Leben ohne Auto - von Bequemlichkeit zu Notwendigkeit und zurück...

    Wenn man das damit vergleicht, dass ich aber kein Auto unterhalten muss, sind die Fahrradreparaturen Peanuts. Mein Vater hat neulich z.B. für einen kaputten Außenspiegel am Auto 1000 Euro gezahlt.

    :astonished_face: Ist der Spiegel aus Gold? Hätte nicht gedacht, dass das so teuer sein kann.

    Beheizt, elektrisch verstellbar, Aussengehäuse itself und das muss dann evtl noch in Wagenfarbe nachlackiert werden.

  • :astonished_face: Ist der Spiegel aus Gold? Hätte nicht gedacht, dass das so teuer sein kann.

    Kein Hexenwerk!


    1) Marke. Marke. Marke.

    2) Das Innenleben des Spiegels (Heizung, Verstellmechanik)

    3) Lackieren des Gehäuses in der Wagenfarbe.


    Das Glas ist das Wenigste. Das kam bei meinem ollen Passat 30€. Die Kratzer im Gehäuse waren mir wurscht.

    Die Grundlage ist die Basis von ALLEM.

  • Beheizt, elektrisch verstellbar, Aussengehäuse itself und das muss dann evtl noch in Wagenfarbe nachlackiert werden.

    Und Blinker wird auch noch völlig unnötigerweise in den Außenspiegel eingebaut.

    Stell dir vor, du bist so gegen Krieg, dass du dich vor allem dafür einsetzt, dass derjenige gewinnt, der ihn begonnen hat.

  • Hohe Spritpreise werden auch die Preise für Waren und Dienstleistungen erhöhen.

    Zu allererst die Fahrradreparaturen. Wegen der steigenden Nachfrage. Da wird man sich bald kein Fahrrad mehr leisten können, falls man nicht zufällig einen Managerposten bei einem Konzern abgestaubt hat.

    im augenblick hilft dir da auch kein managerposten, weil es einfach nichts gibt :winking_face:


    Das Glas ist das Wenigste.

    wenn das glas automatisch abblendet (elektrochromes glas), kostet es als originalteil über 300€.


    zu deinen fragen:

    1) naja, corona ist doch eine zeitlich begrenzte ausnahmesituation. im pandemiekern wäre ich auch nicht zug gefahren.

    2) nochmal naja, denn das kennt man doch: eigentlich stört der kunde nur den geregelten fahrbetrieb.

    3) k.A.

    4) VW-Bus ist seit jahren "in" (die freiheit des #vanlife!!!), und seit corona ein mega-hype. die ganzen schwaben "sparen" ohne ende, weil sie damit nicht die ganzen hotel-/pensions"wucherer" durchfüttern. da ist jeder preis fürs busle recht, man "spart" ja so toll damit. [nebenbei bemerkt wählt diese klientel dann eifrig "grün", aber gurkt jedes wochenende 100e km von ulm in die alpen.] und seit corona haben halt viele angst vor dem frühstück im hotel und so. das zweite wird sich wieder einregeln, der allgemeine vanlife-hype wird wohl noch eine weile weitergehen.

    mit normalen pendlerfahrzeugen hat das ganze wenig gemeinsam.

  • Meine Wahrnehmung, was Arnheim betrifft, sagt "Nein".

    Ich war jetzt schon eine Weile nicht mehr in den Niederlanden, aber es ist wohl auch so, dass die Menschen dort das Fahrrad eher als reines praktisches Verkehrsmittel sehen und daher eher seltener so high-Tech Fahrräder fahren wie hier.

    Da ist wohl das altbekannte Omafiets noch immer sehr beliebt, zumindest sah ich die 2019 noch sehr zahlreich in den Niederlanden. :slightly_smiling_face:


    Diese Räder sind simpel und robust, da denke ich halten sich die Reparaturkosten auch in Grenzen.


    Ich erinnere mich noch als ich 2020 einen neuen Helm brauchte, da standen Menschentrauben vor den Fahrradläden hier, das ist inzwischen nicht mehr so.

    Aber ich könnte mir gut vorstellen dass Reparaturen teurer geworden sind.


    Naja, ich lebe momentan ja temporär autofrei. :face_with_tears_of_joy:

    Minulla ei ole kaikkia muumit laaksossa :grinning_face:

  • Nun muss ich mich hier mal outen: habe weder Auto noch Führerschein und mir gehts gut dabei.

    Weiß allerdings auch, dass ich das Privileg der Großstadt geniessen kann, wo man so gut wie überall mit den Öffis hinkommt. Ab 1 Uhr Nachts wirds kritisch, da dann vieles nicht mehr fährt - außer der S-Bahn und Nachtbussen soviel ich weiß. Um diese Zeit bin ich jedoch eh sehr selten unterwegs...

    Da jedoch an den Öffis eine strikte Sparpolitik stattgefunden hat, fallen immer mehr Busse und Bahnen aus, sind verspätet etc. Und die S-Bahn hat fast wöchentlich (wenn ich sie denn mal brauche) Unregelmäßigkeiten aufgrund technischer Störungen, Notarzt-, Polizei- oder Feuerwehreinsatz. Das nervt unglaublich!!!

    Es gibt nur zwei Tage in deinem Leben an denen du nichts ändern kannst. Der eine ist gestern und der andere ist morgen.

    (Dalai Lama)

  • Im Grunde müsste man den ÖPNV stärker subventionieren. In Südkorea z.B. ist der ÖPNV sehr sehr günstig. Allerdings pumpt der Staat auch viel Geld in das Schienennetz. Anders ist das gar nicht finanzierbar und auch für den Bürger nicht so günstig anzubieten.

  • Ich war 2019 in Paris und wegen der "Air Pollution" im Hochsommer sollte dort aufs Auto verzichtet werden. Somit wurden die Tickets für den ÖPNV vergünstigt angeboten. Abgesehen davon, dass wir nicht im Traum daran gedacht hätten in Paris mit dem Auto herumzufahren, waren wir über das extrem günstige Angebot total verwundert. Wir konnten für 3,70€!!! pro Person/Tag in der gesamten Stadt (Tarifzone 1-5) fahren. Ich hätte dafür auch 10€ gezahlt! Aber die Tagestickets sind auch ansonsten recht günstig, im Vergleich zu deutschen Großstädten.


    Naja aber wenn ich hier in D für 2 Haltestellen in der Stadt schon den gleichen Preis zahle müsste, dann würde ich vermutlich auch gleich laufen. Ich weiß nicht wie das in Frankreich/Paris finanziert wird, aber vielleicht kann man sich mal in anderen Ländern umsehen und sich da mal ne Scheibe abschneiden. Aber so wie ich D kenne muss da Rad erst wieder neu erfunden werden :face_with_rolling_eyes:

  • Im Grunde müsste man den ÖPNV stärker subventionieren. In Südkorea z.B. ist der ÖPNV sehr sehr günstig. Allerdings pumpt der Staat auch viel Geld in das Schienennetz. Anders ist das gar nicht finanzierbar und auch für den Bürger nicht so günstig anzubieten.

    Puhh in so einer autofanatischen Nation wie D politisch wahrscheinlich kaum vorstellbar :face_with_tears_of_joy: Ich glaube auch bald es ist schlicht kein politischer Wille da etwas zu ändern! Soll doch der Bürger gucken wo er bleibt :face_with_rolling_eyes: Der Rubel rollt doch in die Staatskasse für KfZ- und Mineralölsteuer, verfliegt aber genauso schnell wieder wegen Straßenbau :confounded_face:

  • Manche werden sogar aufpoliert, bevor sie es nötig hätten

    das ist hier auch schon vorgekommen. Sehr zum Ärgernis der betroffenen Anwohner (Straßenbaubeiträge). Andere Straßen hingegen, die es bitter nötig hätten, und bei denen - so hörte ich - die Anwohner sogar in den sauren Apfel der Straßenbaubeiträge beißen würden weil es echt so arg schlimm ist, da wird seit Jahren nichts getan

  • Warum ich mich rechtfertige? Weil ich nicht akzeptiere, dass derart übergriffige Beitrge hier unkommentiert stehenbleiben. Den Aspekt "Verständnis und Akzeptanz" habe ich aufgegeben. Aber ich akzeptiere eben nicht, dass hier einfach ausgeteilt werden darf.


    - - - - - - -



    Bzgl. Perspektive:

    Für mich war ein Auto nie ein Statussymbol. Mir fällt aber auf, dass mittlerweile SUV's mit extrmenen PS-Zahlen als e-Auto offensichtlich zum neuen Statussymbol werden - was in meinen Augen die ganze eAuto-Thematik pervertiert. Ich dachte, es geht um klein, leicht, wenig Verbrauch, Reduktion des Verbrauchs fossiler Brennstoffe,... Großes Versagen der Autoindustrie. Stärkere Reglementierung? Denn "gesunder Menschenverstand" scheint nicht zu funktionieren.


    Ansonsten:

    Ich wohne direkt auf der Grenze zu den Niederlanden.Dort fährt es sich um Welten besser Rad, weil trotz kleinem Land mit wenig Platz andere Bedingugen geschaffen wurden. Der Individualverkehr existiert trotzdem auch wenn bspw. Groningen die Innenstadt im Wesentlichen autofrei hat.

    Man kann nicht immer nur von den Bürgern Änderungen verlangen, aber eben kaum Verbesserungen (ÖPNV, Straßenbau) erbringen. JETZT sind in vielen Orten die Bedingungen für Radfahrer nicht gut. Ich habe 15 Jahre in Münster gewohnt, bis auf einen allgemein problematischen Kreisel kann man da toll radeln. Der Umzug nach Hamburg war ein Schock (Radwege kaputt, nichtexistent, aktive Umlagerung auf die Straße, weg vom Bürgersteig,da dort angeblich zu gefährlich).

    Aktuell, mit neuem einfachen Rad und teurem neuen eBike, fehlen mir hier in der Kleinstadt bspw. sichere Abstellmöglichkeiten. Die paar Bügel. wo ich anschließen kann? Der komplett uneinsehbare Radstellplatz, der nach "klau mich" schreit? Warum nicht im Parkhaus Stellplätze schaffen? Ich war bspw. immer von Münster Fahrrradparkhäusern begeistert...

    Und für eAutos fehlen doch vielen Menschen die Lademöglichkeiten. Aber okay, wir wollen weg vom Auto. Ich könnte im Job nirgendwo laden und an meiner Wohnung aktuell auch nicht.


    Bzgl. Niederlande:

    Es wird viel geradelt (mich würde mal interessieren, wie da die Pro-Kopf-Autokilometer sind im Vgl. zu Deutschland). Benzin ist um einiges teurer; Super sogar über 2 Euro (ergo hier im Grenzgebiet immer wieder Schlangen von Niederländern vor den Tankstellen). Gefahren wird trotzdem.


    Bzgl. Radkauf:

    Radeln macht halt nur wirklich Spaß und längere Strecken sind nur schaffbar auf einem guten Rad. Meine Meinung. Wg. Diebstahlsrisiko bin ich in Münster immer mit einem alten Rad gefahren, da kommt wenig Freude auf. Man kommt von A nach B und die Strecken sind nicht lang, aber... Irgendein Billigrad wird vielen, gerade bei längeren Strecken, nicht weiterhelfen. Und die Leasingangebote über den Arbeitsgeber könnten attraktiver sein. Aber da sehe ich Möglichkeiten.



    Und hier auf dem Land ist es ohne Auto extrem kompliziert. Fachärzte fehlen, dies fehlt, das fehlt. Pflegebedürftige Eltern in 25 km Entfernung. Ich würde mit dem Bus erheblich länger zur Arbeite brauchen als mit dem Auto und sogar als mit dem Rad. Ich habe meinen Stellplatz. steige ein, fahre die 3 km. Habe dort auch einen Stellplatz. Es gibt keine separaten Busspuren, nur z.T. die Haltestellenbuchten. Ich überhole regelmäßig die Busse, wenn sie an der Haltestelle halten. Dafür müsste ich zum Bus laufen, relativ viel Geld zahlen, unflexibel,... WAs ich bspw. machen würde, wenn es für mich sinnvolle Tarife gäbe. Eben billiger als Auto.

    Hier wohnen die Leute im Ort und radeln - oder pendeln von außerhalb. Mein Ex hätte hier in unserem Wohnort nicht arbeiten können (es gibt keinen Arbeitgeber, der den Job anbietet!). Und das ist oft das Problem: Man wohnt mittig und beide pendeln - oder einer radelt (schon aus Kostengründen), der andere fährt eine längere Strecke. Weil es oft keine Möglichkeit gibt, die Jobs beider Partner an einem Ort anzusiedeln. Kleinstadtrealität. Mein Ex hat bspw. selber für den ÖPNV-Anbieter eines Landkreises gearbeitet, aber hätte bei seinem Schichtdienst NULL Chance gehabt, damit zur Arbeit zu fahren. Da half auch die neueröffnete (!) Bahnstrecke nicht. Und bei 3 Einsatzorten in 80 km Abstand und der Unfähigkeit des Arbeitgebers, ab Firmenzentrale zuverlässig einen Dienstwagen zur Verfügung zu stellen, wäre es eh nie gegangen mit dem ÖPNV. Das ist halt Realität auf dem Land. Und das Problem betrifft hier einfach extrem viele Menschen und dafür gibt es schlichtweg keine Lösung. und die größte Krise für jede Familie mit niedrigem Einkommen: Kaputtes Auto. Ich erlebe das Drama, die Belastung, die Verzweiflung immer wieder. Man muss zur Arbeit, man kann nicht umziehenm ÖPNV funktioniert nicht. DAFÜR müssen Lösungen gefunden werden. Und wenn der Individualverkehr reduziert werden soll, unattraktiver gemacht werden soll, dann muss parallel für solche Szenarien eine Lösung aufgebaut werden.

    Die neueröffnete Bahnlinie hier hat viel bewirkt. Viele Leute nutzen sie, statt mühsam mit dem Auto von einer Endhaltestellte zur nächsten zu fahren. Radmitnahme möglich und erwünscht. Aber es funktioniert nur für Leute mit normalem Tagesjob. Finde den Fehler.

    Live the life you love. Love the life you live.

  • und schon werden die Öffis wieder attraktiver

    Wieso? Die müssen doch genauso durch die Schlaglöcher humpeln. Sind die Stöße auf die Wirbelsäule in einem Bus angenehmer als in einem Auto?

    Stell dir vor, du bist so gegen Krieg, dass du dich vor allem dafür einsetzt, dass derjenige gewinnt, der ihn begonnen hat.

  • Wieso? Die müssen doch genauso durch die Schlaglöcher humpeln. Sind die Stöße auf die Wirbelsäule in einem Bus angenehmer als in einem Auto?

    die Busse ja, aber Straßenbahnen zB nicht. Und oft gibt es ja auch Busspuren. Ansonsten bleibt eben der Vorteil dass durch die Schlaglöcher nicht das eigene Auto in Mitleidenschaft gezogen wird. :slightly_smiling_face:

    Minulla ei ole kaikkia muumit laaksossa :grinning_face:

  • Apropos Fahrqualität in den Öffis:

    Wenn ich mir anschaue, wie hier über die Bundes- und Landstraßen geheizt wird von den Busfahrern, in oft wirklich unmöglichem Fahrstil: Ich hätte gerne Gurte im Bus. Ernsthaft. Ich bin vor einigen Wochen Bus gefahren, wg. Auge. Und hatte wirklich 2 Angstmomente, wo ich mir die Anschnallpflicht im Bus gewünscht hätte. Oder wenigstens eine Möglichkeit (die ohne Pflicht aber nicht kommen wird).

    Live the life you love. Love the life you live.

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