Leben ohne Auto - von Bequemlichkeit zu Notwendigkeit und zurück...

  • Ja, dem stimme ich zu.


    Ich hab mehrfach versucht das Wasserstoff Thema anzuregen, inklusive Artikel. Bis auf 3 Likes hat das keinen interessiert.

    -tachykard-

    איפה שיש חיים, יש תקווה

    Bezeichnend ist eher, dass niemand außer Kulti scheinbar großes Interesse hat Wasserstoff weiter zu diskutieren aber sei es drum. Lieber bisschen einzelne Statements rauspicken und wieder ins persönliche abdriften.


    Wenn man mal der Wissenschaft glauben würde und die Technologie dazu einsetzen, intelligent Autos zu konstruieren, die nicht 95% der Energie für die eigene Fortbewegung einsetzen, dann gäbe es deutlich weniger Diskussionen um Reichweiten und Antriebsarten - Konzepte für verschiedene 1l-Autos gibt es schon seit Jahrzehnten, wollte nur niemand bauen... Und mit dem heutigen Großserien-Elektroautos wurde dieser Schritt auch versäumt, obwohl gerade die Batterieproblematik den Ansatz an der Gewichtsspirale gefordert hätte.

    Aber selbst der bestmöglich konzipierte PKW würde nichts an den Problemen der Städte ändern, die unlösbar mit dem Autoverkehr verbunden sind, Flächenverbrauch und Sicherheit.

    Wasserstoff hat das Problem der Druckbetankung, womit die Infrastrukturkosten und das Gewicht der Fahrzeuge extrem ansteigen - in dem von Kulti verlinkten Video wurde das angesprochen. Es gibt auch noch Metallhydrid-Speicher, die sind aber auch eher schwer. Die Methanol-Lösung finde ich interessant, da müsste man sich die Kosten, Volumen, Gewicht und Haltbarkeit der Komponenten anschauen - der Smart war ja schon ziemlich voll mit der Technik, wenn ich mich nicht getäuscht habe. Finde ich schade, dass solche Initiativen nicht die Industrie-Schwelle schaffen, wo mit richtig viel Geld neues probiert werden könnte.

    Was man mit den Milliarden, die in Tesla gesteckt wurden, an wirklicher Innovation auf dem Automobilsektor hätte schaffen können... - wer weiß... !?

  • in dem von Kulti verlinkten Video wurde das angesprochen.

    Ja. Das hab ich gesehen.



    Finde ich schade, dass solche Initiativen nicht die Industrie-Schwelle schaffen, wo mit richtig viel Geld neues probiert werden könnte.

    Was man mit den Milliarden, die in Tesla gesteckt wurden, an wirklicher Innovation auf dem Automobilsektor hätte schaffen können... - wer weiß... !?

    Da sind wir mal einer Meinung.


    Und nun frage ich mich: Woran liegt es?

    Die Asiaten machen es anders. Die sind dran am Wasserstoff. Warum wir nicht?

    -tachykard-

    איפה שיש חיים, יש תקווה

    Wassertoff als Medium zum verbrennen oder als Stromerzeuger um damit elektrisch zu fahren?

    Ein Riesenproblem ist die Lagerhaltung des Wasserstoff in Fahrzeug. BMW hat in den 90´ern und 2006 Versuche mit einem 7er und nem 3er durchgeführt.

    Meines Wissens gibt es gerade einen Wasserstoff getriebenen Wagen aus Asien und der ist momentan nur zu leasen bzw wird nur an ausgewähltes Volk vertrieben.

    Mir fällt die Marke gerade nicht ein...

    Wenn die Brühe flüssig im Niederdruckverfahren gelagert wird, hat man eine Permeation. Der Tank entleert sich sozusagen selbsttätig.

    Das Modell das ich meinte ist von Toyota (Mirai) und ist mittlerweile käuflich zu erwerben, startet bei 65k€ und wiegt leer fast 2 Tonnen. WOW

    174 Pferdchen sind da nicht viel.

  • Ich denke, die kommende Generation wird weg vom besitzorientierten Individualverkehr in einen flexiblen individuellen Multimodalverkehr aufwachsen

    Direkt davor beschreibst Du städtische Strukturen. Für diese und die kommende Generation in denselben mag das auch tatsächlich gelten. Es betrifft somit immerhin gut 77% der deutschen Bevölkerung. Ein weitgehend KFZ-freier Innenstadtbereich wäre in der Tat wünschenswert und ist auch möglich. KFZ-Verkehr wird es dort aber auch weiterhin geben, vor allem durch Lieferdienste. Ein Warenhaus oder Supermarkt ist nun mal kaum per Lastenfahrrad (sorry, ist polemisch, ich weiß) zu beliefern. Feuerwehr, Notarzt, Polizei u.a. Einsatzfahrzeuge muss es ebenso weiterhin geben.


    In Österreich sieht es ganz anders aus: Hier leben nur ca. 58% der Menschen in Städten. Die einzige Stadt mit mehr als einer Million Einwohnern ist Wien, danach folgen mit großem Abstand und absteigender Einwohnerzahl Graz, Linz, Salzburg und Innsbruck. Letztere, nämlich unsere Landeshauptstadt hat gerade mal ca. 131.000 Einwohner.


    Ja, überall dort wird auch etwas getan. Weder in Wien noch in Innsbruck benötigt man ein Auto, weil man per Öffis zeitnah von A nach B kommt.


    Vergessen wird aber, dass es immens viele Pendler gibt. Sie wohnen z.T. bis in 50 km Entfernung von ihrem Arbeitsort entfernt. Natürlich wägen die meisten ab, womit sie schneller und/oder kostengünstiger zur Arbeit und zurück kommen. Manche fahren mit dem Auto, manche nutzen die P&R-Parkplätze und kombinieren mit der Bahn.


    Beispiel: Unser Bezirksspital St. Johann i.T. befindet sich direkt am Bahnhof St. Johann. Das Personal kommt ungefähr zur Hälfte per Bahn zur Arbeit, Ärzte, Pflegepersonal und andere Bedienstete gleichermaßen. Ein Teil kommt zu Fuß oder per Fahrrad und nur ein sehr kleiner Teil mit dem eigenen Auto. Bei einem großen pharmazeutischen Unternehmen im übernächsten Ort ist es dank direktem Bahnanschluss ähnlich. Nur die Radler sind in der Minderzahl, da das Firmengebäude nur über eine extrem steile Straße erreichbar ist. Die packt nicht mal ein trainierte Mountain-Biker.

    Bejahe den Tag, wie er dir geschenkt wird, statt dich am Unwiederbringlichen zu stoßen. (A. de Saint-Exupéry)

    Mein Avatar zeigt Kunststofffolie unter dem Mikroskop im polarisierten Licht.

    Ist ja auch ok - ich habe mich auch nur schwer von meiner dörflichen, auto-obligatorischen Heimat getrennt, als es mich beruflich in die Metropole verschlagen hat. Ab da war Auto kein Thema mehr, wäre reiner Freizeit-Luxus gewesen, und wenn man sich da mal dran gewöhnt hat, dann wurden halt die diversen Umzüge immer unter der Prämisse der Nahverkehrsanbindung geplant.

    Ohne den direkten Bahnanschluss wären wir auch nie hier gelandet - so ist das Pendeln zwar weiter, aber nicht länger geworden, obwohl wir früher am Stadtrand gewohnt haben.

  • Das Modell das ich meinte ist von Toyota (Mirai) und ist mittlerweile käuflich zu erwerben, startet bei 65k€ und wiegt leer fast 2 Tonnen. WOW

    174 Pferdchen sind da nicht viel.

    Zitat aus dem Artikel:


    Toyota dagegen will mit der Neuauflage des Mirai die Brennstoffzelle endlich massentauglich machen und sechsstellige Stückzahlen erreichen – gleichwohl arbeitet Toyota mit Hochdruck an der Alternative Festkörper-Akkus.


    Weiterhin heißt es:


    Hyundai steckt sich hohe Ziele für 2030: 700.000 Brennstoffzellen sollen dann pro Jahr hergestellt werden: Für Autos, LKWs, andere Nutzfahrzeuge, sowie möglicherweise für erste Flugzeuge und Schiffe. Vom aktuellen Brennstoffzellen-Modell Nexo hat Hyundai in Deutschland bislang allerdings noch keine hundert Stück abgesetzt.



    Man darf gespannt sein.


    Interessant war auch der Ansatz von Daimler mit dem GLC F-Cell:


    Der GLC F-Cell war ein Plugin-Hybrid, das heißt, der Akku ist so groß, dass er für 50 Kilometer Fahrstrecke reicht. Und er kann direkt an der Steckdose geladen werden. Nur für längere Fahrten wird die Brennstoffzelle dann aktiv.

    -tachykard-

    איפה שיש חיים, יש תקווה

    Einmal editiert, zuletzt von Graue Socke () aus folgendem Grund: Quell-Link eingefügt

  • Der Tank entleert sich sozusagen selbsttätig.

    Und hier noch zum Tank:


    Dazu kommt, dass auch die Tanks aufwendig, schwer und teuer sind: Die Wasserstoff-Moleküle sind so klein, dass sie herkömmliche Werkstoffe durchdringen. Normaler Stahl wird durch den Wasserstoff spröde, weil Wasserstoff-Atome sich in das Metall-Gitter einlagern. Die Tanks in den aktuellen Autos sind deshalb speziell wasserstoffdicht beschichtet.

    Das ist aber nicht das einzige unkonventionelle an den Tanks. Sie werden mit 700 bar Druck befüllt – nur so passen in die über 100 Liter Gasvolumen, die die Tanks des Toyota Mirai speichern, fünf Kilogramm Wasserstoff. Damit sie dem Druck unter allen Bedingungen standhalten, sind die Tanks dickwandig und aus Verbundwerkstoffen gewickelt.

    -tachykard-

    איפה שיש חיים, יש תקווה

  • Und hier kommen wir dann wohl der Sache noch näher:


    Natürlich geht die Entwicklung bei der Brennstoffzelle kontinuierlich weiter. Der Wirkungsgrad der Zellen wird besser werden, die Akku-Pufferung kann vermutlich zurückgefahren werden. Das Transportproblem und die Energieaufwände dafür werden sich aber nicht ändern lassen – und diese Probleme sind den deutschen Herstellern, die (im Fall von Daimler und BMW) seit Jahrzehnten forschen und Prototypen bauen bewusst. Der größte Feind der Brennstoffzelle im Auto ist allerdings die Entwicklung der Akkutechnik, die in den letzten Jahren um Größenordnungen schneller vorangegangen ist als die der Wasserstofftechnik.

    Naja. Die Brennstoffzelle bietet halt potentiell eine CO2 Neutrale Mobilität. Und außerdem hat es für Langstrecken und schwerere Fahrzeuge auch Vorteile gegenüber batterieelektrischer Antriebskraft. Nicht zuletzt wegen der guten Speicherfähigkeit.



    -tachykard-

    איפה שיש חיים, יש תקווה

    Einmal editiert, zuletzt von Graue Socke () aus folgendem Grund: Zitat verdeutlicht und mit Quelle versehen

    Feuerwehr, Notarzt, Polizei u.a. Einsatzfahrzeuge muss es ebenso weiterhin geben.

    PKW = Privat-Kraft-Wagen - von den relativ freien Straßen in den Städten werden die Not- und Bringdienste auch profitieren...


    Im Inntal (ich wohne flussabwärts) ist der Nahverkehr ja schon brauchbar, in den Nebentälern bekommt man vielleicht entlang der Hauptverbindungen einen direkt-finanzierbaren Nahverkehr hin, danach wird es dünn.

    Die bisherigen Nahverkehrskonzepte kommen halt überall da an ihre Grenzen, wo wenige Leute zu unterschiedlichen Zeiten aus verstreuten Orten hin- und wieder zurück müssen.

    Wenn da die Großeltern mal zum Arzt müssen, dann ist da ja vielleicht noch mit Anruf-Taxis zu machen, aber mit regelmäßigen Pendelfahrten wird das private Auto wohl noch lange unersetzlich bleiben.

    Dafür hatte ich ja als langfristige Perspektive das autonome Carsharing erwähnt, bei dem der Transportbedarf mit einer lokalen Flotte von Fahrzeugen abgedeckt wird - also, dass man seine Abholzeiten an das System meldet, welches dann, ggf. mit anderen Abholungen gebündelt, die Fahrzeuge vorbei schickt und die Leute am nächsten zentralen Sammelpunkt absetzt, von dem dann in brauchbarer Taktung größere Fahrzeuge des Nahverkehrs übernehmen... .

    Es ist ja ein weiterer Nachteil des PKW, dass es im Prinzip 95% seines Lebens nutzlos rumsteht, was mit intelligenten Nutzungskonzepten zu vermeiden ist.

    Setzt halt voraus, dass man sich von der "My car is my castle"-Haltung verabschiedet...

    Und nun frage ich mich: Woran liegt es?

    Weil die deutschen Autokonzerne nur gut im Verbessern des Althergebrachten sind, aber kein bisschen innovativ...

    Von daher hätte ich mir ja von Tesla mehr erwartet, als das gleiche nur mit der Elektrifizierung zu machen - es kostet halt Milliarden, eine Serienproduktion neu aus dem Boden zu stampfen, um halbwegs bezahlbare Produkte anzubieten.

    Es gibt zwar zahlreiche Startups, die innovative Konzepte verfolgen, aber preislich konkurrenzfähig werden die allenfalls nach zig Finanzierungsrunden und Tausenden von verkauften Fahrzeugen. Selbst Tesla hat ja Jahre gebraucht, um Gewinne abzuwerfen, und die hatten praktisch unbegrenzten Kredit in der Hinterhand - um dafür ein langweilig konventionelles Auto auf den Markt zu werfen, das allenfalls von der IT-Seite interessant ist...

    Nein, da hat die deutsche Autoindustrie nicht nur gepennt, sie dämmert noch weiter vor sich hin, selbst nachdem die Politik (und das will was heißen...) sie versucht hat aufzuwecken. Ist halt alles auf minimale Veränderung ausgerichtet, um möglichst wenige Investitionen tätigen zu müssen.


    Aber wie gesagt, die Zeit des Universalfahrzeugs vom Brötchenholen bis zu Urlaubsreise sehe ich langsam ablaufen, womit dann auch exorbitante Platz- und Reichweiten-Anforderungen Geschichte sein werden...

    Die Brennstoffzelle bietet halt potentiell eine CO2 Neutrale Mobilität.

    Aber nur wenn man vom Tank zum Motor rechnet.

    Bei einem Verbrauch von 1.2l Wasserstoff(9.50€/l)/100km kommt man auf rund 137g CO2 auf einen Kilometer aufgrund der momentan noch bescheidenen Herstellungsart des "Stöffchens"


    Ich wills nicht schlechtreden, mMn kommt nur in Verbindng mit batterieelektrischen Fahrzeugen was rundes raus.

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