Leben ohne Auto - von Bequemlichkeit zu Notwendigkeit und zurück...

  • Es ist ja ein weiterer Nachteil des PKW, dass es im Prinzip 95% seines Lebens nutzlos rumsteht

    Da bist Du Dir sicher? Das glaube ich nicht. Für unsere Gegend trifft es ganz sicher nicht zu.

    Bejahe den Tag, wie er dir geschenkt wird, statt dich am Unwiederbringlichen zu stoßen. (A. de Saint-Exupéry)

    Mein Avatar zeigt Kunststofffolie unter dem Mikroskop im polarisierten Licht.

  • Auf ZDF lief gerade "Leschs Kosmos" zu eurem Thema. Gibt's sicher später in der Mediathek.

    Es ist ja ein weiterer Nachteil des PKW, dass es im Prinzip 95% seines Lebens nutzlos rumsteht

    Da bist Du Dir sicher? Das glaube ich nicht. Für unsere Gegend trifft es ganz sicher nicht zu.

    5% des Tages sind etwas mehr als eine Stunde - ich hatte weiter oben mal eine Statistik verlinkt, wo die durchschnittliche tägliche Fahrleistung bei 30-40km liegt (müsste ich raussuchen). Da wäre dann die Stunde schon hochgegriffen...

  • Aber: in vielen Fällen stört es nicht wenn es wo steht. Ich habe keine andere Verwendung für meine Einfahrt. Das ist in Städten anders, wenn da wirklich viel mit Autos vollgestellt wird, aber am Land, da ist das Auto das 12+ Stunden in der eigenen Auffahrt steht kein Hindernis.

    Laut Daten des KBA lag die durchschnittliche Fahrleistung von PKW 2019 bei 13602km - das macht pro Tag 37km, womit die Stunde schon sehr hoch gegriffen ist.

    Aber: in vielen Fällen stört es nicht wenn es wo steht. Ich habe keine andere Verwendung für meine Einfahrt. Das ist in Städten anders, wenn da wirklich viel mit Autos vollgestellt wird, aber am Land, da ist das Auto das 12+ Stunden in der eigenen Auffahrt steht kein Hindernis.

    Parkraum ist bei der Betrachtung der Nutzungsdauer ja nur ein Nebeneffekt, den ich gar nicht auf dem Schirm hatte - mir ging es um die wirtschaftliche Unsinnigkeit (und den Ressourcenverbrauch...) etwas exklusiv zu besitzen, was man praktisch nur ein paar Minuten am Tag braucht.

  • Eben. Bei uns stehen die beiden Autos im Carport oder auf dem Parkplatz vor unserem Haus, d.h. auf dem eigenen Grundstück. An den Straßen unseres Dorfs steht kein einziges Auto. Aus Berlin und anderen Großstädten kenne ich es natürlich ganz anders. Im nächsten Mittelzentrum sind sämtliche öffentliche Parkflächen gebührenpflichtige Kurzparkplätze. Länger als drei Stunden darf dort keiner sein Auto abstellen.

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  • Parkraum ist bei der Betrachtung der Nutzungsdauer ja nur ein Nebeneffekt, den ich gar nicht auf dem Schirm hatte - mir ging es um die wirtschaftliche Unsinnigkeit (und den Ressourcenverbrauch...) etwas exklusiv zu besitzen, was man praktisch nur ein paar Minuten am Tag braucht.

    Mag ja sein, in nicht wenigen Regionen kann man auf das eigene Auto aber trotzdem nicht verzichten, ohne seine Lebensqualität sehr massiv einzuschränken. Um "wirtschaftliche Unsinnigkeit" musst Du Dir keine Gedanken machen. So etwas ist Privatsache, die niemanden etwas angeht.


    Es geht hier wohl primär um den PKW-Verkehr in der Stadt, wo er zu einem großen Teil tatsächlich vollkommen überflüssig ist und (vom Transport sperriger Güter mal abgesehen) auch kaum Vorteile bringt, da i.d.R. ein gut ausgebauter ÖPNV existiert.

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    Um "wirtschaftliche Unsinnigkeit" musst Du Dir keine Gedanken machen. So etwas ist Privatsache, die niemanden etwas angeht.

    Das ist soweit richtig, wie man die gesellschaftliche Problematik von PKW betrachtet - wobei man den Ressourcenverbrauch der Fahrzeugherstellung durchaus da mit einrechnen könnte.

    Aber nachdem die Entscheidung über die Anschaffung und Nutzung eines PKW für nüchtern rechnende Menschen auch eine Frage der Wirtschaftlichkeit ist, sollte man dieses Argument der Nutzungsdauer nicht außer acht lassen.

    Für Menschen im städtischen Umfeld gäbe es ja Carsharing-Angebote, bei denen man nur für die tatsächliche Nutzungsdauer zahlen würde - wobei es dort (und bei üblichen Nutzungsmodellen mit der Abgabe der Fahrzeuge im selben Stadtgebiet) ja auch vor allem um Freizeitverkehr gehen würde (der im übrigen bei PKW mehr als ein Drittel der Fahrtstrecken ausmacht).

    Für die wenigen Gelegenheiten, wo wir die Carsharing-Nutzung in Erwägung gezogen haben, waren allerdings die Kosten so hoch, dass wir es lieber umständlich mit den Öffis gemacht haben, bzw. regulär ein Auto gemietet haben.

  • Wobei man dann, wenn man an frühere Diskussionspunkte anknüpfen möchte, hinterfragen könnte, wie sicher jemand fährt der, was weiß ich, einmal im Jahr ein ihm/ihr unbekanntes Auto mietet. Die Unsicherheit die man dann hat, sie haben die meisten regelmäßigen Autofahrer nicht. Ist allerdings, zugegeben, OT.

    Wobei man dann, wenn man an frühere Diskussionspunkte anknüpfen möchte, hinterfragen könnte, wie sicher jemand fährt der, was weiß ich, einmal im Jahr ein ihm/ihr unbekanntes Auto mietet. Die Unsicherheit die man dann hat, sie haben die meisten regelmäßigen Autofahrer nicht. Ist allerdings, zugegeben, OT.

    Ist schon berechtigt, die Sorge... - von daher sehe ich auch "Führerschein als Allgemeinbildung" ohne regelmäßigen Zugriff auf ein Auto eher kritisch. Wenn man nicht die Gelegenheit hat, wirklich einige Jahre Fahrpraxis und Erfahrung zu sammeln, dann ist das allenfalls theoretisches Wissen und macht noch keinen verlässlichen und vorausschauenden Verkehrsteilnehmer.

    Wenn man die Praxis allerdings einmal hat, dann sind das Automatismen, die man auch Jahre später wieder abrufen kann. Da ist man dann schnell wieder drin... . Fremdes Fahrzeug mit ggf. ungewohnter Bedienung und Außenmaßen ist aber immer mit einer Gewöhnungsphase relativer Unsicherheit verbunden.

  • Wenn ich mal auf den Titel zurückgreife, bzw. mich auf den Titel beziehe, muss ich sagen, dass ein Auto (Autos) für mich reine Lebensqualität bedeuten.

    Wenn jemand kommt und mir, in welchem Sinne auch immer, was Besseres zeigt, das mir die selbe oder eine höhere Lebensqualität bietet, bin ich bereit darüber nachzudenken einschließlich umzudenken, aber vorher nicht.


    So einfach ist das bei mir.

  • Da sind wir uns ja fast einig - siehe oben und auch schon vor Tagen hier.

    Sind wir, aber das ist eine Entwicklung, die sich noch über mindestens zwei Dekaden hinzieht, wenn nicht noch länger.

    Stell dir vor, du bist so gegen Krieg, dass du dich vor allem dafür einsetzt, dass derjenige gewinnt, der ihn begonnen hat.

  • Anscheinend bist du nicht der Einzige, der ihren Nutzen erkennt

    Der Nutzen besteht auch oftmals darin, einem aktuellen Trend hinterherzulaufen.

    Stell dir vor, du bist so gegen Krieg, dass du dich vor allem dafür einsetzt, dass derjenige gewinnt, der ihn begonnen hat.

  • Weil die deutschen Autokonzerne nur gut im Verbessern des Althergebrachten sind, aber kein bisschen innovativ...

    Auch dafür muss es Gründe geben. Dass unsere Autokonzerne schlicht zu blöd sind um innovativ zu sein glaube ich nicht. In jedem Konzern sitzen Leute, die den lieben langen Tag darüber grübeln, wie sich noch mehr Kohle scheffeln lässt um die Anteilseigner zu befriedigen. Möglicherweise liegt es an der Rechtsform der Konzerne, daran, dass die Anteilseigener die schnelle Kohle bevorzugen und Konzepte, die über ein Quartal hinausgehen, dort verpönt sind. Weiß ich nicht, aber irgendwas muss es ja sein, dass die Konzerne vor risikobehafteten Neuentwicklungen zurückschrecken lässt.

    Stell dir vor, du bist so gegen Krieg, dass du dich vor allem dafür einsetzt, dass derjenige gewinnt, der ihn begonnen hat.

  • mir ging es um die wirtschaftliche Unsinnigkeit (und den Ressourcenverbrauch...) etwas exklusiv zu besitzen, was man praktisch nur ein paar Minuten am Tag braucht.

    Dann schaff mal die exklusiv in deinem Besitz befindliche Zahnbürste ab. Die brauchst du auch nur ein paar Minuten pro Tag.

    Stell dir vor, du bist so gegen Krieg, dass du dich vor allem dafür einsetzt, dass derjenige gewinnt, der ihn begonnen hat.

  • etwas exklusiv zu besitzen, was man praktisch nur ein paar Minuten am Tag braucht.

    Dusche..... Schuhe für draußen an Regentagen, Schränke... Mikrowelle..... Backofen.... Seife....



    lol.



    Ups. Timba war schneller.

    -tachykard-

    איפה שיש חיים, יש תקווה

  • Wenn ich mal auf den Titel zurückgreife, bzw. mich auf den Titel beziehe, muss ich sagen, dass ein Auto (Autos) für mich reine Lebensqualität bedeuten.

    Wenn jemand kommt und mir, in welchem Sinne auch immer, was Besseres zeigt, das mir die selbe oder eine höhere Lebensqualität bietet, bin ich bereit darüber nachzudenken einschließlich umzudenken, aber vorher nicht.


    So einfach ist das bei mir.

    Dito.

    -tachykard-

    איפה שיש חיים, יש תקווה

  • Mir fällt für die Problematik in den Alpen direkt noch etwas ein für die "letzte Meile" zu Arbeitsstätten, die so steil sind, dass man da mit dem Rad nicht hochkommt: Wie wäre es an dieser Stelle Seilbahnen oder Sessellifte einzusetzen, so als Ergänzung zum Öffentlichen Nahverkehr? Die Österreicher sollten sich mit sowas doch auskennen? Selbst in meiner Stadt wird darüber diskutiert Seilbahnen zusätzlich zu bauen, nicht nur um unseren "Hausberg" anzufahren, sondern auch quer über die Stadt.


    Zum Thema auch mal anstelle mit dem Auto Strecken mit dem Rad zurückzulegen wurde als Argument noch nicht der Fitnessfaktor angegeben (soweit ich das noch überblicke hier), wäre vielleicht ja auch nicht unbedingt schlecht so ganz nebenbei was für seinen Körper zu tun.

  • Fitness ist immer gut.

    Ich mach aber sowieso täglich mindestens eine Stunde Sport, ob ich Auto fahre oder nicht. Bis kurz vor Entbindung hab ich Sport gemacht und auch diesmal wird das, sofern alles gut bleibt, wieder so sein. Also nicht jeder benötigt da noch einen extra Anreiz. Zumal diese Elektro-Bikes eher Motorrädern gleichen (sobald es anstrengend wird haut man den Motor an... was man keinem verübeln kann, aber Fitness geht halt anders) und viele Menschen die drauf sitzen trotzdem unsportlich sind. Da haut es auch der Weg zur Arbeit nicht raus....

    -tachykard-

    איפה שיש חיים, יש תקווה

  • Na erstens muss es ja nicht beim Pedelec bleiben, außerdem gibt es auch da drauf einen gewissen Effekt, da die Bewegung ja auch mit weniger Anstrengung trotzdem da ist. Die Leute, die man heute auf den Teilen sieht sind aber vielleicht nicht wegen dem Pedelec unsportlich, sondern eben erst darauf umgestiegen und sehen eben "noch" unsportlich aus. Ich habe bestimmt auch nicht sehr sportlich ausgesehen, als ich die ersten Male zur Arbeit meine jetzige Strecke mit dem Rad gefahren bin, da war ich sogar ziemlich am Ende bei den Rampen/Steigungen, die ich da fahre. Und ob der Weg zur Arbeit einen Fitnesseffekt hat, kommt vielleicht auch auf die Länge der Strecke an, wenn das 5km sind, die schon "zuviel" sind um sie nicht mit dem Rad zu fahren, ja da ist der Trainigseffekt mit dem Pedelec eher nicht so dolle.

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