Leben ohne Auto - von Bequemlichkeit zu Notwendigkeit und zurück...

  • Der sinnvolle Radius ergibt sich doch ganz leicht. Es ist der Radius, wo Fahrzeit und Zeit beim Kunden noch in einem sinnvollen Verhältnis stehen. Die Veränderung von 50 km/h auf 30 km/h ist nur für innerorts angedacht. Ich wüsste nicht, wo man 75 km innerorts fährt. Und innerorts kann es mit Tempo 30 sogar flotter gehen, weil einige Ampeln wegfallen können und sich dann mehr Verkehr ampellos ineinander fügt.


    Ich finde Tempo 30 in den Städten eine sehr willkommene Änderung, gerade da, wo Radfahrer und Autofahrer auf der gleichen Fahrbahn fahren. Man könnte Tempo 50 dort belassen, wo quasi Magistralen sind und getrennte, gut ausgebaute Radwege existieren.


    75 km finde ich für einen Handwerker für die meisten (kleineren) Aufgaben deutlich zu viel und reine Zeitverschwendung. Das sollten eher so 10-20 km sein, was er oder sie maximal zum Kunden fährt. Und dann gern auch (siehe Fadentitel) mit dem elektrisch unterstützten Lastenrad, wenn das passt.

    75 km finde ich für einen Handwerker für die meisten (kleineren) Aufgaben deutlich zu viel und reine Zeitverschwendung.

    Wie gut, das alle Handwerker in Kundennähe wohnen bzw ihre Werkstatt haben.

    Umkehrschluß, alle kunden wohnen nah genug an ihren Handwerkern.

    Ein bisserl eine Traumvorstellung, nicht?

    Ach komm, sei nicht so.

    Die Idee mit den Pferdekutschen hat meiner Tochter gefallen.

    Hör auf!

    Die armen Radfahrer beschweren sich dann über die Pferdeäppel auf denen sie die Balance verlieren und aus der Kurve schmieren beim Rot-über-die-Ampel donnern.

  • Die Idee mit den Pferdekutschen hat meiner Tochter gefallen.

    Die sind ja auch total nützlich.


    Für Hochzeiten. Und Schützenfeste.

    Sonst nicht.

    Stell dir vor, du bist so gegen Krieg, dass du dich vor allem dafür einsetzt, dass derjenige gewinnt, der ihn begonnen hat.

  • Ich sehe vor dem inneren Auge gerade wie so eine neue Waschmaschine geliefert wird.

    Das ist mit einem elektrisch unterstützten Lastenrad überhaupt kein Problem. Drei realistische Beispiele:

    https://www.google.com/search?…ad+waschmaschine&tbm=isch


    Oder Anhänger an einem Pedelec:

    https://www.umzugsbewertungen.…Transportvorbereitung.jpg


    Alles was uns hindert, ist unser Denken, es ginge nicht anders als mit einem Auto.

    Die Verpackung einer neuen Waschmaschine kann man sich hinzudenken.

  • Wie Graue Socke wollte ich nochmal auf die Physik hinweisen: Sämtliche Transporte eines Transportgutes in der Ebene (Deutschland ist weitgehend flach, bis auf ein paar Mittelgebirge und den kleinen Anteil an den Alpen) brauchen an sich in idealisierter Betrachtung und überschaubarer Geschwindigkeit null Energie. Da kommt keine potenzielle Energie dazu und die Energie, die es beim Beschleunigen brauchte, und die als kinetische Energie dem Transportgut zugeschrieben wird, die kommt beim Abbremsen zurück. Bilanziell ist das auch null. Die einzige Energie, die es braucht, ist die zur Überwindung der Reibungskräfte. Und diese können gering gehalten werden, wenn das Transportmittel, also die "Dose" drumrum, leicht gehalten wird mit schmalen Reifen (Rollwiderstand) Und wenn diese "Dose" so wenig wie möglich an Luftwiderstand hinzufügt.


    Und problemarm kann man eine Waschmaschine auch mit einem passenden Handwagen nach Hause ziehen. So lange das weitgehend in der Ebene bleibt. Spannend wird es dann eher an Steigungen oder Gefällen. Und genau dort kann eine elektrische Unterstützung in beiden Fällen hilfreich sein, an der Steigung mit Elektromotor, am Gefälle mit Bremswirkung über die Rekuperation in die Batterie hinein.


    Wenn so ein Transporter a la Crafter/Sprinter eine Waschmaschine ausliefert, oder sei es ein Kombi, dann brauchte der nur ca. 2-5% seines Spritverbrauchs für den Transport der Waschmaschine. 95-98% gingen drauf, weil er seine schwere und voluminöse Hülle mit bewegen musst. Und genau das ist das Argument für deutlich leichtere Fahrzeuge. Oder für keine Einzelanlieferung, sondern die Bündelung von Transportaufträgen in Lieferaufträgen zu einer Zielregion überschaubarer Größe.


    Die spannende Sache bei der Lieferung einer Wama ist: wie kommt das Ding in den 12. Stock? Aber richtig hohe Gebäude haben eh einen Aufzug. Und bei kleineren ohne Aufzug kann eine elektrische Treppensteigerkarre das unterstützen.

    https://www.richter-spezial.de…treppensteiger-170kg.html


    Wenn nicht 2-3 starke Personen das ganze mit paar Tragegurten mit ihrer Körperkraft machen.

  • Die Idee mit den Pferdekutschen hat meiner Tochter gefallen.

    Die sind ja auch total nützlich.


    Für Hochzeiten. Und Schützenfeste.

    Sonst nicht.

    Schau mal ins ländliche Rumänien oder Bulgarien. Immer noch liefern dort Pferdefuhrwerke eine Basismobilität für die ländliche Bevölkerung. Und das in der EU. Das ganze muss also nicht zur Kremser-Folklore-Angelegenheit werden. Der Tierschutz ist dort sicherlich fallweise deutlich ausbaubar. Und immer billigere Gebrauchtwagen und gebrauchte Transporter lösen das ab. Aber die sind nicht alternativlos.

  • Wie gut, das alle Handwerker in Kundennähe wohnen bzw ihre Werkstatt haben.

    Umkehrschluß, alle kunden wohnen nah genug an ihren Handwerkern.

    Ein bisserl eine Traumvorstellung, nicht?

    Wieso Traumvorstellung? Überall dort, wo die Menschen dicht zusammenwohnen (Städte, Metropolregionen) sind 10-20 km ein enormer Radius mit 100-tausenden von potenziellen Kunden.



    "Rund 27 Prozent leben in Gemeinden mit 5.000 bis 20.000 Einwohnern. Rund 27 Prozent – also immerhin 22 Millionen Menschen – leben in mittelgroßen Städten mit 20.000 bis 100.000 Einwohnern. Und rund 31 Prozent der Deutschen leben in Großstädten mit mehr als 100.000 Einwohnern."


    20 km als Radius decken eine Flache ab von ca. 1250 km². Ganz Deutschland hat grob 360.000 km. Also gibt es praktisch ca. 288 solcher Flächen. Und garantiert gibt es von jeder Handwerker-Art mehr als 288 in Deutschland. Sobald sich diese also neu verteilen, passt das auch mit der Kundennähe. Natürlich gäbe es dann aber erstmal keinen Wettbewerb mehr.

    Da Deutschland von jeder nennenswerte Handwerker-Art aber auch 2x288 hat, kommen dann auch 2 auf jede solche Fläche und schon gibt es Konkurrenz.

    Und man darf ja nicht vergessen, dass auch die Handwerker der benachbarten Kreise gern Aufträge annehmen dürfen. Sie haben nur halt höhere Wegezeiten und daher einen kalkulatorischen Nachteil. Durch die Städte und ihre Ballungen sind da natürlich nun ein paar Verschiebungen drin. Aber Handwerker in den Städten kommen dann auch mit 5-10 km auf eine nennenswerte Kundenzahl. Was mit vielleicht 20-30 km auf dem Land kompensiert werden kann. Auf jeden Fall sind 75 km einfache Strecke fast immer unnötig.


    Deutschand ist insgesamt dicht besiedelt, wir sind ja nicht in Sibirien.

    Kühlschrank habe ich auch schon mit unserem Lastenrad transportiert - Waschmaschine ginge nur mit Kran (oder viel Manpower), weil die Kiste eine verdammt hohe Ladekante hat... . Ist halt eher für Kinder und Einkäufe ausgelegt, als für Großgeräte, aber auch da gibt es genügend Konzepte für jede denkbare Anwendung.

    Wenn diese unsägliche 250W Regelung für die Motor-Unterstützung endlich fallen würde, wäre auch die Alltagstauglichkeit in nicht optimalen Gelände gegeben.

  • Meine neue Waschmaschine wurde vom Elektrofachhandel zu mir nach Hause geliefert, ordnungsgemäß angeschlossen und die alte Waschmaschine wurde direkt mitgenommen. Ich stelle mir gerade bildlich vor, wir ich die Waschmaschine mit einem Karren hinter mir herziehe. 😂😂 Soll ich diese mittels einer Sackkarre dann auch noch alleine die Kellertreppe hinunter transportieren ? Wir leben in good old Germany, nicht in Rumänien oder Bulgarien, obwohl ein Urlaub am schwarzen Meer nicht zu verachten ist.

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