Leben ohne Auto - von Bequemlichkeit zu Notwendigkeit und zurück...

  • Ja, schön - immer wieder toll wie anderen übergestülpt wird was "ein Klacks" ist und was nicht. Ich für meinen Teil möchte nicht 3 km im Regen mit dem Kinderwagen und einem Kleinkind im Schlepptau laufen. Ich möchte es einfach nicht tun müssen.

    Siehste, ich auch nicht! Obwohl ich längst nicht so egoistisch und mimosenhaft bin wie du. :rolling_on_the_floor_laughing::rolling_on_the_floor_laughing::winking_face: Aber weißt du, Zimt, ich denke gerade darüber nach, ob dieses Bevormunden und Moralisieren und Klugscheißen nicht ein viel größerer Hemmschuh beim Vorankommen im Klimaschutz ist als die Untätigkeit der Regierung. :thinking_face: Weil diese Vehemenz, mit der andere angegangen werden, kann eigentlich nur zu der Reaktion LMAA führen, oder?

    Stell dir vor, du bist so gegen Krieg, dass du dich vor allem dafür einsetzt, dass derjenige gewinnt, der ihn begonnen hat.

  • Wir drehen uns im Kreis. Für Menschen mit Rollator (und teilweise auch mit Kinderwagen) ist das - neben dem Wetter - eben überhaupt nicht "locker".

    Es braucht weder Rollator noch Kinderwagen, um das überhaupt nicht locker zu finden. Nur für die, die Spaß am Laufen oder Radfahren haben, ist es "locker". Meine letzte Arbeitsstelle vor der Rente war nur 2 km entfernt, trotzdem wäre ich im Traum nicht auf die Idee gekommen, dorthin zu laufen. Ganz abgesehen davon, dass ich mein Auto auch während der Arbeitszeit für kleine Dienstfahrten genutzt habe.

    Endlich mal eine Ansage!

    Warum sollte man 2 km laufen, wenn man auch 2 km fahren kann? - Mal abgesehen von any gesundheitlichen Aspekten, da ist Laufen natürlich immer sehr sinnvoll. Aber wenn es gerade nicht um die Gesundheit geht? :winking_face:

    tachy-/bradykard

  • Ich hatte im Studium die "My BahnCard 50". Für 60€, 2. Klasse, 1 Jahr. Absolut akzeptabel wie ich finde udnhat sich für mich definitv gelohnt, spätestens als noch die 25% Rabatt auf die Sparpeise dazu kamen (war ja nicht immer so).

    Nun bin ich über 26 und zahle für die gleichen Konditionen mal eben fast das 4-fache, nämlich 230€. Warum genau sind Erwachsene gleich 4x so teuer, wenn sie 27 oder älter sind? Ich könnte ja noch nen Studenenrabatt nachvollziehen, aber da wird einfach "willkürlich" ne Grenze gesetzt. Ne also so oft fahre ich nicht, dass sich das für mich lohnen würde :confused_face: Für 100€ würde ich das machen und mich darauf einlassen, eben nicht spontane Fahrten zu buchen, weil das wirklich krass ist.

    Ich werde mir das mal durchrechnen und überlegen ob ich wirklich ne BahnCard hole oder ob ich zukünfig eben weniger spontan bin :winking_face:

  • Ja, kann man. Ich habe aber ein künstliches Kniegelenk, ein weiteres kaputtes Knie, hatte im Frühjahr einen doppelten Bandscheibenvorfall in der HWS, der immer noch Probleme macht beim Tasche schleppen. Ich schleppe meine schwere Aktentasche und arbeite selten unter 10 Stunden. Oft 11-12. Da möchte ich nicht noch so vel Zeit mit Laufen verbringen, sondern lieber meinen Haushalt schaffen, meine dementen Eltern verwalten oder einfach wirklich abschalten. Kochen, essen, Haushalt, schlafen.

    In der Summe ist es MIR zu viel. Bin ich nach 12 Stunden und max. 12 Stunden bis zum Arbeitsbeginn, ohne warme Mahlzeit, so k.o., dass ich mich abends manchmal einfach nur noch nach Hause schleppe. Zumal die Strecke auch nur begrenzt nett zu laufen ist.


    Man sollte nicht Pauschalaussagen raushauen, wenn man die Umstände nicht kennt. Am Wochenende radele ich die Stecke gerne in die Stadt. An seltenen kurzen Tagen auch. Aber generell: Nein danke.

    Es ist halt immer eine Frage, wie man Prioritäten setzt. Ohne dir jetzt nahe treten zu wollen: Meiner Ansicht nach sind das alles Ausreden. Wäre ich in deiner Situation, würde ich mich so viel bewegen wie möglich - gerade bei den ganzen gesundheitlichen Beschwerden wäre das enorm wichtig. Vielleicht würde ich dann die Strecke nicht zu Fuß gehen sondern mit dem Rad fahren. Mit den Rad ist auch eine schwere Aktentasche kein Problem. Kommt dann hinten ins Körbchen oder in einen Rucksack auf den Rücken. Während meiner Berufsschulzeit musste ich immer zwei fette Bücher mit Gesetzestexten hin und her schleppen. Die haben über 8kg gewogen. Die kamen dann immer gut vor Regen geschützt ins Körbchen auf dem Rad.

  • Warum sollte man 2 km laufen, wenn man auch 2 km fahren kann?

    Da gibt es schon eine Reihe von Möglichkeiten, warum man trotzdem fährt.


    Man führt zum Beispiel sprerrige Dinge mit sich, die man nicht alle tragen könnte oder die nicht nass werden dürfen.

    Man hat in seinem Job gut frisiert und gekleidet zu erscheinen, was bei schlechtem Wetter dann evtl. nicht vereinbar ist mit bequemem Schuherk und einer gut sitzenden Frisur. Bei Minusgraden möchte sicher auch nicht jede im Bleistiftrock und Pumps laufen.

    Man ist nicht gut zu Fuß aus körperlichen Gründen.

    Man benötigt das Auto von der Arbeitsstelle aus, oder muss direkt nach der Arbeit von dort aus irgendwo hin mit dem Auto.


    Ich selbst mache es mal so mal so, wie es passt. Zu Fuß sind es 30 Minuten etwa, da gehe ich öfter mit dem Hund zu Fuß. Wenn aber Gitarrentunterricht ist, wir einen Tagtermin haben oder hinterher ein Termin ansteht, dann wird das Auto genutzt.

    Wer kämpft, der kann verlieren. Wer nicht kämpft, der hat schon verloren.

  • Moralisieren und Klugscheißen nicht ein viel größerer Hemmschuh beim Vorankommen im Klimaschutz ist

    Ja. Definitiv einen Gedanken wert.


    Im Endeffekt hat mich das zu Beginn dieser "Welle" genervt, mittlerweile bin ich nur noch so "Ach ehrlich, Du machst das so, alles zu Fuß, mit Öffis und Lastenrad, vegan und im dritte Welt Laden einkaufen, FairPhone etc.... ? Schön - für Dich. Ich ernähre mich trotzdem nicht vegan, fliege gerne, fahre Auto, hab ein iPhone und noch ne Ölheizung im Haus, aber war nett mit Dir geplaudert zu haben".


    Ja, es ist einfach .... so wie ungefragte Ratschläge zu erhalten.... Wobei - da ist manchmal sogar noch was brauchbares bei. Ich sehe allerdings keinen Benefit in diesem "Aber stellt Euch doch nicht so an und sehet und staunet wie toll das alles bei mir läuft, mit 5 Kindern, Lastenrad, alles zu Fuß etc... oder: Mein Nachbar Hans macht das aber mit über 80 auch noch alles zu Fuß... und überhaupt, ihr seid alle so selbstsüchtige Schweine, schaut nur auf euer Geld etc..."


    Sinnvoller wäre es durch Innovation brauchbare Lösungen für die Masse zu (er)finden und dann auch entsprechend zu fördern.

    -tachykard-

    איפה שיש חיים, יש תקווה

  • Mir brauchst du das nicht erklären. Ich käme nicht auf die Idee, zwei km zu laufen, wenn ich mit dem Auto fahren kann.

  • Warum sollte man 2 km laufen, wenn man auch 2 km fahren kann?

    Für mich wär es Unsinn, 2 km Auto zu fahren, wenn ich 2 km laufen oder Radfahren kann.

    ich kenne aber auch einige Menschen, die genauso denken wie du. da sind 2 km ohne Auto eine schier unüberwindbare Entfernung.

    Aber dann 10 km joggen gehen :grinning_squinting_face: - das ist ja Sport, das ist was anderes :winking_face:

  • Ich werde mir das mal durchrechnen und überlegen ob ich wirklich ne BahnCard hole oder ob ich zukünfig eben weniger spontan bin

    Kauf dir lieber ein kleines Auto.

    Mein kleinstes Spaßauto war ein Toyota iQ. Herrlich, das Teil!

    Ne, also ich habe mir vor 9 Monaten ein Auto gekauft, dass genau dem entspricht, was ich mir gewünscht habe - ich werde sicher nicht wieder ein Neues holen :grinning_squinting_face: Ich brauche für die Region schon eher einen Allrad und möchte bei meinen Autofahrten nicht in einer Rennsemmel sitzen - da bekomm ich ja Angstzustände zwischen den ganzen LKWs :woozy_face: Wenn ich mich nicht wohl fühle, dann ist das nix für mich.

  • Es ist halt immer eine Frage, wie man Prioritäten setzt. Ohne dir jetzt nahe treten zu wollen: Meiner Ansicht nach sind das alles Ausreden. Wäre ich in deiner Situation, würde ich mich so viel bewegen wie möglich - gerade bei den ganzen gesundheitlichen Beschwerden wäre das enorm wichtig. Vielleicht würde ich dann die Strecke nicht zu Fuß gehen sondern mit dem Rad fahren. Mit den Rad ist auch eine schwere Aktentasche kein Problem. Kommt dann hinten ins Körbchen oder in einen Rucksack auf den Rücken. Während meiner Berufsschulzeit musste ich immer zwei fette Bücher mit Gesetzestexten hin und her schleppen. Die haben über 8kg gewogen. Die kamen dann immer gut vor Regen geschützt ins Körbchen auf dem Rad.


    Nicht jeder kann so perfekt sein. :grinning_squinting_face: Und zum Rest: Ohne Worte.

    -tachykard-

    איפה שיש חיים, יש תקווה

  • Ich vermute stark, dass es zuerst den ausgebauten ÖPNV gab.

    Die erste Tram war eine Pferdetramwaylinie. :upside_down_face: , 1865


    In Wien ist der ÖPNV ein Traum, das ist es natürlich wesentlich einfacher , diesen zu benutzen, kann jedoch mit anderen Orten nicht verglichen werden.Deswegen ist die Stad


    , ich denke gerade darüber nach, ob dieses Bevormunden und Moralisieren und Klugscheißen nicht ein viel größerer Hemmschuh beim Vorankommen im Klimaschutz ist als die Untätigkeit der Regierung. :thinking_face: Weil diese Vehemenz, mit der andere angegangen werden, kann eigentlich nur zu der Reaktion LMAA führen, oder?

    Davon bin ich überzeugt .So funktioniert es nicht, wiederhole mich , bei uns gelingt das ganz gut ohne Druck , wir sind eine Gemeinde , in der viel Rad gefahren wird , ÖPNV wird jährlich verbessert , gibt verkehrsberuhigte Strassen, wird alles gut angenommen- freiwillig . Nicht von allen, aber immer von mehr . Da hört man nie etwas von bösen Autofahrern , diese Frontenbildung ist destruktiv .

  • Ja, schön - immer wieder toll wie anderen übergestülpt wird was "ein Klacks" ist und was nicht. Ich für meinen Teil möchte nicht 3 km im Regen mit dem Kinderwagen und einem Kleinkind im Schlepptau laufen. Ich möchte es einfach nicht tun müssen. Wenn es mal passiert, so wie vorgestern beispielsweise - kein Ding. Aber geplant mach ich das sicherlich nicht dauerhaft. Egal wie toll das bei anderen funktioniert und wie viele Leute jetzt noch ankommen mit "Aber ich hab das über 100 Jahre mit 10 Kindern gleichzeitig jeden Tag bei Windstärke 10 gemacht und dabei noch eine Tonne Kieselsteine auf einem Bollerwagen transportiert, alles kein Problem, stellt Euch nicht so an"....


    Aber - wait for it - gleich kommt wieder jemand, der dieses Verhalten ja so egoistisch und mimosenhaft und sonst noch wie findet. Naja. Man kennt ja die Reaktionen einfach schon. Hier weiß man ja von wem es kommt und im echten Leben ist mir das einfach:


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    Danke dir. Demnächst transportiere ich meine 90 jährige Mutter, mit Rollstuhl, bei Wind und Wetter, mit dem Lastenfahrrad. 😂😂

  • Ich persönlich habe den Eindruck dass was auch immer an Veränderungen von der Regierung hervorgerufen werden möchte, hier z.B. die Mehrnutzung des ÖPNV statt Nutzung des Autos, wird es immer so gemacht, dass das Ungewollte unattraktiver zu machen statt das Gewollte attraktiver.


    Statt dass nun also der ÖPNV attraktiver gemacht wird, werden stattdessen dem Autofahrer mehr und mehr Steine in den Weg gelegt.

    Das führt dann eher zu einer Ablehnenden Haltung gegenüber der Veränderung.


    Naja hier (Großraum Bochum, Dortmund) hat sich was der ÖPNV angeht soweit ich das mitbekommen habe die letzten 15 Jahre nichts geändert außer den Preisen. Wobei, eine Sache fällt mir ein, die H-Bahn in Dortmund fährt seit 2 Jahren nun wohl auch Samstags.

    Minulla ei ole kaikkia muumit laaksossa :grinning_face:

  • aber ist das nicht mit allem so, nicht nur beim Thema Auto ja/nein?

    Das kann ich nicht recht beurteilen. Womöglich empfindet man es themenabhängig unterschiedlich, kann auch sein. Aber auch wenn ein Thema "trendet" (Twitterjargon), es also allgegenwärtig ist, wird man wahrscheinlich das Engagement als penetranter empfinden.

    Stell dir vor, du bist so gegen Krieg, dass du dich vor allem dafür einsetzt, dass derjenige gewinnt, der ihn begonnen hat.

  • Ohne dir jetzt nahe treten zu wollen: Meiner Ansicht nach sind das alles Ausreden.

    Genau damit tritt man Menschen schon zu nahe. Ist genauso als würde man schreiben/sagen: Ich will dich ja nicht beleidigen, aber du bist halt ein A...loch.

    Stell dir vor, du bist so gegen Krieg, dass du dich vor allem dafür einsetzt, dass derjenige gewinnt, der ihn begonnen hat.

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