konzentrieren und die Ausarbeitung zusammenzubringen.

    Finde ich schon eine beachtliche Leistung. Theoretisch hätte es ja sein können, dass du so in deinen Gedanken drinhängst, dass du gar nichts brauchbares aufs Papier bringst.

    Was sich allerdings gebessert hat: ich kann wieder größere Mengen essen ohne direkt das Bedürfnis zu haben, mich zu übergeben. Das ist gut, weil ich so weitgehend normal essen kann.

    Ja, daran hatte ich gedacht. Finde ich beachtlich, dass du dahin gekommen bist.

  • Ich habe auch schon Einsen für Arbeiten bekommen, deren Ergebnis sich ganz und gar nicht mit den Ansichten der Lehrperson deckte. Weil die Argumentation eben dennoch schlüssig war.

    So sollte das meines Wissens auch sein.

    Trotzdem finde ich es wischiwaschi und willkürlich. Deine Argumentation ist für dich schlüssig und im Fall einer Eins dann offenbar auch für die Lehrperson. Das kann bei einer anderen Lehrperson ganz anders sein. Die sind vielleicht noch mit deiner abweichenden Ansicht einverstanden, aber mit deiner Argumentation nicht.

  • Wieso ist es wichtig ok zu sein? Und ok für wen, in welchen Situationen, gemessen an welcher Messlatte? Wer hat die Macht dich so zu determinieren? Wem gibst du sie und weshalb?

    Das ist eine gute Frage. Die ich aber nicht beantworten kann.

    Ich vermute, wir wünschen uns alle Anerkennung. Sie gibt uns die Sicherheit, dass wir nicht komplett scheiße sind und alles falsch machen.

  • Ich meinte das auch nicht als bewusste Entscheidung.

    Du kreist so viel um deine Probleme, hast es aber trotzdem geschafft, dich zu konzentrieren und die Ausarbeitung zusammenzubringen.

    Finde ich schon eine beachtliche Leistung. Theoretisch hätte es ja sein können, dass du so in deinen Gedanken drinhängst, dass du gar nichts brauchbares aufs Papier bringst.

    Teilweise ging es auch nicht. Am Ende ist zwar irgendwas dabei rausgekommen (die anderen Noten sind auch besser), aber es war nicht so wie im ersten Studium, wo ich alles ohne Stress nebenbei gemacht habe. Da war ich aber auch noch gesund und hatte keinen Vollzeitjob nebenbei. Zwischenzeitlich habe ich einfach nur funktioniert und meine Aufgaben abgearbeitet. Dauerhaft hätte das nicht funktioniert.

  • Teilweise ging es auch nicht. Am Ende ist zwar irgendwas dabei rausgekommen (die anderen Noten sind auch besser), aber es war nicht so wie im ersten Studium, wo ich alles ohne Stress nebenbei gemacht habe. Da war ich aber auch noch gesund und hatte keinen Vollzeitjob nebenbei. Zwischenzeitlich habe ich einfach nur funktioniert und meine Aufgaben abgearbeitet. Dauerhaft hätte das nicht funktioniert.

    Ja eben genau das. Du hast es geschafft. Trotz gesundheitlicher Probleme. Trotz Vollzeitjob. Du hattest es viel schwerer als im ersten Studium und hast es trotzdem geschafft. Und hey, die anderen Noten sind auch besser. Du stemmst gerade ganz schön viel auf einmal. Da ist es völlig ok, wenn man zwischenzeitlich einfach nur funktioniert. (Dass das dauerhaft nicht funktioniert hätte, ist doch egal. Es war/ist kein Dauerzustand.)

  • Was sich allerdings gebessert hat: ich kann wieder größere Mengen essen ohne direkt das Bedürfnis zu haben, mich zu übergeben. Das ist gut, weil ich so weitgehend normal essen kann.

    Ja, daran hatte ich gedacht. Finde ich beachtlich, dass du dahin gekommen bist.

    Finde ich im Moment auch eigentlich erstaunlich, wenn ich so darüber nachdenke.

    Es ist gar nicht so lange her, dass ich es körperlich schwer fand, nicht zu kotzen, auch wenn es mental eigentlich okay war. Oft habe ich dann erst gar nicht gegessen, weil ich mich nicht damit auseinandersetzen wollte.

    Im Vergleich dazu: ich habe im Laufe des Abends erst ein paar Kekse gegessen, dann eine Portion Gemüselasagne und gerade eine komplette Tafel Ritter Sport. Von den Nährwerten her sicher nicht optimal, aber ich konnte das alles essen, ohne kotzen zu wollen. Das Gefühl ist irgendwie noch da, aber viel schwächer und viel leichter zu ignorieren.

    Das ist schon gut. Ich hoffe, dass das nicht wieder eine vorübergehende Laune ist, sondern wirklich eine Wirkung der Medikamente. Ich verstehe nicht ganz, wie das funktioniert, aber das Fluoxetin soll wohl genau das bewirken, dass man nicht mehr diese zwanghaften Gedanken und Bedürfnisse hat.

  • Ich halte mich gerade selbst wieder nicht aus.

    Und weiß nicht, was ich dagegen machen soll.

    Meine übliche Bewältigungsmethode fällt ja jetzt scheinbar weg. Eine Alternative sehe ich nicht. Außer Aushalten. Und das fühlt sich scheiße an.

  • Wie wäre es mit Aufräumen als Ablenkungsbeschäftigung?


    Du könntest auch noch etwas spazierengehen.

    Aufräumen, Putzen, Umräumen und Renovieren war in den letzten Monaten meine Hauptablenkung. Irgendwann gibt es aber nichts mehr aufzuräumen.

    Rausgehen ist heute abend auch nicht mehr drin. Hoffe, dass ich bald einfach zu müde bin. Ich nehme gleich meine Tablette, dann bin ich in einer Stunde sowieso weg.

  • Ist zwar für Außenstehende eher weniger spannend zu lesen, dennoch möchte ich mal weiter dokumentieren, weil es für mich hilfreich ist. Ich kann so eher Zusammenhänge herstellen und Muster erkennen und finde das nützlich, wenn ich wieder mal das Gefühl habe, dass ich mich durchgehend scheiße fühle.


    Ich nehme jetzt seit drei Wochen Fluoxetin, inzwischen 40 mg. Zwar weiß ich nicht, ob es einen direkten Zusammenhang gibt oder ob es Placebo ist oder Zufall, aber: es geht mir seit zwei Wochen ungefähr deutlich besser.

    Meine Stimmung ist überwiegend in Ordnung und mein Essverhalten ist viel besser geworden. Ich esse zwar nicht unbedingt ausgewogen, aber ich esse scheinbar genug und ich habe aktuell kein Bedürfnis, zu kotzen. Das ist eigentlich die Hauptsache. Schließlich war das das Ursprungsproblem, auch wenn ich das manchmal vergesse.

    Vielleicht liegt es auch nicht an den Medikamenten, sondern daran, dass ich wieder mehr soziale Kontakte habe. Zwar finden die fast ausschließlich über Voicechat o.ä. statt, aber es macht dennoch einen deutlichen Unterschied.

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