Leben ohne Auto - von Bequemlichkeit zu Notwendigkeit und zurück...

  • Was ist denn in deinen Augen eine enge Straße? Nur damit ich eine Vorstellung davon habe, über was wir überhaupt reden.

    Eine enge Straße ist, wo keine 2 fahrenden Autos nebeneinander drauf passen. Was ist daran so schwer zu verstehen? Google doch einfach mal nach „enge Straße“ dann bekommst du genug Beispiele, wenn es dir schon an Vorstellungskraft mangelt.


    Zitat

    Davon abgesehen, ich würde mit dem Fahrrad auf allen Straßen weit rechts fahren. Das unterscheidet uns schon mal.

    Ja, denn ich bin nämlich nicht so lebensmüde wie du. Ich halte nämlich auch von Parkenden Autos genügend Abstand. 1m darf ich da sogar Sicherheitsabstand halten (oder muss ich sogar, aber da bin ich mir nicht sicher, ob das ein Muss ist).

    Zitat

    Wie ich schrieb (was von dir möglicherweise ignoriert wurde) würde ich eben im Gegensatz zu dir als Radler eben nicht auf die neue gesetzliche Abstandsregelung pochen.

    Also ich habe sogar schon in der Fahrschule vor knapp 20 Jahren gelernt, 1,50m Abstand beim Überholen von Radfahrern zu halten. Gesetzlich festgeschrieben war das zwar nicht, aber ich hätte Rüffel vom Fahrlehrer erhalten, wenn ich das nicht eingehalten hätte und bei der Prüfung wäre ich auch durchgeflogen. Das es aber endlich mal gesetzlich geregelt wurde, war längst überfällig. Klar ist es für viele Autofahrer nervig, aber es dient ja auch der Sicherheit. Und klar, ich muss auch nicht auf die Abstandsregeln pochen, aber wenn es um meine Sicherheit geht, dann ist es mir das allemal wert, denn da habe ich auch einfach schon zu viel schlechte Erfahrung im Straßenverkehr gemacht.


    Zitat

    Ich bin auch in meinem Alter noch in der Lage, mit einem Fahrrad geradeaus zu fahren und sehe kein Problem darin, wenn mich eine Auto mit nur 1 Meter Abstand oder gar nur 80 cm Abstand überholen würde, vor allem wenn ich darauf vorbereitet bin (= per Handzeichen vorbeiwinken). Auf jeden Fall sehe ich keinen Grund, dass der Pkw hinter mir herzuckeln soll, wenn es auch anders geht.

    Als ich mal zusammen mit meinem Mann mit dem Rad in der Stadt unterwegs war, wollten wir vom rechten Straßenrand auf den rechts beginnenden Radweg einbiegen. Ich fuhr vorn und mein Mann hinter mir. Um auf den Radweg zu kommen, musste man über einen abgesenkten Bordstein. Wir zeigten beide an, dass wir auf den Radweg abbiegen wollen. Der Autofahrer hinter uns war dadurch informiert, was wir vorhatten. In dem Moment, als mein Mann abbiegen wollte, überholte auch der Autofahrer und auch genau in diesem Moment ist mein Man so blöd am Bordstein abgerutscht, dass er mit Rad Richtung Straße rutschte. Nur 1 cm weiter gerutscht und er wäre unter dem Auto gelandet, denn der Fahrer hatte nämlich nicht viel Abstand gehalten.


    Mich selbst hat mal bei sehr windigen Wetter eine heftige Böe erwischt während mich ein Auto überholte. Zum Glück mit viel Abstand. 80 cm hätten da wohl nicht gereicht, da wäre ich gegen das Auto gekracht.


    Was ich damit sagen will: Man muss mit allem rechnen! So unwahrscheinlich es auch sein mag. Und wäre ich noch Autofahrer, wäre ich bei der derzeitigen gesetzlichen Lage noch vorsichtiger und würde es auch nicht riskieren, bei nicht ausreichender Straßenbreite an einem Radfahrer vorbei zu fahren, selbst wenn dieser winkt. Denn wenn doch etwas passiert, ist man als Autofahrer in dem Fall immer der Gearschte.


    Zitat

    Ja, das klingt gerade ein bisschen so.

    Du kannst mir ruhig glauben, dass ich ein sehr erfahrener, vorsichtiger und umsichtiger Radfahrer bin. Ich wurde in meinem ganzen Radfahrerdasein noch nie von der Polizei verwarnt oder musste Bußgeld zahlen. Ich hatte allerdings mal als Kind einen Unfall, wo mich ein Motorradfahrer umgenietet hat. Danach folgten eine Reihe brenzlicher Situationen, die hätten schnell in einem Unfall enden können. Einmal bin ich auch bei Reifglätte übel auf die Schnauze gefallen. Glaubst du, da hat mal ein Autofahrer angehalten? Alle schön um mich rum gefahren. Einer hupte sogar, weil ich natürlich die Straße blockierte und er ausweichen musste. Hab ich natürlich alles nur gemacht um die Autofahrer zu ärgern, was auch sonst! Das alles prägt natürlich. Vielleicht bin ich dadurch auch übervorsichtig geworden. Mag sein. Und wenn ich mich versuche zu schützen, dann mag ich vielleicht Autofahrer ausbremsen, aber Spaß macht mir das sicher nicht!

  • Interessant ist aber nun meine Sicht als langjähriger Radfahrer: Das erste, was mir auffiel - fast alle fahren zu schnell. Immer 5-10 km/h über dem, was erlaubt ist. Viele scheinen es immer eilig zu haben, da fällt mein entspannter Fahrstil regelrecht auf. Ich versuche auch stets rücksichtsvoll auf Radfahrer und Fußgänger zu sein, eben weil dies bisher meine Sichtweise war.

    Was ist denn die erlaubte Höchstgeschwindigkeit für Fahrradfahrer?


    Eure Anekdoten sind übrigens toll, jeder, vor allem die Autofahrer oder Gassigeher sind natürlich ausschließlich rasenden Fahrradrambos begegnet, was anderes kann ja schließlich nicht sein. Dass sie selbst vielleicht mal aus der anderen Perspektive schauen sollten kommt ihnen natürlich nie in den Sinn. (Vor Allem sich über klingeln beschweren find ich super, was soll man denn sonst machen? Freundlich nachfragen?)


    Vielleicht hast das falsch aufgefasst. Ich meine natürlich die Autofahrer. In der Stadt gilt 50 und wenn man Strich 50 fährt, fällt man im Verkehrsfluss stets nach hinten. Wenn man mit der Masse fährt, ist man ständig 5-10 km/h zu schnell. Für die Radfahrer gelten dieselben Geschwindigkeitsvorgaben wie für Autos. Aber das dürfte höchstens in der 30-Zone relevant sein. "Radrambos" sind hier recht wenige unterwegs.

    Mich wundert das alles nur insofern, als dass ich mir als Radfahrer jahrelang erzählen lassen musste, dass ich mich doch gefälligst an die StVO zu halten habe. Nach einer Woche Fahren im eigenen Auto kann ich nur zurückgeben, dass 90% der Autofahrer permanent gegen die StVO verstoßen und einfach mal zu schnell fahren! Weiß nicht, was man damit bezwecken will. Spätestens bei der nächsten Ampel bin ich doch wieder auf Höhe des vorausfahrenden, schnelleren Autos. Irgendwie haben es sehr viele eilig und schwören mit ihren "dynamischen" Fahrverhalten Staus und Unfälle geradezu herauf.

    Im Vergleich zum Rad muss ich auch sagen, dass man mit einem Auto in einer sehr guten Infrastruktur unterwegs ist. Oftmals muss man sich einfach nur leiten und gleiten lassen. Radwege sind davon denkbar weit entfernt, weil man ständig zwischen Verkehrsräumen wechselt und sich viel mehr orientieren und aufpassen muss. Der Unterschied könnte nicht größer sein.

  • Ja, die 1,50m Abstand halten... Das macht echt kaum ein Autofahrer. Auf sehr engen Straßen bin ich dann sogar gezwungen in der Mitte zu fahren, damit sich gar nicht erst ein Auto an mir vorbei quetschen kann. Dann sind mir auch die Hupkonzerte hinter mir egal.

    Ist das nicht schon "Behinderung des Straßenverkehrs xyz" oder wie das heißt? (Gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr??).

    Zumindest finde ich das ziemlich respektlos den anderen Verkehrsteilnehmern gegenüber. Eventuell kommt auch viel Unverständnis bei dem Gegenüber aufgrund solcher Ideen auf.

  • Eine enge Straße ist, wo keine 2 fahrenden Autos nebeneinander drauf passen.

    Aha. Also alles was unter knapp 4 Meter ist. Auf all diesen Straßen fühlst du dich ermächtigt, den Verkehr zu blockieren.

    Ja, denn ich bin nämlich nicht so lebensmüde wie du.

    Keine Sorge, das bin ich nicht. Ich falle ja auch nicht tot um wenn mich ein Auto ausnahmsweise mit 1,25 Meter statt mit 1,50 Meter Abstand überholt.

    Als ich mal zusammen mit meinem Mann mit dem Rad in der Stadt unterwegs war, wollten wir vom rechten Straßenrand auf den rechts beginnenden Radweg einbiegen. Ich fuhr vorn und mein Mann hinter mir. Um auf den Radweg zu kommen, musste man über einen abgesenkten Bordstein. Wir zeigten beide an, dass wir auf den Radweg abbiegen wollen. Der Autofahrer hinter uns war dadurch informiert, was wir vorhatten. In dem Moment, als mein Mann abbiegen wollte, überholte auch der Autofahrer und auch genau in diesem Moment ist mein Man so blöd am Bordstein abgerutscht, dass er mit Rad Richtung Straße rutschte. Nur 1 cm weiter gerutscht und er wäre unter dem Auto gelandet, denn der Fahrer hatte nämlich nicht viel Abstand gehalten.

    Nette Geschichte, hier ist aber wohl eher Kritik an der baulichen Gestaltung des Übergangs angezeigt.

    Du kannst mir ruhig glauben, dass ich ein sehr erfahrener, vorsichtiger und umsichtiger Radfahrer bin.

    Das behauptet jeder von sich.

    Stell dir vor, du bist so gegen Krieg, dass du dich vor allem dafür einsetzt, dass derjenige gewinnt, der ihn begonnen hat.

  • Aha. Also alles was unter knapp 4 Meter ist. Auf all diesen Straßen fühlst du dich ermächtigt, den Verkehr zu blockieren.

    Keine Sorge, das bin ich nicht. Ich falle ja auch nicht tot um wenn mich ein Auto ausnahmsweise mit 1,25 Meter statt mit 1,50 Meter Abstand überholt.

    Na da rechne ich mal: 4m Straßenbreite - 1m Abstand Straßenseite bis Rad - 1,25m Überholabstand - 50cm Abstand Auto zur linken Straßenseite = 1,25 m breites Auto. Du hast ein sehr schönes platzsparendes Auto.


    Eventuell sollte man hier mal in der StVO nachlesen, wie das bei langsamer vorausfahrenden Fahrzeugen so ist, wenn man nicht überholen kann. Oder seinen Führerschein abgeben.

  • Aha. Also alles was unter knapp 4 Meter ist.

    Damit hat man es sich in Dresden sehr einfach gemacht. Die Straße bleibt einfach so breit wie sie ist. Es wird lediglich die Mittellinie entfernt und links und rechts ein gestrichelter Radstreifen mit ca. 1 Meter Breite aufgepinselt. Gestrichelt bedeutet in diesem Fall, dass der Autoverkehr den Radstreifen bei Bedarf und Möglichkeit mitbenutzen darf. Oftmals ist aber ständig Gegenverkehr vorhanden. Was ändert sich also? Gar nichts, lediglich irgendein Lokalpolitiker kann sich ein paar Fleißbienchen ins Muttiheft stempeln lassen.

    Die Grundlage ist die Basis von ALLEM.

  • Aha. Also alles was unter knapp 4 Meter ist. Auf all diesen Straßen fühlst du dich ermächtigt, den Verkehr zu blockieren.

    Keine Sorge, das bin ich nicht. Ich falle ja auch nicht tot um wenn mich ein Auto ausnahmsweise mit 1,25 Meter statt mit 1,50 Meter Abstand überholt.

    Na da rechne ich mal: 4m Straßenbreite - 1m Abstand Straßenseite bis Rad - 1,25m Überholabstand - 50cm Abstand Auto zur linken Straßenseite = 1,25 m breites Auto. Du hast ein sehr schönes platzsparendes Auto.


    Eventuell sollte man hier mal in der StVO nachlesen, wie das bei langsamer vorausfahrenden Fahrzeugen so ist, wenn man nicht überholen kann. Oder seinen Führerschein abgeben.

    Danke 🙂 Ich habe ja bereits geschrieben, dass Autos Radfahrer eben nicht überholen dürfen, wenn der Abstand nicht gewährleistet ist. Innerorts sind es 1,50m, wenn sogar noch ein Kind mit auf der Straße ist, dann sind es sogar 2m und wenn der Radfahrer mit Anhänger fährt sind es auch 2m. Außerorts sind generell 2m Abstand zum Überholen einzuhalten.


    Sicherlich ist mir auch klar, dass ich den Verkehr nicht unnötig ausbremsen darf. Schnellere Fahrzeuge muss ich schon vorbei lassen, sobald es die Möglichkeit dazu gibt. Gibt es die Möglichkeit nicht, bin ich zu nichts verpflichtet. Ebenso bremse ich niemanden aus, wenn ich als Radfahrer in einer Straße eh schon die Höchstgeschwindigkeit fahre, aber andere Verkehrsteilnehmer meinen, schneller fahren zu müssen. Die Antwort richtet sich auch an dich, Wombats

    Das beobachte ich auch bei Traktoren immer wieder. Die halten auch nur rechts an und lassen schnellere Fahrzeuge vorbei, wenn sie die Möglichkeit haben. Wenn nicht, dann bremsen sie auch so lange den Verkehr aus.


    Dass man hier überhaupt darüber diskutieren muss, das ist echt erschreckend.


    Timba

    Zitat

    Nette Geschichte, hier ist aber wohl eher Kritik an der baulichen Gestaltung des Übergangs angezeigt.

    Das mag sicher auch ein Punkt sein. Das ändert aber nichts daran, dass der Autofahrer nicht genügend Abstand gehalten hat.

    Gullydeckel am Straßenrand, Schlaglöcher, Tiere die plötzlich die Straße überqueren, Straßenbahnschienen, bestimmte Witterungsbedingungen etc. sind auch so Dinge, wo Radfahrer schnell mal die Kontrolle verlieren können und wo es zu noch größeren Schaden kommen kann, wenn Autos nicht genügend Abstand zum Radfahrer halten - sei es beim Überholen oder wenn sie hinter einem Radfahrer fahren.

  • z.Fee  Timba

    Der Volksverpetzer zu Eurer geliebten grünen SUV-Legende - wenn man mit mir schon nicht drüber diskutieren kann, dann verhelfen vielleicht andere Quellen zu mehr Zahlenve


    Wenn ich schon höre, oder sehe, wie man SUV und Geländewagen in einen Topf schmeißt.

    Ein SUV ist kein Geländewagen, er ist im Gelände hoffnungslos verloren. Er taugt höchstens für "Stadtgelände".

    tachy-/bradykard

  • Mal eine Frage: Ist es in D überhaupt erlaubt Offroad zu fahren?

    Ich war nämlich kürzlich mal in der Nähe eines Dorfes um eine Kirschblütenallee zu fotografieren. Ringsherum sind weite Wiesen die anscheinend nicht landwirtschaftlich genutzt werden. Die Wiesen werden auch gerne zum Picknicken genutzt. An der Straße gibt es auch Parkmöglichkeiten. Allerdings habe ich jetzt schon öfter beobachtet, wie Autos und auch Motorräder über die Wiesen brettern. Entweder nur aus reinem Spaß oder um nicht die paar Meter vom Parkplatz zur Picknickplatz laufen zu müssen.

  • Wenn ich schon höre, oder sehe, wie man SUV und Geländewagen in einen Topf schmeißt.

    Ein SUV ist kein Geländewagen, er ist im Gelände hoffnungslos verloren. Er taugt höchstens für "Stadtgelände".

    Für die, die verlinkte Artikel nicht lesen: Die Ineinentopfschmeißerei stammt aus dem ursprünglichen FAZ-Artikel, der hier für ein bisschen Aufregung sorgte, und wird im von Socke verlinkten Volksverpetzer-Artikel korrigiert, ebenso wie die reichlich vorhandenen statistischen Fehler im peinlich tendenziösen FAZ-Artikel.

  • Mal eine Frage: Ist es in D überhaupt erlaubt Offroad zu fahren?

    Ich hatte in den 2000ern meinen "echten" Geländewagen (Mitsubishi Pajero) in Hoyerswerda gekauft, das liegt in der Lausitz und ist eine Bergbauarbeiter- und Kohlekraftwerksstadt. Keine 10km entfernt gab es da die Tagebau-Restlöcher, wo man wunderbar Offroad fahren konnte. Das war das Eldorado aller ansässigen Schrauber.

    Die Grundlage ist die Basis von ALLEM.

  • Allerdings habe ich jetzt schon öfter beobachtet, wie Autos und auch Motorräder über die Wiesen brettern.

    Jede Wiese gehört ja irgendwem und ohne die Erlaubnis des Eigentümers darf niemand da "brettern". Allerdings, so nach dem Motto "wo kein Kläger da ist auch kein Richter" kann es sein, dass man damit durchkommt, wenn man nicht erwischt wird.


    Öffentliche Straßen, folglich auch unbefestigte öffentliche Straßen, darf man benutzen, solange dies nicht durch entsprechende Verkehrszeichen verboten ist.

    Stell dir vor, du bist so gegen Krieg, dass du dich vor allem dafür einsetzt, dass derjenige gewinnt, der ihn begonnen hat.

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