Leben ohne Auto - von Bequemlichkeit zu Notwendigkeit und zurück...

  • Vor vielen Jahren (ca. 30-40) hat die Deutsche Bahn eine eigene Spedition gegründet: Die Bahntrans.


    Das Ziel dieser Spedition war eigentlich, mehr Güter von der Straße auf die Schiene zu bekommen. Dann hat aber die Deutsche Bahn selbst einsehen müssen, dass der Güterverkehr auf der Straße billiger, zuverlässiger und schneller ist. Man braucht beim Absender einen LKW bis zur Schiene und beim Empfänger nochmal das gleiche, nur andersrum.


    Das Ergebnis der Geschichte war dann, dass die Deutsche Bahn selbst dafür gesorgt hat, dass immer weniger Güterverkehr über die Schiene bewegt wurde, also ist das völlige Gegenteil von dem bewirkt worden, wie das, was eigentlich mal geplant war.


    Die Bahntrans wurde dann irgendwann verkauft und ob die heute noch besteht, weis ich gar nicht.


    Das Konzept war eigentlich gut für damalige Verhältnisse, das Unternehmen "Mehr Güter auf die Schiene" wurde aber wegen der Profitgier voll gegen die Wand gefahren.


    Und was hat die Deutsche Bahn daraus gelernt? Nix

    Stau ist nur hinten blöd, vorne geht's :smiling_face_with_halo:

  • Das Konzept war eigentlich gut für damalige Verhältnisse, das Unternehmen "Mehr Güter auf die Schiene" wurde aber wegen der Profitgier voll gegen die Wand gefahren.


    Und was hat die Deutsche Bahn daraus gelernt? Nix

    Die Frage ist eher, was lernt der Bürger daraus? Auch nix. Du beschreibst ein geradezu klassisches Beispiel, dass privates Unternehmertum öffentlichem Interesse im Weg steht. Leider glaubt immer noch eine Mehrheit, der Staat sei ein schlechter Unternehmer und Private könnten alles besser. Fakt ist, ein privatwirtschaftliches Unternehmen muss Gewinne machen. Je nach Struktur sogar möglichst viel Gewinne. Daraus resultiert zwangsläufig, Kosten einzusparen. Insofern war es nur folgerichtig, dass die Bahn, zwar in Besitz des Staats, aber trotzdem als privatwirtschaftlich organisiertes Unternehmen, sich für die günstigere Straße entschied. Wäre die Bahn immer noch ein reiner Staatsbetrieb, hätte man die Konkurrenz zur Straße bestehen können. Zwar ohne Gewinn, möglicherweise sogar mit Steuerzuschüssen, aber dafür weitaus besser für die Umwelt. Fazit: Nicht die Deutsche Bahn muss lernen, sondern die Gesellschaft muss lernen, welche Art Wirtschaft sie will. Dieses Mantra "privat vor Staat" führt in jedem einzelnen Fall dazu, dass die Profite den Eignern in die Tasche fließen und der Dreck über der Gesellschaft ausgekippt wird.

    Stell dir vor, du bist so gegen Krieg, dass du dich vor allem dafür einsetzt, dass derjenige gewinnt, der ihn begonnen hat.

  • Das werden die Heutigen nie lernen.

    Genau das kann man nicht begreifen. Die sind ja nicht alle dumm, im Gegenteil, größtenteils sehr intelligente Menschen. Wieso kapieren die das nicht?

    Stell dir vor, du bist so gegen Krieg, dass du dich vor allem dafür einsetzt, dass derjenige gewinnt, der ihn begonnen hat.

  • Genau das kann man nicht begreifen. Die sind ja nicht alle dumm, im Gegenteil, größtenteils sehr intelligente Menschen. Wieso kapieren die das nicht?

    Hier eine mögliche Antwort bei ca. 29:10min:


    "Er [der Mensch] meint alles zu beherrschen und beherrscht nicht einmal sich selbst. Er hat als einzige Art die Fähigkeit entwickelt, seine eigene Umwelt zu zerstören, ohne die Weisheit entwickelt zu haben, dies nicht zu tun."


    In dieser Doku ist eigentlich alles zum Thema "Menschsein" ziemlich nüchtern zusammengefasst - eigentlich eine ziemlich blöde Spezies, wenn man sich das mal reinzieht :smiley_emoticons_doh:

  • Hier eine mögliche Antwort bei ca. 29:10min:


    "Er [der Mensch] meint alles zu beherrschen und beherrscht nicht einmal sich selbst. Er hat als einzige Art die Fähigkeit entwickelt, seine eigene Umwelt zu zerstören, ohne die Weisheit entwickelt zu haben, dies nicht zu tun."

    Eine bekannte Antwort.

    Ist sie bewusst so pauschal formuliert?


    Ich kenne nicht "den Menschen", ich kenne (wenn schon) eher "die Leute".

    Es gibt eine grosse Spannweite von Menschen, die sich in der Umwelt, und ganz besonders auch der Umwelt gegenüber, ganz unterschiedlich verhalten.


    Warum blendet man das so gern aus? Ist "Der Mensch" nicht bloss ein Schlupfloch vor der Verantwortung?

  • Sagen die Grünen eigentlich gar nichts zum Thema Wasserstoff?

    Bis jetzt hab ich von denen jedenfalls kaum was darüber gehört....

    Die Grünen (als auch ich) lehnen Wasserstoff eher ab, weil der Energieverlust bei der Herstellung einfach zu groß ist. Effektiv bleiben dann 60-70% Wirkungsgrad. Ein reines E-Auto mit Akku schafft dagegen einen Wirkungsgrad bis zu 90%. Ein anderer Grund ist, dass H2 sehr oft auch noch durch Verbrennung fossiler Rohstoffe gewonnen wird. Im Prinzip verlagert man das Problem nur - CO2 entsteht trotzdem. Genauso wie ein E-Auto, dass mit Kohlestrom geladen wird.


    Wasserstoff sehe ich persönlich aber als Alternative für Schiffe, LKWs oder Flugzeuge - dort wo viel Last über lange Reichweiten bewegt werden muss. Im normalen Pendler-Alltag oder auch mal für Langstrecke im PKW ist das E-Auto einfach überlegen, was die Effizienz angeht. Auch wenn die Leute immer meinen, dass das alles nicht ginge - ich fahre ja E-Auto und selbst mit dem kleinen e-up kann ich auch mal eine Langstrecke bewältigen. Für den Alltag - City, rein, raus und Umland ist das Auto perfekt.

    Anfangs war ich auch skeptisch, aber die Technologie entwickelt sich weiter und wird in den nächsten Jahren viele Verbrenner ablösen. Für Wasserstoff sehe ich allerdings im breiten PKW-Markt eigentlich keine Zukunft - eher dann in der Transport-Branche. Wichtig ist grundsätzlich, dass dann der Strom oder Wasserstoff aus erneuerbaren Energien stammen und da Deutschland ja leider ein großes Defizit unter Führung der CDU aufgebaut. Man hatte dazu ja 16 Jahre Zeit und heute stellt sich die CDU oder SPD hin und verkünden, dass sie ab jetzt richtige Klimapolitik machen. Sorry, wer so das denn glauben? Wenn wir in der Regierung keinen deutlichen Wechsel hinbekommen, wird sich überhaupt nichts bewegen. So viel ist garantiert.

  • Ich kenne nicht "den Menschen", ich kenne (wenn schon) eher "die Leute".

    Es geht in dieser Doku um die "Art" Homo Sapiens im Sinne der biologischen Systematik. Der Homo Sapiens ist die aktuell einzige Art der Gattung Homo. Also kann man nicht von "die Leute" sprechen, denn diese sind in der Taxonomie aufgeführt.


    Es gibt eine grosse Spannweite von Menschen, die sich in der Umwelt, und ganz besonders auch der Umwelt gegenüber, ganz unterschiedlich verhalten.

    Ja, die gibt es. Aber im Allgemeinen ist die Art Homo Sapiens (nicht das Individuum oder einzelne Gruppen!) nicht gerade von herausragendem Umweltbewusstsein geprägt, denn sonst wären wir nicht in diese Lage gekommen. Kein anderes Lebewesen zuvor hat es geschafft sich seine eigene Lebensgrundlage, sei es das Ökosystem oder die Nahrungsmittel oder oder oder, so zu zerstören wie "der Mensch". Wir haben das Wissen um die Folgen, aber sind im Kollektiv nicht bereit etwas daran zu ändern ohne von unserem Luxus abzuweichen.

    Wir haben das Wissen um die Folgen, aber sind im Kollektiv nicht bereit etwas daran zu ändern ohne von unserem Luxus abzuweichen.

    Tja, das Dilemma des "Freien Willens"! Das Gehirn mit der abstrakten Intelligenz, zu analysieren, gestalten und eine Abschätzung der Folgen unseres Handelns vornehmen zu können - um dann doch nach "Bauch" (und südlicheren Körperteilen) seine Entscheidungen zu treffen...

    Letzteres ist ja prinzipiell kein Problem - die beiden Fs sind sozusagen das Erfolgsrezept der belebten Natur - aber in Verbindung mit den Gestaltungsmöglichkeiten des Menschens zur Befriedigung dieser Grundbedürfnisse eben tragisch, weil eben das durchschnittliche Hirn nur bis dahin arbeitet.

    Also tragisch ist nicht die unzureichende Kombination von Fähigkeiten an sich, sowas hat sich evolutionär immer wieder schnell erledigt, tragisch ist halt, dass der Mensch die Wahl hätte, es besser zu machen.

    Naja, bei der Wahl werden wir ja sehen, wie weit das durchschnittliche Hirn bereit ist zu denken...

  • Die Grünen (als auch ich) lehnen Wasserstoff eher ab, weil der Energieverlust bei der Herstellung einfach zu groß ist. Effektiv bleiben dann 60-70% Wirkungsgrad. Ein reines E-Auto mit Akku schafft dagegen einen Wirkungsgrad bis zu 90%.

    Das ist zwar richtig, aber ehe die Windräder im Norden stillstehen, weil der Nord-Süd-Link nicht fertig wird, so sollen sie doch lieber mit 60% Effizienz Wasserstoff erzeugen,der dann gespeichert wird oder grünen Verbrennerkraftstoff erzeugen.

    Wenn das Bedürfnis nach Unabhängigkeit nicht so stark wäre, könnten in Nordafrika wesentlich effizientere Erzeugungsanlagen errichtet werden. Außerdem hörte ich die Meinung, dass NordStream2 theoretisch auch Wasserstoff transportieren könnte.


    Hinzu kommt, dass bei einem Brennstoffzellen-Auto der Akku kleiner dimensioniert werden kann. (Rohstoffe!)

    Auch wenn die Leute immer meinen, dass das alles nicht ginge - ich fahre ja E-Auto und selbst mit dem kleinen e-up kann ich auch mal eine Langstrecke bewältigen. Für den Alltag - City, rein, raus und Umland ist das Auto perfekt.

    Aber nur dann, wenn Du Dein Elektro-Auto zuhause (Garage/Carport) oder auf Arbeit laden kannst, und das dauert eben mehrere Stunden (bei einem Tesla etwas weniger :nerd_face: ). Für den Bewohner eines Mietshauses kommt das nicht in Betracht. (gut, diese werden sowieso als erste kein Privat-Kfz mehr haben).

    Das Tanken von Wasserstoff (oder grünem Methanol) dauert wie schon immer nur wenige Minuten.

    Die Grundlage ist die Basis von ALLEM.

  • Folgendes gehört vielleicht auch in den Klimawandel, da wir aber gerade bei Wasserstoff sind: Hier der Bericht über ein energieautarkes Einfamilienhaus mit selbsterzeugtem Wasserstoff als Speicher. Der Überschuss an Solarenergie wird als Wasserstoff gespeichert und im Winter in einer Brennstoffzelle wieder verbraucht.


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  • Aber nur dann, wenn Du Dein Elektro-Auto zuhause (Garage/Carport) oder auf Arbeit laden kannst, und das dauert eben mehrere Stunden (bei einem Tesla etwas weniger :nerd_face: ). Für den Bewohner eines Mietshauses kommt das nicht in Betracht.

    Jap! Gerade in der Stadt, wo man schließlich das größte Problem mit der CO2 Belastung hat, leben die wenigsten Menschen in einem Haus mit Ladesäule, sondern in mehreren Parteien in Mietshäuser und parken demnach ihr Auto am Straßenrand ohne Ladesäule. Das E-Auto mag für den ein oder anderen praktikabel sein, für mich und viele andere ist es das nicht. Ich würde sofort auf ein Auto mit Wasserstofftank umsatteln, sofern man das auch endlich mal politisch genauso fördern würde, wie diese verdammten E-Autos mit ihren ressourcenfressenden Akkus :face_with_steam_from_nose: Als ob es in Afrika nicht schon genug Probleme und Kriege durch Rohstoffe gäbe.

    Für Menschen mit Wohnwagen, Anhänger etc. oder wie mich, die durch die Fernbeziehung lange Strecken pendelt ist so ein E-Auto ein nettes Spielzeug und mehr auch nicht. Ich würde ja auch gerne mit der Bahn fahren, aber die altbekannten Probleme sind einfach zu groß. Wenn ich in Frankfurt wohne und nach Hamburg fahre, kein Thema. Aber einige Menschen leben eben mal 2h Bahnfahrt oder länger von einem größeren Bahnhof (Nürnberg, Leizpig, Köln etc.) entfernt. Diese Strecken fährt man ohne Umzusteigen und ohne mitunter lästigen Mitfahrern mit dem Auto in 1h.

    Für den täglichen Pendelverkehr wären Öffis auch ganz nett, aber in meinem Fall lächerlich: 1,5 Stunden Bahn/Bus vs. 20min Auto :grinning_squinting_face: Für meinen Papa hingegen richtig super: 10min Auto, 25min Bahn und 7min Fußweg vom Bahnhof zur Arbeit vs. 50min mit dem Auto z.T. durch die Innenstadt :grinning_face:


    Ich fahre am Wochenende mal wieder mit der Bahn. Die Fahrt dauert 4 Stunden und dafür muss ich um 5 Uhr aufstehen. Würde ich mit dem Auto fahren, wären das knapp 2 Stunden und ich könnte 3 Stunden länger schlafen... ja sowas überlegt man sich dann schon :confounded_face:

  • so sollen sie doch lieber mit 60% Effizienz Wasserstoff erzeugen

    Ich finde ja auch, wenn der Energieträger gratis ist, was bei Sonnenlicht und Wind der Fall ist, dann spielt die Effizienz nur eine sekundäre Rolle.

    Stell dir vor, du bist so gegen Krieg, dass du dich vor allem dafür einsetzt, dass derjenige gewinnt, der ihn begonnen hat.

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