Israel und der Nahostkonflikt - Aktuelles und Perspektiven

  • Es wurden wieder Ziele in Gaza angegriffen, als Reaktion auf Brandballons, die wiederum eine Antwort auf den unsäglichen Flaggenmarsch waren, der, entgegen der Vereinbarung, sehr wohl durch muslimische Viertel geführt wurde. Mehr als nur eine Provokation. Da nutzt es auch nichts, wenn der neue Außenminister Lapid schreibt: "Diese Leute sind eine Schande für das Volk Israel". So stell ich mir den "Neubeginn" ohne Bibi nicht vor.

  • Jetzt wirds spannend. Bereits die erste Zerreißprobe für die neue Regierung. Die arabische Kleinpartei stellt Forderungen. Keine, die unmachbar wären, sondern vielmehr längst überfällig sind. Die Legalisierung von Beduinendörfern. Ein Dorf wie Bir Hadaj. Es ist dem Lebensstil von Beduinen inhärent, dass sie in der Wüste ihre Zelte aufschlagen und mittlerweile auch fixe Siedlungen bauen. Aber sie sind und bleiben Nomaden. Du kannst sie nicht in Städte verfrachten, so wie es Israel am liebsten wäre


    Der Abgeordnete Said Al-Kharumi fordert nun, dass die Abbrucharbeiten von Siedlungen ausgesetzt und stattdessen mehrere legalisiert werden. Frist: 45 Tage. Sonst platzt die Koalition.

  • Danke. War mir auch neu. Jetzt versteh ich noch besser, warum die Regierung in Polen es unter Strafe stellt, wenn polnische Nazikollaborateur*innen angesprochen werden oder antisemitische Umtriebe. In deren Geschichtsschreibung existiert das schlichtwegs nicht.



    Nationalitätengesetz in Israel wurde als verfassungskonform eingestuft. War zu erwarten, führt aber meiner Meinung nach in die vollkommen falsche Richtung und stärkt die Zweiklassengesellschaft sowie Hardliner und Ultrarechte.

    https://www.juedische-allgemei…richt-verfassungskonform/


    Literaturtipp, falls wieder mal die Al Aqsa in den Schlagzeilen ist. Ich habs mir jetzt heute auch besorgt.


    https://www.amazon.de/Al-Aqsa-oder-Tempelberg-Jerusalems-heilige/dp/3406765858/ref=sr_1_1?__mk_de_DE=ÅMÅŽÕÑ&dchild=1&keywords=al+aqsa&qid=1625838039&s=books&sr=1-1

  • Die erste Nagelprobe hat die Koalition im übrigen nicht bestanden. Ich bin aber froh darüber. Das Zuzugsverbot für Palästinenser*innen sollte verlängert werden. Palästinenser*innen können nämlich auch nicht durch Heirat die israelische Staatsbürgerschaft erhalten. Ein rassistisches Gesetz.

  • Aus dem Film.

    Frauen ohne Mann an ihrer Seite werden stigmatisiert , auch wenn sie zu Witwen wurden. Die Schwiegerfamilien können den Müttern auch die Kinder wegnehmen :anguished_face:über die Witwen verfügen.

  • Aus dem Film.

    Frauen ohne Mann an ihrer Seite werden stigmatisiert , auch wenn sie zu Witwen wurden. Die Schwiegerfamilien können den Müttern auch die Kinder wegnehmen :anguished_face:über die Witwen verfügen.

    Ja, leider passiert das viel zu oft. Die männlichen Verwandten meinen dann , jedes Anrecht auf die Witwe und die Kinder zu haben. Es ist verdammt schwer und mühsam, sich dann durchzusetzen, wenn überhaupt. Das Problem, ist, Du kannst ja nicht weg, In Europa ziehst Du in eine andere Stadt. In Gaza bist Du eingesperrt.

  • So, weil der LInk da oben ewig lädt, bevor sich was tut, damit gehts hoffentlich schneller. Aber wenn einen Kriegsszenen triggern, dann bitte mit Vorsicht angucken.


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  • Du kannst ja nicht weg, In Europa ziehst Du in eine andere Stadt. In Gaza bist Du eingesperrt.

    das ist tragisch , ja :anguished_face:

  • Ist das im Koran so vorgeschrieben?


    Im Alten Testament gibt es nämlich ähnliche religiöse Pflichten:

    Zitat
    „Wenn Brüder beieinander wohnen und einer stirbt ohne Söhne, so sollte seine Witwe nicht die Frau eines Mannes aus einer andern Sippe werden, sondern ihr Schwager soll zu ihr gehen und sie zur Frau nehmen und mit ihr die Schwagerehe schließen. Und der erste Sohn, den sie gebiert, soll gelten als der Sohn seines verstorbenen Bruders, damit dessen Name nicht ausgetilgt werde aus Israel. Gefällt es aber dem Mann nicht, seine Schwägerin zu nehmen, so soll sie, seine Schwägerin, hingehen ins Tor vor die Ältesten und sagen: Mein Schwager weigert sich, seinem Bruder seinen Namen zu erhalten in Israel, und will mich nicht ehelichen. Dann sollen ihn die Ältesten der Stadt zu sich rufen und mit ihm reden. Wenn er aber darauf besteht und spricht: Es gefällt mir nicht, sie zu nehmen –, so soll seine Schwägerin zu ihm treten vor den Ältesten und ihm den Schuh vom Fuß ziehen und ihm ins Gesicht speien und soll antworten und sprechen: So soll man tun einem jeden Mann, der seines Bruders Haus nicht bauen will! Und sein Name soll in Israel heißen des ‚Barfüßers Haus‘.“

    5. Buch Mose (Deuteronomium) 25,5–10

  • Ist das im Koran so vorgeschrieben?


    Im Alten Testament gibt es nämlich ähnliche religiöse Pflichten:

    Zitat
    „Wenn Brüder beieinander wohnen und einer stirbt ohne Söhne, so sollte seine Witwe nicht die Frau eines Mannes aus einer andern Sippe werden, sondern ihr Schwager soll zu ihr gehen und sie zur Frau nehmen und mit ihr die Schwagerehe schließen. Und der erste Sohn, den sie gebiert, soll gelten als der Sohn seines verstorbenen Bruders, damit dessen Name nicht ausgetilgt werde aus Israel. Gefällt es aber dem Mann nicht, seine Schwägerin zu nehmen, so soll sie, seine Schwägerin, hingehen ins Tor vor die Ältesten und sagen: Mein Schwager weigert sich, seinem Bruder seinen Namen zu erhalten in Israel, und will mich nicht ehelichen. Dann sollen ihn die Ältesten der Stadt zu sich rufen und mit ihm reden. Wenn er aber darauf besteht und spricht: Es gefällt mir nicht, sie zu nehmen –, so soll seine Schwägerin zu ihm treten vor den Ältesten und ihm den Schuh vom Fuß ziehen und ihm ins Gesicht speien und soll antworten und sprechen: So soll man tun einem jeden Mann, der seines Bruders Haus nicht bauen will! Und sein Name soll in Israel heißen des ‚Barfüßers Haus‘.“

    5. Buch Mose (Deuteronomium) 25,5–10

    Interessant, danke.. Wusst ich nicht, dass es so eine Stelle im Alten Testament gibt.


    Meines Wissens nach gibt es keine so eindeutige Passage im Koran. Je nach Rechtsschule gibt es allerdings unterschiedliche Auslegungen. Da sehen manche ein ungeschriebenes Gesetz, dass die Kinder zu den Eltern des Vaters kommen. vor allem dann, wenn die Mutter nochmal heiraten sollte und zwar jemand außerhalb der Familie.. Natürlich spielt auch das Alter des jeweiligen Kindes eine Rolle.


    Gibt auch Fälle, wo das im islamischen Ehevertrag geregelt ist. Wenn die Frau sich (zwangsweise) darauf einlässt, fällt oft die Morgengabe höher aus. Ich weiß von einem Fall, wo das von einem Schariagericht in Beirut so ausgehandelt und beglaubigt wurde. Die Kinder werden ihr dann weggenommen.


    Gibt auch unterschiedliche Fatwas, diese Fragen betreffend, von den verantwortlichen Sheikhs. Wird oft recht eigenmächtig ausgelegt. Bei den Palästinenser*innen in Gaza, Hebron oder Nablus ist es auf jeden Fall streng traditionell und der Fatwa eines Sheikhs sollte man sich lieber nicht widersetzen. Natürlich tut man es trotzdem,ist ja gar keine Frage, aber das kann dann recht "dramatisch" werden. Für alle Beteiligten. Denn die Kinder sind dann nur Spielball und das ist mit das Fürchterlichste. "Am Einfachsten" ist es dann natürlich, man heiratet den Bruder des Gestorbenen, sofern es einen gibt. Der taucht auch sehr schnell auf. Und es gibt ordentlich Druck von allen Seiten. Aber ja, eine Facette unter vielen.

  • Hoffetnlich bringt das etwas :

    Zitat

    Israel und die palästinensischen Behörden haben bislang wenig bis gar kein Interesse daran gezeigt, sich mit den Menschenrechtsverletzungen durch ihre Streitkräfte zu befassen, daher sollten globale und nationale Rechtsinstitutionen aktiv werden, um den Teufelskreis von unrechtmäßigen Angriffen und Straflosigkeit bei Kriegsverbrechen zu durchbrechen“, sagte Simpson. „Diese Untersuchungen sollten auch den größeren Kontext einbeziehen, einschließlich der erdrückenden Abriegelung des Gazastreifens durch die israelische Regierung und ihrer Verbrechen der Apartheid und Verfolgung von Millionen Palästinenser*innen.“

    aus dem Link von Lenchen


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