Leben ohne Auto - von Bequemlichkeit zu Notwendigkeit und zurück...

  • Erfindungen kamen zustande, weil irgendjemand an etwas rumgetüftelt hat.

    Ja, um für sich und andere das Leben zu erleichtern oder zu verbessern. Nur dann wird eine Erfindung auch angenommen. Du demonstrierst hier gerade maximale Realitätsferne.

    Jetzt bitte nichts durcheinanderbringen. Du hast gesagt, der AUSLÖSER für Erfindungen war die Aussicht auf Erleichterungen im Alltag. Das stimmt so nicht. Erfindungen waren meist Zufälle, Zufallsprodukte, irgendein Rumgebastle ohne konkrete Anwendung. Die DURCHSETZUNG der Erfindung im Alltag in Form eines handhabbaren Produkts war möglich, wenn die Erfindung das Leben in irgendeiner Art erleichterte. Das also ja. ABER: Die Durchsetzung der Erfindung im Alltag war von allerlei Hemmnissen und Hürden begleitet. Viele Leute sperrten sich gegen diese Neuerungen, weil sie halt ungewohnt waren und bestehende Gewohnheiten hinterfragt werden mussten. Auch beim Auto war das so. Bauern stellten Strassensperren auf, Leute bewarfen die Autos mit Steinen, es wurden Drähte über die Strassen gespannt etc. Trotzdem setzte sich das Auto durch, weil es eben viele Vorzüge hatte.


    Bei der Elektromobilität sehe ich hier eindeutige Parallelen: Diese sind im Kern viel wirtschaftlicher, weniger unterhaltsanfällig, verschleissärmer, haben tiefere "Spritkosten". Klar gibts bei den Ladestationen noch Probleme, aber das Benzin musste man anfänglich auch in der Apotheke kaufen. Dennoch gibts viel Widerstand, aber das E-Auto wird obsiegen, früher oder später. Die Frage ist nur, ob man HEUTE bereits die Änderungen zur Kenntnis nimmt und sich freiwillig anpasst oder man sich dagegen stellt und sich später gezwungenermassen anpassen MUSS.

  • Ich besitze seit gut 2 Jahren ein E Bike und bin mehr als zufrieden, allerdings schalte ich den Motor nur bei starken Steigungen und extremem Gegenwind zu. Bitte lasse dich dazu in einem Fachgeschäft beraten, vor allem kannst du einige Räder Probe fahren, um zu sehen, was für dich am besten ist, Größe der Räder, flacher Einstieg usw. Du kannst den Motor ganz abschalten oder stufenweise hochschalten. Empfehlen würde ich dir einen Mittelmotor und vor allem ein sehr gutes Schloß. Mein Fahrrad ist von der Firma Kalkhoff. Das soll keine Werbung sein, aber ich bin mehr als zufrieden. Wenn du das Fahrrad im Fachhandel käufst, hast du die erste Inspektion gratis.

  • Ja, ich werde auf alle Fälle im Fachhandel kaufen.

    Kleiner Scherz am Rande: Vielleicht nehme ich dafür das Geld, das ich gerade von der Versicherung für meinen Hagelschaden-Totalschaden an meinem Auto bekommen habe :rolling_on_the_floor_laughing:

    Macht bei meinem Kultfahrzeug jetzt auch nicht mehr viel aus, außer, dass sich der Restwert auf den eines Fahrrads reduziert hat :face_with_tears_of_joy:

  • Wichtig ist der Motor (Drehmoment) und die Akkuleistung. Ich fahre seit 2,5 Jahren E-Bike. Habe inzwischen über 7500km drauf, also ich nutze es intensivst.


    Ich fahre ausschließlich im Turbo Modus. Das Rad ist für mich mein Auto-Ersatz und kein Sportgerät.


    Ansonsten muss der Rahmen natürlich zu deiner Körpergröße passen und die Bereifung zu deinen Wegen.


    Ich habe ein Cube Eagle 2018 und hatte noch keine größeren Probleme. 75nm Drehmoment und ein 500 Wh Akku reichen so 40km im Turbo Modus auf bergigem (bergauf und bergab!) Schotter und locker 100-150km auf der Geraden bei 60kg Fahrergewicht und mittlerer Tretmotivation, ohne Schweißeinsatz :winking_face:


    Inzwischen gibt's auch stärkere Motoren und Leistungsfähigere Akkus. Würde ich mit ein neues E-Bike kaufen, würde ich die stärkeren Geräte bevorzugen.


  • Das hatte ich nicht alles im Kopf, mußte nachsehen. Drehmoment: 80 Nm, Nennleistung: 250 Watt, Gewicht: 3,8 kg, Ladezeit: 5 Stunden, Reichweite: 135 km.

  • Erfindungen kamen zustande, weil irgendjemand an etwas rumgetüftelt hat.

    Ja, um für sich und andere das Leben zu erleichtern oder zu verbessern. Nur dann wird eine Erfindung auch angenommen. Du demonstrierst hier gerade maximale Realitätsferne.

    Ja, und es gab in der Vergangenheit jede Menge Erfindungen, die nicht von Tüftlern im Elfenbeinturm, oder als Spielzeug für die Oberschicht hergestellt wurden.


    Vor allem um die erste Jahrtausendwende herum wurden viele Dinge erfunden, um die tägliche Arbeit zu erleichtern:

    Z.B. das Spinnrad, die Windmühle, eine hydraulische Säge, und auch die Webstühle wurden besser und effizienter.

    Damals wurde sehr viel mit Wasserkraft gearbeitet, vor am Bau.

    Und auch für die Papierherstellung wurde Hydraulik eingesetzt, so ab dem 11.Jahrhundert entstanden in England die ersten „Papiermühlen“.


    Diese Erfindungen sehen für uns heute klein und unbedeutend aus, aber damals waren sie eine große Erleichterung fürs Handwerk, und den Bauboom im 11. und 12. Jahrhundert hätte es ohne das wohl nicht so gegeben...

  • Wenn er ganz ausfällt, so die Prognose, sinkt die Durchschnittstemperatur in Mitteleuropa um einige Grad. Das irritiert den Normalbürger ziemlich. Wird es am Ende wirklich wärmer oder sogar kälter?

    Wenn der Golfstrom als Klimaregulant ausfällt, werden wir in Europa erhebliche Wetterturbulenzen erleben, und zwar heftigere als uns gut tun. Man darf sich warm anziehen, denn nett wird das nicht.

    Bejahe den Tag, wie er dir geschenkt wird, statt dich am Unwiederbringlichen zu stoßen. (A. de Saint-Exupéry)

    Mein Avatar zeigt Kunststofffolie unter dem Mikroskop im polarisierten Licht.

  • Wenn der Golfstrom als Klimaregulant ausfällt, werden wir in Europa erhebliche Wetterturbulenzen erleben, und zwar heftigere als uns gut tun. Man darf sich warm anziehen, denn nett wird das nicht.

    Das denke ich auch.

    Warm anziehen, und wohlüberlegt bauen, denn Versicherungen wird es dann keine mehr geben, die was gegen Elementarschäden versichern.

    tachy-/bradykard

  • Den vielzitierten Erfindergeist mag es geben, ich finde allerdings amüsant, wie eine sogenannte Erfindung hier weiter gedacht wird. Da gibt es entweder krasse Wissenslücken oder schlichtweg falsche Vorstellungen darüber, wie eine vermeintlich gute Idee zu einer Erfindung und zum Schluß als Produkt oder sonst etwas Verbreitung findet.

    In unzähligen Schubladen oder Köpfen liegen unzählige gute Ideen und warten auf ihre Umsetzung. So lange kein Geld für die Umsetzung zur Verfügung steht, bleibt die Idee meist eine Idee.

    Als neues Produkt hat sich jedes Produkt gegen alle anderen auf dem Markt zu behaupten. Als Neuling muss es gegen alle "Feinde" auf dem Markt bestehen. Wenn es nicht gleich aufgekauft wird und somit vom Markt verschwindet, muss es einen manchmal langen und teuren Kampf bestehen, gegen Konkurrenten, Mitbewerbern, anderen Marktteilnehmern, oder wie man das in immer beschönigenderer Weise heutzutage nennt. Der größte Gegner ist dabei immer die Rendite der anderen. DAS sollte man im Auge behalten. Das kann Enttäuschungen, Verwunderung und manchmal auch sehr viel in Sand gesetztes Geld ersparen.

  • Da gibt es entweder krasse Wissenslücken oder schlichtweg falsche Vorstellungen darüber, wie eine vermeintlich gute Idee zu einer Erfindung und zum Schluß als Produkt oder sonst etwas Verbreitung findet.

    Hm ... Evo, ob deine Vorstellungen richtiger sind, daran kommen mir leise Zweifel auf. Für die Neuzeit mag das eine oder andere ja zutreffen, aber für alle Zeiten? Wer hat den die Erfindung des Rads finanziert? Gegen welche Konkurrenten auf dem Markt musste sich das Rad behaupten? Die Probleme, die du aufzählst, fingen eigentlich erst mit dem Kapitalismus an. Sie sind auch eigentlich keine Probleme der Erfinder oder eines Erfindergeists. Das sind Probleme der Marketings und Vertriebs. Dass die Etablierung einer Erfindung, eines neuen Produkts, dadurch erschwert wird ist ja nicht abzustreiten, ändert aber nichts daran, dass der Grundgedanke fast jeder Erfindung und jeder Tüftelei ist: Wie kann man einen Vorgang vereinfachen oder optimieren? Daraus entsteht die Idee, daraus entsteht (mit viel Glück) ein Prototyp - und dann erst fangen die geschilderten Probleme an.

    Stell dir vor, du bist so gegen Krieg, dass du dich vor allem dafür einsetzt, dass derjenige gewinnt, der ihn begonnen hat.

  • Hm ... Evo, ob deine Vorstellungen richtiger sind, daran kommen mir leise Zweifel auf. Für die Neuzeit mag das eine oder andere ja zutreffen, aber für alle Zeiten? Wer hat den die Erfindung des Rads finanziert? Gegen welche Konkurrenten auf dem Markt musste sich das Rad behaupten? Die Probleme, die du aufzählst, fingen eigentlich erst mit dem Kapitalismus an. Sie sind auch eigentlich keine Probleme der Erfinder oder eines Erfindergeists. Das sind Probleme der Marketings und Vertriebs. Dass die Etablierung einer Erfindung, eines neuen Produkts, dadurch erschwert wird ist ja nicht abzustreiten, ändert aber nichts daran, dass der Grundgedanke fast jeder Erfindung und jeder Tüftelei ist: Wie kann man einen Vorgang vereinfachen oder optimieren? Daraus entsteht die Idee, daraus entsteht (mit viel Glück) ein Prototyp - und dann erst fangen die geschilderten Probleme an.

    Gut gebrüllt Löwe. Die heutige(!) Realität kennt beides. Deine Zweifel gehören dir, meine Erfahrungen mir.

  • Das "heiligs Blechle" - wie vielen Erfindungen, die den evolutionären Drang zum Energiesparen befriedigen, war ihm ein großer Erfolg beschert.

    Nachdem dieses bevorzugte Energiesparen sich dabei ausschließlich auf den menschlichen Körper bezieht, sind damit leider ziemlich schnell die physikalischen Grenzen der Vernunft erreicht und überschritten worden, was sich grob zusammengefasst auf die Frage reduzieren lässt, wieso man für die Beschleunigung von durchschnittlich 100kg Nutzlast etwa 1500kg Fahrzeug bewegen und 10qm Verkehrsraum belegen muss.

    Dein Text hat einen kleinen, aber sehr wichtigen Denkfehler. :winking_face:

    Du hast es erfasst, dem Menschen ging es um Energiesparen. Er nutzte erst das Pferd, dann Motorwagen (sowohl auf Schiene, als auch auf der Straße) zum Energiesparen. Das Automobil ist mittlerweile irrsinnigerweise riesengroß und schwer geworden. Eigentlich total überdimensioniert für EINE Person. Es ist aber unwirtschaftlich, sich zwei verschiedene Autos zu halten - das eine für Gruppenfahrten und Lastentransporte und das andere mit nur einem Sitz für eine Person.

    Jedenfalls ist es klar, dass es im Sinne der Energieersparnis dumm ist, dass wir für 100kg Nutzlast meist etwa 1500kg Fahrzeug bewegen. Statt aber dieses Fahrzeug zu verkleinern, geht die moderne Politik und Ideologie der Fortbewegung nicht weiter in die Zukunft, sondern zurück in die Vergangenheit in die Zeit, bevor wir Pferde nutzten. Denn die Leute fahren viel lieber Fahrräder und Lastenfahrräder, die sie mit Muskelkraft bewegen und sind stolz drauf. Wir wenden uns wieder von der Energieersparnis für den menschlichen Körper ab. Der Mensch muss wieder arbeiten und nicht die Maschinen, die er erfunden hat, damit sie ihm das Leben erleichtern.


    Natürlich gibts auch Elektrofahrräder, aber schau dich in den Städten um. Die absolute Mehrheit fährt durch Muskelkraft angetriebene Fahrräder. Ich sehe hier zwar eine Entlastung für den städtischen Verkehr, aber insgesamt einen Rückschritt in der Fortbewegung, da die Mehrheit Muskelkraft bevorzugt. Fortschritt wäre es, wenn die absolute Mehrheit ein Mofa fahren würde, eventuell mit Elektroantrieb. Denn das ist Energiesparen im doppelten Sinne: Der Körper spart Energie und das Fahrzeug bewegt keine unnötige Masse, weil es leicht ist.


    Und Lastenfahrräder sind in meinen Augen ebenfalls der totale Ritt in die Steinzeit. Da bewegt man mit Muskelkraft schwere Lasten. Denn es gibt auch viele Lastenfahrräder ohne Elektroantrieb. Was soll denn das? Wieder muss man den menschlichen Körper belasten. Der Alltag wird anstrengender.

    Was die Flächennutzung angeht, ist so ein Lastenfahrrad ohnehin sehr schlecht. Es nutzt nicht die volle mögliche Fläche, die durch seine Länge und die breiteste Stelle (Vorderachse) gegeben ist.


    Das Auto war eine gute Erfindung. Man kommt gemütlich von A nach B. Und klar, für jedes Wetter gibt es die richtige Kleidung, aber wollen wir nicht lieber ein gemütliches Leben haben und daher im Trockenen ohne Jacke sitzen bzw. im Sommer bei totaler Hitze von der Klimaanlage angenehm gekühlt werden, falls wir zu denen Menschen gehören, die ganz schnell schwitzen? Ich bin so einer, der total schnell schwitzt und da ist ein heißer Sommertag auf dem Fahrrad echt scheiße, wenn ich irgendwo hin muss, wo ich nicht verschwitzt und stinkig ankommen will.

    Diese gute Erfindung "Auto" ist einfach nur etwa ab den 1970er Jahren eskaliert. Wir brauchen kleine Autos wie früher mit der modernen Technik von heute.


    Und wer jetzt meint, muskelbetriebene Fahrräder seien gut für die Gesundheit, weil man dadurch automatisch Sport treibt: Ja das mag gut für Büroangestellte oder Verkäufer sein und sonstige Berufstätige, die sich körperlich nicht anstrengen. Aber erzähl das mal Mechanikern, Bauarbeitern, Handwerkern, Feuerwehrleuten, Soldaten usw, die sich tagtäglich auf der Arbeit körperlich anstrengen und kein Fitnessstudio brauchem. Die brauchen ihre Energie auf der Arbeit und nicht für den Arbeitsweg. Und auf dem Heimweg die restliche Energie, die noch vom Tag übrig ist, auf einem Fahrrad zu verbraten, sorgt nur dafür, dass man den Rest des Abends total erschöpft auf der Couch liegt.

  • cede

    Ei.nen kleinen Denkfehler hast du aber auch bei deinem Statement gemacht:

    Es gibt genug Leute, die ein Normalfahrrad nicht unbedingt bevorzugen, sondern die sich (noch) kein E-Bike leisten können!


    Außerdem wird das E-Bike auch viel schneller geklaut. Muß also doppelt und dreifach so gut abgesichert werden, wie ein Herkömmliches.


    Lastenfahrräder werden übrigens inzwischen von manchen Firmen in Großstädten eingesetzt, weil man mit denen leichter durch den Verkehr kommt, vor allem in engeren Straßen.

    Hat also auch pragmatische Gründe...

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