BTW: Autos gibt's ja erst seit ca. 100 Jahren mit einer gewissen Verbreitung. In fast allen Gegenden haben aber auch davor schon Menschen gewohnt. Die konnten gar nicht aufs Auto angewiesen sein, weil es keine Autos gab. Die sind damit klargekommen. Es ist also dann eine besondere Form von Angewiesenheit, die man sich da heute irgendwie selbst geschaffen oder ausgesucht hat.
Ein Teil des Problems ist - ich sagte es schon - die Infrastruktur. In der vor-Auto-Zeit lagen Arbeits- und Wohnort dicht beieinander, mitunter baute der Unternehmer sogar Siedlungen für seine Arbeiter. Ein Beispiel ist der Dresdner Vorort Hellerau. Dort wurden (werden) Möbel hergestellt. Selbst an das Theater wurde gedacht.
Es gab mehr Lebensmittelläden, Fleischer, Bäcker und Kolonialwarenhändler in der Fläche. Die Zentralisierung auf der grünen Wiese und die Kaufrausch-Center müssen rückabgewickelt werden. Reine Schlaf-Siedlungen sind langweilig und werden kein Eigenleben entwickeln. Das wussten sogar die Stadtplaner der DDR schon.
Sehe ich absolut genauso wie du, Kulti!
Reine Schlafstädte sind m.E. Menschen-und vor allem kinderfeindlich.
Und ich danke allen Göttern, daß ich nicht in einer solchen wohnen muß, das würde mich nämlich sehr deprimieren.
Ich finde, beim Thema Wohnen sollte auch die Komponente Lebensqualität viel mehr berücksichtigt werden. Da hatte der olle Heinrich Zille sowas von Recht...